05.-09.06.2024. DIE FAHRTEN NACH METZ UND BRÜSSEL

Nachdem die EU-Qualifikation leider in Tiflis scheiterte, durften die Luxemburger immerhin vor der Euro zwei prestigeträchtige Duelle mit den Nachbarländern Frankreich und Belgien austragen. So ging es am Mittwochabend nach Metz zum Duell mit den Franzosen. Gegen 16:15 Uhr nach ihrer jeweiligen Arbeit brachen Kevin P. und CK in Kalchesbruck in Kevins Benz zusammen nach Metz auf. Bereits um diese Uhrzeit war der Verkehr ziemlich furchtbar und die Fahrt verlief hauptsächlich im Stau. Unfassbar dass viele Grenzgänger sich das jeden Tag antun (müssen)!

Gegen 18 Uhr erreichten unsere beiden Protagonisten den P&R Rochambeau. Von hier aus ging es mit einem Bus in die Innenstadt. Am Automaten kaufte CK aufgrund eines Missverständnisses gleich zwei Tagestickets für bis zu 5 Personen. Das Überschüssige schenkte er drei jungen Luxemburgern, die die gleiche Idee gehabt hatten und kurz nach unseren beiden Helden an der Busstation auftauchten. Das Ticket wird im übrigen auch benötigt um später den Parkplatz entgeltfrei wieder verlassen zu können.

Im Zentrum von Metz stiegen die beiden Fans Platz de la République aus, von wo aus es zu Fuß in die Innenstadt ging. CK wollte zunächst zu den Compadres in eine CraftBeer-Bar, doch Kevin meinte, er wollte erst noch in Ruhe zu Abend essen. Ohne den ganzen Lärm lauter Fußballfans. Also ging es zu zweit in ein Restaurant, wo unsere beiden Protagonisten sich einen Flammkuchen und einen Teller lothringische Fleischspezialitäten (wie Pastete, Pâté und Wurst) teilten. Sehr lecker! Während Kevin brav Wasser trank, gab es für CK ein leckeres Guinness Stout.

Nach dem Abendessen war schon Zeit zum Stadion aufzubrechen. So ging es zu Fuß zur Place de la République, von dort mit einem Bus zur nächsten Station St.Georges, von wo aus das Stade Saint-Symphorien zu Fuß erreicht werden konnte. Eigentlich hätte man den ganzen Weg zu Fuß gehen können, aber Kevin hat Rücken und zieht es daher vor, nicht mehr als nötig zu Fuß zu laufen. Am Eingang zum Auswärtsblock trafen die beiden Escher auf Toto und Pit H. Mit ihnen ging es ins Stadion. Drinnen tauchten nach und nach andere bekannte Gesichter auf, vor allem andere Mitglieder der Compadres wie Liz und Lou. CK trank ein Bier, für Kevin gab es Cola. Wenig später war angeblich die Zapfanlage kaputt und es gab einige Zeit gar kein Bier mehr. Später anscheinend doch wieder, aber CK beließ es an diesem Abend bei diesem einen Stadionbier.

Zum Spiel will der Autor dieses Berichtes gar nicht so viel schreiben. Nur so viel: Luxemburg wehrte sich tapfer, vor allem die Innenverteidigung Chanot/Mahmutovic wusste zu überzeugen und überhaupt ließ die Defensive der Gäste wenig Chancen der Franzosen zu. Dennoch hieß es am Ende nach Toren von Kolo Muani, Clauss und Mbappé 3-0 für "Les Bleus." Luxemburg wusste im Spielaufbau durchaus zu gefallen und begab sich selber mitunter in die Offensive, blieb dabei jedoch bis auf einen einzigen Kopfball ohne echte Torchance. Ein Massaker à la Faro blieb den Fans an diesem Abend also gottseidank erspart. Die Stimmung im Stadion war eher mau. Nur bei den Toren und beim gelegentlichen Singen der Marseillaise wurde es richtig laut. Bei den Luxemburgern war die Stimmung ebenfalls nicht so toll. Ein ziemlich aufgedrehter Pascal G. sollte voller Leidenschaft den beiden Capos Bob und Olli beim Anfeuern des Blocks helfen. Dies jedoch teilweise auf recht aggressive Art. So wurden Leute schonmal angeschrien, wenn sie nicht sofort mitmachten. Als einige Luxemburger bei einer LaOla der Franzosen sich gar an derselben beteiligten, rastete der Frankfurtfan vollkommen raus. Du kannst Pascal zwar aus Frankfurt rausbringen, aber den Adler nicht aus Pascal ;-)

Nach dem Spiel ging es zu Fuß zurück zu St.Georges. Auf dem Weg dahin regte Kevin sich über die wild geparkten Autos auf den Trottoirs auf. Mehrmals mussten die Fußballfans deswegen in die Straße reinlaufen, was ja nicht so ungefährlich ist. "Die sollten alle abgeschleppt werden oder zumindest einen fetten Strafzettel bekommen" echauffierte sich der Escher Jungliberale. Von St.Georges ging es mit einem Bus zurück nach Rochambeau, von wo aus die Rückreise im Auto angetreten wurde. Jene verlief ereignislos und recht schnell, da die Autobahn jetzt leer war. Gegen halb eins lieferte Kevin CK an seinem Elternhaus in Belvaux ab. So endete der erste Teil der "Reise zu Nachbarn".

Teil zwei begann am Samstagmorgen gegen neun Uhr. CK brach von seinem Elternhaus in Beles zu Fuß zur Busstation "Brill" auf. Mit einem TICE-Bus ging es nach Esch. Unterwegs fiel unserem Helden auf, dass er vergessen hatte, die drei ausgedruckten Tickets für das Spiel einzupacken. So ein Mist! Er beruhigte sich jedoch sofort damit, dass es problemlos möglich sein sollte mit dem e-Ticket bzw. dem QR Code auf dem e-Ticket die Ticketkontrollen zu passieren, was in der Tat am Abend der Fall war.

Zu Fuß ging es vom Escher Bahnhof zu Kevins neuer Wohnung auf der Grenz. Jene befindet sich gleich neben dem Fanlokal der Escher Jeunesse. CK hatte die Wohnung noch nicht gesehen und wurde erst einmal rumgeführt. Die für Luxemburger Verhältnisse recht kleine Wohnung wusste zu gefallen und hatte alles was es braucht: ein kombiniertes Wohnzimmer mit Sofa und riesigem Fernseher, eine darin integrierte Küche mit Tisch, ein Schlafzimmer mit integriertem Homeoffice sowie ein Badezimmer mit Dusche und WC. Kompakt, praktisch und fein. Kevin sah sich gerade die Simpsons auf Disney plus an.

Gegen zehn Uhr begaben sich die beiden Fußballfans zu Kevins Auto und brachen zum P&R Howald auf, der gegen halb elf erreicht wurde. Alsbald tauchte der von den Compadres bestellte Bus auf. Einige Fans waren schon an zwei Vorstationen in Mersch und Büderscheid eingestiegen, nun gesellten sich noch mehr dazu. Die Fahrt war recht unterhaltsam, es wurde viel zusammen diskutiert und gelacht. Mitunter wurden auch Lieder angestimmt, deren Lautstärke Liz jedoch nicht immer gefiel ;-) So verging die Zeit wie im Fluge, obwohl der Bus zeitweise im Stau stand.

In Brüssel angekommen, ging fast eine Stunde unnötig verloren, da der Fahrer naiverweise die Grande Place in sein Navi eingegeben hatte anstatt einen extra vorher ausgesuchten Parkplatz in der Nähe anzusteuern. Zur Verdeutlichung für Münchner Leser: das wäre, als wenn ein Busfahrer seinen Bus zum Marienplatz steuern wollte. Verrückt! Nachdem mit dem Fahrer geredet worden war, wurde ein Parkplatz am Kongress gefunden.

Zu Fuß ging es ins Zentrum Brüssels. Während einige Compadres, die die Nacht in Brüssel verbringen wollten, ins Ibis Hotel eincheckten, begab sich eine Gruppe um Lou und CK zu einer Pommesbude um schnell etwas zu essen. Dieser Gruppe schlossen sich zwei Niederländer an, darunter einer im Trikot des FC Groningen. Bekannte von Lou und Toto, die ebenfalls nach Brüssel zum Länderspiel angereist waren und in Nähe des Ibis Hotels angetroffen wurden. Die Pommes waren lecker, die von Kevin georderte Frikadelle allerdings weniger.

Nach diesem verspäteten Mittagessen ging es nach 16 Uhr zum Delirium. Leider war alle Tische auf der Terrasse im ersten Stock besetzt und die meisten Fans wollten bei dem sonnigen Wetter nicht drinnen sitzen. So ging es ins benachbarte Irish Pub, wo gerade Rugby übertragen wurde. Hier gab es zwar keine Terrasse, unsere Protagonisten konnten jedoch auf einer Bank an geöffneten Fenstern sitzen. Für CK und Serge gab es zwei Guinness. Ein zufällig mit Freundin vorbeilaufender Domi meinte lapidar durchs Fenster: "Ihr fahrt nach Brüssel um Guinness zu trinken?" In der Tat: eigentlich eine Schande nicht lieber ein Beer Tasting im Delirium zu machen! Toto und Kevin holten sich irgendwann noch etwas zu Essen. Für den Escher gab es einen veganen Burger, für Toto einen (doch recht teuren) Bananasplit für 13 Euro. Mit den Holländern wurde sich über Fußball unterhalten, u.a. über den TSV 1860 und Jahn Regensburg. Der Groningenfan las gerade ein Buch über einen leidenschaftlichen Jahnfan.

Irgendwann war es Zeit zum Bus aufzubrechen, der gegen 18 Uhr zum Stadion fahren sollte. Hier wurde erneut unnötig viel Zeit verloren, bevor die Fans kurz vorm eigentlichen Busparkplatz hinausgelassen wurden. Eigentlich wäre es sinnvoller gewesen nach Ankunft in Brüssel gleich zum Stadion zu fahren, den Bus dort zu parken und mit Metro in die Innenstadt und zurück zu fahren. Aber nachher ist man immer schlauer. Auf dem Weg zum Auswärtsblock liefen die Fans zudem einen Umweg um fast das ganze Stadion herum, der eher mangelhaften Beschilderung sei Dank. So konnte CK das Atomium noch fotografieren.

Das Stade Roi Baudouin ist ein Stadion älteren Typs mit Laufbahn. Die Sicht aus der Fankurve ist eher schlecht, jedenfalls was Geschehnisse in der gegenüberliegenden Hälfte angeht. Die Stimmung war ähnlich mau wie unter der Woche in Metz. Die Belgier ließen mehrmals die LaOla durch das weite Runde schwappen, waren aber ansonsten eher passive Konsumenten. Die Stimmung im Luxemburger Block war hingegen gar nicht so übel. Vor allem die Wechselgesänge zwischen zwei Teilen des Blocks wussten zu beeindrucken. Am lautesten erschallt übrigens immer noch das "Vu Lausauvage bis op Drauffelt...", was CK und ein gewisser Della vor mittlerweile fast zwanzig Jahren erfunden hatten. Kein anderer Fansong kann diesen Klassiker toppen, sowohl was Lautstärke als auch Popularität angeht. Vollpanne war übrigens die Idee, die belgische Nationalhymne von einem Gitarristen spielen zu lassen. Da sang einfach keiner mit.

Zum Spiel: Die Gäste spielten in kompletten Rot, die Belgier hatten ihren neuen Tintin-Look mit himmelblauen T-Shirts und kastanienbraunen Hosen. Eine Kombi, die CK enorm gut gefiel, da er als Kind immer Tintin gelesen hatte. Luxemburg wehrte sich erneut tapfer, war jedoch spielerisch den Hausherren klar unterlegen. Dennoch hätten sie fast ein 0-0 in die Pause gerettet, doch Mahmutuovic verursachte kurz vor dem Pausenpfiff einen Strafstoß an Lukaku, den der Gefoulte selbst souverän verwandelte. Keine Chance für Anthony Morris, den Stammtorhüter von Union St.Gilloise, den eine Frau in der Innenstadt vor dem Spiel als "Le meilleur gardien de but" gegenüber CK bezeichnet hatte. In der zweiten Halbzeit waren es erneut Lukaku (57') und Trossard (81'), die auf 3-0 erhöhten. Ein in der Summe verdientes Ergebnis, für das die von diversen Ausfällen gebeutelte FLF-Auswahl sich jedoch nicht schämen musste. Die Spieler wurden nach Spielende entsprechend mit Applaus bedacht.

Kevin P., Toto und CK waren die ersten Luxemburgfans, die das Stadion verließen. Irgendwie verlor Toto die beiden Anderen jedoch und sollte in der Folge etwas umher irren um den Bus zu finden den Kevin und CK als Erste erreichten. Nach und nach folgten die anderen Fans. Mit Ausnahme derer, die eine Nacht in Brüssel blieben. Nach 23 Uhr ging es vom Busparkplatz los nach Luxemburg.

Die Rückreise verlief eher unspektakulär. Dank Stau zu Beginn und einer Pause an einer Tankstelle war es jedoch fast zwei Uhr als Luxemburg-Stadt erreicht wurde. Hier drehte der Busfahrer unnötigerweise noch zwei Extrarunden durch Hollerich, bevor er die richtige Auffahrt zum P&R Howald "fand". Während der Bus in der Folge nach Mersch bzw. Büderscheid weiterfuhr, begaben sich Kevin, CK und Serge zu Kevins Auto. Serge wurde an der Areler Straße abgeliefert, für Kevin und CK ging es heim in den Minett. So endete eine lustige Auswärtsfahrt, von der sich im Vorfeld zugegebenermaßen mehr versprochen wurde, sowohl was Sightseeing als auch Beertasting angeht. Aber vielleicht davon mehr ein andermal. In dem Sinne: bis dahin, liebe Leser, gez. euer CK.

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