23.03.2002. DIE FAHRT NACH LEVERKUSEN

In Leverkusen hatte CK die Gelegenheit Alex, einen ehemaligen Kommilitonen von Jerome kennenzulernen. Jener gehört der Leverkusener Fangruppe Hoppaz an, die seit Jahren den Werksklub unterstützt. Zu Mittag wurde im Brauhaus gegessen, in dem es sehr leckere deftige Mahlzeiten gibt. CK hatte für seinen Teil schon lange nicht mehr so gute Schweinemedaillons gegessen.

Das Spiel selbst war wieder mal mehr als schlecht. War die erste Halbzeit noch ausgeglichen, so hatte 1860 in der zweiten Hälfte gar nichts mehr zu bestellen und kam furchtbar unter die Räder. 4-0 gewann die Bayer-Elf hochverdient in diesem für sie so wichtigen Spiel um die deutsche Meisterschaft. Die Stimmung im Löwenblock war auch mehr als schlecht. Ausser vereinzelten "Sechzig,Sechzig"-Rufen in der ersten HZ war nix zu hören. Immerhin gaben nach dem 4-0 einige Löwenfans ein "Wir haben die Schnauze voll" zum Besten, was wohl unterstreicht, wie es um die Gemütslage der meisten Anhänger des Münchner Traditionsvereins seit längerer Zeit bestellt ist. Schlimmer noch als die mittelmässig bis schlechte sportliche Leistung ist jedoch die Vereinspolitik, die bei 1860 seit längerer Zeit betrieben wird und wohl ihren Teil dazu beiträgt dass die Leidenschaft und der Wille, das Team zu supporten, bei CK und bei so manch anderem Löwenfan nachlässt.

Dennoch war die Reise sehr schön und weder Jerome noch CK bedaueren es, nach Leverkusen gefahren zu sein, haben sie doch beide interessante Gespräche miteinander geführt und so manches über den anderen erfahren. Auch das Treffen mit Alex war sehr nett. Zudem hatte CK die Gelegenheit im Leverkusener Klubhaus zwei Mitglieder des Ingolstädter Stammtischs wieder zu sehen, die er zuletzt Ende Januar im Babalu getroffen hatte. Bei den beiden handelte es sich um den Oberlöwen aus dem lf.de-Forum und um den zigarrenrauchenden Franz, bei dessen Schwager CK und Bima Ende Januar in Ingolstadt übernachten durften. An dieser Stelle nochmal ein Dankeschön an die beiden für das Besorgen der Stehplatztickets im Löwenblock!,gez.CK.

17.-18.05.2003. DIE FAHRT NACH LEVERKUSEN

Nach einer relativ kurzen Nacht stand CK auf um die Reise nach Leverkusen anzutreten. Er war heiss wie schon lange nicht mehr auf ein Löwenspiel. Immerhin konnten die Sechzger mit einem Sieg die Werkskicker in die zweite Liga runterschiessen und so seit langem mal wieder Fussballgeschichte schreiben.
Mit Leverkusen hatte es oft entscheidende Duelle in der Vergangenheit gegeben. In der ersten BL-Saison hatten die Löwen 0-2 im Ulrich-Haberland Stadion gewonnen und so den Klassenerhalt fast perfekt gemacht, der mit einem 2-1-Heimsieg gegen Köln im darauffolgenden Spiel dann auch engültig unter Dach und Fach gebracht wurde. 1996 ging es dann wieder gegen den Abstieg. Diesmal waren es jedoch die Leverkusener, denen der bittere Abstieg im Fernduell mit Lautern drohte. 1860 verlor damals mit 2-1 in Leverkusen, die Konzern-Kicker blieben in der ersten Liga, der 1.FC Kaiserslautern musste nach dem bis heute unvergessenen Endspiel bei den Rheinländern am letzten Spieltag (Endstand 1-1) absteigen.
Und nun war es wieder soweit: ein erneutes entscheidendes Duell gegen den Abstieg stand in der BayArena an. Und die Löwen hatten noch was gutzumachen, hatten sie doch das letzte Spiel gegen Leverkusen 0-3 im Münchner Oly verloren. Ganz zu schweigen von den beiden Niederlagen letzte Saison (1-4 in München, 0-4 in Leverkusen) und dem Ausscheiden im Pokalviertelfinale in der BayArena (0-3). Der neue Angstgegner der Löwen musste endlich mal wieder bezwungen werden. Heute sollte der grosse Tag also anstehen, an dem der TSV 1860 ein für allemal Revanche für die letzten Demütigungen durch die Pillen nehmen sollte und damit zugleich die Scharte von 1996 auswetzen und die Rheinländer in Liga zwei schiessen konnte.

Das Fussballfieber hatte CK längst gepackt und er brannte darauf, endlich dem Anstoss dieses wichtigen Spiels beizuwohnen. Endlich wieder ein Löwenspiel, das einen wirklich interessierte. Für einen Tag waren Wildmoser, seine falsche Vereinspolitik, die scheiss Allianz Arena und das heilige Grünwalder Stadion vergessen, es ging heute- wie in alten Zeiten!- nur darum das Team zu supporten und einen Sieg zu feiern. Drei Punkte mussten her, egal wie! Der Plastikklub aus der hässlichen Stadt bei Köln musste weg!

CK zog sich an und begab sich, mit seinem treuen Rucksack auf dem Rücken, zum Bahnhof. 7:34-Uhr fuhr der Zug nach Bingen ab, in dem wie immer kein Kontrolleur rumlief. Ab Bingen ging es dann weiter nach Koblenz. Im Zug traf CK zwei HSV-Fans aus dem hohen Norden, die in Mainz BWL studieren und nun in Begleitung eines spanischen Kunststudenten nach Bochum zum Fussball fuhren. Die drei Leute sollten sich in der Folge als äusserst nett erweisen und erklärten sich sogar bereit, den Lauterer Studenten für 5 Euro mit nach Leverkusen mitzunehmen. Natürlich wurde ne Menge über Fussball gequatscht und die beiden HSV-Fans meinten, sie würden heute Sechzig die Daumen drücken, damit Leverkusen endlich absteigt. Sehr schön!

Ab Koblenz ging es dann weiter nach Leverkusen, unterwegs wurden natürlich ein paar Bierflaschen runtergeschüttet und kurz vor 12 Uhr verabschiedete sich CK von seinen Mitfahrern und stieg am Bahnhof Leverkusen-Mitte aus. Dort traf er auf einen Bochum-Fan und zwei HSV-Fans, die alle drei meinten, das Spiel ihrer eigenen Mannschaft wäre ihnen heute doch mehr oder weniger egal, solange bloss Sechzig die Pillen runterschiesse. Unglaublich, aber die meinten das ernst! Echt wahr! Wie von CK bereits im Vorfeld der Reise angenommen, die Löwen hatten heute die seltene Chance, Sympathien in ganz Fussball-Deutschland zu sammeln.
Ein Abstieg Leverkusens wäre aber auch eine spektakuläre Geschichte. Immerhin stand die Elf vor nicht allzulanger Zeit noch im Finale der Champions League gegen Real Madrid, im DFB-Pokalfinale gegen Schalke und die Meisterschaft war auch greifbar nahe. Alle drei Titel wurden jedoch sehr knapp verspielt, am Ende standen die Leverkusener mit leeren Händen da, wurden zwar für ihren schönen Fussball gelobt aber nebenbei als "Vizekusener" betitelt, als "Ewiger Zweiter" und nun drohte sogar noch Schlimmeres: Burghausen, Trier, Aachen und Oberhausen als Auswärtsfahrten nächste Saison nämlich. Sehr bitter vor allem für Rainer Calmund, dessen Lebenswerk bröckelte!
Sollte Leverkusen heuer jedenfalls absteigen, so wäre das wohl fast genauso spektakulär wie der Abstieg Nürnbergs ´69. Die Clubberer traten damals als amtierender deutscher Meister (!) den bitteren Gang in Liga zwei an.

CK begab sich nun Richtung Stadion, gemeinsam mit einigen Löwen die er am Bahnhof getroffen hatte. Da er noch keine Tickets fürs Spiel hatte, lief er mit einem Zettel in der Hand rum, auf dem draufstand:"Suche Ticket!"
Beim Parkplatz unter der Autobahnbrücke traf der Luxemburger dann auf OBu, der nach einem Telefonat mit Marco meinte, dass die Cosa Nostra noch einige Tickets zuviel hätte. Zuversichtlich, noch an Tickets ranzukommen, begab sich der Lauterer Student dann zum Leverkusener Brauhaus, wo er bei ner Bockwurst, Kartoffelsalat und nem guten Pils sich aufs Spiel einstimmte. Einige Löwenfans hatten auch bereits den Weg dorthin gefunden und CK rührte auch mal ein bisschen die Werbetrommel für seine HP. Die Leverkusener Anhänger waren übrigens sehr skeptisch und glaubten nicht so recht an einen Erfolg ihres Teams.

Gestärkt und voller Vorfreude aufs Spiel ging es dann zurück zur Autobahnbrücke, wo alsbald die beiden Busse der CN auftauchten. Tickets gab es dort allerdings leider keine. Lothar vom Fanprojekt München meinte aber, da würde noch jemand mit 20 Tickets auftauchen. Also erstmal abwarten und Tee trinken! Inzwischen war auch Olli Landefeld aus Letmathe aufgetaucht, der auch bereits heiss drauf war, die Leverkusener am Boden zu sehen.
Als der Typ mit den Karten nach einer gewissen Zeit dann aber nicht auftauchte, entschieden sich CK und Olli dazu, lieber zum Auswärtsblock zu gehen und dort weiterzusuchen. Die beiden Fussballfans hätten vielleicht auch cleverer sein und es mal beim Sonderzug probieren können, falls sie sich vorher über dessen Ankunftszeit informiert hätten. Da wäre vielleicht noch was gegangen, aber CK hatte sich auch darauf verlassen dass das mit den Tickets klappte, was jetzt aber keine Schuldzuweisung an OBu oder sonstjemanden sein soll, das Ganze ist halt einfach dumm gelaufen...

Vorm Auswärtsblock stellten die beiden Fans fest, dass noch einige andere Löwen verzweifelt nach Karten suchten, na toll! Olli meinte dann, er wolle unbedingt rein, notfalls würde er sich halt unter Pillen begeben. Daraufhin begaben sich die beiden Fussballfans Richtung Family Street Block. Dort trafen sie rein zufällig auf einen Leverkusener, der zwei Dauerkarten für je 25 Euros verkaufte. CK und Olli überlegten nicht lange und nahmen die Tickets. Dieses Spiel mussten sie sehen, lieber unter Pillen sitzend als überhaupt nicht im Stadion dabei! So dachten die beiden jedenfalls vorm Spiel, hätten sie jedoch gewusst wie es ausgehen sollte, sie wären wahrscheinlich lieber nach Düsseldorf gefahren und hätten die 25 Euros dort in Flüssignahrung investiert und sich das Debakel auf Premiere gegeben.

Auf ein unvergessliches Spiel hoffend, aber Böses bereits ahnend betrat CK zusammen mit Olli das Stadion. Jener stärkte sich noch am Bratwurststand und dann ging es rein in den Block, in dem fast nur Eltern mit ihren Kindern sassen. Family Street halt ;). Die beiden Sitzplätze befanden sich in der ersten Reihe, voll nah am Spielfeldrand also, dafür hatten die beiden Fussballfans aber leider einen dämlichen Zaun direkt vor der Nase.

Die Leverkusener gingen enorm aggressiv und engagiert zu Werke, sie wollten gleich zeigen wer Herr im Hause ist. Es dauerte auch nicht lange, dann schepperte es zum ersten Mal im Kasten von Simon Jentzsch, der nach dieser Saison zum VfL Wolfsburg wechseln wird. Ausgerechnet Daniel Bierofka, der Ex-Löwe, hatte zugeschlagen und liess die Bayerfans zum ersten Mal jubeln. Scheisse! Auch heute sah es nach einer Niederlage in der BayArena aus.
Die Sechzger hatten dann ihre einzige Chance durch einen Kopfball von Markus Schroth und Icke schlug einige wirklich total ungefährliche Ecken, das war es dann schon mit der weiss-blauen Herrlichkeit. In der Folge wurde es dann noch viel schlimmer. Erst bewahrte der Innenpfosten die Münchner vor einem höheren Rückstand, dann traf Berbatov unmittelbar vorm Pausentee zum viel umjubelten 2-0. Naja Shit happens!

Kurz nach der Pause traf Babic dann sogar noch zum 3-0. Das war zuviel für Olli, der sich tierisch aufregte während CK nur müde lächelnd auf seinem Stuhl sass und den Kopf schüttelte."Haarsträubende Abwehrfehler! Ich glaubs nicht! Wenn wir mit 1-0 in die Pause gegangen wären, hätte man ja noch einigermassen zufrieden sein können und auf eine bessere zweite Hälfte hoffen können, aber dann fällt genau vorm Pausenpfiff das 2-0 und- verdammt nochmal!- genau danach sogar das 3-0. Ich hab echt genug! Ich geh jetzt!"-"Wie Du gehst? Wie meinst Du das,Olli?"-"Ich gehe jetzt irgendwohin wo ich die anderen Spiele verfolgen kann, dieses Debakel hier tue ich mir nicht weiter an. Ich habe mir die Scheisse in Berlin angetan, 0-6, Alter, 0-6!!!, das war echt genug, das tue ich mir nicht noch einmal an. Kannst mitkommen oder bleiben, aber ich gehe...." Daraufhin verliess Olli wutentbrannt den Block, natürlich unter einigem Gelächter umsitzender Pillen.

CK blieb sitzen, bekam noch mit dass die Löwen einen Ehrentreffer erzielten, der aber irgendwie nicht zählte, das war dem Luxemburger aber auch sowas von egal. Das Spiel war eh längst vergeigt, verloren, verschenkt,es war zum Kotzen!!! Währenddessen fuhr Olli mit dem Wagen zurück nach Letmathe, per Autoradio die anderen Spiele live verfolgend. Gegen Ende des Spiels wechselte Bayer dann auch noch den von den Fans frenetisch geforderten Ulf Kirsten ein, der fast noch auf 4-0 erhöhte...

Nach dem Spiel kaufte CK sich dann noch ein "Pane et Circensis" und begab sich zurück zum Bahnhof. Unterwegs traf er noch kurz Edu und Andi, die ebenfalls per Zug unterwegs waren. Der Lauterer Student fuhr nun mit dem Zug nach Düsseldorf. Dort angekommen, ging es ins Papidoux. Bei Bier und guter Musik wurde der Abend noch richtig angenehm. Einige andere Löwenfans von irgendnem See in der Nähe vom Chiemsee fielen dann auch noch dort ein. Mit einem Cliff aus der Nähe von Rosenheim unterhielt sich der Luxemburger dann noch über Wildmoser, 1860 und auch über Politik. Dabei versuchte Cliff dem Luxemburger zu erklären, wieso soviele Leute in Bayern absolut zurecht die CSU wählen :(((.... Naja jedem seine Meinung! Der Typ war ja sonst ganz nett,*GGG*...

Irgendwann kurz vor 23 Uhr verliessen CK, Cliff und ein weiterer bereits ziemlich betrunkener Sechzger das Papidoux. In ner anderen Kneipe ("Auberge") traf CK dann noch auf den Schweizer Löwenfan, der mit zwei Landsleuten nach Düsseldorf gekommen war. Netter Zufall! Viel Zeit zum Reden hatte der Lauterer Student jedoch leider nicht, denn sein Zug dürfte wohl kaum auf ihn warten. So verabschiedete er sich von seinen Glaubensbrüdern und mit der U-Bahn fuhr er zurück zum Bahnhof, wo er sich noch ein Dosenbier für die weitere Fahrt zulegte.

Mit dem 23:23-Uhr ging es von Düsseldorf nach Dortmund. In dem Zug waren einige Kölner, die sichtlich enttäuscht darüber waren, dass Bayer heute gewonnen hatte ("Wir waren heute für euch") und über die fussballspielende Konzerntochter lästerten. Irgendwo stiegen dann auch noch einige Schalker zu, von denen einer einen geilen Schal mit folgender Aufschrift hatte:"Radikale Minderheit". Auf die Frage des Luxemburgers, was das zu bedeuten habe, erklärte der königsblaue Anhänger ihm, dass Rudi Assauer diejenigen Fans, die gegen eine Verpflichtung Andi Möllers gewesen waren, so betitelt hatte und er und seine Kumpels sich deshalb stolz so nennen würden. Der Typ war übrigens auch nicht unbedingt ein Freund der neuen Arena. Sehr interessant! CK stellte aber gleich klar, dass es den Schalkern immer noch viel besser gehe als dem ruhmreichen TSV 1860."Schalke spielt wenigstens nicht im gleichen Stadion wie Dortmund und eure Glücksaufkampfbahn wird sicher nicht abgerissen, sondern bleibt zumindest als Pilgerstätte erhalten!" SO-das sass!*GGG*.... Aber cooler Schal! Vielleicht sollte die Opposition bei Sechzig auch mal Schals mit ner ähnlichen Aufschrift herstellen. Wie wäre es z.Bsp.mit einem Schal "Internetterroristen", "Rumnörgler" oder "Ewiggestriges Pack"? Nur mal so als Vorschlag...

Kurz nach 0 Uhr fuhr der Zug in den Dortmunder Hbf ein, wo bereits einige BVB-Fans rumliefen, die aus Kaiserslautern zurückkamen. Unten in der Bahnhofshalle wartete der Olli bereits. Mit ihm ging es dann ins Trinidad, des Landefelders Lieblingsclub (remember Gladbach-und Dortmund-Bericht!) Dort lernte CK noch einige hübsche Freundinnen von Olli kennen, tanzte richtig ab und irgendwann hing er an der Getränketheke und amüsierte dort die Bedienung mit seinem hartnäckigen Kampf gegen den Schlaf, der ihn langsam zu übermannen drohte. Damit er nicht irgendwann vom Hocker fiel, begab sich der Lauterer dann lieber zu einem Sofa, wo er dann auch einschlief.

Gegen vier Uhr war Sperrstunde und ein Angestellter des Clubs holte CK aus dem Schlaf und meinte, es wäre Zeit nach Hause zu gehen. Mit Olli im Wagen ging es dann nach Letmathe, jedoch nicht ohne zuvor noch mal in den Drive-In von irgendnem Mac Doof reinzufahren, der rund um die Uhr aufhat...
Im Appartementhaus, in dem Olli wohnte, konnte CK dann auf einer Matratze auf dem Dachboden schlafen. Dort war es zwar relativ kalt, aber immerhin hatte der Luxemburger noch eine warme Decke zur Verfügung, die der ehemalige Hausmeister dem Olli mal geschenkt hatte.

Am Morgen danach brachte der Sauerländer den Luxemburger zum Bahnhof. Von dort aus fuhr er mit einem WE-Ticket nach Arnsberg-Neheim, wo er Uta noch einen Besuch abstattete, bevor es dann abends über Hagen, Düsseldorf, Koblenz und Wiesbaden nach Mainz zurückging. Bis nach Lautern konnte der Mathematikstudent leider nicht mehr fahren, was zum einen an den Verspätungen der Bahn lag, zum anderen aber auch daran, dass der Luxemburger in Hagen die S-Bahn nach Düsseldorf genommen hatte statt den 10 Minuten später abfahrenden aber dafür früher ankommenden RE. Ein dummer Fehler, der nicht mehr gutzumachen war. In Düsseldorf wurde natürlich traditionellerweise mal wieder die "Heisse Wurst" am Bahnhof aufgesucht um den Hunger zu bekämpfen,der einen auf solchen Auswärtsfahrten immer befällt.

Nach einer unbequemen Nacht am Mainzer Hbf fuhr CK dann mit dem ersten Morgenzug über Bad Kreuznach nach Kaiserslautern. In der Barbarossastadt angekommen, entschied sich der Luxemburger dann dazu, sich doch nochmal ins Bett zu legen und nicht zur Uni zu fahren.

Fazit der Auswärtsfahrt: Wieder ne lange Zugfahrt mit einigen netten Leuten gehabt, gute Musik im Papidoux und im Trinidad genossen, einen schönen Sonntagnachmittag mit Uta verbracht, eigentlich ein tolles Wochenende! Ja, wären da nicht die enttäuschenden Löwen gewesen... Dem Autor dieses Berichtes tut es um jeden Cent leid, den er für dieses Spiel ausgegeben hat und sein Ärger ist auch Tage danach noch nicht ganz verraucht. Sicherlich die Tabelle sieht ned so schlecht aus, aber es bleibt eine unumstössliche Tatsache, dass die Münchner in den wirklich wichtigen Spielen dieses Jahr total versagt haben. Bleibt nur zu hoffen dass sich das Team mit einem Sieg über Bochum wenigstens noch für den UI-Cup qualifiziert!, denn dies wäre wichtig für der Löwen einzig wahre Heimat: das Sechzger Stadion! In dem Sinne bis zum UI-Cup im Juli!, gez. euer CK.

29.11.2003. DIE FAHRT NACH LEVERKUSEN

Die kursiven Teile dieses Berichtes sind von Bima.

An diesem Samstag sollten Bima und CK ursprünglich gemeinsam mit Michael und seiner Freundin mit dem Zug nach Leverkusen fahren, doch der Indonesier fuhr bereits freitags nach Ratingen weil dort die von AIESEC organisierte RöMAX stattfand. Zudem wollten Michael und seine Freundin lieber erst 10:30 Uhr losfahren statt zwei Stunden früher, wie von CK eigentlich vorgeschlagen. Der Zufall wollte es jedoch, dass Olli Landefeld am Vorabend in Mainz weilte und so entschied sich der Luxemburger spontan dazu, doch mit dem Sauerländer im Smart nach Leverkusen zu fahren.

Sechs Uhr morgens traf Olli in Kaiserslautern ein. Nach einem Frühstück beim Bäcker ging es gegen neun Uhr im Auto ins Rheinland hoch. Bereits halb zwölf trafen die beiden Löwenfans in Leverkusen ein. Nachdem sie einen Parkplatz gefunden hatten, ging es zu Fuss durch den Park Richtung Bahnhof, wo Liu abgeholt werden sollte. Der Chinese war jedoch nicht unter den Leuten,die mit dem 11:40-Zug aus Düsseldorf angereist kamen. Ein Telefonat brachte die Erklärung: Liu hatte leider zuviel fürs Studium zu tun, so dass er das Spiel zu seinem eigenen Bedauern leider absagen musste, meinte jedoch er würde schon irgendwann mal wieder zu einem Löwenspiel mitkommen. Die Übernachtungsmöglichkeit für CK stand jedoch noch. Gut!

Zurück am Stadion trafen Olli und CK auf zwei Löwenfans aus Leverkusen (!), die an der Gästekasse auf deren Öffnung um 13 Uhr warteten. Der Sauerländer wollte mit den Tickets auf Nummer sicher gehen und bot sich dazu an, zwei zu besorgen, CK hingegen begab sich bereits ins Brauhaus Janes, wo diesmal leider keine anderen Löwenfans anzutreffen waren. Dort bestellte er sich gleich mal zwei Pils am Tresen, bis Olli mit zwei Tickets à 8 Euro/Stück wieder auftauchte. Später trafen auch Martin und Carlos aus Basel im Brauhaus auf und es wurde gemeinsam zu Mittag gegessen und Bier getrunken.

Nach gut durchzechter Nacht wälzte ich mich um etwa 12 Uhr aus dem Bett meiner Ratinger Jugendherberge. Nachdem ich noch die Gelegenheit genutzt hatte, mit meiner Schwester zu Mittag zu essen, begab ich mich mit der Strassenbahn von Düsseldorf nach Leverkusen. Zu meiner Überraschung musste ich feststellen, daß die *große* Mehrheit der Zugreisenden zwar Fußballfans waren, aber Fortuna-Düsseldorf-Fans. Der ganze Zug schien rot-weiß mit "Toten Hosen" zugestellt zu sein, die zum Spiel gegen den Namensvetter aus Köln ins Südstadion reisten. Die Leverkusener und die 60er waren doch ziemlich in der Minderzahl. Schon geil was die Düsseldorfer für einen Fansupport in der Oberliga haben! Das Stadion am Flinger Broich ist bei denen ja auch immer richtig gut gefüllt.

Nach etwa 15 Minuten kam ich also in Leverkusen an. Der Menge folgend, begab ich mich durch den kleinen Park zur BayArena. Dort angekommen, versuchte ich CK zu kontaktieren, dessen Handy aber unerreichbar schien :P Also stellte er über seinen Spezi Olli den Kontakt zu mir her und wir sprachen ab, daß ich mir ein Ticket kaufen und dann ins Brauhaus kommen solle. Ich fragte also einen Ordner, wo diese Schenke zu finden sei, und wurde prompt in die falsche Richtung geschickt =PP. Wenigstens bekam ich einen guten Eindruck von der SEHR familienfreundlichen BayArena, wo ich ungekannte Volksfestatmosphäre verspürte: Brassband, MaxiKicker, McDonalds etc etc. Nicht jedermanns Sache, aber irgendwie doch schnucklig...!

Gegen 14:30 Uhr machten sich die vier Sechziger aus dem Brauhaus auf den Weg zum Stadion. CK packte allerdings zuvor noch seine vier Flaschen Bitburger aus dem Rucksack aus und gab jedem eine davon. Schliesslich mussten die Löwenfans einen guten Eindruck bei den Pillen hinterlassen,*GGG*. Um die Fans des Plastikvereins ein bisschen zu ärgern, gab es von CK ein "Singt,wenn ihr schonmal Meister wart", dem die Bayer-Fanatiker sich natürlich nicht anschlossen konnten. Carlos musste zwei Pillendrehern vor ihm unbedingt auf provokative Art und Weise zu verstehen geben, was er von dem scheiss Plastikklub hält, was jene natürlich alles andere als erfreute.

Vorm Eingang zum Auswärtsblock traf CK auf den Giasinga, der ihm ein WBS-Trikot besorgt hatte. Danke dafür! Auch Bima war endlich eingetroffen und so ging es alsbald ins Stadion hinein. Dort waren die üblichen Verdächtigen anzutreffen, darunter auch der Oberlöwe und Christian aus Ingolstadt. Letzterem verkaufte der Luxemburger noch drei Sets luxemburgische Euros.

Uta und Rebecca standen bereits neben Magnus von den "Löwenfreunde Essen" im Gästeblock. Dort nahm die lustige internationale Delegation (ein Schweizer, ein Spanier, ein Indonesier, ein Sauerländer und ein Luxemburger!) auch Platz. Zu Beginn der ersten Hälfte gab Bayer 04 gleich Vollgas und erarbeitete sich einige gute Möglichkeiten. Doch der TSV 1860 hatte in Hofmann, der mehrmals klasse parierte, einen sicheren Rückhalt. Zudem trugen die Löwen einige schulbuchmäßige Konter vor, die nicht gerade ungefährlich waren. Einer davon führte in der 36ten Minute nach toller Kombination über Tyce und Weissenberger zum 0-1 durch Danny Schwarz, der mit einem platzierten Schuss aus acht Metern Butt keine Chance liess.

Wie erwartet bombten die Blauen die Leverkusener an diesem Tag mit Gesängen wie "Ihr werdet nie Deutscher Meister" und "Deutscher Meister TSV-1966 in den Farben weiss und blau" ein :P
Bemerkenswert auch CK, der alle 10 Minuten "Lippstadt gehört zu Paderborn" sang, weiß der Teufel warum :X

Da hier wohl eine Erklärung angebracht ist:
Irgendwann schnappte jemand von der Seite dem Lauterer Studenten seinen Schal weg. Als er nach links schaute, stellte er zu seiner Beruhigung fest, dass der Lippstädter- heute auch mal wieder dabei- sich nur einen kleinen Scherz erlaubt hatte. Der gute Steffen wurde von CK dafür in der Folge mehrmals mit den von Bima bereits angesprochenen Gesängen geärgert. A bisserl Schmäh muss halt sein!

In der Halbzeitpause begab sich CK zum Bierstand, wo er zu seinem Leidwesen feststellen musste, dass es dort nur Alkoholfreies gab. So kaufte er sich eine Cola und ein Bier und liess Kenny den Zweiten (auch bekannt als der "Forumsasket" oder der "eiskalte Neunmeterschütze", LOL) auswählen, welches der beiden alkfreien Getränke er sich genehmigen wolle. Er wählte das Bier. ThoMiFi fragte den Luxemburger noch, ob er am Sonntag auch zum Jugendspiel in Kaiserslautern gehen würde, doch dieser meinte, dass er dann wohl noch nicht aus Düsseldorf zurück wäre, was ihm ein "Immer diese Alkoholiker" einbrachte ;)))

Die Stimmung im Löwenblock war relativ passabel. Sie war zwar schonmal besser, aber sie war auch schonmal schlechter. Für freudige Begeisterung sorgten auch die beiden Tore der Kölner beim FC Bayern, die über die Anzeigetafel gemeldet wurden. In der 56ten Minute traf Schroth nach einem überlegten Querpass von Meyer aus kurzer Distanz zum überraschenden 0-2 für die Sechziger. Carlos drehte nun völlig durch, umarmte einen nach den anderen, riss CK fast um und betonte lautstark, dass er sich im Fall eines Sieges oberkörperfrei präsentieren wolle. Die Freude währte jedoch nur kurz, denn nur vier Minuten später besorgte Ponte den schnellen Anschlusstreffer. Und es kam noch dicker. In der 68ten Minute stellte Schiedsrichter Fröhlich Lauth vom Platz. Eigentlich hatte der Nationalstürmer den Brasilianer nur ein bisschen geschubst, eine gelbe Karte hätte es also durchaus auch getan, aber Fröhlich legte diese harmlose Aktion als Tätlichkeit aus. Die dezimierten Löwen kämpften nun aufopferungsvoll, Hofmann zeigte einige Klasseparaden, aber es kam dennoch wie es kommen musste. Die Löwen konnten dem Dauerdruck der Gastgeber nicht standhalten. Lucio traf in der 78ten Minute zum 2-2. Somit blieb den beiden Mädels Carlos'Striptease leider verwehrt,*GGG*.

Bemerkenswert schien mir, daß die 60er leider nach dem 2:2 fast völlig ihren Support einstellten. Sollte man nicht JUST JETZT Vollgas geben? :/ Danach hatte LEV jedenfalls noch Chancen, das Spiel zu gewinnen, aber mit Glück und Geschick rettete 60 noch den einen Punkt. Bayern-Köln endete am gleichen Tag übrigens 2-2 (hehe) aber BMG-FCK leider 2-1 :(.

Die Mannschaft und Trainer Falko Götz kamen nach dem Abpfiff noch in die Kurve und ernteten zurecht grossen Applaus. Uta und Rebecca bekamen dies aber nicht mehr mit, da sie bereits in Eile Richtung Bahnhof aufgebrachen waren. Auch Martin und Carlos waren plötzlich zügig verschwunden. Beim Verlassen des Gästeblocks traf CK noch auf Michael Meier und seine Freundin, die heute zusammen mit Andi Böhm unterwegs waren. Danach verabschiedeten sich Bima und CK von Olli und legten einen Sprint zum Bahnhof hin um die vermeintlich bereits aufgebrochenen Fans aus Basel noch am Bahnhof abzufangen. Dort angekommen, stellten sie aber fest dass der 17:46-Zug nach Düsseldorf eh 20-30 Minuten Verspätung hatte und weder Uti und Becky noch Martin und Carlos bereits dort waren. Als alle wieder vollzählig waren und der Zug in die "Hauptstadt der Fussballfans"endlich angekommen war, wurde die kurze aber lustige Reise angetreten. So legte sich Uta noch während der Fahrt zum Gelächter Rebeccas unglücklich auf den Hintern und der Anblick der hart arbeitenden Damen im "Adventskalender" motivierte CK bei der Einfahrt in den Düsseldorfer Bahnhof zu "Macht uns ein Fenster auf"-Gesängen.

In Düsseldorf verabschiedeten sich Martin, Carlos, Bima und CK von den beiden Mädels, die zur Enttäuschung allerseits nicht mehr zu einem Umtrunk bis in die frühen Morgenstunden überredet werden konnten, sondern lieber nach Menden bzw.Iserlohn zurückfuhren. Anscheinend gab es am Bahnhof noch eine Schlägerei zwischen Fans von Kaiserslautern und Stuttgart, die aus Gladbach bzw.Bochum nach Düsseldorf gereist waren. Davon sah CK jedoch nix. Stattdessen gab es einige freudige "Sechzig"-Sprechchöre von vorbeilaufenden Lauternfans in der Bahnhofshalle, die gleich mit "Sechzig und der FCK" beantwortet wurden. Nach einem kurzen Plausch mit einem Gladbach-Fan begab sich die Fansektion Basel ins Hotel Ibis, wo auch ein ganzer Bus voller Fans des Münchner Traditionsvereins einquartiert waren.

Mit der U-Bahn ging es in die Altstadt, wo CK und Bima zunächst das Papidoux aufsuchten. Ein Pflichtbesuch! Leider war die süsse Bedienung vom letzten Mal diesmal nicht da. Da es dem Indonesier in der Metalkneipe nicht so toll gefiel, zog er es vor, den Weihnachtsmarkt näher unter die Lupe zu nehmen.

Naja, es gibt nun mal Leute, die Metal *NICHT* mögen, und ich gehöre halt dazu. So sah ich mir halt noch die Altstadt näher an, während CK es vorzog, sich von einem Bayernfan in tiefenpsychologische Fußballdiskussionen verwickeln zu lassen und LLL-Bräuten nachzublicken :P :)

Später ging es zusammen in die Zwiebel, bis ich aufbrechen musste, um meinen Zug noch zu erwischen. Zurück in der Jugendherberge in Ratingen, machte ich dann wieder bis 5 Uhr durch :)

Martin und Carlos hatten verschlafen und CK sollte sie im weiteren Verlauf des Abends nicht mehr wiedersehen. Stattdessen traf er noch eine lustige Blondine mit Nikolausmütze und eine Delegation der "Generation Luzifer" um den Fanbeauftragten Roßkopf, die schon kräftig am Schütten waren. Die Lauterer boten dem Luxemburger noch an, ihn für 15 Euro in ihrem Bus in die Barbarossastadt mitfahren zu lassen, doch er lehnte ab.

Nach ein Uhr beschloss CK nach einer Stärkung bei einem Imbißstand seinen Schlafplatz aufzusuchen. Leider wusste er nur Lius Adresse (Talstrasse 107), nicht aber wo das genau sein sollte. Nach Aussage eines Taxifahrers würde eine Fahrt von der Altstadt zur Talstrasse ca.7 Euro kosten, es konnte also nicht so weit weg von der Altstadt sein. So liess der Luxemburger sich kurz den Weg beschreiben und ging auf gut Glück los. Dank der Hilfe eines Passanten gelang es ihm auch ziemlich schnell diese Talstrasse zu finden. Fürs nächste Mal sollte es sogar ein Kinderspiel sein, sich dorthin zu begeben, da -wie sich herausstellte- die berühmte Kö genau in diese Talstrasse mündet.

Bei Liu konnte der Luxemburger auf einer alten Matratze schlafen. Der Chinese war schon ziemlich fertig, hatte er doch hart gearbeitet an diesem Tag und so redeten die beiden Fussballfans nur noch kurz miteinander, bevor beide dann einschliefen.

Gegen halb neun Uhr verliess der Luxemburger dann auch schon wieder Lius Wohnung und trat den Fussweg Richtung Bahnhof an. Dort kaufte er sich noch was zu Trinken um den Nachdurst zu stillen und begab sich zum Hotel Ibis,wo Martin und Carlos bereits auf ihn warteten. Nachdem die Basler aus dem Hotel ausgecheckt hatten, ging es im Auto nach Neustadt an der Weinstrasse. Dort verabschiedete sich CK von den beiden Jungs, die bis Basel immerhin noch einige Kilometer absolvieren mussten und fuhr das letzte Stück nach Kaiserslautern per Studiticket mit dem Zug. So endete mal wieder eine geile und relativ billige Auswärtsfahrt, die Lust auf mehr machte.
Ein grosses Dankeschön an dieser Stelle nochmal an Olli und Martin für ihre Chauffeurdienste!, gez. Bima und CK.

06.04.2019. DIE FAHRT NACH LEVERKUSEN

Am Samstag morgen fuhr der 8:39-Uhr-Zug vor CKs Nase ab. Er war eine Minute zu spät aus dem Haus gegangen. So musste er 15 Minuten auf den nächsten Zug in die Hauptstadt warten, wo er den Anschluss nach Walfer natürlich verpasst hatte. Eine halbe Stunde später fuhr jedoch der nächste und so erreichte unser Held nach zehn Uhr den Bahnhof in Walfer, an dem Lou (in Trikot von Bayer Leverkusen) bereits wartete. Unser Protagonist wollte an diesem Wochenende eigentlich ursprünglich nach Großaspach zum Spiel der Löwen fahren, doch eine Terminierung auf Montagabends hatte dieser Reise einen Strich durch die Rechnung gemacht. So wollte er seinen Kumpel Lou mal nach Leverkusen begleiten. Als diese Reise vor Wochen bereits abgemacht wurde, stand noch die Möglichkeit eines direkten Duells um einen CL-Platz in Raum. Leverkusen hat jedoch auch mit dem neuen Trainer Peter Bosz wieder zuviele Punkte liegen gelassen und kämpft nun sogar um die EuroLeague, während die Brausekicker es sich auf dem dritten Tabellenplatz bequem gemacht haben. Ein gutes Spiel war dennoch auf jeden Fall zu erwarten, standen sich doch zwei der spielerisch besten Teams der Ersten Bundesliga gegenüber.

In Lous Wagen ging es nach Grevenmacher wo Ralf (ein Fußballkumpel von Lou, mit dem er regelmäßig nach Leverkusen fährt) zustieg. Zu dritt ging es in die Farbenstadt. Unterwegs wurde viel über Fußball gequatscht und so war die Fahrt recht kurzweilig. Gegen ein Uhr wurde im Forum geparkt. Zum Mittagessen ging es ins nahegelegene Extrablatt, in dem CK eine leckere Portion Lasagne verspeiste. Dazu gab es zwei große Kölsch. Gesamtpreis: 15 Euro :-) An einer Eisdiele gab Eisliebhaber Ralf noch ein Eis aus. CK entschied sich für eine Kugel Zitrone.

Auf zur BayArena! Seit CKs letztem Besuch im November 2003 wurde die Stadionkapazität durch einen neuen Oberrang auf etwas mehr als 30 000 Zuschauer erhöht. Das neue Dach ist auch recht prägnant und gut aus der Ferne zu sehen. Ein paar Fans von Red Bull äh Rasenballsport Leipzig waren von weitem zu hören. Kaum zu glauben, aber diese Retortenkreation hat tatsächlich Fans ;-) Im Stadioninneren lernte CK ein paar Bekannte von Lou kennenlernen und ihm wurde ein Bier von seinem Fußballkumpel ausgegeben. Die Wände der Arena sind mit historischen Momenten aus der Geschichte des Werksklubs bemalt worden. U.a. Klaus Toppmöller und ein 4-2-Sieg über den FC Liverpool waren zu sehen. "Der Verein besinnt sich endlich seiner Geschichte. Die meisten Erfolge wurden in der jüngeren Vergangenheit geschrieben, aber daher nicht minder zu würdigen" meinte Lou (sinngemäß.) Fürwahr! In diesem Jahr gedachte man mittels Sonderkollektionen im Fanshop auch spezifisch dem Aufstieg in die Erste Liga vor 40 Jahren (1979).

Rechtzeitig vor Anpfiff betraten Lou und CK den Block E2 und stellen sich oben vor einen Raum mit Sportbloggern. Leverkusen begann furios und ging durch einen verwandelten Foulelfmeter von Kai Havertz mit 1-0 in Führung. Die an diesem Tag ohne Poulsen antretenden Gäste aus Leipzig glichen durch einen schönen Freistoß von Sabitzer aus. Ein munteres Spiel entwickelte sich mit klaren Feldvorteilen für die auf Ballbesitz und -kontrolle setzenden Gastgeber. Erneut Havertz erzielte das 2-1 durch einen fulminanten Schuss an den linken Innenpfosten, von dem der Ball ins Tor sprang. Mit diesem Resultat ging es auch in die Pause. Leverkusen kontrollierte das Spiel, ohne sich jedoch sehr viele Torchancen herauszuspielen. Dennoch war die Führung mehr als verdient. Der Sack mit den drei Punkten musste in der zweiten Hälfte jedoch noch zugeschnürt werden. CK hatte vor dem Spiel auf ein 4-2 für Bayer 04 getippt, Ralf hingegen auf ein 3-2 und Lou auf ein 2-1. Sie sollten leider alle drei falsch liegen.

In der zweiten Hälfte gelang Leverkusen zuerst das 3-1. Der Treffer wurde jedoch nach Intervention des Videoassistenten wegen einer Abseitsstellung von Volland annulliert. Diese Entscheidung lähmte Bayer in der Folge und die Gäste aus Sachsen übernahmen mehr und mehr das Kommando. Timo Werner traf zum 2-2. Zu allem Überdruss sahen die Videoschiris in Köln auf ihren Monitoren später noch ein Handspiel, was niemand sonst im Stadion, auch nicht die Spieler beider Teams auf dem Rasen, gesehen hatten. Forsberg verwandelte den fälligen Handelfmeter zum 2-3. Auch daraufhin gab es kein echtes Aufbäumen der- sich ihrem Schicksal ergebenden- Hausherren. Leverkusen hat sehr gute bis fantastische Einzelspieler, spielt einen sehr gepflegten Ball, ist technisch versiert, aber irgendwie ist das alles "zu viel Schönspielerei". Manchmal gilt es auch nur mal physisch dagegen zu halten, zu grätschen, notfalls auch taktisch zu foulen. In jedem Team brauchst Du halt mindestens einen Aaron Berzel, der "reinkommt und irgendwer hat Schmerzen" (wie Simon Pearce unlängst in einem AZ-Interview meinte.) Einen solchen Spieler gab es an diesem Tag bei Bayer Leverkusen nicht. So ging das Spiel unglücklich, aber doch irgendwie selbstverschuldet verloren. Am Ende hieß es sogar 2-4 für die Bullen. Der Brasilianer Cunha düpierte die Leverkusener Abwehr noch einmal mit dem Zidanetrick und lupfte den Ball über Hradecky hinweg zum 2-4-Endstand ins Tor. Prädikat: "Leider geil". Die Stimmung der Fans in der BayArena war übrigens analog zum Spiel ihrer Mannschaft. Gut angefangen, stark nachgelassen... Nun ja... Immerhin hatte sich wieder einmal bestätigt, dass CK in der BayArena nur Spiele mit vielen Toren sieht. Das waren über die Jahre hinweg ein 5-2 über den FC Bayern, ein 4-0 gegen 1860, ein 3-0 gegen 1860 (mit u.a. einem Tor von Daniel Bierofka gegen seine große Liebe), ein 2-2 in der bis heute letzten Erstligasaison der Münchner Löwen und nun halt ein 2-4. Macht 4,8 Tore im Schnitt. Kaiserslautern hatte an diesem Tag leider 0-1 zuhause gegen den VfR Aalen verloren. Waldhof Mannheim schlug in der Regionalliga Südwest "die Klub" aus Pirmasens mit 2-1. Dabei erzielten die beiden Luxemburger Nationalspieler Maurice Deville (SV Waldhof) und Florian Bohnert (Pirmasens) jeweils ein Tor für ihren Klub.

Noch vor achtzehn Uhr wurde die Heimreise angetreten und es ging zügig heim in den Zwergenstaat. Unterwegs wurde das Spitzenspiel in München im Radio verfolgt. Der FC Bayern deklassierte Borussia Dortmund mit sage und schreibe 5-0! Furchtbar... Ohne weiteren Worte. In Grevenmacher wurde Ralf verabschiedet. CK wurde von Lou noch zum Bahnhof in Luxemburg-Stadt gebracht. Dort begab sich unser Held noch auf zwei Leffe ins Broadway, bevor er mit dem Zug zurück auf den Belval fuhr. Fazit: nette Auswärtsfahrt, aber bei 1860 ist es doch am Schönsten. In dem Sinne: auf das "Erlebnis Giesing" am nächsten Wochenende, gez. euer CK.

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