11.-15.10.2018. DIE DRITTE FAHRT NACH WEISSRUSSLAND

Am Donnerstag morgen flogen Guy, David und CK nach Warschau. Am Findel wurden sie noch von Mario L. verabschiedet. Mario hatte die ganze Reise über seine neue Agentur "Iron Curtain Tours" (spezialisiert auf Reisen in osteuropäische Länder, die früher hinter dem sogenannten "Eisernen Vorhang" lagen) organisiert. An dieser Stelle kann man den sympathischen Unternehmer nicht genug für seine Arbeit loben. Das gesamte Programm (ohne Flüge) war 1A und kostete 399 Euro/Person. Sogar nur 359 für CK, da er für jeden geworbenen Mitfahrer 5% Ermäßigung erhielt.

In Warschau speisten die drei Fußballfans im "Gate One", einem Restaurant nahe an den Gates. CK genehmigte sich ein Guinness und einen Burger mit Pommes. Von Warschau aus ging es mit einer Maschine der Belavia nach Minsk, wo sie nach dem Passieren der Passkontrolle auf den bestellten Fahrer trafen, der sie ins "Hotel Belarus" brachte. Ein Hotel, in welches CK bereits zum dritten Mal einkehrte. Drei Nächte mit Frühstück waren gebucht. Nach dem Einchecken in ihre jeweiligen Zimmer trafen die drei Helden sich später in der Lobby. CK und David wechselten jeweils 200 Euro in weißrussische Rubel um, Guy hatte sich bereits am Flughafen an einem Geldautomaten mit einheimischer Währung eingedeckt. Zum Abendessen ging es ins Panorama-Restaurant im 22ten Stockwerk. Guy und CK tranken chilenischen Rotwein, David lieber Bier. Unser Protagonist bestellte eine Pilzrahmsuppe als Entrée und ein zartes Stück Fleisch in Pilz-Zwiebel-Soße als Hauptspeise. Zum Dessert gab es ein Irish Coffee.

In der Bar unten waren bereits andere Luxemburger anwesend. U.a. Gil Kalny, der seit Ewigkeiten mal wieder auswärts dabei war, Domi und man lese und staune, ein Waffenkontrolleur der Luxemburger Armee, der rein beruflich zufällig in Minsk war und leider noch vor dem Spiel das Land aus diplomatischen Gründen wieder verlassen musste. Mit ihm und seinen deutschen Kollegen unterhielt sich CK etwas länger. Dabei erfuhr er u.a. dass es in Weißrussland eine ähnliche Debatte über die weißrussische Sprache gibt wie in Luxemburg über die luxemburgische. In Weißrussland gibt es zwei offizielle Landessprachen: weißrussisch und russisch, wobei gerade in Minsk russisch klar dominiert. Weißrussisch wird hauptsächlich von der kulturellen Elite des Landes sowie älteren Menschen auf dem Land gesprochen, geschrieben oder auch gesungen. Der Waffenkontrolleur war schon in einigen spannenden Ländern, u.a. auch in Turkmenistan. Irgendwann tauchte auch Veronika, CK's Freundin vom letzten Mal, auf. Sowie die Reisegruppe um Raym, die ebenfalls das "richtige Hotel" gebucht hatten. Batty und Guppy hatten ein anderes Hotel gebucht. Es gab Bier und Wodka. Die Nacht wurde noch recht aufregend, aber an dieser Stelle hüllt der Autor dieses Berichtes doch einen Mantel des Schweigens über die Geschehnisse, da der Bericht immer noch jugendfrei bleiben soll. Einige Luxemburger sangen Karaoke in der Bar neben dem Casino am Hotel. Auch David war dabei.

Am Freitag verschlief CK das Frühstück, war aber pünktlich zur Stadtführung in den Startlöchern. Ramon, der Führer, sprach mehr oder weniger fließend französisch, wenngleich mit sehr starkem Akzent. Während drei bis vier Stunden ging es durch die Innenstadt von Minsk, an Kirchen und Denkmälern vorbei, prachtvollen Sowjetbauten, stilvollen Einkaufshallen, dem Palast der Republik, durch die Fußgängerzone (wo es einige gute Clubs, Cafés und Bars zum Ausgehen gibt) und ins Graffitiviertel. Bei diesem Viertel handelt es sich um eine Industriegegend, wo die Außenwände von Fabrikhallen mit schönen Graffitis, hauptsächlich von brasilianischen Künstlern, verziert worden sind. Ein Graffiti stellt anscheinend den aktuellen Weltrekord dar, allein von der schieren Größe des Graffitis eines einzigen Künstlers, der über Jahre an seinem Kunstwerk arbeitete. Hier gab es auch eine Kneipe mit Fußballübertragungen, einen Fitnessclub und einige Bars und Clubs.

Gegen sechszehn Uhr verabschiedete sich Ramon von seinen Kunden, die in ein unterirdisches Restaurant in der Karl-Marx-Straße einkehrten. Hier trafen sie Julia N., eine perfekt französisch sprechende junge Frau, die Mario als Expertin engagiert hatte. Mit ihr wurde- lieber spät als nie- zu Mittag gegessen (Vorspeise, Hauptspeise, Dessert) und Bier wurde zur Einstimmung auf das Spiel getrunken. Dabei wurde sich über Gott und die Welt unterhalten und die Stunden vergingen. Julia bezahlte auf Marios Anweisung hin die ganze Rechnung. Sehr geil! Irgendwann tauchte Veronika auf und es ging in die gegenüberliegende Z-Bar, eine Rockbar, in der Raym, Laurent, Dan, Ben und Fränk vorglühten. CK gab eine Runde Bier aus. Raym hatte Karten für das Spiel bei Jean Schiltz im Marriott's besorgt und übergab CK fünf. Die beiden "Mädels" wurden kurzerhand zum Spiel eingeladen. Veronika sollte ohnehin mit und Julia wurde kurzerhand dazu überredet.

Nach acht Uhr holte eine weiße Stretch-Limo Guy, David, Veronika, Julia und CK ab. In derselben wären noch weitere Plätze freigewesen doch von Rayms Gruppe wollte keiner spontan mitfahren. Mit der Limo ging es ein wenig durch die Stadt bevor es zum Stadion ging. Die Heimstätte von Dynamo Minsk wurde komplett modernisiert und sieht richtig geil aus von draußen wie von drinnen. Interessierte Leser mögen sich Fotos im Internet anschauen!

Zum Spiel: Luxemburg fand vorne überhaupt nicht statt und hinten offenbarten sie Schwächen, die die Gastgeber aber nicht ausnutzten. Nur einmal musste Keeper Moris hinter sich greifen als er einen Ball vorher nicht aus dem Strafraum klären konnte. Die paar tausend einheimischen Fans durften am Ende über verdiente drei Punkte jubeln. Veronika und Julia taten dies auch. Den ca. 20 mitgereisten Luxemburger Fans blieb die Hoffnung auf das Rückspiel. Sie hatten an diesem Abend auch keine Glanzleistung abgeliefert. Der recht angetrunkene Dan hatte sich noch am meisten verausgabt. Ein paar Weißrussen wollten Fotos mit den Luxemburgern machen. Darunter auch ein linker Antifaschist in St.Pauli-T-Shirt.

Während die Anderen ins Minsker Nachtleben eintauchten, drehten unsere fünf Helden noch einmal eine Ehrenrunde mit der Limousine, bevor es gegen halb eins in den TNT Rockclub ging, in dem Mario einen Tisch für die Fußballfans reserviert hatte. Julia begab sich nach Hause zu ihrem Mann. Guy, David, Veronika und CK staunten nicht schlecht als ein Bierfass mit über 3 Liter auf den Tisch gestellt wurde. Eine Überraschung von Mario an seine allerersten Kunden. Auch ein zünftiges Abendessen (eine Suppe als Vorspeise, danach eine ordentliche Pfanne mit Würsten, Spiegelei, Bratkartoffeln, Pilzen und Speck) wartete noch auf die drei Auswärtsfahrer. Sehr geil! Wenngleich eigentlich viel zuviel um diese Uhrzeit! Dennoch schafften unsere Helden fast alles. Das Bier sowieso (auch wenn sie einen kleinen Rest noch in einer Plastikflasche nachher mit ins Hotel nehmen sollten.) Die männliche Bedienung zeigte sich von den Luxemburgern begeistert:"When Mario told me, football fans will come to visit the club, I was sceptical, thinking about drunken fools or hooligans. But you guys, you are real gentlemen!" :-) In einem Nebenraum spielte eine Coverband live tolle Rocksongs. Das Konzert wurde auf einem Fernsehschirm übertragen. David ging ein wenig tanzen. Sehr kurz auch CK und Veronika. Letztere trank nicht gerade wenig Wodka. Auch Guy und CK genehmigten sich ein paar Shots aus ihrer Karaffe. Irgendwann nach zwei Uhr begaben sich die Luxemburger zum Schlafen in ihr Hotel zurück, während Veronika alleine noch weiter um die Häuser zog.

Am Samstag verschliefen die drei Jungs mal wieder das Frühstück. Die Gruppe um Raym checkte gegen Mittag aus dem Hotel aus. Sie sollten am frühen Abend zurück nach Luxemburg fliegen. David, Guy und CK schlenderten noch ein wenig durch die Stadt, u.a. durch den Stadtpark, wo sie kurz einem Feldhockeyspiel zweier Minsker Damenmannschaften zusahen. In einem Souvenirladen wurden Andenken gekauft und auf der Terrasse eines Fischrestaurants wurde ein erstes Bier an diesem Tag getrunken. Gegen Abend wurde in einem weißrussischen Restaurant gespeist, in der es neben einer leckeren Solyanka Soup für die drei Jungs jeweils eine andere leckere Bratpfanne gab.

Im Hotel war die Nacht kurz. Nachdem unsere Protagonisten den 3-0-Sieg der Niederländer über Deutschland auf Davids Smartphone ein wenig mitverfolgt hatten, tauchte Veronika noch auf. Auch eine weitere Dame gesellte sich zu unserer Reisegruppe. Es gab Bier und Wodka. Irgendwann verschwand CK mit Veronika auf sein Zimmer und die dortigen Geschehnisse gehören leider nicht in diesen Bericht hier. Sorry, liebe Spanner, aber hier ist keine Pornoseite ;-)

Am Sonntagmittag nach dem Auschecken aus dem Hotel gab Veronika einen Kaffee aus. CK trank gleich zwei, was er nachher bereuen sollte. Nachdem sich alle drei von der sympathischen Weißrussin verabschiedet hatten, ging es mit einem von Mario bestellten Shuttle zum Minsker Flughafen, von wo aus es nach Warschau ging. In Warschau wurde am Nachmittag eine Kleinigkeit gegessen. CK bestellte eine Consommée mit Tortellini. Nach dem Essen derselben wurde ihm übel. Ihm war den ganzen Tag schon komisch gewesen. Ein Mix aus Schlafmangel, (zuviel) Alkohol, (zuviel) Koffein und emotionaler Aufgewühltheit (wegen Dingen, die auch nicht in diesen Bericht gehören) löste nun einen komischen Zusammenbruch aus. CK hyperventilierte und seine Hände verkrampften. Sein Herz klopfte, er schwitzte. Medizinische Hilfe wurde gerufen. Zwei Männer kamen und attestierten unserem Helden eine Panikattacke. CK bekam eine Kautablette, doch jene wirkte nicht wirklich. Guy musste seinen Flug nach Luxemburg nehmen. David blieb bei CK. Er flog erst am folgenden Morgen in die Heimat zurück und sollte ohnehin in einem Hotel am Warschauer Flughafen bleiben. Aus Sicherheitsgründen wird kein Gepäckstück eines nicht selber mitfliegenden Kunden verschickt. So konnte unser Protagonist nach dem verpassten Flug sein Gepäck an einem Band abholen. CK war weiterhin total aufgedreht und suchte nochmal die medizinische Station auf. Er beruhigte sich erst wieder ein wenig, nachdem ein EKG-Befund ihm bescheinigte kein Herzproblem zu haben, sondern "nur" erhöhten Puls und erhöhten Blutdruck. Er musste sich ausruhen und begleitete David in dessen Hotel. Dort war noch ein Zimmer frei, in welches er für umgerechnet ca. 83 Euro einchecken konnte. Er brauchte dringend Schlaf. Allerdings war CK noch so aufgedreht dass er nicht wirklich fest schlafen konnte. Auch nicht nach dem Schlucken einer Pille, die ihm mitgegeben wurde. Mehrmals nachts wurde er wach, doch der Schlaf tat ihm dennoch gut.

Am Montag nach dem Frühstück im Hotel konnte unser Held dank dem medizinischen Attest bei einem Schalter der LOT gebührenfrei eine Bordkarte für den Flug am Abend nach Luxemburg erlangen. Gegen halb acht am Abend holte ihn sein Vater Robert am Findel ab und gemeinsam ging es noch zum Heimspiel der Luxemburger Nationalmannschaft gegen San Marino, welches 3-0 gewonnen wurde. Da Weißrussland zeitgleich nur 0-0 gegen Moldawien spielte, sind die roten Löwen somit wieder Tabellenführer, müssen jedoch im November das Rückspiel gegen die Weißrussen gewinnen um den Gruppensieg doch noch klar zu machen. Alternativ würde auch ein Remis reichen, vorausgesetzt, dass in Chisinau nochmal ein Dreier eingefahren wird. Darauf sollte sich jedoch niemand verlassen. Egal um was es aber in Moldawien letztendlich noch gehen wird, CK wird auf jeden Fall dorthin reisen. Bis dahin allen Lesern alles Gute!, gez. euer CK.

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