10.-11.05.2024. DIE FAHRT NACH ESSEN

Am Freitagmorgen gegen halb zehn fuhr CK mit dem Zug in die Hauptstadt, von wo aus es zusammen mit Serge und Tom weiter nach Clervaux ging. Dort wartete schon Patrick am Bahnhof und zu viert ging es mit nur einer kleinen Pause zwischendurch an einer Raststätte im Auto nach Essen. Die Ruhrpottmetropole wurde nach halb drei erreicht, jedoch fuhr unsere Löwendelegation fast noch eine Stunde durch Essen um verzweifelt irgendwie den Zugang zum Hotel Ibis zu finden, da die Hollestraße in eine Richtung komplett gesperrt war und man trotz Navi irgendwie nicht die Einfahrt aus richtiger Richtung fand. Irgendwann begaben sich Serge, Tom und CK zu Fuß zum Hotel, während Patrick seinen Wagen auf dem Lehrerparkplatz einer Schule abstellte. Später ließ er sich an der Rezeption des Hotels erklären wie er den Parkplatz erreichen konnte.

Unsere Helden checkten im Hotel ein. Hier hatte Patrick erneut ein Problem. Seine Zimmerkarte funktionierte nicht und er musste an der Rezeption reklamieren. "Nachdem in Dortmund vor dem Spiel alles glatt lief und wir da klar verloren haben, muss ja diesmal bei so viel Problemen und Hindernissen ein positives Ergebnis für Sechzig bei rausspringen", waren sich unsere Protagonisten in der Folge einig. Im Hotel Ibis waren auch andere Löwenfans einquartiert. So tauchte ein gewisser Blue Maverick auf, als CK, Serge und Tom vor dem Hoteleingang auf Patrick warteten. Er sah ziemlich fertig aus. Allerdings nicht wegen zuviel Alkoholkonsum, sondern weil er ordentlich erkältet war und trotzdem zum Löwenspiel angereist kam. Er legte sich vor der Fahrt zum Stadion lieber erstmal noch eine Stunde ins Bett als mit den Luxemburgern in die Stadt aufzubrechen.

Eine Gruppe um Andreas H. schlug vor eine Kneipe in der Innenstadt aufzusuchen. CK meinte, die Fansektion Luxemburg würde mitkommen. Irgendwie wussten die Jungs jedoch nicht wirklich wo sie hinwollten und die Luxemburger entschlossen sich kurzerhand dazu auf eine Terrasse am Burgplatz einzukehren. Hier steht ein Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm. Neben Prosecco (für Tom) und Bier (für die anderen drei) gab es ordentlich Pasta. Patrick verdrückte gleich zwei Portion Penne all’Arrabbiata (da die schon ältere Bedienung eine Portion zuviel notiert hatte, was niemanden verwunderte, da die Gute insgesamt nicht so zurechtkam mit ihrem elektronischen Apparat zur Bestellungsaufnahme). CK reichte eine Portion. Für Serge gab es Tortellini alla Panna und für Tom Spaghetti. Irgendwann fragte ein CK unbekannter Löwenfan ob die Luxemburger zusammen in einer größeren Gruppe zu den Shuttlebussen am Hauptbahnhof mitlaufen wollen würden. Angeblich müsste man sich vor gewalttätigen Essenern in Hut nehmen und sollte sich daher lieber in nicht zu kleinen Gruppen aufhalten und bewusst die Shuttles für Auswärtsfans zur Hafenstrasse nehmen. CK war einverstanden. So wurde ausgetrunken und Patrick begab sich in den Innenraum des Restaurants um zu zahlen statt auf die eher langsame Bedienung zu warten.

Inmitten einer Gruppe Löwenfans ging es also zum Hauptbahnhof. Unterwegs entdeckten Serge und Patrick einen Stand an dem sie sich ein (temporäres) Scheintattoo auf die Haut spritzen lassen konnten. So gab es für die beiden das 1860-Wappen auf den linken Arm. Es ging durch den Hauptbahnhof hindurch auf die andere Seite und links zu den (von Polizeikräften abgesicherten) Shuttlebussen unter einer Bahnunterführung. Mit diesen Bussen ging es zur Essener Hafenstraße. Kurz vor Start meinte der Löwenfan, der die Luxemburger auf der Terrasse angesprochen hatte, zu Patrick und CK, dass er vielleicht unnötig Panik gemacht hatte. Egal. Es war auf jeden Fall richtig, schon allein der Bequemlichkeit wegen, einen Shuttlebus zur Fahrt zum Stadion zu nutzen.

Am Eingang zum Stadion traf CK auf Sebastian aus Ludwigshafen. Es wurde ausgemacht im Stadioninneren ein Bier zusammen zu trinken, daraus wurde jedoch leider nichts, da Steh- und Sitzplätze strikt voneinander getrennt sind. Beide Bereiche werden bereits durch voneinander getrennte Eingänge betreten. Die Luxemburger zogen Sitzplätze (für 24 Euro) an diesem Tag vor, da auf den Stehplätzen doch zumeist die Sicht durch die Blockfahnen der Ultras stark eingeschränkt ist. Im Sitzplatzbereich waren u.a. die Friedhofstribüne, Huber, Dr. Drees, Tims Freund Lenny mit seinem Papa, der Graf von Giesing alias Philipp R. und OBu. Auf dem Platz gaben mit Reich und Bangerter überraschenderweise zwei Youngster aus dem eigenen Nachwuchs ihr Startelfdebüt, die ihre jeweiligen Aufgaben sehr gut erfüllten.

Zum Spiel: Mit Glück überstanden die Sechzger die Anfangsviertelstunde, die ganz klar den Rot-Weißen gehörte. In der 24. Minute konterten die Löwen die Gastgeber jedoch klassisch aus. Mansour Ouro-Tagba ging von links in den Strafraum, der Ball wurde ihm vom Fuß gegrätscht. Das Spielgerät kam zu Morris Schröter, der es nach hinten ablegte, Fynn Lakenmacher zog halblinks aus 18 Metern ab und traf an seinem 24ten Geburtstag in der 24ten Minute zum 0:1 ins rechte untere Eck. Das erste Auswärtstor überhaupt im 1860-Dress für den Stürmer und dies in seinem letzten Auswärtsspiel vor seinem Wechsel nach Darmstadt. Der Löwenblock explodierte. Mit dem Resultat ging es in die Halbzeitpause. Essens Trainer Christoph Dabrowski brachte zur 2. Halbzeit gleich drei frische Kräfte. In der 52. Minute ging Ouro-Tagba über die linke Seite mit viel Tempo nach vorne, passte dann an der Box in die Mitte auf Lakenmacher, der mit dem Rücken zum Tor die Kugel zu Schröter passte. Von der Strafraumkante zielte dieser knapp übers rechte Toreck. Drei Minuten später lag der Ball im Löwen-Tor, doch Passgeber Felix Götze stand vor dem Schuss von Leonardo Vonic im Abseits. Was für ein Glück für die Sechzger in der 62ten Minute. Nach einer Rechtsflanke wollte Verlaat klären, der Ball sprang von seinem Knie aber unkontrolliert an die Unterkante der Latte. Eine Minute später traf Brumme mit einem 18-Meter-Schuss aus halblinker Position nur den rechten Pfosten. Auf der Gegenseite passte Schröter von rechts im Strafraum in die Mitte auf den eingewechselten Abdenego Nankishi, der aber im Zentrum gerade noch beim Abschluss von einem Essener gestört wurde. Ein Distanzschuss von Sapina strich in der 69ten Minute knapp über die Querlatte des 1860-Tores. Die Löwen standen in dieser Phase gewaltig unter Druck. In der 73ten Minute traf Brumme erneut aus halbrechter Position den Pfosten, diesmal den linken aus 21 Metern. Es war der dritte Aluminiumtreffer gegen die Löwen! Ein Freistoß an der rechten Strafraumseite zog Guttau mit links direkt aufs Tor, Golz hatte aufgepasst, fischte den Ball aus dem kurzen Eck. Kurz danach kam der eingewechselte Marlon Frey an der Strafraumkante zum Abschluss, sein strammer Linkschuss klatschte an den linken Pfosten. Nach einer Balleroberung von Schröter an der Grundlinie im RWE-Strafraum kam Lakenmacher halbrechts zum Abschluss, zielte aber aus elf Metern übers kurze Eck. Somit ging das Zittern weiter. In der 1. Minute der Nachspielzeit brachte Götze als letzter Mann Lakenmacher zu Fall, doch Schiedsrichter Alexander Sather ließ weiterspielen. Eliot Muteba verpasste nach einem Konter das 0:2, als er halbrechts aus 20 Metern überhastet abschloss und weit links am Tor vorbeizielte. In der siebten Minute der Nachspielzeit setzte Eisfeld einen 21-Meter-Freistoß über die Mauer und auch übers Tor. Kurz danach war Schluss. Der geschaffte Klassenerhalt wurde natürlich gebührend zusammen mit der Mannschaft gefeiert. "We love you, sixties, we do, we love you, sixties, we do..." Die Stimmung war überhaupt 90 Minuten von beiden Fangruppen einfach nur fantastisch. Das war echt Werbung für Drittligafußball an diesem Abend, sowohl auf dem Platz als auf den Rängen.

Auf dem Weg zurück zu den Fanshuttles kamen unsere Helden mit englischen Groundhoppern ins Gespräch. Die Jungs waren Fans von Crystal Palace, was ManUtd-Fan Patrick zu der witzigen Aussage verleitete, dass ihr Klub seinen Teil dazu beizutragen versucht hätte, Erik Ten Hag zum Trainerkandidaten beim FC Bayern zu machen, da Palace am Montagabend 4-0 gegen Manchester gewonnen hatte. Jedoch ist der Niederländer selbst zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Berichtes noch nicht entlassen worden. Im Shuttle trafen unsere Helden auf Tim und Sebastian, die jedoch beide nach Wiederankunft des Busses am Hauptbahnhof schnell abhauten.

Unsere Fansektion Luxemburg begab sich zunächst noch einmal zum Burgplatz, wo es Livemusik gab. Tom und CK ließen sich zudem jetzt doch ebenfalls noch ein 1860-Scheintattoo auf den Arm spritzen. Als am Burgplatz nach einem Bier bereits Feierabend war, ging es zum Kennedyplatz, wo ebenfalls noch Livemusik und Bierausschank angesagt war. Hier kamen unsere Protagonisten mit ein paar sehr netten Fans von RWE ins Gespräch. Einer der Jungs hatte allerdings Sympathien für den FC Bayern, aber das wollen wir mal übersehen. CK war zudem der Meinung, dass eben dieser irgendwie wie Guerino Capretti aussah. Als die Musik verstummte, ging es ins Sausalitos, wo CK auf Jackie Cola umstieg und die Erinnerung an den Abend völlig verschwommen wird. Ein paar andere Löwenfans waren wohl noch anwesend, es wurden 1860lieder gesungen und Nummern ausgetauscht, bevor es zurück ins Hotel ging, wo die Anderen wohl noch weitersoffen, CK aber, nunmehr hungrig geworden, nur noch drei Bifi aus einem Snacksortiment des Hotels klaute und verspeiste.

Am Samstag trafen sich unsere vier Protagonisten im Frühstückssall. Hier kamen sie noch zu einem kurzen Plausch mit einem Hotelangestellten, der sich noch an die Bundesligazeit der Löwen unter Werner Lorant erinnern konnte. CK war noch ziemlich angeschlagen vom Vorabend, aber schlug sich dennoch den Ranzen voll. Gegen elf Uhr checkte die Fansektion Luxemburg aus und trat in Patricks Wagen die Rückreise an.

Es ging jedoch nicht gleich zurück nach Luxemburg, sondern erstmal nach Köln. Jedoch nicht um sich das so wichtige Sechspunktespiel des 1.FC Köln gegen Union Berlin anzusehen (welches Blue Maverick und die Fangruppe um Andreas H. besuchen wollten), sondern vielmehr das sportlich längst belanglose Spiel der Fortuna gegen die Zweite des FC Schalke. Im Gegensatz zu CK, der bereits mit 1860 im Südstadion gewesen war, fehlte Serge noch der Ground. Daher fiel die Wahl auf diesen Kick. Das Spiel des FC sowie die Spiele von Schalke gegen Rostock und Gladbach gegen Frankfurt waren zudem entweder ausverkauft und/oder die noch zu bekommenden Karten zu teuer.

Am Vereinsheim der Fortuna trafen die Luxemburger auf Martin Scherbel von den FDS, mit dem sich CK noch näher über die Vereinspolitik beim TSV unterhielt. Später gesellte sich Dr. Drees hinzu, der mit seinem Elektroauto an diesem Wochenende in NRW unterwegs war. Nette Gespräche bei frühsommerlichen Temperaturen und einem Konterbier wurden geführt, bevor die Luxemburger sich verabschiedeten. Während die FDSler sich das Spiel auf der überdachten Haupttribüne ansehen wollten, begaben unsere Helden sich für nur 5 Euro auf die Stehplätze auf der Gegengerade. Quasi mehr oder weniger im Fortunablock also. Hier aßen alle Luxemburger noch eine (eher schlechte) gebratene Bockwurst.

Das Spiel war eher uninteressant. Die Fortuna war in der ersten Halbzeit das bessere Team und ging verdient mit 1-0 in Führung, verpasste es jedoch diese Führung auszubauen. So kam es wie es so oft im Fußball kommt. Kurz nach der Pause bekamen die Schalker einen Elfmeter und glichen aus. Sehr zur Freude der vielleicht 12-15 mitgereisten Schalker Fans, die dieses Spiel doch tatsächlich dem Heimspiel der ersten Mannschaft vorzogen. Patrick vermutete, dass es sich um Familienmitglieder und/oder Freunde der Spieler auf dem Platz handelte. In der Folge plätscherte das Spiel bis zum Abpfiff vor sich hin und einige Fans amüsierten sich mehr über das Maskottchen der Fortuna (einen Rotpanda), welches u.a. auf dem Zaun kletterte und andere Mätzchen machte. Parallel verfolgte CK die Spiele der Dritten Liga auf seinem Smartphone. Bielefeld und Halle trennten sich 0-0, womit Bielefeld ebenfalls den Klassenerhalt schaffte. Der HFC war damit hingegen abgestiegen, denn Mannheim sollte später 4-2 gegen Sandhausen gewinnen. Regensburg kam nicht über ein 1-1 in Köln hinaus, womit Münster nun zwei Matchbälle zum Aufstieg hatte. Den Ersten vergeigten sie jedoch tags darauf in Verl.

Nach dem Spiel ging es im Auto, gut unterhalten durch u.a. die Bundesligaschlusskonferenz im Radio, zurück nach Clervaux, wo Patrick sich von seinen Mitfahrern verabschiedete. Während Tom mit einem RGTR-Bus nach Vianden fuhr, fuhren Serge und CK mit einem Ersatzbus der CFL nach Ettelbrück, da an diesem Wochenende Gleisarbeiten stattfanden. Ab Ettelbrück ging es in einem Zug weiter. Serge stieg in Pfaffenthal-Kirchberg aus um irgendwie mit dem Tram dem durch den ING-Marathon verursachten Chaos in der Innenstadt zu entgehen. CK fuhr bis zur Endstation und von dort aus mit einem anderen Zug weiter auf den Belval. So endete die letzte Auswärtsfahrt einer rundum doch ziemlich enttäuschenden Saison. Die Neue wird hoffentlich besser werden. In dem Sinne: bis zum nächsten Mal, liebe Leser, gez. euer CK.

Home