In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag um drei Uhr holte der Wecker CK erbarmungslos aus dem Schlaf. Er ging erstmal duschen, zog sich an und begab sich müde zu Fuß zum Boulevard des
Lumières. Die Porte de France war teilweise gesperrt und am Umleitungsschild wollte unser Protagonist Toto abfangen. Das klappte auch wunderbar und mit dem Offenbacher Fankollegen ging es
im Opel zum Findel.
Im Gegenzug für die gesparte Taxifahrt bezahlte CK den Parkplatz in der Tiefgarage. Kostenpunkt rund 62 Euro. Paul K. tauchte alsbald auch auf. Er hatte wegen seiner Fotokamera noch Gepäck
aufzugeben. Diese Wartezeit nutzte Toto noch zur Befriedigung seiner Nikotinsucht. Alle drei hatten bereits online eingecheckt und passierten im Anschluss die Sicherheitskontrollen. Leider
vergaß der seit der Regierung Bush nicht mehr mit dem Flieger reisende Toto seinen Gürtel auszuziehen, der Metalldetektor piepste und er wurde noch genauer "untersucht". Es wurden jedoch
keine Sprengstoffspuren an ihm gefunden und so stand der Reise nichts mehr im Weg ;-)
Die Compadres Tridefa flogen an zwei verschiedenen Tagen. So waren u.a. Raym und Laurent schon am Mittwoch nach Wien geflogen, am heutigen Donnerstag nahmen jedoch u.a. Kevin und Liz den
gleichen Linienflug wie unsere Reisegruppe. 6:55 Uhr ging es mit der Luxair nach Wien. Unterwegs gab es Croissants und Kaffee. Die österreichische Hauptstadt wurde kurz vor neun
erreicht. Hier musste Paul erstmal länger auf sein Gepäck warten. Toto besorgte derweil drei Fahrkarten über Bratislava nach Trnava. Die Compadresgruppe hatte ihrerseits ein Auto ausgeliehen.
Leider ging es erst gegen 10 Uhr weiter. Die Zugfahrten verliefen ohne größere Zwischenfälle und gegen halb zwei wurde endlich das eigentliche Reiseziel an diesem Tag erreicht.
Trnava ist eine eher kleine, beschauliche und saubere Stadt, die den Luxemburger Fans gut gefiel. Vom Bahnhof aus ist es nicht weit zum Anton Malatinský Stadion, benannt nach einem
in Trnava geborenen, leider bereits verstorbenen, bekannten ehemaligen slowakischen Spieler und Trainer, dessen Statue auch an einer Ecke des Stadions steht. Im Stadion selbst gibt
es Hotelzimmer, manche mit Blick in den Innenbereich und somit aufs Spielfeld. Ein paar Luxemburger Fans hatten hier gebucht. Paul hatte eigentlich ein anderes Hotel gebucht, doch
aufgrund eines technischen Problems war sein Hotel ausgebucht und er erfuhr bei seiner Ankunft, dass die Rezeptionisten ihn ins Hotel Arena umgebucht hatten. So bekam er ebenfalls
ein Zimmer mit einmaligem Blick ins Stadion hinein. Dies jedoch zum günstigeren Preis seines eigentlich gebuchten Hotels. Toto und CK hatten das Hotel Spectrum gebucht und mussten
noch eine Weile zu Fuß laufen. Aber im Grunde sind das alles keine Distanzen in Trnava. Guy B. hatte übrigens dasselbe Hotel gebucht, war aber zurzeit in der Stadt unterwegs.
Toto hatte wie Guy ein Zimmer auf dem ersten Stock, CK eines auf dem fünften Stock. Der sanierte Bau aus sozialistischen Zeiten wusste zu gefallen. Die Zimmer waren recht groß und
modern. Für nur 48 Euro ein tolles Angebot!
Erstmal ruhten CK und Toto sich ein wenig in ihren jeweiligen Zimmern aus, bevor es gegen halb vier mit einem Taxi in die Stadt gehen sollte. Hierbei gab es noch kurz ein wenig Aufregung
bei CK, da er sein Ticket für das Spiel auf dem Zimmer hatte liegen lassen. In Rekordzeit lief er die Treppen zum fünften Stockwerk hoch und wieder runter. So hatte er seine Dosis Sport
an diesem Tag absolviert ;-) Der Taxifahrer konnte kein Wort englisch und kannte die ihm gegebene Adresse des "Per Tutti", eines italienischen Restaurants am Marktplatz, nicht. Toto
gab ihm sein Handy mit Navy, welches er in der Folge benutzte um unsere zwei Helden dennoch am falschen Restaurant abzuliefern. Immerhin kostete die Fahrt nur 3,50 Euro. Taxifahren in der
Slowakei ist spottbillig, jedenfalls für Luxemburger. Zum Marktplatz waren es jedoch nur wenige Meter zu Fuß. Kein Problem also.
Toto ließ sich vor der Säule der Heiligen Dreifaltigkeit ablichten. An dieser Stelle der Hinweis an alle meine FB-Freunde: das neue Album zur Euro 2024 beachten :-) Hier werden neben
besagtem Schnappschuss noch etliche Fotos anderer Auswärtsfahrten auf dem Weg zur Euro 2024 folgen. Auf der Terrasse des Per Tutti saßen Paul und Medi und verspeisten beide eine
recht scharfe Pizza Diavola. Toto bestellte sich ebenfalls eine solche, für CK gab es sehr leckere Tagliatelle al Salmone. Dazu gab es Rotwein für CK und Bier für die Anderen. Es gab vieles
zu diskutieren und zu bereden.
Nach dem verspäteten Mittagessen ging es ein wenig durch die Altstadt. Vor allem die Status Quo Synagoge wusste optisch zu gefallen. Vor einem im Stadion integrierten Restaurant saßen
die Compadres, zischten ihre Biere und sangen Luxemburger Volkslieder. Hier wurde auch von unserer Reisegruppe nun ein Tisch in Beschlag genommen. Guy tauchte nun ebenfalls auf, nahm am Tisch unserer Gruppe Platz
und bestellte einen Hamburger. Für CK gab es dunkles Budweiser. Batty schaute ebenfalls mit zwei Freunden vorbei. Die Stimmung war recht gut und alle freuten sich auf das Auftaktspiel.
Ein Irish Pub befand sich ebenfalls beim Stadion. In eben diesem stank es jedoch angeblich. Der Autor dieses Berichtes kann dies jedoch nicht bezeugen, da zum wohl einzigen Male ein
bei einer Auswärtsfahrt aufgefundenes Irish Pub NICHT besucht wurde.
Der eigentliche Auswärtsblock war Block 14. Unsere Helden hatten jedoch Tickets für Block 9 von der FLF bekommen. Paul beschloss daraufhin ein neues Ticket zu kaufen. CK meinte,
er würde mal versuchen auch mit dem Ticket von Block 9 reinzukommen. Wie sich später herausstellte, gab es einen einzigen Drehkreuzeingang für die Blöcke 9-14 und im Innenbereich
des Stadions konnte man eh- genauso wie im neuen Luxemburger Stadion- problemlos herumgehen. Die Supporter vom M-Block waren mit einem Bus aus Bratislava angereist und gaben bereits
am Eingang ordentlich Vollgas. Die Stimmung war an diesem Abend insgesamt absolut klasse und CK kann sich seit Metz 2010 an keine bessere Stimmung auswärts erinnern. Über 90 Minuten
wurde das eigene Team vor ca. 3 500 Zuschauern (darunter etwa 150 Luxemburger, u.a. auch Studenten aus Wien) lautstark mit diversen Sprechchören und Gesängen unterstützt. Von slowakischer Seite kam schlichtweg NICHTS.
Anscheinend haben die nicht mal eine eigene richtige "Kurve". Folgerichtig waren auch nur die Auswärtsfans bei der Liveübertragung zu hören.
Zum Spiel empfiehlt der Autor dieses Berichtes den lesenswerten Bericht von FuPa. Die
meisten Fans waren mit dem Ergebnis und dem ersten Punkt der Kampagne mehr als zufrieden. Nur wenige wie Domi nicht. Die Mannschaft wurde gefeiert und fast alle Spieler kamen noch in die
Kurve. "Fast alle" weil Gerson Rodrigues sich angeblich zügig in die Kabine begab, wieso auch immer. Unserem Autor fiel das ehrlich gesagt bei der ganzen Freude gar nicht auf. Ein Luxemburger
Fan war noch begeistert von CKs 1860-Jacke. Er meinte, er sei zwar selber Dortmunder, aber sein Vater sei Sechzger. Unser Held antwortete nur, dass dieser Vater dann mal Mitglied im
Luxemburger Fanclub werden sollte.
Toto, Guy und CK verließen das Stadion und holten sich noch Snacks und Getränke an einer Tankstelle. Ursprünglich wollten sie ein Taxi zum Hotel nehmen, CK rief auch bereits eine Nummer
an, aber bei einer Wartezeit von 20 Minuten entschieden sie sich doch zu Fuß zu laufen. Schließlich war es doch gar nicht so weit. So endete der erste Tag einer rundum gelungenen
Auswärtsfahrt.
Am Freitag fuhren Medi, Paul, Toto, Guy und CK mit dem Zug über Bratislava nach Wien. In Wien trennte Medi sich von den Anderen und begab sich zu einem Freund. Er sollte erst tags darauf
zum Rückflug wiedergesehen werden. Die Anderen vier fuhren mit einem Taxi zur ihrer Pension in Fischamend. Eine sehr sympathische Pension mit mehreren kleinen Zimmern. Preis für eine Übernachtung:
65 Euro. Nach dem Einchecken ging es mit einer S-Bahn zum Prater. Hier wurde am Riesenrad gespeist. CK genehmigte sich ein original Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat. Dazu gab es
Ottakringer Bier. Auch ein Stück Sachertorte wurde von Paul und CK noch verdrückt. Toto wollte diese lieber im Original Sacher Café bestellen, doch zu einem Besuch desselben kam es
an diesem Tag nicht mehr.
Nachdem unsere Helden ein wenig über den Jahrmarkt gelaufen waren, ging es mit der U-Bahn zum Stephansdom. Auch die spanische Hofreiterschule und die Wiener Hofburg mit dem Heldenplatz
wurden besichtigt. In einer von Guy ausgewählten Sportsbar kehrten unsere vier Protagonisten auf ein Bier ein. Paul und CK freuten sich darüber, dass es hier Guinness gab und bestellten
gleich ein solches.
Gegen acht ging es wieder zur U-Bahn um nach Fischamend zurück zu fahren. Toto verfolgte per Smartphone das Spiel "seiner" Offenbacher Kickers gegen Balingen, was trotz Unterzahl mit
einem 2-1 für die Hausherren endete. Er jubelte lautstark beim zweiten Tor, welches während der Wartezeit am Bahnsteig fiel. In Fischamend begab sich Paul zum Arbeiten auf sein
Zimmer. Toto, Guy und CK landeten noch in einer unterirdischen Bar. Hier verspeisten Toto und CK eine leckere Eigenkreation einer etwas anderen Currywurst. Die Wurst war ein Käsekrainer
und neben Ketchup und Curry gab es noch Senf dazu. Toto begab sich etwas früher ins Bett, während Guy und CK nach ein paar Bier noch zwei Kirschlikör tranken. Hierbei unterhielten sie
sich über Gott und die Welt und es war ein sehr angenehmer Abschluss eines schönen Tages.
Am Samstagmorgen nach dem Auschecken aus der Pension traf CK gegen sieben Uhr seine drei Mitfahrer bei einer Bäckerei. Von dort ging es später mit einem Taxi zum Wiener Flughafen.
Wieder mal vergaß Toto seinen Gürtel bei der Sicherheitskontrolle auszuziehen und musste in der Folge auch noch seine Schuhe ausziehen. Davon abgesehen, lief aber alles nach Plan.
CK kaufte noch Mozartkugeln im Duty Free, der Luxairflug verlief einwandfrei (es gab sogar gleich drei Birnenmuffins für Toto) und der einheimische Boden wurde pünktlich gegen halb
zwölf erreicht. Für etwas Verwirrung sorgten noch die Stewardessen, die meinten, die Leute mit Handgepäck sollten erstmal noch im Flugzeug bleiben. Was eigentlich gemeint war: die Leute,
deren Handgepäck zu groß zum Verstauen in der Gepäckablage war und dieses abgeben mussten, sollten erstmal sitzen bleiben. Es ging darum dass diejenigen nicht draußen rumstehen würden
um auf die Bereitstellung des besagten Gepäcks zu warten.
Guy begab sich mit dem Bus zurück nach Hause. Toto fuhr seinerseits erst Paul, dann CK noch nach Hause, bevor es auch für ihn in die heimische Stube ging. So endete eine tolle Auswärtsfahrt,
die bei allen Beteiligten Lust auf mehr machte. In dem Sinne: bis zum nächsten Mal, liebe Leser, gez. euer CK.