An einem Freitagmorgen nach acht brach CK mit dem Zug in die Hauptstadt auf. Guy Braun wohnt gleich in Bahnhofsnähe. In dessen Wagen ging es gemeinsam zum Findel. Dort trafen sie gleich auf
Raym, Laurent, Dan und Fabs, die ebenfalls nach Stockholm mitfliegen sollten. Liz musste wider Erwarten arbeiten und flog wie so manch andere Luxemburger erst am Tag darauf nach
Schweden. Sie hatte aber Tickets (Preis: 21 Euro) besorgt, die Fabs dabei hatte. Zwei davon händigte er unseren beiden Protagonisten aus. Guy checkte ein, CK hatte dies bereits online
getan und seine Bordkarte bereits zur Hand. Die Anderen gaben ihr Gepäck auf. Angeblich hatten sie einigen Alkohol eingepackt, da in Schweden ja die Alkoholpreise so hoch seien.
Durch die Gepäckkontrollen hindurch ging es zum Gate. Batty war ebenfalls mit einigen M-Blocklern anwesend. So brach der erste Tross mit der Luxair nach Stockholm auf. 2:40 Stunden
dauerte der Flug über Deutschland und Dänemark. Gegen halb zwei landeten die Luxemburger in Stockholm.
Batty, CK und Andere tauschten an einer Wechselstube Euro in schwedische Kronen um. Guy zog es vor an einem Geldautomaten Geld abzuheben. Eigentlich die vernünftigere, weil weniger
mit Gebühren und unfairen Wechselkursen belastete Variante. Im Verlauf der Reise sollte sich jedoch herausstellen, dass Bargeld kaum vonnöten war, da die meisten Schweden die Angewohnheit
haben, überall mit Plastik zu bezahlen. Selbst in Kneipen. Wer Trinkgeld geben möchte, ändert halt einfach schnell nochmal den Betrag vorm Eingeben der PIN. So konnten auch unsere Helden
zumeist mit Kreditkarte bezahlen.
Den Bus vom Flughafen nach Solna (eigene Gemeinde im Ballungsgebiet Stockholm) konnten Guy und CK gleich mit Plastik bezahlen. Vom dortigen Busbahnhof ging es zu Fuß ins Hotel. Erst einmal
liefen sie jedoch ins falsche Hotel. "Maude's Hotel" ist NICHT gleich "Hotel by Maude". Das sind zwei verschiedene Hotels ;-) Im richtigen Hotel eingecheckt, ging es zu Fuß zum Hotel
der anderen Fans, in dem sich auch die Spieler befanden. Der Weg zog sich etwas weiter als gedacht, doch letztendlich saßen Guy und CK mit Batty und Co. in der Hotellobby. Einige
Spieler waren ebenfalls anwesend, brachen aber bald zum Abschlußtraining auf. Zwei erste Bierchen wurden an diesem Nachmittag vertilgt.
Später fuhren die Fussballfans mit einem größeren Taxi ins Hard Rock Café nach Stockholm. Die kurze Fahrt war recht lustig, da Joey von irgendeiner Sergeantin Tommes (oder so ähnlich)
erzählte, wegen der er regelmäßig bei der Armee wichsen musste. Pascal Grüneisen und Marco K. waren ebenfalls im Spielerhotel stationiert und folgten in einem zweiten Taxi. So saß alsbald
eine lustige Gruppe Luxemburger Fans an zwei Tischen im Hard Rock und aß Burger. Dazu gab es für CK leckeres Guinness. Nebenbei gewann der TSV 1860 im Sechzgerstadion mit 3-0 gegen Pipinsried
und untermauerte seine Meisterschaftsambitionen. Die beiden schwedischen Bedienungen sahen klasse aus. Eine hatte einen Totenkopf auf ihrem Oberarm tätowiert, den CK gleich einmal mit
einem Kompliment bedachte. Im Laufe der Reise sollten unsere Helden noch öfters hübsche Frauen zu sehen bekommen :-)
Irgendwann brachen Batty und Co. zurück ins Hotel auf, während Guy, Pascal, Marco und CK noch in einer geilen Rockkneipe namens "Anchor" landeten. Hier fand an diesem Abend ein Metalkonzert
statt. CK war in seinem Element und verfolgte begeistert die ganze Performance. Die Frankfurter hauten irgendwann jedoch ab und es wurde ausgemacht sich am Tag darauf in der Innenstadt
wieder zu treffen. CK bezahlte seine Guinness zum Erstaunen der schönen Barkeeperinnen in bar. Er war der Einzige. Die einheimischen Gäste bezahlten alle mit Karte. Eine Frau zahlte
und steckte sich ihre Kreditkarte in den BH zurück. Schweden ;-)
Irgendwann verließen CK und Guy den Schuppen und fuhren mit einem Taxi zurück in ihr Hotel. Es wurde ausgemacht, sich tags darauf um halb neun am Frühstückstisch zu treffen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es am Samstag mit dem Zug in die Innenstadt von Stockholm. Eigentlich hatten Guy und CK sich um zehn Uhr mit den Eintrachtfans am königlichen
Palast verabredet, doch sie kamen eine halbe Stunde zu spät dort an. So waren Pascal und Marco bereits abgehauen und sollten in der großen Shopping Mall in Solna aufschlagen. Guy und
CK brachen gleich zu zwei Sightseeing-Touren auf: eine per Boot, eine per Bus. Das richtige Programm an einem regnerischen Tag! Stockholm ist eine sehr interessante Stadt und ein Besuch
derselben durchaus jedem Leser weiter zu empfehlen. Architektonisch sehr vielfältig vor allem!
Nachmittags landeten CK und Guy im "Flying Scotsman", wo einige erst an diesem Tag eingeflogene Luxemburger Fans bereits ein Craftbeer-Tasting veranstalteten. Unter ihnen u.a. Sven F.,
Liz, Kevin, Bob, Mich. CK aß Fish&Chips und genehmigte sich zwei verschiedene Stouts, darunter einen leicht scharfen Chili Stout. Während die Anderen noch in ihr Hotel eincheckten
mussten, fuhren Guy und CK in der Folge mit der U-Bahn zurück nach Solna, holten ihre Tickets im Hotel ab und begaben sich zu Fuß zur Friends Arena. Die ist übrigens recht imposant.
Sehr steile Tribünen, unterteilt in Unter-, Mittel- und Oberrang. Das Stadiondach kann ganz geschlossen werden. In der Mitte hängt ein großer Videowürfel wie in der Arena auf Schalke.
Auf diesem wurde das Spiel übertragen.
In der Warteschlange am Eingang trafen unsere Protagonisten auf die Trierer, die bereits guter Laune waren. Dies sollte sich jedoch leider im Verlauf des Abends schlagartig ändern. Zum einen wegen dem
schlimmsten sportlichen Massaker seit 1982 (damals verloren die roten Löwen mit 9-0 in England!) Man kann ja in Schweden verlieren, man kann sogar mit 4-0 oder 5-0 dort verlieren, aber
mit 8-0?!! Die Art und Weise wie die Mannschaft sich vor allem in der zweiten Hälfe abschlachten ließ, war absolut inakzeptabel. Klar, den Schweden gelang so ziemlich alles an diesem
Tag und das erste Tor per Elfmeter war ein Schirigeschenk (was es mit Videobeweis nicht gegeben hätte!), aber dass das Team sich so brutal aufgab nach dem 4-0 war ein Rückfall in
allerschlimmste Zeiten, die eigentlich der Vergangenheit angehören sollten. Immerhin rehabilitierte sich die Mannschaft drei Tage später beim verdienten 1-1 zuhause gegen Bulgarien. Unter
dem Strich war es mit sechs Punkten eine überaus erfolgreiche Qualikampagne. Das Spiel in Stockholm bleibt insofern hoffentlich ein einmaliger Ausrutscher.
Noch mehr als das Spiel brachten jedoch die schwedischen Ordner die Fans aus dem Herzen Europas auf die Palme. Da die FLF den Luxemburger Fans leider keine Tickets in einem fixen Block,
sondern ihnen verstreute Karten im Oberrang besorgt hatte, hatten diese mit schwedischen Anhänger kurzerhand getauscht um es zu ermöglichen, dass alle Supporter der roten Löwen zusammen stehen
können. Dies ging auch problemlos, da die schwedischen Fans sehr freundlich und kooperativ waren. Auch die Ordner schienen das anfangs zu akzeptierten und notierten sich die Platznummern
der Luxemburger Fans, die sich nach und nach zu den Erstgekommenen hinzustellten. Darunter auch unser CK, der sich freute im Stadion auf Lou und Paul zu treffen. Sowie auf Flat, der mittlerweile
in der Schweiz lebt und seit Ewigkeiten mal wieder auf einem Länderspiel der roten Löwen anzutreffen war. Die notierten Nummern hätten schwedischen Fans zugewiesen werden können, denen
ihr eigentlich Platz von Luxemburgern "weggenommen" wurde. Irgendwann jedoch- ohne dass irgendwelche Schweden ohne Platz aufgetaucht wären- verlangten die Mannen in Gelb, der kleine
Bereich müsste geräumt werden. Wieso, weiß eigentlich keiner. War es weil alle Luxemburger Fans standen statt zu sitzen? War es weil dieser sich selbst zugewiesene "Block" recht überfüllt
war und die Fans eng zusammengedrückt standen? (Immerhin war es noch nicht so eng wie teilweise in der Westkurve im Sechzgerstadion!)
Jedenfalls sollte er geräumt werden, es wurde gar mit Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray gedroht. Einige verließen daraufhin diesen Bereich und nahmen einen freien Sitzplatz ein.
Darunter u.a. Lou, der seine Karte noch nicht getauscht hatte. Fast alle blieben jedoch stehen und die Ordner wurden zunehmend aggressiver. Dank einer freundlichen Polizistin wurde jedoch ein
Kompromiss gefunden. Die Luxemburger Fans durften direkt unter dem Dach einen Platz besiedeln, der ansonsten der Postierung von Kameras dient, an diesem Abend aber nicht gebraucht wurde.
Jener war jedoch nicht recht groß und nicht alle Fans hatten vorne am Geländer Platz und konnten auf den Rasen hinuntersehen. Viele konnten das Spiel nur noch per Videowürfel verfolgen.
So auch CK. Eine Frechheit seitens der Gastgeber, die die Auswärtsfans wie alte Möbelstücke auf den Speicher verfrachteten. Zu allem Überdruss rauchten einige Luxemburger Fans gar
noch Zigaretten obwohl im Stadion striktes Rauchverbot galt. Aus Sicht des Autors eine vollkommen überzogene Regelung, zumal Fussball schließlich Open Air stattfindet, aber dennoch eine
Regel, die respektiert werden sollte um unnötigen Ärger zu vermeiden. Ein rauchender Luxemburger Fan ignorierte gleich mehrere Beschwerden seitens der Ordner und provozierte- laut einer hier
bewusst nicht genannten, aber verlässlichen Quelle- sogar mit vulgären Gesten. Die aggressiven Ordner zogen ihn daraufhin aus dem Block und zwei übermotivierte Burschen prügelten mit einem
Schlagstock auf ihn ein. Ehm, schon mal was von Verhältnismäßigkeit in einem Rechtsstaat gehört? Das Ursprungsproblem sah CK jedoch bei der FLF. Hätte diese den Luxemburgern einen eigenen
Fanblock besorgt, wäre es nie zu der aufgeheizten Stimmung zwischen Supportern und Ordnern der privaten Sicherheitsfirma im Stadion gekommen, der besagte Fan hätte dann vielleicht auch
das Rauchverbot respektiert und sich nicht wie ein trotziges Kind aufgeführt und es wäre alles nicht so weit gekommen... Nun ja...
Bei allem Ärger über die schwedischen "Blockwarte" und das Massaker auf dem Platz gab es jedoch nach Abpfiff noch eine herrlich lustige Szene, als CK auf einen abgestellten Tisch sprang
und sich von den anderen Fans als "Birgermeeschter vun Esch" feiern ließ. Eine Anspielung auf seinen Teilnahme an den Kommunalwahlen tags darauf in der Heimat :-)
Am Sonntag nach dem Frühstück checkten Lou, Guy und CK aus dem Hotel aus und begaben sich zu Fuß zur Metrostation. Mit der U-Bahn ging es in die Innenstadt von Stockholm, in der
Paul zu ihnen stoßen sollte. Ihre jeweiligen Gepäckstücke sperrten die drei in Schließfächer am Bahnhof. Zu viert ging es in der Folge noch ein wenig zu Fuß durch die Stadt der
vierzehn Inseln. Die Fussballfans aßen in einem amerikanischen Restaurant und kehrten in ein Irish Pub ein. Hier wollte CK die ersten Auszählungen der Kommunalwahlen begutachten, doch noch
war nichts veröffentlicht.
Zwei Guinness später ging es zurück zum Bahnhof, wo erstmal die Schließfächer wiedergefunden werden mussten. Kein so einfaches Unterfangen, da der Bahnhof richtig groß ist, doch
die Fächer und ihr Inhalt wurden gottseidank wiedergefunden. Mit dem Arlanda-Express ging es zum Flughafen. Von dort aus mit dem Flieger heim nach Luxemburg. Hier holte Robert seinen
Sohn ab und brachte ihn noch zur Wahlparty der Escher DP, die den Gewinn eines zweiten Sitzes im Gemeinderat feiern durfte, was sich bereits vor Abflug des Fluges in die Heimat
abgezeichnet hatte, gez. euer CK.
Nach einem Bier inmitten schwedischer und luxemburgischer Fans im O'Learys (Irish Pub in der Shopping Mall bei der Arena) und einem leckeren Abendessen mit Marco, Pascal, Flat, Lou und Guy im
Vapiano (frisch vor den Augen des Kunden zubereitete Spaghetti Carbonara!) begaben sich unsere Helden per Taxis zurück in ihre jeweiligen Hotels. Die Frankfurter sollten bereits am
frühen Sonntagmorgen zurück in die Heimat fliegen und legten sich wohl sofort schlafen. Guy, Lou und CK tranken im "Hotel by Maude" noch ein letztes Bier in der Hotellobby. Hier wurden
sie noch von einigen schwedischen Fans angesprochen, die ihnen ihr Mitgefühl aussprachen ;-)