08.-11.10.2016. DIE ZWEITE FAHRT NACH WEISSRUSSLAND

Samstags zur Mittagszeit traf CK bei Guy Braun ein. Zusammen ging es in Guy's Auto zum Parkplatz M des Luxemburger Flughafens, der per Shuttleservice an denselben angeschlossen ist. Der Shuttle traf auch pünktlich ein und so checkten die beiden Jungs alsbald für ihre Flüge über Frankfurt nach Minsk ein. Die Luxemburger Nationalmannschaft, Verbandsfunktionäre und die Presse waren ebenfalls anwesend, flogen ihrerseits jedoch mit einem Charter direkt nach Minsk. Ein paar Worte wurden gewechselt. U.a. meinte CK an der Gepäckkontrolle zu Matthias Jänisch, er würde diesmal spielen. Um 14:20 Uhr flogen unsere beiden Helden mit der Luxair nach Frankfurt.

In Frankfurt musste mal wieder eine halbe Weltreise angetreten werden um endlich beim richtigen Gate zu landen, dieser Flughafen ist einfach gigantisch groß. Unterwegs kaufte Guy noch einen Deoroller und Zahnpasta im Duty-Free ein. An einem Imbiss am Gate wurde noch ein Brötchen verspeist und Guy genehmigte sich ein erstes Bier, während CK brav eine Cola Zero trank. Nach siebzehn Uhr ging es mit einem gerade mal halb vollen Flieger der Lufthansa nach Minsk. Unterwegs gab es für jeden Gast ein Sandwich und Getränke nach Wahl. Guy war bereits in richtiger Auswärtsfahrtlaune und trank fleissig Bier, während CK sich Orangensaft und Kaffee genehmigte. Kurz vor halb neun Ortszeit landete der Flieger pünktlich in der weißrussischen Hauptstadt.

Nach Passieren der Passkontrolle hob Guy per Visakarte Geld an einem Automaten ab. Weißrussland hat am ersten September eine Währungsreform gehabt, bei der vier Nullen gestrichen worden sind. Die neuen Rubel haben einen Wechselkurs von 2:1 zum Euro und datieren auf 2009. Bereits vor sieben Jahren war bereits eine Reform vorgesehen, die jedoch aufgrund der Finanzkrise verschoben wurde. Die neuen Scheine lagen also sieben Jahre im Keller der Zentralbank und waren nun kürzlich in Umlauf gekommen. In einer Zwischenphase zirkulierten die alten Scheine noch parallel zu den neuen und vielerorts wurden die Preise in beiden Varianten angezeigt. Guy konnte somit nicht in den Status eines Millionärs kommen wie CK im Vorjahr.

Die beiden Jungs begaben sich zum Taxistand. Eigentlich soll man ja immer ein Taxi offiziell anfragen, dies ging aber diesmal nicht, da das Taxibüro geschlossen war. So landeten sie im Auto eines Betrügers. Der herbeigerufene Taxifahrer hatte kein Taxometer laufen. Auf CK's Nachfrage hin, verwies der Fahrer auf sein Handy (?!) auf dem der Fahrpreiszähler laufen würde. Dieser stand bereits bei über 10 Rubel. Angeblich der Grundpreis für jede Fahrt, lach. Da das Handydisplay sich sofort wieder automatisch ausschaltete, konnte während der Fahrt der Zähler leider nicht im Auge behalten werden und CK schwante Übles. Am Hotel Belarus angekommen, wollte der Fahrer tatsächlich 85 Rubel haben. Fast das Doppelte des eigentlichen Fahrpreises, wie die Rezeptionistin im Hotel später bestätigen sollte. CK schwor sich, dass dies das das letzte Mal gewesen sei, dass ein Taxifahrer ihn betrügen sollte.

Nach dem Einchecken in ihre jeweiligen Einzelzimmer, wollten Guy und CK eigentlich im Panoramarestaurant im 23ten Stockwerk speisen, doch jenes war an diesem Abend für eine geschlossene Gesellschaft reserviert und so entschieden sie sich dazu, nur ein paar Pringles in der Hotelbar zu verspeisen und dazu ein paar Bier und Wodka zu trinken. CK wechselte in der im Hotel sich befindenden Wechselstube 100 Euro in die landeseigene Währung um. Beim Trinken in der Bar kamen sie ins Gespräch mit einer netten Blondine. Veronica, 38 Jahre alt, zweimal bereits verheiratet und geschieden, Mutter zweier bereits erwachsener Töchter. Sie besuchte CK später noch auf dem Zimmer, *GGG*.

Am Sonntag brach Guy bei strömendem Regen erstmal allein in die Stadt auf. Im Gegensatz zu CK war er ja noch nie in Minsk gewesen. Er kam später völlig durchnässt zurück ins Hotel. Als es nicht mehr so schlimm schüttete, drehte auch CK eine kleine Tour durch Minsk. Am späten Nachmittag/frühen Abend ging es wieder vereint per Taxi zum Marriott's, in dem die Spieler einquartiert waren. Jene waren jedoch zum Training nach Borisov aufgebrochen und auch die Verbandsfunktionäre waren ausgeflogen. CK trank erstmal ein dunkles Budweiser. So harrten die beiden Fussballbegeisterten aus, bevor Pol Philipp und einige andere FLF-Funktionäre endlich auftauchten. Mit ihnen ging es auf ein Bier und einen Wodka in ein "Raucherabteil" des Hotels. Einige zogen hier genüsslich an einer dicken Zigarre. Jean Schiltz übergab den beiden Fans ihre Karten für das Spiel und versprach ihnen, dass sie im Kleinbus der Journalisten mit nach Borisov fahren dürften. Die preiswerteste und überhaupt beste Lösung! :-) Mit einem Taxi ging es später zurück ins eigene Hotel, wo die beiden Fans im Panorama zu Abend speisten, bevor es ins Casino neben dem Hotel ging. Dort arbeiteten richtige Sahneschnitten an der Bar. Nachdem CK 10 Rubel beim Roulette spielen verloren hatte und zwei Wodka an der Bar vernichtet worden waren, ging es jedoch zurück ins Hotel.

Am Spieltag wurde nach halb zehn erstmal das Frühstücksbuffet gestürmt. CK schaufelte richtig viel in sich rein (Spiegeleier, Salami, Wurst, Käse, Fisch, Kartoffelkuchen...), zum Trinken gab es mehrere Säfte und Kaffee. Nach dieser Stärkung ging es in die Innenstadt. Guy hatte den Unabhängigkeitsplatz, die unterirdische Shopping Mall und die rote Kirche noch nicht gesehen. So brachen die beiden Fans zu Fuß dorthin auf. Später ging es zur Baustelle "Dynamo-Stadion" und zur Oper in den Stadtpark, dazwischen querten die beiden Luxemburger auf ein Bier im "The Pub" ein.

Nach dieser Erkundigungstour schlug CK vor sich noch ein paar Stunden Vorschlafen im Hotel zu gönnen. Gesagt, getan. Gegen sechs Uhr ging es mit einem Taxi zum Marriott's, wo sich die Journalisten nach und nach alle in der Lobby versammelten um mit einem Kleinbus zum Spiel aufzubrechen. Etwas mehr als eine Stunde dauerte die Fahrt zur Borisov-Arena. Überpünktlich im Stadion angekommen, aßen CK und Guy erstmal einen leckeren Hotdog und eine Portion Pommes. Im Innenraum des Stadions nahmen sie genau vor den Journalisten Platz. Es war sehr kalt und Laurent Schüssler trug eine Wollmütze. Ein paar Weißrussen fanden an diesem Abend den Weg ins Stadion, darunter auch einige Soldaten der Armee.

Die Stimmung bei den weissrussischen Fans war nicht so übel. Vor allem das dreisilbige "BE-LA-RUS" kam imposant rüber. Bemerkenswert auch wie die Fans in der Kurve gegen Spielende trotz der Eiseskälte oberkörperfrei supporteten. Guy und CK waren die beiden einzigen Luxemburger Fans, liessen sich es aber nicht nehmen ihre Jungs teilweise lautstark zu unterstützen. So machten sie auf sich aufmerksam und einige Weißrussen liessen sich mit ihnen fotografieren.

Zum Spiel: die Weißrussen begangen furios und machten richtig Druck. Chance auf Chance wurde herausgespielt, doch gottseidank fehlte ihnen das nötige Zielwasser um die roten Löwen abzuschiessen. Zudem bot Moris an diesem Abend- wie schon gegen Schweden- Glanzparaden ohne Ende. Eindeutig der Spieler des Spiels ! Für die ohnehin von Verletzungen und Sperren geplagte Luxemburger Elf lief eigentlich alles schief. Kiki Martins musste frühzeitig verletzt ausgewechselt werden (für ihn rückte Chris Pilipps in die Innenverteidigung, der eingewechselte Eric Veiga übernahm Philipps'Position), Carlson sah noch vor der Pause gelb-rot, in Unterzahl drohte ein Debakel... Zur Pause jedoch brachte Luc Holtz Matthias Jänisch als Stabilisator für die Defensive, Offensivkraft Vincent Thill musste hinaus. Daraufhin stand Luxemburg gefestigter, Weißrussland agierte weniger druckvoll und kämpferische Löwen hielten das 0-0 Minute für Minute. Besonders da Mota kämpfte total verbissen und gewann viele Zweikämpfe. Eigene Konterchancen nach vorne blieben jedoch Mangelware, gerade einmal zwei Torschüsse gab es bis zur 79ten Minute zu verzeichnen. Dann gelang den Gastgebern unter Jubelexplosionen doch noch das eigentlich verdiente 1-0. Doch nur fünf Minuten später gab es in Nähe des Strafraums einen gefährlichen Freistoß für die roten Löwen. Aurélien Joachim trat an, sein Schuss wurde vom Rücken eines Weißrussen entscheidend abgefälscht und landete im Netz. 1-1, der blanke Wahnsinn! Erneut rannten die Gastgeber wieder an, doch das Resultat wurde über die Zeit gerettet. Für einen krassen Aufreger sorgte noch der deutsche Schiedsrichter Tobias Welz. Nach 3 Minuten Nachspielzeit pfiff er vorzeitig (denn eigentlich waren vier Minuten angezeigt worden) ab, Trainer und Reservespieler liefen bereits auf den Platz... und dann meinte der nette Herr Welz, seine Uhr hätte einen Fehler gehabt und er müsste doch noch eine Minute spielen lassen. Holtz war richtig entsetzt und CK erst... Er war einem Herzinfarkt nahe. Skopje und Sofia waren schlimm genug, aber noch schlimmer wäre eine Niederlage nach Wiederanpfiff eines bereits abgepfiffenen Spiels. Gottseidank fiel jedoch in dieser allerletzten Minute kein Tor mehr und es konnte letztendlich doch gefeiert werden. Dem Herrn Welz sollte ein Ahlenfelder bestellt werden. CK und Guy liefen nach unten und klatschten einige Spieler ab. Zu Matze meinte unser Held: "Ich hab Dir ja gesagt, Du wirst spielen, auch wenn es auf sehr merkwürdige Art und Weise zu diesem Einsatz kam" ;-)

Nach Spielende musste noch die Pressekonferenz abgewartet werden, bevor es mit dem Kleinbus zurück nach Minsk ging. Im Spielerhotel wieder angekommen, verabschiedeten Guy und CK sich sofort von allen und bestellten ein Taxi zur Rückkehr ins eigene Hotel. Im eigenen Hotel angekommen, verschwand CK noch mit einem Becher Wodka, einem Orangensaft und Veronica auf sein Zimmer, bevor es gegen halb fünf nach dem Auschecken mit einem Taxi zum Flughafen ging. Veronica und eine Freundin verabschiedeten die beiden Jungs noch mit Küsschen und CK schenkte Veronica seine weißrussische Fahne vom Vorjahr.

6:15 Uhr ging es mit der Lufthansa nach Frankfurt. Während des Fluges schliefen CK und Guy fast durchgehend. In Frankfurt hatten sie ein wenig Aufenthalt, bevor es mit einer weiteren Maschine der Lufthansa zurück in die Heimat ging. 10:20 Uhr waren unsere beiden Protagonisten wieder am Luxemburger Flughafen. So endete eine erfolgreiche Auswärtsfahrt und das nächste Heimspiel folgt sogleich im November gegen die Oranje Elftal aus den Niederlanden, gez. euer CK.

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