11.-12.12.2004. DIE FAHRT NACH AHLEN

Samstag nachmittags ging es los. 14:38 Uhr fuhr der Zug von Belvaux-Soleuvre nach Luxembourg und CK war rechtzeitig am Bahnhof um diesen noch zu erwischen. Von Luxembourg-City aus ging es über Trier nach Kaiserslautern. Unterwegs erfuhr er via SMS von dem vor Ort anwesenden Sebastian, dass die Amateure 0-0 im Degerloch gespielt hatten. Ein respektables Auswärts-Remis, das war schon okay ! Zudem simste Thomas aus Koblenz ihm die Bundesligaresultate. Die waren allerdings sehr schlecht. Trotz Schützenhilfe des VfB (2-2 bei den Roten) hatte es Schalke nicht geschafft, Herbstmeister zu werden, da der SC Freiburg sich ein 1-1 in Gelsenkirchen erkämpft hatte. Die Unaussprechlichen blieben also Erster über die Winterpause, Mist ! Und dass Hertha in Hannover erneut einen Dreier einfuhr und Rostock nur 1-1 gegen Lüdenscheid kickte, hätte auch nicht unbedingt sein müssen. Aber was solls, solche Scheisse passiert nunmal...

Gegen 19 Uhr kam CK in Kaiserslautern an und er begab sich gleich zum Weihnachtsmarkt an der Stiftskirche. Dort genehmigte er sich ne Knobibaguette und er trank einen Glühwein. Die Tasse (2 Euro Pfand) wurde nachher im Rucksack verstaut. Nun ging es in die Ville. Dort besuchte der Luxemburger erstmal Marcus, danach Kai und Heiner. Sebastian aus Ludwigshafen sollte 23:41 Uhr mit dem Zug in Lautern ankommen.

Zur besagten Uhrzeit waren Heiner und CK also am Bahnhof. Aus dem Zug stiegen überraschenderweise erstmal ein paar Bayernfans, die gleich mit einem anderen Zug weiterfuhren. Was für ein hässlicher Anblick an so einem Abend ! Im Anschluss ging es mit Sebastian erstmal ins Hannenfass. Dort hiess das Motto des Tages, auf einer Tafel aufgeschrieben: "Wir finden nie mehr einen Grund zum Feiern." Das Motto vom Hannenfass war ja immer "Wir finden immer einen Grund zum Feiern." Aber das Fass scheint wohl geschlossen zu werden. Zwar war CK in letzter Zeit nur noch sehr selten da, trotzdem fand er es irgendwie traurig, dass die Fussballkneipe für immer ausgedient hatte. Als Löwenfan sind für CK mit dem Fass einige schöne Erinnerungen verknüpft. Immerhin hatte er hier einige Spiele des TSV, auch die beiden Derbysiege, auf Premiere verfolgen können. Unvergessen auch die tolle Stimmung nach dem 1-1 der Löwen anno 2000 am Betze, als zig Sechzger und Lauterer hier lautstark zusammen feierten. Die bis heute beste "dritte Halbzeit", die der Luxemburger je miterlebt hat ! Anlässlich der zu Ende gehenden Ära schloss das Fass an diesem Tag bereits um ein Uhr und die Gäste durften ihre Gläser als Geschenke mitnehmen. Darauf verzichteten Heiner, Sebastian und CK aber. Nach einem Krefelder begaben sich die drei ins Hard Rock Café.

Im Hard Rock war die Musik wie immer geil, die Bedienungen sehr nett, das Bier lecker und die Leute gut drauf. Marcus tauchte dort im Laufe des Abends noch auf. Ebenso wie Kerstin und Eva, zwei sehr sympathische Mädels, die wissen wie man (oder frau) feiert.

Heiner und Marcus nahmen noch Herausforderungen zum Kickern an und CK schoss Fotos. Löwe Harry hatte auf der Jahresfeier der Fussballer von der TSG bereits wie ein Weltmeister gefeiert und zog es wohl vor, lieber ins Bett zu gehen als im Hard Rock zu erscheinen. Als gegen fünf Uhr das Hard Rock geschlossen wurde, entdeckte der Luxemburger den Bernhard, der gegen Ende noch aufgetaucht war. Während die Anderen ihr Bett aufsuchten, fuhren Sebastian und CK mit Bernhard zu einer Autobahn-Raststätte, wo sie sich erstmal den Ranzen vollschlugen. CK genehmigte sich einen strammen Max. Im Fernsehen lief gerade ein Boxkampf, bei dem Klitschko seinen schwarzen Kontrahenten so richtig fertigmachte. Letzterer lag nur einmal auf dem Boden, richtete sich aber immer wieder auf. Und was macht Bernhard, wenn er nicht gerade Fernseher verschenkt ? Er verschenkt Bierfässer. So fuhren unsere drei Helden nach dem Essen nach Rodenbach und holten dort ein 5 Liter-Fass Bitburger in der Wohnung des 60jährigen ab. Für den Durst unterwegs. Cool, cooler, Bernhard. Den 6:58-Uhr nach Mannheim erreichten Sebastian und CK gerade noch rechtzeitig. Bernhard fuhr nach Hause.

In Mannheim kaufte CK sich ein Ticket nach Ahlen und dann ging es grösstenteils schlafend mit dem ICE nach Kassel-Wilhelmshöhe, wo noch der "Sechziger" aus dem Löwenforum aufgegabelt wurde. Zu dritt ging es nun mit dem IC nach Hamm und von dort mit einem RE nach Ahlen. Unterwegs öffnete CK das Bierfass. Dabei musste oben ein Luftloch geöffnet werden, indem man mit einem spitzen Gegenstand ein Plastikteil eindrückt. Mit einem Stift gelang das zwar gut und schnell aber keinesfalls sauber. Schaum spritzte durchs Zugabteil. Sebastian besorgte eine Papierrolle auf dem Klo um die Sauerei wieder aufzuwischen. In der Folge roch es im Abteil schön nach Bier. Gottseidank war der Schaffner vorher bereits vorbeigekommen... Aus zwei leeren Plastikbechern und einer Glühweintasse wurde das Bier in der Folge getrunken. Allerdings war der Durst der drei Fussballfans noch sehr gering und 4 der 5 Liter blieben bis Ahlen im Fass drin.

In Ahlen gab es sechs Schliessfächer am Bahnhof. Also wahnsinnig viele. Das Streiten darum überliessen unsere drei Protagonisten anderen Leuten und sie begaben sich gleich zu Fuss zum Wersestadion. Dabei stellten sie fest, dass sie selten vor einem Spiel so eine Ruhe erlebt haben. Bis auf ein paar Löwen waren weit und breit keine Fussballfans zu sehen. Vor dem Eingang zum Auswärtsblock waren erste bekannte Gesichter zu sehen. So auch Uta und Tom, die erstmal Plastikbecher besorgten. Als die Sauerländer Jan, "Tingle Tangle Bob"und Jan-Philipp auftauchten, wurde gemeinsam das Freibier weggehauen. Bald war das Fass leer. Im Stadion gab es übrigens nur alkfreies Bier für die Gäste und insofern war Bernhards Geschenk ne tolle Sache gewesen. Wenn keine Ordnungskraft das leere Fass weggeräumt hat, steht es heute noch zwischen dem Stadion und der Werse ;)

Ein alter Opa hatte eine Freikarte zuviel, die CK ergattern konnte. Klasse: ein Fussballspiel für 0 Euro. So müsste das immer sein. Die Karte war zwar für Block R, aber die Ordner kümmerte dies wenig, denn der Luxemburger kam damit trotzdem in den Auswärtsblock rein. Bei der Rucksackkontrolle wurden eine Foto-CD und die Glühweintasse entdeckt. Beide Sachen musste CK gegen Erhalt von Nummernzettel abgeben. Sehr vorsichtig, die Ordnungskräfte in Ahlen ! Die meisten Löwenfans standen im überdachten Block M, so einige aber auch unüberdacht hinter dem Tor in Block O. Die Sicht war allerdings nicht so toll wegen den blöden Zäunen. Jedenfalls für die, die, wie der Luxemburger, weiter unten standen. Zunächst stand CK neben Sebastian in Block M, in Halbzeit zwei später mit demselben in Block O. Zu Beginn des Spiels gab es bengalisches Feuer im Auswärtsblock, sehr schön ! Der Support war in Halbzeit eins noch recht gut. Lustig waren die "Meier, wink amoi"-Rufe, denen Bernd tatsächlich gehorchte. In Minute 25 fiel das einzige Tor des Spiels. Felgenhauer setzte sich im Laufduell gegen Cerny durch, seine Flanke in den Rücken der Abwehr bugsierte der zurückgeeilte Tyce beinahe ins eigene Tor, Hofmann riss die Fäuste hoch und parierte mit einem Reflex, den Abpraller verwandelte Bella mit einem spektakulären Seitfallzieher aus acht Metern zum 1:0. Ein glücklicher Treffer, der es den Gastgebern ermöglichte, in der Folge nur noch auf Konter zu lauern. Sechzig hatte mehr Ballbesitz, war aber zu ideenlos, zu harmlos oder schlichtweg zu nervös und überhastet um daraus Kapital zu schlagen. Oder der ehemalige Löwentorwart Meier war zu Stelle. Die blinden Ahlener hatten wenig Mühe, ihre Führung beizubehalten. Von ihren Fans war trotzdem das gesamte Spiel über kaum was zu hören. Nur ab und zu mal ein paar Gesänge eines Kinderchors. Stimmung gleich null. Langweilig, langweiliger, LR Ahlen... Das Spiel war sowas von schlecht und langweilig. Eigentlich hätte es keinen Sieger verdient gehabt. Einfach bloss grottig, ne einzige Enttäuschung. Auch unter dem neuen Trainer Rainer Maurer wurde es also auswärts zunächst einmal nicht besser.

In der Halbzeitpause wollten Sebastian und CK pinkeln gehen und es gab für Auswärtsfans gerade mal ein Klo und drei Pissoirs. So wurde es dort drinnen bald verdammt eng. Obwohl das Wersestadion erst vor wenigen Jahren erbaut wurde, ist es vom Komfort her keineswegs moderner als das Grünwalder Stadion. Und hier finden auch Spiele gegen Dresden, Karlsruhe, Cottbus, Köln und Frankfurt statt ! Dies nur so nebenbei... Da es kein einziges Heissgetränk trotz eisiger Minustemperaturen für die Auswärtsfans gab, wurde nix getrunken und CK genehmigte sich bloss eine Bratwurst.

In Halbzeit zwei ging es so weiter wie in Halbzeit eins. Ideenlose Löwen brachten nix zustande und der LR stellte sich hinten rein. Immerhin traf der eingewechselte N'Diaye bei einem Konter in der Nachspielzeit nochmal den Pfosten. Die Stimmung im Löwenblock war nun auch als tot zu bezeichnen. Peinlich, dass ein paar Hirnis im Münchner Block es jedoch noch fertigbrachten Uh-Uh-Uh zu blöken, wenn Bella, die schwarze Perle des Westfalener Kaffs, am Ball war. Entweder Gosch'n halten oder gleich zuhause bleiben, sowas braucht es beim TSV nicht ! Jedenfalls wurde wieder deutlich gemacht wie wichtig die Arbeit und das Engagement der LfgR doch sind, weil die Unverbesserlichen sind weiterhin da ... Der TSV 1860 geht nun als Achter in die Winterpause, mit 10 Punkten Rückstand auf einen Aufstiegsplatz.

Nach Abpfiff holte CK seine Glühweintasse und seine Foto-CD an der Abgabe wieder ab und er verliess mit dem Ludwigshafener das Stadion. Unterwegs zum Bahnhof waren nur unzufriedene Löwen zu hören, verständlich ! Am Bahnsteig war ein Depp mit Bayern-Handschuhen und Anti 1860-Schal. Über diese Provokation regte sich nicht nur der Lippstädter auf, doch zwei LR-Supporter nahmen die Lusche in Schutz. "Wir leben ja in einem freien Land", meinten sie. Das stimmt zwar, aber wer in einem freien Land so blöd provoziert, braucht sich nicht zu wundern, wenn er auf den Richtigen trifft und mit seiner freien Schnauze auf deutschen Boden fliegt. Denn diese Freiheit hätte sich mancher Sechzger vielleicht ebenfalls rausgenommen ;) Doch alle liessen nochmal Gnade vor Löwenrecht walten und zumindest bis Hamm hat der freie Rote überlebt. Und er durfte sogar seinen Schal behalten. Was danach eventuell passiert ist, entzieht sich leider der Kenntnis eures Berichterstatters. Wer mehr weiss, kann ja so frei sein, es bei Gelegenheit der Fansektion Luxemburg unter vier Augen mitzuteilen ;)
Von Ahlen aus ging es mit dem Zug nach Dortmund. Steffen und Co. stiegen bereits unterwegs in Hamm aus. In Dortmund kaufte CK sich ein Ticket nach Trier und er trennte sich von Sebastian, der mit einem anderen ICE weiterfuhr.

Von Dortmund aus ging es mit dem ICE nach Koblenz. Dort wurde der Mc Doof gestürmt, bevor es über Trier und Luxembourg-City heim nach Belvaux-Soleuvre ging. Nach einem Fussmarsch zurück zu seinem Elternhaus endete für CK eine Auswärtsfahrt, die zwar wegen dem Drumherum recht lustig war, aber sportlich und stimmungstechnisch wohl als absolute Ernüchterung zu betrachten war. Aber immerhin kann man in vielen Jahren seinen Enkeln erzählen, dass man auch mal in Ahlen war mit den Löwen und es damals sogar dort eine Niederlage gab. In Ahlen, in einem unbedeutenden Dorf à la Unterhaching, wo Langeweile gross geschrieben wird. Aber auch das ist halt Sechzig. In der Bayernliga gab es ja nicht selten Niederlagen in noch kleineren Dörfern. Naja gottseidank ist jetzt erstmal Winterpause !
In dem Sinne allen Lesern schöne Feiertage und einen guten Rutsch nach 2005, wir sehen uns im Sechzger gegen Aue wieder, bis dahin alles Gute !, gez. euer CK.

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