Um 8:15 Uhr stand CK pünktlich unten an der Escher Straße und wartete auf Chauffeur Flyer, der leicht verspätet erschien. Im Wagen ging es zum P&R-Howald, wo bereits ein Reisebus bereit stand. Geplante Abfahrt des Busses war eigentlich 9 Uhr, doch erst 10 Minuten später setzte der Bus sich in Bewegung, da der gute Danni nicht pünktlich erschien. Asche über sein Haupt! ;-)
Als alle vollzählig waren, ging es also endlich los. Die Hinfahrt durch Frankreich wurde sehr lustig. Schliesslich gab es reichlich Bier und die üblichen Verdächtigen (eine kleine Minorität der Busbesatzung, grins) fielen drüber her. CK stieß mit Wichtel und Danni schonmal an. Im Bus wurde bereits gesungen und je näher Freiburg rückte, desto ausgelassener wurde die Stimmung. Zumal AC/DC auf dem Fernsehschirm live in Madrid rockte (Pauls DVD sei dank). Flyers Sohn Max malte so manchem Businsassen die Luxemburger Fahne auf die linke Backe. Naja, dem guten CK malte der Lausbube zunächst unverfrorenerweise die deutsche Fahne aufs Gesicht. Frecher Junge :D Immerhin korrigierte er seinen Fauxpas später und malte CK die richtige Fahne aufs Gesicht. Es wurde nun ausgiebig chantiert und für Unterhaltung war gesorgt. Als jedoch irgendwann hinten im Bus von einigen wenigen achtlosen Deppen das skandalöse U-Bahnlied angestimmt wurde, schritten Wichtel, Oli und CK sofort verbal ein. Solche Nazigesänge haben nix, aber auch GAR NIX im M-Block verloren. Das sahen die Jungs auch gottseidank ein. Sowas darf einfach nicht sein. Der M-Block hat leider schon nicht gerade das beste Image da draussen (wie man in Gesprächen mit anderen Fussballfans manchmal feststellt), da braucht man nicht auch noch dafür zu sorgen, dass dieses eigentlich völlig ungerechtfertigte negative Bild gepflegt wird. Sowas darf keinesfalls toleriert werden. Anscheinend gab es vor Jahren mal eine Person im Dunstkreis des M-Blocks, die tatsächlich regelmässig braunen Müll skandierte, jene hat man jedoch konsequent von Auswärtsfahrten mit dem Bus ausgeschlossen. Gut, dass sowas NICHT geduldet wird. Der M-Block ist ganz klar antirassistisch. Nicht umsonst hatte Capo Oli auch an diesem Tag wieder ein "Ultras contre le racisme"-Shirt an. Also falls ein paar der wenigen Übeltäter diesen Bericht lesen sollten: nie mehr so ein Schmarrn bitte, danke !
An einer deutschen Raststätte stärkten sich die Luxemburger. Hier brachte vor allem der schon angetrunkene Neumann CK zum Lachen, sang jener doch fortwährend: "Deutsche Frauen, ich liebe deutsche Frauen" und zog die Blicke der anderen Gäste auf sich ;-)))
Gegen 13 Uhr kamen unsere Protagonisten in Freiburg an. Dort ging es zunächst in die Fussgängerzone. CK bepieselte sich fast vor Lachen, als jemand "Kniet nieder vor unserem Grossherzog" rief und Keup (der gerade einen Zebrastreifen überquerte) sich vor einem Auto auf die Knie warf. Auf dem Marktplatz wurde gleich ordentlich Stimmung gemacht. Das Wetter in Freiburg war heute übrigens wirklich klasse. Richtig sonnig, 24° Celsius, Fanherz, was willst Du mehr ? :-) "Aus-Aus-Auswärtssieg !" schallte es durch die Innenstadt. :D Sehr lustig auch die Humbas mitten in der Stadt, sei es auf dem Marktplatz oder mitten auf einer Kreuzung, auf der alle fünf Minuten eine Strassenbahn vorbeifuhr. ;-)
Als Flyer, Max, spaweck und CK den Burgerking stürmten, verloren sie den Anschluß an die Gruppe, die weiter in die Stadt aufbrach. Zu viert irrten sie in der Folge durch Freiburg rum. In der Stadt waren etliche Luxemburger, auch Familien und ältere Menschen, Touristen, die wohl davon profitiert hatten, dieses Spiel mit einem verlängerten Wochenende im Schwarzwald zu kombinieren. Quasi überall grüssten einen Landsleute. Irgendwann trafen die vier Gigo und einen anderen Luxemburger Fan. Zusammen wurde entschieden den Bus wieder aufzusuchen, wo einige Fans sich bereits wieder eingefunden hatten.
So trank CK gegen drei Uhr noch mit anderen roten Löwen, darunter u.a. Wichtel, Oli, Gigo, Claude um mal vier zu nennen, noch ein Bierchen in einer Kneipe unweit vom Bus entfernt, der ne halbe Stunde später Richtung Stadion aufbrechen sollte. Während Oli zum Bezahlen der Zeche mit dem eingesammelten Geld die Kneipe betrat, verschwanden CK und Wichtel schnell mit ihrem noch halbvollen Bierglas, welches sie als Beute mit nach Hause zu nehmen gedachten. Der gute Paul brachte es dann allerdings fertig, das Glas in einem Anflug von Hopfen-Euphorie in die Mülltonne werfen zu wollen, wobei er ungewollt daneben zielte und das Glas am Boden zerdepperte. CK brachte sein Glas hingegen in sichere Busgefilde, wobei er verschmitzt grinsend zu einigen jüngeren Fans meinte, dass "déi sympathesch Leit do hannen esou fäin wuaren, ons Glieser matzeginn" :D.
Es ging nun Richtung Stadion. Unterwegs wurde jedes schöne Mädel, was draussen zu sehen war, frenetisch gefeiert. Irgendwann sahen die Fans vier geile Mädels mit aufgemalter Luxemburger Fahne im Gesicht, jene wurden gleich zusammen mit ihren Begleitern in den Bus eingeladen. Bloss dem guten Keup schien das in dem Moment nicht so ganz zu behagen und er kotzte sich zum Entsetzen der Mädels voll ;D ;D ;D
Am Stadion angekommen, sprach gleich ein deutscher Fan CK an. Er suchte noch eine Stehplatzkarte. Sehr schön ! Schliesslich hatte unser Protagonist noch fünf Karten über und musste diese nun loswerden. Also wurde dem Typen gleich mal eine Karte für die bereits ausverkaufte Partie vertickert. Drei weitere gingen an einen anderen Fan weg, der wohl bewusst bei den Bussen nach Karten Ausschau hielt. Blieb noch eine einzige Karte übrig, die CK auch nicht mehr loswerden sollte. Naja gut, wirklich versucht hat er es auch nicht, da es ja quasi sofort in den Gästeblock reinging. Vor dem Gästeeingang drückte Jeff CK die mitgebrachten Doppelhalter in die Hand. Jene wurden unserem Helden am Eingang jedoch alle abgenommen. Oli musste zudem sein Megaphon abgeben. Scheiß WM, schimpfte er, wohlwissend dass diese wohl hauptverantwortlich für diesen Sicherheitswahn war. Klar, Sicherheitsvorschriften müssen sein, aber wieso nun plötzlich Megaphone und Doppelhalter verboten sein müssen (in der Bundesliga hat damit doch kein einziger Klub ein Problem !) wissen wohl auch nur die Ordner selbst. Dementsprechend trostlos sah die Fankurve der Luxemburger visuell auch aus. Immerhin durfte Oli den M-Block-Banner aufhängen. Immerhin etwas ! Übrigens ne einzige Frechheit, dass auf deutscher Seite etliche Menschen mit Trommeln und grossen Fahnen ins Stadion durften. Zweierlei Mass also, grr ... SAUPREISEN DO !!!
Der Gästeblock war gerammelt voll. Viele Studenten aus diversen Unistädten waren nach Freiburg gekommen um ihre Nationalmannschaft zu unterstützen. Die meisten schön in Landesfarben eingekleidet. CK stellte sich neben Fabs und seine weibliche Begleitung hin. Der Auswärtsblock in Freiburg ist einfach scheisse. Ein richtiger Käfig, in dem die Fans, sofern sie nicht weiter oben stehen, einen Zaun vor der Nase haben. Macht richtig Spass ein Fussballspiel durch so ein Gitternetz zu sehen :-(
Zum Spiel nur soviel: der verdiente Sieg Deutschlands fiel um 1, 2 Tore zu hoch aus. Ein 7-0 wie bereits 1998 in Mannheim hatte Luxemburg diesmal wahrlich nicht verdient. Ein 4-0 oder 5-0 hätte es auch getan. Zumal das 6-0 ein saudummes Geschenk der Luxemburger war (vor allem Rémy leistete sich einen kapitalen Schnitzer und das 7-0 war nur eine logische Folge des Schocks dieses vorherigen Tores.) Auch schade, dass Fons Leweck die Riesenchance zum möglichen 1-1 in der Anfangsphase nicht nutzen konnte. Das 3-0 war laut TV-Bildern Abseits, das soll jetzt aber kein Vorwurf Richtung Schirigespann sein. Solche Millimeter-Entscheidungen sind schwer mit dem menschlichen Auge zu erkennen. Da kann niemand was für, trotzdem ärgerlich. Die beiden Elfer waren wohl berechtigt, wobei der Zweite doch sehr dumm war. Naja, Luxemburger Unerfahrenheit, das kennen wir als Fans doch seit Jahren bereits. Sei's drum. Unsere Jungs kämpften, grätschten und liefen, sind aber im internationalen Vergleich gegen eine Mannschaft wie Deutschland, die total im Saft steht und geil auf die WM im eigenen Land ist, halt einfach nur Kanonenfutter. Da muss man mit leben können. Hauptsache alles gegeben. Einsatz und Kampfeswillen konnten der Mannschaft jedenfalls sicher nicht abgesprochen werden.
Mitte der zweiten Hälfte gab es auch noch ein kleines Scharmützel zwischen zwei Luxemburger Fans, wobei ein relativ betrunkener Anhänger einem jungen Fan zweimal ins Gesicht schlug. Beim Aggressor handelte es sich laut Fabs um eine Person, die wohl in der Vergangenheit schon öfters wegen gewalttätigem Verhalten dumm auffiel und daher auch nicht mehr mit dem M-Block mitfahren darf. Was da genau los war, weiss der Autor dieses Berichtes allerdings nicht. Ansonsten war im mit 800 Zuschauer prallgefülltem Luxemburger Block aber einfach nur Party angesagt. Nach Abpfiff wurde weiter gesungen und geklatscht. So kam die gesamte Mannschaft nochmal in die Kurve und wurde gefeiert. Während die deutschen Millionäre ihren Fans nur kurz applaudierten und vom Platz schlichen, machten die Verlierer aus Luxemburg eine LaOla mit ihrer Anhängerschar. Das gibt es auch nur bei Luxemburg: dass sogar nach einem 0-7-Debakel die Fans ihr Team noch lauthals feiern :-). WELTKLASSE ! Mit solchen Fans hätte man eigentlich den Weltmeistertitel verdient. :D Die Spieler verschenkten ihre Trikots, ihre Hosen und ihre Schuhe. Auch Trainer Hellers schaute begeistert vorbei. Max staubte mit Tränen in den Augen die Schuhe von Kitenge ab. Eine regelrechte Hysterie war ausgebrochen. Was wäre bei einem positiveren Resultat wohl erst losgewesen ? Reporter lichteten die Szenen begeistert ab.
Ein paar Wichtel bekannte Werder-Fans waren aus Bremen angereist und zeigten sich begeistert vom Support der Löwenfans. Sie begleiteten die Schlachtenbummler noch zu ihrem Bus und staubten ein paar Bier ab. Auch ein paar Liechtensteiner Fans, darunter der Chef vom Ländleblock, waren nach Freiburg gekommen. Da hat sich in der Zwischenzeit wirklich eine kleine Fanfreundschaft entwickelt. Auch die Liechtensteiner kamen nochmal zum Bus vorbei und es gab wieder "Liechtenstein"-"Lëtzebuerg"-Wechselgesänge. Sehr schön ! Wichtel und die Werderaner sangen Bremen-Lieder und skandierten "Tod und Hass dem HSV", CK feierte die grünen Freunde in einem vorbeifahrenden Polizeiwagen mit einer LaOla. Vorbeifahrende Radler bekamen "Ja, ihr seid mit dem Radl da" zu hören. Mehrmals wurde "Hurra, das ganze Land ist da !" angestimmt, es war einfach nur herrlich. Die Stimmung war bis zur Abfahrt des Busses um 20 Uhr weiterhin klasse und es gab einige lustige Szenen. Auch ein Polizeibeamter kam noch vorbei und wollte wissen ob eine Fahne vermisst wurde, was allerdings nicht der Fall war. Anscheinend wurde ein Gruppe gewaltbereiter deutscher Fans festgenommen, bei denen eine gezockte Luxemburger Fahne gefunden wurde. Bleibt zu hoffen, dass die Polizei das Opfer später noch finden und ihm die Fahne zurückgeben konnte.
Auf dem Rückweg (mit zwei Leuten weniger, Gigo und Danni blieben in Freiburg) wurde sich wieder über so einige Leute auf dem Bürgersteig lustig gemacht. Die ganze Dummbabbelei sollte hier aber nicht aufgeschrieben werden, darauf verzichtet der Autor dieses Berichtes nun doch lieber. Nur soviel: am lustigsten war eine alte Omi, die den Fans freudig zuwinkte. AC/DC rockte nun im Münchner Olympiastadion auf dem Fernsehschirm. Zudem gab es richtig lustige Geschichten zu hören. U.a. von Schiris, die ihre Schuhe vergessen und deswegen ein Spiel erst ne halbe Stunde später anpfeifen oder tollen Fussballteams wie Bous III, *G*. An einer Raststätte wurde unterwegs zu Abend gegessen. CK bestellte sich Spaghetti, während die meisten Anderen sich Schnitzel einverleibten. Da Jeff seinen Teller nicht ganz schaffte, gab es für CK noch ein halbes Schnitzel als Nachschlag zu den Spaghettis hinzu.
Der Rest der Busreise verlief eher unspektakulär. Es wurde halt geredet und viel erzählt. Zudem gab es "Nidder mam Capo"-Sprechchöre, um Oli zu ärgern. CK döste so halb und Bier war ja auch noch da. Gegen Mitternacht waren die Fans wieder auf dem P&R. Ein nettes Mädel war nun so nett, Flyer, dessen Sohn Max und CK per Auto nach Hause zu fahren. Danke dafür ! So endete also eine geniale Auswärtsfahrt ins Nachbarland auf der anderen Seite der Mosel.
Fazit des Tages: einfach nur endgeile Stunden mit den M-Block-Fanatics, die Lust auf mehr machen. Bis auf das Ergebnis des Länderspiels hatten die Fans einfach nur Spass gehabt. Deutschland hat dank Klinsmann endlich dem DFB-FCB-Filz ein Ende bereitet und schickt bei der WM eine doch eher sympathische Elf ins Rennen, die laut Meinung des Autors dieses Berichtes sicherlich in der Lage sein wird, bis ins Viertelfinale vorzustoßen. Luxemburg befindet sich halt in einer Umbruchphase. Es wird noch ein paar Jährchen dauern, bis aus der U17 sehr gute Spieler in die A-Elf vorstoßen können und die Elf international wieder besser mithalten kann. Trotzdem werden die treuen Fans bereits nächsten Samstag in Metz wieder dabei sein, wenn das Duell mit Portugal ansteht.
Vor dem Bus wurde eine andere nette Choreo erfunden. "Kniet nieder vor unserem Grossherzog !" wurde skandiert und spontan fielen ein paar Fans tatsächlich auf die Knie. Ja, so gefällt mir das, Jungs !
Der Support war endlos geil ! Immer wieder "Lëtzebuerg"-Wechselgesänge zwischen den beiden Teilblöcken im Gästebereich, sowie weitere Chants. Zu nennen wären da u.a. "Allez Léiwen, schéisst ee Goal !", "Iwwerall wou mir higinn ...", "Roude Léiw- HUEL SE ! (...) Mat wat?- Mam Sak !- Se hunn jo keen !", "Lëtzebuerger, Lëtzebuerger, hey, hey !", "Wir haben euch was mitgebracht: HUSS, HUSS, HUSS", "Wir singen: scheiss Jürgen Klinsmann !" (weniger gescheit, wohl auf den Mist von Bayernfans gewachsen), "Wenn wir wollen, kaufen wir euch auf !", "Costa Rica"-Sprechchöre usw. Dazu ab und zu ne Humba. Bereits in der Halbzeitpause kamen die ausgewechselten Reiter und Huss zu den Fans in die Kurve um sich für die tolle Unterstützung zu bedanken. Capo Oli hockte auf dem Zaun zwischen den beiden Teilblöcken und animierte die Luxemburger Anhängerschar.
In dem Sinne: Roude Léiw-huel se !!! gez. euer CK.