10.09.2022. DIE FAHRT NACH ELVERSBERG

Gegen zehn Uhr kam CK am Luxemburger Bahnhof an. Leider verpasste er den Bus nach Remich, u.a. weil er wegen seines Fußes immer noch nicht laufen konnte. So brach Serge allein auf, während unser Held eine halbe Stunde später den nächsten Bus an der Alten Molkerei nahm. In Remich war das Reisetrio komplett. Mit Serge und Chauffeur Jos ging es ins Saarland. Patrick und Camille konnten an diesem Tag aus verschiedenen persönlichen Gründen leider nicht mitfahren. Unterwegs wurde vor allem über Fußball gequatscht.

Gegen halb eins wurde das Stadion an der Kaiserlinde erreicht. Während Jos und Serge noch einen Parkplatz an der Straße suchten und fanden, brach CK schonmal zum Infostand auf. Dort war eine Tageskasse geöffnet. Unser Protagonist kaufte zwei Stehplatzkarten für den Block A2 an der Kasse und eine dritte bei einem Löwenfan, der eine Karte für denselben Block auf der Gegengerade über hatte. Eigentlich hatte CK in München ursprünglich 3 Sitz- und 2 Stehplatzkarten bestellt und bezahlt. Diese kamen jedoch nicht rechtzeitig mit der Deutschen Post an, wieso er die nächsten Tage versuchen wird, das Geld vom TSV wiederzubekommen. Sollte dies nicht klappen, übernimmt der Luxemburger Fanclub unter Umständen die entstandenen Unkosten. Jedenfalls kamen die bestellten Tickets nicht rechtzeitig an, wieso Michi aus Mainz auch erst gar nicht die Reise nach Elversberg antrat, denn er hätte zumindest ein Foto der Karte gebraucht um kostenlos mit dem ÖPNV anreisen zu können. Da die Reisegruppe jetzt nur noch aus drei Leuten bestand, wollte CK sie nicht in zwei Gruppen auftrennen und so lief es auf drei Stehplätze hinaus. Serge war dies komplett egal, Jos haderte hingegen mit der Wahl, passte sich jedoch in der Folge an ;-) Am Infostand traf CK überdies Leschi, GP-Jens, Oberlandler und Roman Beer.

Bei ekligem Regenwetter ging es ins Stadion. Am Eingang zu Block A2 hing Blue Maverick die Fahne der LfgR auf. Mit ihm wurde später ein erstes Bier zusammen getrunken. Zudem lieh CK ihm zehn Euro in bar aus, die er per PayPal sofort zurück überwiesen bekam. Einige bekannte Gesichter waren in A2 anzutreffen: der Bomber (mit dem gleich mal ein Selfie geschossen wurde), Roman Wöll (der sich nach dem ihm Wohnmobil gerade herumreisenden Camille erkundigte und ihm einen schönen Gruß übermitteln ließ) sowie Patrick von den Göppinger Löwen. Letzterer wollte nach dem Spiel noch zum Groundhoppen nach Luxemburg. Zur Auswahl standen Düdelingen und Racing. CK meinte zu ihm, dass er beide Klubs nicht wirklich möge, aber beide Grounds sich lohnen würden. Auf welchen Ground Patricks Wahl fiel, ist dem Autor dieses Berichtes unbekannt. Da laut Fupa aber gar kein Spiel in Düdelingen stattfand, tippt er auf den RFCUL. Die rote Bratwurst in Elversberg schmeckte übrigens recht gut und kann weiter empfohlen werden. Jos und Serge holten sich zudem später noch eine Frikadelle, die von ihnen allerdings weniger gut bewertet wurde. Dem ersten Bier folgten zwei weitere im Laufe des Nachmittags, aber im Gegensatz zu Köln blieb bei CK diesmal alles im gesundheitlich vertretbaren Rahmen. Der Regen wich im übrigen auch irgendwann der Sonne und Jos haderte weniger mit dem Wetter und dem unüberdachten Stehplatz.

Während des gesamten Spiels standen unsere drei Protagonisten in der letzten Reihe, nah am Bierstand und mit relativ guter Sicht auf das Spielfeld. Neben ihnen stand unter anderem eine Frau in FCK-Trikot. Jene sprach Serge irgendwann an. "Seid ihr aus Luxemburg?" Serge bejahte die Frage. Die Dame kam ihrerseits aus Saarburg und hatte die Luxemburger Sprache sofort erkannt. "Wir haben einen Löwenfanclub in Luxemburg!" erklärte CK, froh darüber dass es noch Menschen gibt, die "die beste Fanfreundschaft der Welt" aufrichtig leben. Sechzig und der FCK! Wir gegen alle und der Teufel mit uns :-) Die gute Dame trank recht viel Bier und benahm sich mitunter ziemlich asozial. So beleidigte sie mit Freude Elversberger Spieler. Jos fand das unnötig. Aber solche Menschen wird es beim Fußball halt immer geben. Die Löwenfans hinter dem Tor boten vor dem Anpfiff eine wunderbare Choreo mit Luftballons und Fahnenmeer, allerdings auch mit Pyroelementen. Ordentlicher Rauch zog durch das Stadion. Das wird die KgaA wieder teuer zu stehen kommen. Auf einem blauen Spruchband stand in weißen Lettern "Every day and every night – in my heart deep inside". Ist das eine Zeile aus einem bekannten Lied? Der Autor dieses Berichtes weiß es nicht. Die Stimmung war trotz Spielverlauf neunzig Minuten lang eigentlich recht passabel. Von den Elversbergern kam allerdings eher wenig.

Zum Spiel: 1860 lieferte vor 6 128 Zuschauern eine katastrofale Leistung in der ersten Halbzeit ab. Manche Medien schreiben, dass Köllner von der Dreierkette der Elversberger überrascht worden wäre, was aber insofern kaum zu glauben sein kann, als dass die Elversberger schon am Sonntag zuvor beim 0-0 in Meppen auf eben diese zur Pause umgestellt hatten und der gute Michi normalerweise den nächsten Gegner immer auf Magentasport verfolgt. Wie auch immer, ging seine Taktik jedenfalls nicht auf. Die Elversberger hatten klar Überwasser auf den Außenbahnen, auf denen Greilinger wie Lannert recht schlecht aussahen. Eine Flanke von links köpfte der ehemalige Bayernspieler Jannik Rochelt zum frühen 1-0 in die Maschen. Pinckert erhöhte in der 27ten Minute auf 2-0. Hier sah der aus dem Tor herauslaufende Marco Hiller leider nicht sehr gut aus. Genau das hätte eben nicht passieren dürfen. Dass man Elversberg in den ersten 30 Minuten (wo sie normalerweise am stärksten sind) zweifach in Führung gehen lässt. Damit war das Spiel eigentlich bereits vorzeitig verloren. Die Löwen hatten es ähnlich versaut wie Dresden vor einigen Wochen zuhause gegen Elversberg. Doch an diesem Tag kam es noch schlimmer. Noch vor der Pause gab der Schiedsrichter einen sehr zweifelhaften Elfmeter, nachdem Deichmann wohl ein wenig am Trikot seines Gegenspielers gezupft hatte. Eine Allerweltsaktion, die zu pfeifen, wohl 10 Elfmeter pro Partie bedeuten würde. Doch Verlaat und Co. konnten sich noch so sehr aufregen und der Fanblock toben, Jacobsen erhöhte vor der Pause auf 3-0.

Nach der Pause kam 1860 mit frischem Elan aus der Kabine. Boyamba gelang der vermeintliche Anschlusstreffer. Die Löwenfans jubelten, doch auf Initiative des Linienrichters wurde das Tor wegen Abseits nicht gegeben. Eine glasklare Fehlentscheidung, wie die Fernsehbilder später beweisen sollten. Sehr bitter! So viel Glück die Löwen in den letzten Wochen mit zweifelhaften Schiedsrichterentscheidungen zu ihren Gunsten hatten, soviel Pech hatten sie jetzt, denn der Anschluss hätte vielleicht nochmal eine Minimalchance auf einen zu ergatternden Punkt eröffnet. CK wäre übrigens schon vor dem Spiel mit einem solchen absolut zufrieden gewesen und hatte optimistisch 2-2 getippt. Aber es sollte nicht sein. Schnellbacher gelang bei einem Konter gar noch das 4-0 und ein zweiter, diesmal gegebener, Treffer von Boyamba war nur noch Ergebniskosmetik. Mit diesem 4-1-Sieg eroberten die Elversberger die Tabellenführung. Die Heimfans skandierten lauthals "Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey hey!" Ein sehr bitterer Nachmittag für alle Löwenfans, dessen Team zwar weiterhin auf einem Aufstiegsplatz steht, aber aufgrund einer um vier Tore schlechteren Tordifferenz gegenüber der SVE erstmal den ersten Platz abgeben musste, während die Konkurrenz dahinter näher rückt. Allen voran der 1.FC Saarbrücken, die bis dato einzig ungeschlagene Mannschaft der Liga, die auch in Elversberg drei Punkte eingefahren hatte und an diesem Tag mit einem 0-6-Kantersieg in Bayreuth auf sich aufmerksam machte. Ein Aufstieg ist eben kein Selbstläufer und bei 1860 sollte man sich mal bewusst werden, dass man auch Glück mit dem Spielplan hatte und bis auf Dresden am ersten Spieltag eigentlich nur Abstiegskandidaten oder Anwärter für die goldene Mittelfeldananas als Gegner hatte. Alle anderen Spiele gegen direkte Aufstiegskonkurrenten (Saarbrücken, Wiesbaden, Ingolstadt, Mannheim, möglicherweise doch auch noch Osnabrück) kommen erst noch. Aue scheint hingegen diese Saison mit dem Aufstieg nichts zu tun zu haben, sondern muss erstmal aufpassen, nicht- wie die Würzburger Kickers letzte Saison- durchgereicht zu werden. Zudem muss wohl spätestens seit diesem Spieltag auch die SV Elversberg als Aufstiegskandidat berücksichtigt werden. Somit wurde an diesem Tag ein erstes Sechspunktespiel leider klar verloren. Dies sollte jedoch jetzt nicht zu allzuviel Trübsal blasen Anlass geben. Vielmehr sollte es alle Spieler, Verantwortlichen und Fans des TSV erst recht motivieren, jedes Spiel ernst zu nehmen und überhaupt nur von Spiel zu Spiel zu kucken. Im Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue muss ein Dreier her und vielleicht wird der erste Platz bereits nächsten Samstag noch vor der Länderspielpause mit Hilfe der Hallenser wieder zurück erobert. Besagte Pause wird CK übrigens in Istanbul verbringen.

Nach dem Spiel ging es zu Fuß zurück zum Auto. Beim Verlassen des Stadions sah CK noch die Familie Haas aus Ludwigshafen im Block hinter dem Tor, denen er ein "Scheiß Spiel, oder?" zurief. Im Auto ging es erstmal nach Remich, wo unsere drei Helden in eine Pizzeria einkehrten, aber alle drei lustigerweise lieber Pasta als Pizza aßen. CK genehmigte sich ein Penne crème jambon champignons Gratinée. Zudem gab es Bier und Rotwein. So ließen es sich unsere drei Löwenfans gutgehen. Einen Digestif aufs Haus gab es ebenfalls noch. Gegen 19 Uhr brach Jos mit dem Auto nach Hause auf, während Serge und CK den Bus 411 zurück nach Luxemburg nahmen. Dort trennten sich die beiden. Für CK ging es nach Hause auf den Belval, später noch zu einem Punkkonzert in die MK Bar. So endete eine kurze Auswärtsfahrt, die leider sportlich ernüchternd war. Allzulange sollte der TSV nicht mit dieser Niederlage hadern, sondern schauen, das nächste Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue ordentlich vorzubereiten und dort wieder drei Punkte einzufahren. Ob CK zum Spiel bei der U23 des BVB fahren wird, hängt davon ab, wo dieses Spiel stattfinden wird. Leider werden die Renovierungsarbeiten in der Roten Erde nicht rechtzeitig fertig, diesen Ground hätte der Luxemburger gerne einmal besucht. Aber je nachdem wo es hingeht, könnte man eventuell einen Ausflug dahin machen. Wie auch immer, bis zum nächsten Mal, liebe Leser, gez. euer CK.

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