An einem Montagmorgen gegen 11 Uhr brach unser Held mit dem Zug auf nach Mersch. Am dortigen Bahnhof wurde er eine Stunde später von Onkel Fernand und Tante Christine abgeholt. Zu
dritt ging es- mit einem Zwischenstopp bei McDonald's- nach Büdingen. Die Altstadt Büdingens mit ihren vielen schönen Fachwerkhäusern, der Froschbrunnen, die Marienkirche, die Überreste
der Festungsmauern und das Schloss gefielen unserem Protagonisten sehr gut. Zu Abend wurde bei einem Griechen gegessen. CK genehmigte sich einen tollen Athenteller mit Gyros, Tsatsiki,
Biftecki, Reisnudeln, Pommes und gemischtem Salat. Ouzo gab es natürlich auch. Nach dem Abendessen ging es nach Kefenrod in die Mietwohnung der Gastgeber. CK unterhielt sich mit seinen
beiden Gastgebern bei Ingwertee, bevor alle drei sich irgendwann zu Bett begaben.
Am Dienstag ging es gegen Mittag mit dem Auto nach Aschaffenburg. In einem großen Parkhaus am Hauptbahnhof wurde geparkt. CK konnte so gleich seinen Rucksack in einem Schließfach ablegen.
Es hatte die Nummer 60. Ein gutes Omen? Bei allerbestem, schon fast sommerlich-sonnigem Wetter brachen die drei Protagonisten zum Sightseeing auf. Dabei kamen sie gleich zu Beginn im
Stadtzentrum über den diese Woche stattfindenden Hamburger Fischmarkt. Christine hatte bereits Hunger und bestellte ein Fischbrötchen. In der Folge wurden die bekannten Sehenswürdigkeiten
aufgesucht: das Schloss Johannisburg, der angrenzende Schlossgarten mit dem Frühstückstempel, dem Pompejanum (einer nachgebauten römischen Villa aus Pompeji) und Weinreben, die Mainpromenade
und die Altstadt. Christine und CK schossen beide so einige Fotos. Die des Letzteren können auf Facebook bestaunt werden. Aschaffenburg ist wirklich eine sehr schöne Stadt.
Zurück auf dem Fischmarkt traf CK auf den Bomber. Jener war sehr negativ eingestellt. Er redete vom Abstieg (der ihm jedoch ziemlich egal sei), von einem möglichen Lizenzentzug und von
einem Rauswurf Bierofkas, den er begrüßen würde. "Der kann nichts! Der macht keinen Spieler besser, hetzt nur gegen Reisinger, betreibt das Spiel des Investors und hat voll zu Unrecht
einen Kultstatus bei vielen Löwenfans" meinte er. Unser Held hatte keine Lust auf eine Diskussion, sondern bemerkte nur, dass ein Abstieg und/oder Lizenzentzug alles Andere als hilfreich für die Mitgliederversammlung am 30ten Juni wären. Und, egal
was man nun von Hasan hält, so schnell wird man den nicht los und muss sich halt irgendwie mit ihm und seinen Statthaltern arrangieren bei gleichzeitiger Bewahrung der Interessen des e.V.
Zu Abend aßen Fern, Christine und CK im Restaurant des Schlossgartens. Bei dem fabelhaften Wetter natürlich draußen auf der Terrasse. Es gab Käsespätzle in Zwiebelrahmsoße. Zum Trinken
ein erstes Helles. Roman Beer gesellte sich kurz auf ein Bier zur Fansektion Luxemburg. Er hatte jedoch nichts wirklich Neues zu berichten. Für Unruhe hatte die Tage ja das Vorgehen
Anthony Powers gesorgt, Fanclubs und -organisationen die Nutzung des Löwenwappens für eigene Fanartikel zu untersagen. Hier wurde gottseidank wohl bereits wieder zurückgerudert, vermutlich
nur weil man riskierte, damit auch viele dem Investor eher neutral oder sogar positiv eingestellte Fans gegen den Kopf zu stoßen und gegen sich aufzubringen. "Uns wurde auch schon
vorgeworfen, keine Umsatzsteuer zu zahlen, was natürlich völliger Blödsinn ist", meinte Roman in Bezug auf den Fanartikelverkauf der Fußballabteilung des e.V.
Irgendwann brach Roman zum Stadion auf, während CK noch ein wenig mit seinen Gastgebern in der Sonne sitzen blieb, bevor sich voneinander getrennt wurde. Fern und Christine fuhren
zurück nach Kefenrod, während unser Held sich zu Fuß zum Stadion am Schönbusch begab. Er hatte heute einen Sitzplatz in Block A auf der Haupttribüne und stand somit nicht bei den
Löwenfans in der Kurve. 5 850 Zuschauer waren bei diesem Halbfinale anwesend, darunter fast die Hälfte Löwenfans.
Über das Spiel sollte eigentlich ein Mantel des Schweigens gelegt werden. Bierofka hatte mit Wein, Karger, Mölders und Owusu vier Stammspieler zuhause gelassen. Lex musste zudem
verletzungsbedingt früh passen, er wurde durch Lacazette ersetzt (37'). Trotz dieser personellen Umstellungen stellte der TSV eine Mannschaft, die klar in der Lage hätte sein müssen den
Regionalligisten zu besiegen. Die ersten 30 Minuten waren jedoch eine bodenlose Frechheit und konnten nur als "unterirdisch" bezeichnet werden. Viktoria machte gleich zwei Buden, verpasste
knapp ein drittes und führte die Löwen vor. Erst nach und nach kämpften diese sich in die Partie hinein und glichen noch vor der Pause durch einen wirklich schönen Sonntagsschuss von
Bekiroglu und einen Treffer von Paul aus. Vielen Löwenfans fiel ein Stein vom Herzen und sie jubelten lauthals. In Halbzeit zwei sollte das Ding ja nun wohl gewonnen werden, dachten wohl
die meisten. Doch weit gefehlt. Optisch überlegene Löwen schafften es nicht, wirklich Druck zu entwickeln. Von Ziereis, dem einzigen Stürmer an diesem Abend, war kaum etwas zu sehen. Ein
paarmal zeichnete sich zudem der Torhüter des Gastgebers aus. So konnte kein drittes Tor fallen. Die Viktoria setzte ihre Nadelstiche bei Kontern. In der 83ten Minute pfiff der
Schiedsrichter einen Handelfmeter, der nur noch als "Witz des Jahres" nach Sichtung der Fernsehbilder bezeichnet werden kann. Björn Schnitzer verwandelte eiskalt. Die Gäste liefen nun
noch einmal zehn Minuten einem Rückstand nach, den sie leider nicht mehr aufholten. Die Viktoriafans feierten. "Die beste Stimmung seit 1987" meinte der Stadionsprecher begeistert, während
einige Löwenfans lachen mussten. Die Stimmung war zwar nicht schlecht, aber die beste seit 32 Jahren?!! Okay... ;-) So schied der glorreiche TSV 1860 aus dem Landespokal aus und ist leider
zum ersten Mal seit 25 Jahren nicht im DFB-Pokal dabei. Eine sehr schmerzhafte Niederlage also. Vor allem auch für CK, der sich auf ein mögliches bayrisches Pokalfinale und eine erste
DFB-Pokal-Hauptrunde gefreut hätte.
Auf dem Rückweg zum Hauptbahnhof meinte plötzlich jemand "Ach, sieh an!" neben CK, der einen kurzen Moment brauchte um die Person wieder zu erkennen. Christian aus Velbert!
Den hatte er ja ewig nicht mehr gesehen. Mit ihm wurde noch über die sportliche Situation, die nun leider fehlenden Pokalgelder, Reisingers "Sparkurs", den Investor und die
letzte Saison geredet. Unterwegs begegneten die beiden auch nochmal Roman Beer, der nicht ganz zu Unrecht die Entscheidung Bierofkas in Frage stellte, Mölders zuhause zu lassen.
So einen Stürmer kannst Du gerade in einem solchen Pokalspiel gegen Ende hin immer mal wieder als möglichen Matchwinner bringen.
Roman begab sich in eine Kneipe in der Altstadt. Der Velberter begleitete CK bis zu einer Kneipe am Bahnhof, die gerade vom Oberlandler verlassen wurde. Jener musste seinen Zug erwischen.
CK holte seinen Rucksack aus dem Schließfach. Kurz darauf traf er auf Wolfgang. Mit ihm ging es bei einem Weißbier im Speisewagen per ICE nach Frankfurt. Er hatte mittlerweile eine
Freundin in Frankfurt, Ultra bei der SGE. Diese wollte er nun in einer Ultrakneipe besuchen und mit ihr zusammen die Halbfinalspiele gegen Chelsea besuchen. Mit einem Kontrolleur der
Deutschen Bahn, ebenfalls großer Frankfurtfan, wurde noch über Fußball im Allgemeinen und Sechzig und Frankfurt im Besonderen gefachsimpelt.
In Frankfurt trennte sich CK von Wolfgang, holte sich noch eine Wurst und drei Dosenbier an einem Verkaufsstand und enterte den Regionalexpress nach Saarbrücken. Jener bekam etwas
Verspätung wegen "Personen auf den Gleisen", wegen denen er später losfahren und einen Umweg fahren musste. Unterwegs wurden die Dosenbier vernichtet. Gegen halb zwei wurde die
Saarlandmetropole erreicht und CK begab sich zum B&B-Hotel auf der Nordseite des Bahnhofs. Mit einem per Telefonanruf am Nachmittag erhaltenem Code konnte er sowohl die Eingangstür als
auch die Tür zu seinem Hotelzimmer problemlos öffnen und sich alsbald zu Bett begeben.
Mittwoch, 1. Mai. Tag der Arbeit. Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel fuhr CK mit einem CFL-Bus zurück in die Heimat. Für ihn ist die Saison durch das Pokalaus leider vorbei.
Ein eventuelles Finale, ob in Giesing oder Würzburg, hätte er sich wohl noch gegeben, die drei verbliebenen Ligaspiele jedoch passen ihm vom Termin her nicht. Es bleibt nur zu hoffen,
dass der Klassenerhalt so schnell wie möglich unter Dach und Fach gebracht wird, damit das Wichtigere der beiden Saisonziele wenigstens erreicht wird. In der Saison 19/20 wird es
sicherlich einen erneuten Angriff auf den bayrischen Landespokal geben. In dem Sinne allen Lesern alles Gute bis zur nächsten Saison, im Totopokal und hoffentlich auch in Liga drei,
gez. euer CK.