26.-27.10.2002. DIE FAHRT NACH GLADBACH

Um 6 Uhr morgens traf CK sich mit seinem "Schwager in spe" am Lauterer Bahnhof. Draussen stürmte es wirklich heftig und noch ahnte keiner der beiden, was dies noch für Konsequenzen haben sollte. Die Stimmung der beiden war jedoch recht gut, obwohl beide noch ziemlich müde waren. Der Automat wollte CK's 20 Euro-Schein leider nicht annehmen und so musste man halt ohne Wochenendticket die Reise antreten. Naja,bis Alsenz durfte man ja eh mit dem Studiticket fahren und wenn man Glück hatte, wurde man vielleicht vor Alsenz bereits kontrolliert und danach nicht mehr. Naja, es sei gleich mal verraten: die beiden Lauterer Studenten sahen in diesem Zug keinen einzigen Kontrolleur. Wahrscheinlich trinken die erst einmal Kaffee um diese inhumane Uhrzeit, sind ja auch bloss Menschen...

Die Reise verlief ohne weitere Probleme, man quatschte über Gladbach, über Sechzig und übers Grünwalder, das übliche Zuggeschwafel der Fussballfans halt...
Michael aus Mainz hatte seine Mitfahrt aus arbeitstechnischen Gründen am Vorabend leider abgesagt und so mussten die beiden nicht in Bad Kreuznach umsteigen um den Umweg über Mainz zu machen, sondern fuhren gleich bis Bingen. Dort wurde dann gleich mal ein Wochenendticket gekauft und alsbald kam der Zug nach Koblenz. Eric erzählte währenddessen von der Rheinschifffahrt, die er und seine Kollegen der "Dirty Bankers", Landesmeister im Planspiel Börse, gewonnen hatten und bei der es mit den Gewinnern der anderen Länder in der Tat recht lustig zugegegangen war. Beide vernichteten erstmal ihren Essproviant und CK trank gleich mal ne Halbe. Leider allein, da Eric ja dem Alkohol weitestgehend abgeschworen hat. *GGG*

Ab Koblenz fingen dann aber die Probleme an. Zwar fuhr der Zug nach Mönchengladbach pünktlich davon, nach 2/3 der Strecke aber wurde ein längerer ausserplanmässiger Halt eingelegt.
Anscheinend hatte es auf dem Streckenabschnitt vor dem Zug mit den beiden Lauterer Studenten einen Lokbrand gegeben und die abgefackelte Lok musste wohl erstmal von den Gleisen geholt werden. Später konnte man dann die Lok sehen aber von aussen war leider nix zu sehen. Sie hatte wohl nur innen gebrannt. Wahrscheinlich waren gerade mal ein paar Kabel durchgeschmort. Schade! Irgendwie hatte CK sich vorgestellt, jetzt eine richtig schwarze Lok zu sehen, dem war aber nicht so. Die letzten Kilometer bis Mönchengladbach (inzwischen waren die ersten Fans von denen im Zug!) gingen enorm schleppend voran, da der Zug immer mal wieder einen anderen vorbeilassen musste.
12:15 Uhr hätten die beiden in Gladbach ankommen sollen, daraus wurde kurzerhand 13:30 Uhr. Unfassbar! Eric und CK konnten bloss froh sein, dass der Michael abgesagt hatte sonst wären sie erst ne Stunde später von Koblenz nach Gladbach aufgebrochen und dann hätte es wohl echt Probleme gegeben, noch rechtzeitig am Bökelberg zu sein bevor das Spiel angefangen hätte. Aus Frust vernichtete CK gleich noch zwei Dosen Bitburger.

In Gladbach trat man dann gleich den Fussweg zum Stadion an. Unterwegs schüttete CK noch sein letztes Dosenbier runter.
An einer Strassenecke kamen die beiden dann in ein Gespräch mit einem Ordner, der die Einfahrt der Autos kontrollierte. Dieser wollte wissen woher die beiden kämen. "Wir sind beide aus Luxemburg", meinte CK. Daraufhin der Ordner: "Zumindest dein Freund ist wohl wegen Jeff Strasser gekommen oder?" Dabei sah er auf Eric der im Gegensatz zu CK kein Löwentrikot anhatte.
"Ja,ich komme eigentlich auch um Jeff Strasser zu sehen. Aber das brauchen die Fans in meinem Block ja nicht zu erfahren" meinte CK lächelnd, stellte aber gleich klar, dass Sechzig das Spiel wie letztes Jahr gewinnen würde.
"Naja, letztes Jahr, letzter Spieltag, da ging es ja um nix mehr", meinte der Ordner."Ja, wenn es um nix mehr ging, wieso hat euer Torwart dann nicht den Elfer von Max damals reingelassen, damit er alleiniger Torschützenkönig wird?!"...

Nach diesem kurzen Plausch ging es weiter zum Stadion. Vorm Eingang zum Gästeblock trennten sich Eric und CK. Ersterer steuerte nun natürlich selbstredend den Gladbach-Block an wo sein Kumpel Paul, dessen Freundin Ana und natürlich seine Freundin Cindy, CK's Schwester, bereits ihren Platz bezogen hatten. CK traf dann vorm Stadioneingang auf einen armen Löwenfan, dem 4 Euro zum Eintritt fehlten. Dem gab er dann gleich mal 2 Euro und meinte: "Hier! Löwenfans halten schliesslich zusammen. Wenn dir jetzt noch ein anderer 2 Euro gibt, dann kommst du doch noch rein!".
Kurz danach lief Kelly an CK vorbei zur Stadionkasse. Daraufhin schallte es gleich mal "Hee Zusamtaler!" in dessen Richtung. Die bekannten Leute müssen ja gleich mal gebührend begrüsst werden.
Das Stehplatzticket kostete dank Studiticket übrigens nur 7 Euro. Das Jever light (nur 2,8% Alkoholgehalt!) kostete 3 Euro incl. 1 Euro Pfand. Drinnen wurde mit dem Kelly dennoch gleich mal ein Bier getrunken und man bezog Stellung im Auswärtsblock (33). Dort traf CK den Schweizer wieder,der sich für seine Erwähnung auf dessen HP bedankte. Etwa 900-1000 Löwenfans hatten insgesamt den Weg nach Gladbach gefunden und darunter waren alleine ein Belgier, zwei Schweizer, ein Luxemburger und ein Dortmunder (!!!). Richtig international die Löwenfanszene, schön! Auch traf CK diesmal nur Leute, die lieber im GW spielen würden aber dennoch noch immer mitfahren, weil sie sich ihren Verein von Wildmoser nicht wegnehmen lassen wollen. Also entweder hatte CK bloss Glück die richtigen Leute zu treffen oder die von einem Forumsmitglied aufgestellte These "Es sind nur noch wenige Gute dabei, die so denken wie wir" stimmt einfach nicht. Dazu später auch noch mehr...
Die Jungs von Cosa Nostra hatten ein geiles Transparent mit folgender Aufschrift mitgebracht: "Inzaghi ist Gott",o:)))))). Drüben auf der anderen Seite war das auch gut zu sehen und die Gladbach-Fans soll es amüsiert haben.

Bei der Bekanntgabe der Gladbacher Mannschaftsausstellung war CK wohl der einzige Löwenfan der "Strasser Fussballgott" schrie, dafür brüllte Kelly neben ihm aber umso lauter "Arschloch".
"Kelly, willst mich ärgern oder was?!"-"Ja!", *GGG*. Kelly fragte CK dann noch ob das der Typ war, der ihm in Lautern so auf die Nerven ging und zeigte dabei auf den dicken Mindeltaler. Scheinbar gibt es nur einen so grossen Hohlkopf im Sechzigblock, dass zumindest für den Zusamtaler nach dem Lesen seines Lautern-Berichtes sofort klar war, wen er meinte.
Einpeitscher Marco gab dann gleich mal die Sprechchöre vor. Man kann über diese selbsternannten Ultras sagen,was man will, aber sie machen wenigstens Stimmung. Ohne die wäre die Fanszene von Sechzig gar nicht mehr zu hören.
Kelly und CK beteiligten sich natürlich bei jedem Fangesang. Leider machten mal wieder viele Leute nicht mit. Schade! Zu Beginn des Spiels waren zwei grosse Schwenkfahnen zu sehen, etliche Doppelhalter und oben angesprochenes Transpi natürlich. Über das Spielgeschehen will der Autor hier nichts schreiben, denn der Bericht wird auch schon so sehr lang werden und man kann ja den Spielbericht eh auf der offiziellen Vereinsseite nachlesen wenn man unbedingt mag.

In der Halbzeitpause ging es erst mal zum Klo. Das Bier schlägt schliesslich auf die Blase. Danach kaufte sich CK für 2 Euro eine Frikadelle. Kellys Wahl, für den gleichen Preis eine Brezel zu kaufen war wohl cleverer. Die Frikadelle war jedenfalls zu trocken, man könnte die wenigstens mit Zwiebeln oder so würzen. Kurzerhand entschloss CK sich doch noch für 2 Euro eine Bratwurst zu kaufen, obwohl er vorher gehört hatte, die in Gladbach wären richtig scheusslich. Aber er hatte halt Hunger. Mittlerweile hatte das Spiel wieder angefangen, und im Löwenblock begann es zu rauchen. Wohl wieder ein Zündler am Werk, sehr schön! Plötzlich gab es Jubel und CK wurde schnell klar, dass Sechzig in Führung gegangen war. Natürlich freute er sich über die Führung, andrerseits ärgerte er sich dass er sie nicht gesehen hatte. Wieder mal ein Tor am Bratwurststand verpasst, wie bereits in Stuttgart. Verdammt! Zu allem Überdruss schmeckte die Bratwurst auch noch so lala. Zwar nicht ganz so scheusslich wie immer behauptet wird, aber alles andere als toll. Schnell ging es zurück zum Löwenblock. Dort erfuhr CK, dass Schroth zugeschlagen hatte. Aha,so langsam wird der Panzer ja zum echten Torjäger. Wird aber auch Zeit dass das ewige Talent endlich mal den Durchbruch schafft.
Wie CK später erfuhr hatten Cindy und Eric das Tor leider auch nicht gesehen, da sie auf der Gegenseite gerade dabei waren, den Rauch im Gästeblock zu bewunden. ROTFL,naja shit happens...

Dann traf CK einen Löwenfan wieder mit dem er bereits in Lautern gequatscht hatte. Netter Kerl übrigens, mit dem er sich dann für den 9.11.im Hannenfass verabredete. Dann wollte dieser nämlich mit seiner Freundin zu FCK-Hannover. Mit ihm ging es dann nochmal zum Bierstand, wo man ja nun, da das Spiel wieder lief, schnell bedient wurde (*GGG*).
Am Bierstand traf CK dann auch noch einen anderen Löwen, in Poncho gekleidet, aus Busenberg. Das liegt irgendwo in der Pfalz. Anscheinend gibt es da sogar einen Fanclub der desöfteren mal Busfahrten zu Löwenspielen auf die Beine stellt und sogar eine eigene HP besitzt. Für die,die es interessiert: Zu den Wasgau-Löwen . Einer von denen ist sogar ARGE-Regionsbeauftragter (Region 13 oder 14), wenn CK das richtig mitbekommen hat. Der eine Löwenfan meinte dann: "Auch das ist Sechzig. Dass man die zweite Hälfte nicht sieht, weil man am Bierstand steht". Der Busenberger gab dann gleich noch einen aus, sehr nette Geste seinerseits!

20 Minuten vor Schluss beharrte CK aber darauf, nun doch noch seine Löwen zu unterstützen und überredete die anderen, den Bierstand Richtung Löwenblock zu verlassen.
Beim Eingang zum Block angekommen, stellte CK fest dass die oberen Reihen direkt unter ihm viel zu leise waren und schrie gleich mal "Kämpfen Löwen kämpfen". Schön dass einige sofort mitmachten. Wahrscheinlich braucht es nur mehr Einpeitscher damit der ganze Block mitmacht. Man kann ja nicht erwarten dass Marco den ganzen Block erreicht. Wahrscheinlich braucht man nur noch 2,3 weitere Einpeitscher die man dann strategisch im Block verteilt. Aber das Problem bei Sechzig ist wohl, dass diese typischen Leaderfiguren in der Fanszene nicht mehr da sind und CK ist wohl leider auch nicht so der Richtige um das nun in die Hand zu nehmen.
Alsbald war das Spiel vorbei und die Löwenspieler kamen zur Kurve um sich bei den mitgereisten Fans zu bedanken und eine La Ola mit ihnen zu machen.
CK verabschiedete sich dann von Kelly und den anderen und machte sich auf dem Weg zu einem nicht so weit entfernten Parkplatz wo Pauls Wagen stand. Dort in der Gegend hatte auch der Löwensonderbus aus München geparkt.

Bald tauchten die 4 anderen Luxemburger dann auch auf, sichtlich traurig aufgrund des Resultates. Einige Businsassen winkten CK derweil zu. Vielleicht dachten sie, er würde auch zur Busmannschaft gehören und wollten ihm signalisieren einzusteigen, aber CK winkte natürlich nur zurück, *GGG*.
Die Luxemburger Gruppe mit Eric und CK's Schwester fuhr dann in Pauls Wagen zurück nach Luxemburg. Immerhin stand da auch noch Erics Wagen mit dem er am Sonntag wieder nach Lautern hochkommen wollte. CK trottete dann zurück zum Hauptbahnhof.
Dann nahm er den Zug Richtung Düsseldorf um nach Lautern zurückzufahren. Aber es kam mal wieder anders als gedacht. Im Zug traf CK auf einige Löwenfans aus dem Sauerland. Ein glatzköpfiger Fan, der CK an Meister Proper erinnerte, erzählte ihm er wäre bereits zu Bayernligazeiten mitgefahren und Wildmoser wäre seines Erachtens nicht der richtige für Sechzig. Wie wahr! CK stimmte ihm zu. Zu seiner Freude taten das alle. Eine gutaussehende Blondine meinte dann, sie hätte noch nie ein Spiel im GW gesehen, aber als sie mal in München gewesen wäre, hätte sie es unbedingt sehen wollen. Für sie wäre das wie ne "Pilgerstätte" und zumindest als diese sollte das Stadion erhalten bleiben. Das Grünwalder als Mekka der Löwenfans also! Das erinnerte CK an den Film, indem ein Löwenfan das GW als "unseren Tempel,unsere Kirche" beschrieben hatte. Zwei andere Löwenfans und Metalfreunde kamen dann auch noch zu Wort und regten sich über die Vereinspolitik auf. Einer der beiden stimmte dann "Löwenmut" und "Grünwalder Stadion" von Lustfinger an,geil!!! Wieder ein anderer,der die Diskussion mitbekam, sagte:" Bitte fangt nicht damit an! Sonst muss ich mich einfach zu sehr aufregen, die Stadionentscheidung bringt mich zu Weissglut!" Alles nur "gute" Leute! Also entweder hatte CK diesmal bloss Glück oder es sind mehr Aufrechte die noch mitfahren als man denkt. Vielleicht fahren die meisten KHW-Deppen ja auch nur Oly und eben ausgewählte Highlights wie eben Lautern oder Hamburg und eben nicht Aachen oder Gladbach. Wer weiss das schon... Dieses Away-Fahrt hat jedenfalls wieder richtig Spass gemacht und es sollte noch besser kommen.

Ein Löwenfan aus Dortmund namens Olli lud CK ein, mit ihm nach Dortmund zu kommen und dort in einen Musikclub mitzukommen. Da der Lauterer Student grundsätzlich offen für alles ist und Spontanität sehr schätzt, sagte er gleich mal zu. Nach Lautern wäre er mit dem WE-Ticket eh nicht mehr gekommen. In Hagen nahmen Olli und er dann den Zug nach Bochum. Im "Bermuda-Dreieck" ging es dann zu einem Pils in eine Kneipe, deren Name irgendwie was mit "Sixty", also Sechzig *GGG*, zu tun hatte. Danach mussten die beiden einen Höllensprint hinlegen um noch den Zug nach Dortmund zu erreichen, einen Sprint bei dem die beiden sich sogar noch verliefen, bloss um danach ausser Atem festzustellen dass die Bahn eh 15 Minuten Verspätung hatte. o:(((
Na gut,dann ging es halt zur S-Bahn!In Dortmund angekommen, wurde gleich mal ein Döner verputzt. Jener schmeckte übrigens richtig knusprig und würzig,um einiges besser als viele die CK bisher gegessen hatte.
Irgendwann waren die beiden dann in der Wohnung von einer blonden Bekannten von Olli. Die wollte natürlich wissen,ob Olli und CK öfters gemeinsam zu Spielen fahren."Nee wir haben uns heute erst im Zug kennengelernt!". Das fand sie dann ziemlich toll und lustig. Mit ihr und einem anderen Typen ging es dann ins Trinidad. Das ist so ein kleiner elektronischer Musikclub unter der Erde. CK hört persönlich zwar lieber Metal, aber der Laden war von der Atmosphäre her wirklich geil! Keine 08/15-Schickimikki-Teenie Disco sondern ein kleiner netter Club mit gediegener Atmosphäre, netten Leuten und einer kleinen Tanzfläche zum "Abrocken". Auch dieser Club ist im Internet vertreten: Der Club Trinidad .
Für Freunde von Deephouse, Nu Jazz, Drum n`Bass: dieser Club ist bestimmt das Richtige für euch!!! Also geht hin,wenn ihr mal in Dortmund seid!

Gegen 1:30 Uhr wurde CK dann tierisch müde und er wollte nicht mehr tanzen und auch nix mehr trinken. Olli hatte ihm vorher angeboten in seiner Studentenbude zu pennen, da er selbst noch eine andere Wohnung hatte und so ging es zu Fuss zu einem Dortmunder Studentenwohnheim, welches CK sofort an die Ville erinnerte, bloss mit dem Unterschied dass dieses hier freundlicher, wohnbarer und sauberer aussah als die Lauterer "Kaserne".
Am Tag danach stellte CK erstmal seine Uhr um eine Stunde zurück. Als Olli auftauchte, fragte er CK ob dieser noch zum Eishockeyspiel Iserlohn-Kölner Haie (Endstand übrigens 3-2) mitgehen wollte, aber der Luxemburger lehnte ab, da er noch zuhause etwas Mathe lernen wollte. Auch diese Entscheidung war goldrichtig, sonst wäre CK wohl am Sonntag nicht mehr nach Hause gekommen. Dazu später mehr...

Olli gab ihm noch 2 selber gemixte Musik-CD's zum Reinschnuppern mit und los ging's mit einem neuen WE-Ticket Richtung Lautern.
Im Zug nach Köln-Deutz war auch ein 16jähriger Schüler mit Dortmund-Jacke und Düsseldorf-Trikot, jener sollte später noch für mächtig Furore sorgen, aber erstmal der Reihe nach. Irgendwo stiegen zwei fränkische Clubberer ein, die den Rückweg aus Schalke antraten. Die beiden waren richtig breit. Kein Wunder wenn man statt Bier Kleiner Feigling,Apfelkorn und Weisswein (!!!) trinkt.Die beiden waren jedoch sehr nett und reichten dem Sechziger gleich mal die Weissweinflasche hin zum Kosten. Der Dortmunder machte sich dann irgendwann bemerkbar und ihm wurde die Flasche ebenfalls hingereicht. "Nee ich trinke nur Bier, keinen Wein. Ausserdem habe ich morgen Schule!" Dies sorgte bei den Franken für riesiges Gelächter woraufhin der Junge sich doch die Flasche griff und einen Riesenschluck nahm. Es dauerte nicht lange und er war dann total knülle. Fast jeden vorbeilaufenden Mitfahrer schrie er an: "Kommst aus Schalke?", "Schalker sind Pisser" und auch "Hier kommt der deutsche Meister-Borussia Dortmund heisst er" musste CK sich ungelogen tausende Male anhören. Der Schüler war wohl froh endlich mal ältere Fussballfans zu treffen, die nicht noch zur Schule gehen und wollte einfach bloss angeben. Der Pimpf wollte den anderen doch echt weismachen er sei mit seinem BVB in Eindhoven gewesen, wo er im Rotlichtviertel richtig abgegangen sei .Haha,für den ist es doch schon ein Abenteuer nach Düsseldorf zu fahren! Eigentlich lachten ihn alle nur aus aber je mehr er ausgelacht wurde, desto mehr steigerte er sich rein, es gefiel ihm wohl den Clown zu spielen. Irgendwann rappte und hipphoppte er im Zug rum und er wurde von Minute zu Minute nerviger. Lustig wurde es dann aber, als alle 4 Fussballfans anfingen rumzuhopsen und zu singen: "Wer nicht hüpft der ist ein Schalker" Als dann an irgendeinem Bahnhof einige Leute ausstiegen, meinten die Franken: "Die Zeit mit euch war wunderschön...", daraufhin meinte eine ältere Frau, die sichtlich erleichtert war, auszusteigen: "Das sehe ich nicht so!". Ein älterer Herr sah die Fussballfans bloss an und meinte:"Der eine fährt nach Düsseldorf, die Franken nach Schalke, der blaue nach Gladbach, die spinnen doch alle, diese Fussballfans!" *GGG*
Irgendwann lief ein ratzbesoffener Typ mit Ferrari-Kappe an den Fans vorbei. Daraufhin schallte es "Hee Lolo Ferrari" durch den Zug. Der Typ bettelte dann darum etwas Alk abzubekommen aber dies wurde ihm von den Franken verweigert,stattdessen sangen gleich alle:"Ferrari ist ein Schrotthaufen", LOL
In Düsseldorf blieb der Zug dann 30 Minuten stehen, aus welchem Grund auch immer. Dies sollte leider nicht die letzte Verspätung bleiben. Der Dortmunder hatte nun seinen wohl lächerlichsten Auftritt. "Ich hoffe, Holland ist bei der nächsten WM dabei, die haben wenigstens geile Hooligans." CK verschluckte sich fast an der Flasche Apfelkorn die ihm der Franke gereicht hatte. Selten so gelacht...Der Typ laberte ja echt nur Müll zusammen, fehlte bloss noch dass er sich selber zum Anführer der Dortmunder Ultras ernannte. Irgendwann schrie er dann noch: "Wie kann man nur zusammen mit Bayern ein Stadion bauen? Ihr habt die Seuche!"...Zur Abwechslung mal was intelligentes,wow...Als er dann aber irgendwann ein extrem-rechtes Lied mit "Mein Opa war bei der SS" sang, war Feierabend. CK packte ihn am Kragen und meinte:"Findest du diese Scheisse lustig? Hör sofort auf oder es scheppert ganz gewaltig!" Dies war zwar eine leere Drohung,da CK niemals Gewalt anwendet, aber der Schüler wusste das ja nicht. Also war er dann schnell sehr kleinlaut und der Rest der Reise verlief ruhiger. Bis Köln-Deutz...

Da stiegen dann alle vier aus und die Kölner konnten sich gleich mal über angemessene Sprechchöre wie "Hurra hurra,Kölle wir sind da" und so freuen. Der Pimpf verschwand in der Stadt und die Franken besorgten Nachschub zum Trinken. Irgendwann war dann einer der beiden verschwunden und der andere fand ihn nicht mehr wieder. Wahrscheinlich lag der besoffen auf dem Klo oder so, keine Ahnung. CK bot dem Franken dann erstmal an mit ihm weiterzufahren, das wollte der aber nicht. Jedenfalls nahm CK dann den Zug nach Koblenz und liess den unglücklichen Nürnberg-Fan zurück. Also manche Fans lernen es echt nie. Wieso betrinken die sich bloss so dermassen dass der eine irgendwo versackt und noch nicht einmal mehr an sein Handy rangeht?! Jesses...
Immerhin hatte CK vorher noch eine Flasche mit so einem Tequila-Softdrink von den Franken geschenkt bekommen und so konnte die Fahrt weitergehen. In Brühl blieb der Zug dann stehen. Anscheinend lag ein umgestürzter Baum auf der Strecke. Der Zug musste erstmal wieder ein Stück zurückfahren um dann das Gleis zu wechseln. 30 Minuten später war der Zug dann wieder in Brühl, diesmal auf dem anderen Gleis. Von da an ging es zügig weiter bis Bonn. Dort gab es dann wieder einen längeren Aufenthalt auf unbestimmte Zeit. Über die Lautsprecheranlage kam dann: "Den Passagieren,die sich über die Verspätung ärgern, sei gesagt:wir sind gerade noch hinausgekommen, hinter uns geht gar nix mehr".
Bitte schön,was?! Totaler DEADLOCK, soll das wohl heissen. Mannomann! Nochmal Schwein gehabt nicht zu spät gefahren zu sein. Die Franken sassen wohl noch am Montag morgen irgendwo im NRW, also bis Nürnberg haben die es wohl kaum mehr geschafft. Auf fast allen Bahnhöfen hatten die Züge Verspätung, teilweise bis zu 60 Minuten. Die zahlreichen Leute auf den Bahnsteigen schimpften über das Wetter und die Konsequenzen. Das nennt man wohl Ausnahmezustand!!! Arme DB! Ab Koblenz ging es dann aber schnell weiter nach Bingen und von dort nach Kaiserslautern. Mit 2 Stunden Verspätung endlich wieder in der Barbarossastadt,sehr schön!

Komisch war bloss dass soviele FCKfans in der Stadt rumliefen wo doch gerade erst Halbzeitpause sein konnte. Als der Lauterer Student dann das Hannenfass betrat lief auf der Mattscheibe Wolfsburg-Rostock. Was ist denn jetzt los?, fragte er sich. Dann erklärte ein FCKfan CK, dass das Spiel gegen Bochum wegen der Sturmböen vom Ordnungsamt abgesagt wurde. Ach so! Das erklärt so einiges.
Na denn, ab in die Ville! Dort konnte CK dann noch als wohl letzter der nach Gladbach gereisten Löwenfans Schroths Tor sehen. Schön dass man nen Fernseher hat,*GGG*.
Ansonsten noch einige Worte an die Adresse aller Löwenfans: Selbst wenn die Sechzger Profis vielleicht nie mehr im GW spielen werden, dieses Stadion darf nicht abgerissen werden, macht euch stark für den Erhalt dieser Spielstätte, wenigstens für den Amateursport. Danke schonmal im voraus!!!
In dem Sinne bis zur nächsten geilen Auswährtsfahrt nach Dortmund!!!, gez.euer CK.

22.05.2004. DIE FAHRT NACH GLADBACH

Gegen halb sieben am Samstag morgen wurde CK wie üblich erbarmungslos von Rockland Radio (gibt es für diese Werbung vielleicht endlich mal Geld ?) geweckt und er machte sich wenig später mit dem Bus auf den Weg zum Lauterer Bahnhof. Dort kaufte er sich erstmal zwei Frühstücksbrötchen und zwei Flaschen Cola als Muntermacher und dann ging es mit dem Zug über Bingen nach Koblenz.

In Koblenz angekommen, traf der Luxemburger sich zum ersten Bier mit Thomas, dem Rostockfan. Dabei unterhielten sich beide über Kioyos Elfer gegen Berlin, das Sechzger Stadion, den FC Hansa und seine netten Fans und über die AllianzArena. Ein Lauternfan stand auch in der Gegend rum und wünschte CK alles Gute, damit die Löwen drinbleiben. Aeh ??? Wie sich herausstellte, war jener noch der Meinung, beide könnten drinbleiben und wurde dann mal von Thomas darüber aufgeklärt, dass nur einer der beiden Vereine (Lautern oder Sechzig) sich retten könne. Der gute Mann hatte die Ausgangsposition wohl noch nicht ganz gerafft. Ist ja auch nicht so wichtig, sowas braucht man als Lauternfan ja auch nicht unbedingt zu wissen ;))).

Ab Koblenz ging es mit dem IC nach Düsseldorf. Dort traf CK vorm Coupé am Bahnhof auf die fünfköpfige Fansektion Schweiz (Martin, Carlos und Pedro aus Basel, "Swiss Lion" Dani und sein Bruder aus Luzern), die bei einem Pils gemütlich beisammen sassen. Auch die Münchner Zugfraktion um Kieferngarten, Jörg und Alex tauchte bald auf und es ging in einem restlos überfüllten Zug nach Mönchengladbach. Die Stimmung war fantastisch, alle singen, schrien und hüpften. Kieferngarten hatte sich auf eine Gepäckablage gepflanzt, thronte über allen und trommelte gleich mal ein paar Risse in die Zugdecke. Alle waren heiss aufs Spiel, das war deutlich zu spüren.

Am Bahnhof wurde der Münchner Mob bereits von den grünen Freunden erwartet und zum Hinterausgang rausgelotst. Der Weg in die Stadt war den Löwenfans versperrt, überall achteten Polizisten darauf, dass die Blauen ja den sofortigen Weg zum Stadion einschlugen. Auf dem Weg quatschten viele Gladbacher Fans die Löwenanhänger an und meinten, sie würden dem TSV 1860 eigentlich den Klassenerhalt gönnen und lieber Lautern unten sehen, einige schenkten den Baslern sogar Bier. Nettes Völkchen!

Eine attraktive Blondine in Polizeiuniform erregte bald die Aufmerksamkeit von Carlos, zumindest lief er ne Zeitlang neben ihr her und so wurde er gleich mal dazu aufgemuntert ranzugehen. ("Na los, Telefonnummer kriegst schon." ) Als Pedro meinte, die sehe wie Heidi aus, konnte CK es nicht lassen daraufhin, "Heidi, Heidi, Deine Welt sind die Berge" anzustimmen. Die Polizistin drehte sich natürlich erfreut um und die Situation war für alle mehr als lustig.

Vorm Eingang zum Auswärtsblock wurden einige bekannte Gesichter gesichtet, darunter auch Olli und Uta, die gleich mal ihr Ticket bei CK bezahlten. Dieser besorgte sich zudem gleich mal die Penzberger Nachrichten (Preis: 1 Euro, für 68 absolut lesenswerte Seiten, Respekt !).

Enorm viele Löwenfans waren nach Gladbach gekommen, wohl allein 600 mit dem ARGE-Sonderzug, das Stadion war natürlich mit 34 500 Fans restlos ausverkauft. Trotzdem wurden dem Lauterer Studenten noch zwei Tickets zum Normalpreis von 14 Euro vor Ort angeboten. Es gibt halt immer wieder Leute, die eine Karte zuviel haben. Also wer den Mut gehabt hatte, ohne Karte anzureisen, wurde mit Sicherheit noch fündig, wenn er rechtzeitig am Stadion war.

Beim Reingehen wurde CK's Rucksack wie immer gefilzt. Dabei entdeckte ein Ordner wieder mal seinen Flaschenöffner, der an diesem Tag ein für allemal konfisziert wurde. Am Treppenaufgang noch ein paar Worte mit Christian aus Velbert gewechselt und rein in den Block ! Jener war restlos überfüllt: ab und zu Rausgehen, Bier holen und wieder reinkommen war heute also nicht drin.

In Hälfte eins stand CK neben dem Südtiroler und Uta. Dort tauchten auch irgendwann Christian und Sascha vom Löwenstammtisch Ingolstadt auf, der mit acht Mann in Gladbach vertreten war. Die Jungs trugen Bauhelme mit der Aufschrift "Abrisskommando Bökelberg". Naja irgendwie lustig, aber auch irgendwie nicht sehr nett. Also wenn ein Gladbachfan einen solchen Helm mit der gleichen Aufschrift das alte Sechzger betreffend tragen würde, würde er vom Autor dieses Berichtes wohl einige üble Worte zu hören bekommen. Zudem ist es doch einfach bloss traurig, dass dieses altehrwürdige Stadion für immer ausgedient hat und bald dem Erdboden gleich gemacht wird. Eigentlich ein kulturelles Unding!

Die Stimmung im Block war vor dem Spiel recht gut, ein bisschen Rauch gab es auch, es fing also vielversprechend an, aber die Erwartungen wurden leider nicht erfüllt. Die Mannschaft trat zu Beginn aggressiv auf und es gelang Schroth einen Foulelfmeter rauszuholen. Jener wurde von Thorben Hoffmann zur 0-1-Führung verwandelt. Beim Torjubel haute es CK aber leider die Brille von der Nase, die danach recht verbogen war. Ein freundlicher Löwenfan mit dem richtigen Händchen bog sie ihm aber wieder zurecht, danke dafür ! Inzwischen war auch die Kunde von der Führung des 1.FCK gegen Borussia Dortmund gekommen, die den meisten Anhängern natürlich nicht schmeckte. Das letzte Fünkchen Hoffnung wurde auch bald gelöscht, als Sverkos und Demo den Rückstand in eine 2-1-Führung umwandelten. Zur Halbzeitpause war wohl allen klar: das Wunder wird heute ausbleiben. Bei Hamburg-Frankfurt stand es derweil 1-1. Danke an dieser Stelle auch an FCH-Thomas für seinen SMS-Infodienst!

Zweite Hälfte war kein Aufbäumen der Mannschaft mehr zu erkennen. Spielte etwa Sechzig um die goldene Ananas und Gladbach um den Klassenerhalt? Unfassbar! In der Fankurve machte sich eine gespenstische Abstiegsstimmung breit. Nix ging mehr. Irgendwie geil war aber der Wechselgesang der Gladbacher zwischen Nordkurve und Ostgerade ("Bye, bye"-"Bökelberg") Passend dazu auch ein Kommentar von Kieferngarten während des Spiels: "Die verlassen ihr geiles Stadion, wir kommen in unseres zurück. Zu geil das alles !!!" Zur Unterhaltung der Gladbacher wechselte Vanenburg noch Francis Kioyo ein, der mit Sprechchören der Gladbacher zuerst gefordert und nach seiner Einwechslung dann gefeiert wurde. Die Blauen waren allerdings weniger begeistert. Erschreckend dass einige tatsächlich "Scheiss Neger" und ähnlichen rassistischen Schwachsinn riefen, was soll so ein Scheiss? Hinter CK stand zudem eine Frau, die während des ganzen Spiels wie ein schriller Rohrspatz rumschimpfte und der eigentlich das Maul zugeklebt gehört hätte. Dass die den Kioyo auch übelst anging, versteht sich wohl leider von selbst. Am Ende ging das Spiel 3-1 für Gladbach aus, nachdem van Lent noch getroffen hatte. Und wieder gab es einige Tränen bei vielen Leuten. Uta war bereits vor Abpfiff abgehauen weil sie das Dilemma nicht mehr ertragen konnte und einfach nur noch nach Hause wollte. Lautern hatte sich mit einem 1-1 gegen Dortmund endgültig gerettet.

Was in der Folge passierte, war allerdings bewegend. Einige Spieler kamen zum Zaun um mit den Fans zu sprechen. Agostino, Görlitz und Lehmann erbarmten sich sogar zu einer LaOla !!!??? Bis ca. 15 Minuten nach Abpfiff blieben die meisten Löwenfans in der Kurve. Lautstarke "Sechzig, Sechzig"-Rufe, "1.Liga-wir kommen wieder", einige sangen auch "You'll never walk alone". Als Präsident Auer heulend in die Kurve kam, wurde oben "Grünwalder Stadion" angestimmt und fast alle sangen mit. Gänsehaut! In diesem Moment wusste Löwenfan wieder, wieso er ein Blauer ist und keine Bayernsau. Typisch Sechzig-diese Trotzreaktion! Einmal Löwe-immer Löwe, nein sogar: JETZT ERST RECHT LÖWE !!! Endlich wieder ein Moment in dem Löwenfan stolz sein konnte, einen blauen Schal zu tragen statt einen roten. Die Gladbacher feierten derweil Abschied vom Bökelberg, die Spieler drehten noch einmal eine Runde um das Stadion mit einem Spruchband auf dem sie sich bei Osten, Westen, Süden und Norden bedankten und ernteten dafür auch von CK fairen Applaus.

Nach dem Spiel erfuhr CK von Kieferngarten, dass die Amateure 0-6 in Landshut gewonnen, die der Clubbrer aber 0-2 gegen Bayreuth verloren hatten. Wahnsinn! Nächste Woche gegen Haching könnte mit einem Sieg also der Aufstieg in die Regionalliga klargemacht werden. Am Bierstand stand auch Bernd, der sich grosse Sorgen um seinen Verein machte und wie alle nun auf eine Rückkehr in die Heimat hoffte. Allerdings regte er sich zurecht über die Leistung der Mannschaft auf. "Das war der erste Abstieg, wo ich nicht geheult habe, für diese Mannschaft vergiesse ich keine einzige Träne". Dito.

Nachdem der Südtiroler und CK noch eine Runde durch die Gladbacher Altstadt gedreht hatten, verabschiedeten sich beide am Bahnhof voneinander und der Luxemburger fuhr mit dem Zug nach Düsseldorf. In eben diesem waren auch Steffen aus Lippstadt und drei andere Fans, darunter der Michel vom Bodensee. Mit ihnen ging es in die Düsseldorfer Altstadt. Da der BVB nur den UI-Cup geschafft hatte, schuldete CK dem Lippstädter ein Bier. Diese Schuld wurde gleich getilgt, um kurz darauf schon die nächste Wette abzuschliessen. Schafft die deutsche Nationalelf die Qualifikation fürs EM-Viertelfinale oder nicht? Steffen ja, CK nein. Einsatz: Freisaufen des Gewinners auf Kosten des Verlierers bei einem Auswärtsspiel nächste Saison !!! Nach ein paar Bier machte sich der Hunger breit. Also auf zu Pizza Hut! Gerade als die fünf Fussballfans dort gegenüber vom Auberge sassen, war plötzlich Gebrüll zu vernehmen. Kurz darauf schepperte es an der Kreuzung zwischen zwei rivalisierenden Schlägertrupps. Einige Leute wurden umgeboxt, ein paar Stühle flogen durch die Gegend und eine Person haute es in einen Stand rein, der zerbarst. Die Klopperei war aber bald vorbei, die Jungs hauten ab und kurz darauf waren auch schon die Polizisten vor Ort. Interessant wie schnell die da sind! Die Düsseldorfer liessen sich von der ganzen Sache überhaupt nicht beeindrucken: die Bedienung im PizzaHut ging weiter ihrer Tätigkeit nach, Unbeteiligte versteckten sich kurz um nachher normal weiterzugehen. Die waren das wohl schon gewöhnt. Naja, war ja auch irgendwie alles nicht wirklich dramatisch. Dennoch war es das erste Mal, dass CK so etwas mit eigenen Augen sehen konnte und irgendwie war es schon mal interessant, obwohl er nun wirklich nicht verstehen kann wieso solche Matches mitten in der Stadt sein müssen.

In der Kiste ging es abends richtig ab. Wieder Grünwalder-Gesänge, meterweise Altbier, nette Gespräche mit Fans von überall her. Sogar aus dem Voralberg war einer vor Ort. Aber warum müssen Bayernfans eigentlich immer den Autor dieses Berichtes ansprechen? Gleich zwei Bayernsympathisanten (ohne Trikot natürlich) meinten zum Luxemburger, sie würden ihm den direkten Wiederaufstieg wünschen, damit man sich bald wiedersehe. Zu geil deren Gesichter als CK ihnen ein "Hoffentlich nicht" entgegenschleuderte. Der direkte Wiederaufstieg darf nicht erfolgen, sonst war der Abstieg umsonst. Ein paar Jahre zweite Liga und der Ausstieg aus den AllianzArena-Verträgen müssen her. Gut auch immer wieder Exemplare des Manifestes dabei zu haben, davon bekam einer der beiden gleich mal eins.

Viele nette Fans, u.a. vom VfB Stuttgart, wünschten den Löwen einen baldigen Wiederaufstieg und verstanden auch sehr gut die Identitätsprobleme der Löwen. Erstaunlich wieviele sich für das Sechzger auch aussprachen und meinten, sie würden dem TSV 1860 die Rückkehr nach Hause gönnen. Einige waren auch schon mal da, andere würden gerne mal rein. Also wenn die weiss-blauen Münchner wirklich heimkehren, wird die Bude regelmässig rappelvoll sein. Wahrscheinlich muss der Verein sogar einen Dauerkartenstopp einführen (damit es an Spieltagen überhaupt noch Einzeltickets gibt) und die Mitgliederzahlen werden logischerweise auch wieder steigen. Der Abend stimmte CK jedenfalls richtig euphorisch. Irgendwann haute der Lippstädter ab. Als später aber noch die Fansektion Basel vorbeischaute, ging es richtig ab. Carlos war mittlerweile in Feierlaune dank Alkohol und hüpfte erstmal mit dem Luxemburger zur Musik durch die Kiste. Abend gerettet für alle. Richtig geil wurde es auch, als "Football's coming home" ertönte und alle "Sechzig's coming home" sangen. So wie damals im Hofbräukeller als die Schwabl-Pläne vorgestellt wurden. Unwissende hätten glatt denken können, dass die Löwenfans gerade Deutscher Meister geworden wären.

Später in der Nacht verabschiedete sich CK von den anderen und stattete dem Papidoux noch einen Besuch ab, wo er einige lustige Metaller traf, mit denen er später zum Hauptbahnhof zurückfuhr. Dort versuchte er ein paar Stunden zu schlafen, was mehr oder weniger gut gelang.

Gegen halb neun ging es zum Hotel der Basler, wo Carlos und Pedro bereits auf die Abreise warteten. Martin fuhr mit dem Wagen vor und kurz darauf ging es Richtung Neustadt. Im Wagen wurden schon einige Pläne geschmiedet für nächste Saison, wo es überall hingehen könnte etc. Um Carlos zu zitieren: "Jetzt ist die Scheiss Saison vorbei und man freut sich doch schon wieder auf die nächste". Ganz genau so isses. Auf gehts nach Giesing!

In Neustadt verabschiedete sich CK von den Baslern und fuhr mit dem Zug nach Kaiserslautern, wo er gegen Mittag wieder eintraf.
Fazit der Reise: ein enttäuschendes Spiel der Löwen nach relativ gutem Anfang, trotzige Löwenfans, ein bewegender Abschied vom Bökelberg, geiler Abend in Düsseldorf, eine Rückfahrt voller Vorfreude, ingesamt ein recht geiles Wochenende. Aber mit Sechzig gab es in der Tat schon viel viel bessere Tage, in dem Sinne auf die hoffentlich glorreiche Zukunft!, gez. euer CK.

P.S. Seit Gladbach sind nun zwei Tage vergangen und schon folgen die nächsten Horrormeldungen. Irgendwie wird man bei diesem Verein fast manisch-depressiv. Grünwalder, wenn überhaupt anscheinend nur bei 14 Heimspielen, mindestens 3 sollen im Oly stattfinden, u.a. aus Sicherheitsgründen (???) und Rummenigge will rote Talente bei Sechzig parken, damit sie sich dort weiterentwickeln und die Löwen wegen der AllianzArena ja schnell wieder aufsteigen. Ist der TSV 1860 nun wirklich schon auf Hilfe des Erzrivalen angewiesen? Nimmt der Schrecken denn nie ein Ende? Was hat der gemeine Löwenfan bloss verbrochen um so gedemütigt zu werden? Stoppt die Kooperation mit dem roten Pack, stoppt diesen Wahnsinn! Keine Quasi-Fusion! Alle Fans sollen wieder STOLZ auf den Verein sein können und das geht nur, wenn er FREI und EIGENSTÄNDIG ist und vor allem wieder alle Heimspiele in Liga zwei im Sechzger, in der HEIMAT austragen lässt.
Keine Hilfe von der Säbener Strasse !!!, die Blauen haben selber eine talentierte Amateurmannschaft und gute Jugendmannschaften mit denen ein Neuaufbau auch sportlich möglich ist. Lasst die Löwenfans wieder jubeln und bringt sie nicht gleich wieder zum Kotzen und Heulen...Also Herr Auer, bis jetzt steht der Autor dieses Berichtes voll hinter ihnen, tun Sie das einzig Richtige und lassen Sie sich nicht auf einen Deal mit den Roten ein! Danke !!!

Home