06.-11.09.2015. DIE FAHRT NACH WEISSRUSSLAND

An einem Sonntag nach dem 1:0-Heimsieg über Mazedonien fuhr CK gegen zwölf Uhr mit dem Zug in die Hauptstadt. Dort nahm er ein Taxi zum Findel. Der Fahrer, ein sympathischer Italiener mit Migrationshintergrund, unterhielt sich mit ihm über Fussball und es wurde ausgemacht, dass der gute Mann unseren Protagonisten am Freitag nach zehn wieder am Flughafen abholen solle. Am Flughafen angekommen, checkte CK an einem Automaten ein. Nachdem die Flugtickets ausgedruckt waren, gab er sein Gepäck nach Minsk auf und passierte die Sicherheitskontrollen.

Der Flug nach Frankfurt flog pünktlich um 14:20 Uhr ab und nach drei Uhr befand sich CK an einem der grössten Flughäfen der Welt. An seinem Gate trank er gerade einen Kaffee, als die anderen Luxemburger eintrafen, die per Auto nach Frankfurt aufgebrochen waren. Kevin, Mich, Liz und Sven waren diesmal mit von der Partie. Im Lufthansa-Flug nach Minsk saß CK in der letzten Reihe. Neben ihm nahm ein Hamburger Platz, der als Informatiker für eine Schweizer Firma arbeitete und bereits zum 20ten Male nach Minsk flog. Der Kerl schwärmte regelrecht von der Stadt, in der vieles möglich sei vom Tontaubenschiessen bis zum Fahren mit einem Panzer. In den Nachtclubs seien die Frauen alle Elfer auf einer Skala von 1-10, die Kerle hingegen eher hässlich, die Preise in Minsk zudem spottbillig, was einen aber nicht davon abhalten würde, mal locker 100 Euro an einem Abend auszugeben. Die ganze Sauferei hat allerdings auch ihre Schattenseiten, der gute Mann wurde nach einer Blutanalyse von seinem Arzt gefragt, was denn mit seiner Leber los sei, ob er zum Alkoholiker geworden sei... Minsk versprach also einiges.

Nach acht Uhr Ortszeit (die Zeit in Minsk ist eine Stunde nach mitteleuropäischer Zeit) wurde der Zielflughafen erreicht. An der Passkontrolle waren die Beamten sehr genau und untersuchten mit der Lupe, ob das in Brüssel besorgte Visum keine Fälschung sei. Nach Abholen des Gepäcks suchte CK vergeblich eine Wechselstube. Derweil war der übers Hotel bestellte Taxifahrer aufgetaucht. Leider war in seinem Taxi eigentlich nur Platz für vier Leute, obwohl Kevin extra ein großes Taxi für fünf Personen bestellt hatte. So musste Sven sich hinten in der Mitte auf CK's Knie setzen. Das Hotel Belarus wurde gottseidank ohne Kreuzbandriss erreicht ;-)

Nach dem Einchecken in schöne, saubere Einzelzimmer (jeder hatte zwecks Privatsphäre bewusst ein Einzelzimmer genommen), ging es mit dem Lift hoch ins Restaurant "Panorama" von wo aus eine herrliche Aussicht über Minsk genossen werden konnte. Das Essen schmeckte vorzüglich, CK genehmigte sich ein Pfeffersteak mit Kartoffeln und Pommes. Das Fleisch war sehr zart. Dazu gab es dunkles Bier. Im Hintergrund lief westliche Musik aus den 70er, 80er, u.a. Abba und Boney M. Noch mehrmals sollten die fünf Helden auf ihrer Reise darüber staunen, wieviel westliche Musik in Minsk gehört wird und dabei nicht selten mindestens zwanzig Jahre alte "Oldies". Die Rechnung betrug 1,78 Millionen weißrussische Rubel. Die einheimische Währung unterliegt einer starken Inflation. Vor ca. 10 Jahren waren bereits drei Nullen gestrichen worden und nun waren erneut irrwitzige Summen an der Tagesordnung. Der aktuelle Umtauschkurs zum Euro betrug quasi 1:20 000 (!). Es waren also ca. 90 Euro zu zahlen, die mit Visakarte beglichen wurden.

Nach dem Abendessen ging es runter in die Hotelbar. Jene hat 24 Stunden auf 24 auf, dies 7 Tage die Woche. Mit anderen Worten: hier konnte nonstop getrunken werden. Unsere Helden genehmigten sich aber nur ein letztes Bier. In der Bar waren auch hübsche Frauen anwesend. Vermutlich Prostituierte. Nach dem Bier ging es zum Schlafen ins Bett.

Am Montagmorgen ging CK erstmal duschen und anschliessend zum reichhaltigen Frühstück ins Erdgeschoss. Hier gab es Spiegeleier, Wurst, Käse, gebratenes Hackfleisch, Salate usw. Zu trinken gab es Kaffee, Cappuccino, diverse Säfte, Tee... So begann der Tag mit guter Laune. Nur Mich war ein wenig genervt, da sich ein paar Muslimas (an ihrem Kopftuch klar zu erkennen) vordrängelten. Denen hat wohl niemand erklärt, dass Frauen erst nach dem Mann essen dürfen ;-))) Im Hotel fand wohl auch eine Ernährungskonferenz statt, einige Frauen hatten ein T-Shirt irgendeiner Diät-Gruppierung an, jene stopften sich absurderweise mit Kuchen voll. Dies obwohl es ja auch Brot gab :D

In Hotelnähe befand sich eine Bank, wo alle Luxemburger sich gleich mit Rubel eindeckten. CK tauschte über 200 Euro um und verließ als vierfacher Millionär wieder die Bank. Verrückt ! Aber er wollte ja immer schon mal das Leben eines Millionärs führen. In Minsk war das nun einige Tage möglich. Toll! An der Swislatsch (Fluss) entlang ging es in die Innenstadt. Dabei kamen sie an einem Denkmal für die gefallenen Soldaten des Afghanistankrieges (1979-1988) vorbei. Minsk ist eine sehr schöne Stadt mit mehreren Kirchen (römisch-katholisch wie russisch-orthodox), einem alten Rathaus, einem Palast der Republik am Oktoberplatz und diversen staatlichen Gebäuden am Unabhängigkeitsplatz. Manche Strassen (vor allem die Paradestrasse) sind enorm breit, typischer Sowjet-Style. Irgendwann erhielt Liz eine komische SMS. "Was macht ihr denn jetzt morgen abend?" Komische Frage. Sollte das Spiel etwa abgesagt worden sein? Aber warum, wieso? Wie unsere Helden alsbald erfuhren, lagen 16 Spieler mit mehr oder weniger schweren Magen-/Darmproblemen flach, nachdem sie am Vorabend eine Spaghetti Bolognese gegessen hatten. Vermutlich war das Hackfleisch nicht mehr in Ordnung. Die Geschichte schaffte es nicht nur in den Kicker, sondern sogar in den Spiegel, Guardian und andere internationale Zeitungen. Eine Nachfrage per SMS bei Laurent Schüssler ergab jedoch, dass alles darauf hindeute, dass gespielt werden müsse. So waren die fünf Fans schnell wieder beruhigt und begaben sich auf ein Bier in ein Lokal an der Roten Kirche. Eine gute Entscheidung, denn es fing brutal zu regnen an und so waren sie unter dem Plastikvorhang der Terrasse vor Nässe geschützt.

Nachdem die schlimmste Schauer vorbei war, ging es schnell zu Fuß ins Shopping Center unter dem Unabhängigkeitsplatz hinunter. Hier vertrieben sie sich ein wenig die Zeit bevor es wieder in den Sonnenschein hochging. In der Karl-Marx-Allee landeten die fünf Luxemburger im "The Pub", einem urigen Irish Pub. Hier aßen Liz und CK die weißrussische Variante von mit Käse überbackenem Knoblauchbrot, jene benutzt schwarzes statt weisses Brot. Nach diesem Essen ging es zu Fuß zum Hotel "Renaissance", wo die Mannschaft und die Verbandsfunktionäre gastierten. Jene waren gerade zum Training nach Borisov aufgebrochen. Laurent Schüssler saß an einem Tisch in der Hotelbar und die Fans gesellten sich zu ihm. Später tauchte auch noch der französische Kollege Collin auf. Eine interessante Diskussion über Fussball in Luxemburg, fehlendes Marketing und Merchandising der FLF, fallende Zuschauerzahlen und vieles mehr entstand. So verging die Zeit wie im Fluge und irgendwann tauchte Jean Schiltz mit den sechs bestellten Karten auf. Wie sich herausstellte, waren im Kleinbus tags darauf noch Plätze frei und so "reservierten" die fünf Fans gleich mal Plätze für die Rückreise nach dem Spiel. CK gab Serge Olmo noch ein Radiointerview und Paul Philipp schaute kurz vorbei.

Zu Abend wurde in einem weißrussischen Restaurant gegessen. Hier konnte zwar keine Bedienung Englisch, es gab auch keine englische Speisekarte, aber irgendwie bekamen unsere Helden sich doch verständigt, u.a. dank eines kleinen Bilderbüchleins von Kevin. CK genehmigte sich erneut ein leckeres Steak. Mit dem Taxi ging es nachher zurück ins Hotel. Mich schlug vor, nun das benachbarte Casino zu besuchen. In Minsk gibt es jede Menge Casinos, an jedes Hotel grenzt eins. Der Glücksspieltourismus, u.a. aus Russland, ist eine Haupteinnahmequelle des Regimes. Ins Casino durfte man jedoch nur mit Pass hinein. Die Pässe lagen jedoch noch in der Hotellobby, wo sie beim Check-In erstmal abgegeben werden mussten. Mich schlug vor, die Pässe abzuholen, doch CK meinte, dass er keine Lust habe mit seinem Pass ausserhalb des Hotels herumzuwandern. Immerhin bestünde immer die Gefahr ihn zu verlieren und im Hotel sei er sicher. So ging es halt wieder in die Hotelbar, wo Sven einen Wodka ausgab. Der Startschuss für CK, der gleich mehrere Wodka trank. In der Bar waren wieder Frauen. CK kam mit zwei Damen ins Gespräch und erfuhr die Preise: 100 Euro oder 120 Dollar für eine Stunde. Vermutlich für Geschlechts- wie Oralverkehr. Die Hotelangestellten kassieren angeblich mit. 25% müssen die Damen an sie abliefern. Prostitution ist illegal in Weißrussland und zwei Augen zudrückende Hotelangestellte sind leider nicht kostenlos. Nach seinem letzten Wodka brach CK ins Bett auf.

Am Dienstag brachen die fünf Fussballfans nach dem Frühstück zu einem kleinen Rundgang auf: am Theater-, Opern- und Balletthaus vorbei ging es zum Siegesdenkmal. Hier befinden sich ausser der Siegessäule für jede "Heldenstadt" Gedenktafeln. Als Heldenstädte gelten Städte, die im zweiten Weltkrieg besonders viele Opfer gebracht haben, die letzendlich zum Sieg über NS-Deutschland beitrugen. Minsk gehört auch dazu.

Nachmittags ging es mit einem Taxi nach Borisov. Dort war in der Tat wenig los. Eine Kleinstadt mit hauptsächlich Plattenbauten. In einer Pizzeria wurde ein Bier getrunken und der Wirt gab weißrussisches Garlic Bread aus. Anschliessend wanderte die Luxemburger Anhängerschar zum alten Stadion von BATE Borisov, welches offen stand. Die Fans betraten das Stadion und CK schoss einige Fotos. Hier spielte der TSV 1860 München 2002 im UI-Cup und verlor 4-0. Eine aktuelle Kreuztabelle der weißrussischen Liga befand sich ebenfalls hier und wurde abgelichtet. In Stadionnähe befand sich ein tolles Irish Pub, welches die Gruppe aufsuchte. Hier hingen einige Schals, darunter auch welche der Bundesligaklubs Bayern und Schalke. CK testete einige schottische und irische Stouts. Liz ermunterte dazu, Darts(501) zu spielen und eine spannende Partie nahm ihren Lauf, in welcher CK zunächst führte, am Ende aber total unterging, während Mich den Sieg einfuhr. Zwei leckere Speiseplatten mit Crispy Chicken, Käsebällchen, Pommes und Garlic Bread mit drei Saucen dazu wurde bestellt. Genau das richtige Essen vor einem Fussballspiel! Sven schenkte einem anwesenden Gast die übriggebliebene sechste Karte fürs Spiel. Jener freute sich richtig und tauchte später im Stadion mit Fotokamera auf.

Mit zwei Taxis ging es vom Pub zur schmucken Borisov Arena, deren löchrige "Schweizer Käse"-Aussenansicht einen eigenen Charme hat, auch beleuchtet im Dunkeln. Nach einem gründlichen Abtasten durch die Ordnungskräfte wurde Block F betreten. Mich kaufte sich ein Stadionheft. Laut Liz schmeckte die Stadionwurst eklig, die an einer Stange verkauften Kartoffelchips waren jedoch ganz okay. Beim Einlaufen wurde die Luxemburger Mannschaft unten am Tribünenende mit Anfeuerungsrufen "empfangen". Dies rief den Sicherheitschef auf den Plan, der anbot, den Auswärtsblock für die fünf Fans zu öffnen, die Haupttribüne sei ja eigentlich nicht für sie gedacht und überhaupt sei es verboten, hier unten zu stehen und zu singen. Kevin versicherte ihm, dass zum Anpfiff alle auf ihren Sitzplätzen Platz nehmen würden und überhaupt keine Gefahr von der Fangruppe ausginge. Der Sicherheitschef war jedoch weiterhin besorgt und wollte wissen ob die Luxemburger andere Menschen im Block kennen würden. Er hatte wohl Angst, eine versteckte Invasion übersehen zu haben. "No, we don't know anybody else here." Da war nur noch eine mit einem Luxemburger verheiratete Weißrussin, die ebenfalls zwei Karten von der FLF erhalten hatte. Jene musste übersetzen und war darüber nicht sehr erfreut. Die weißrussischen Autoritäten würden sie nun mit ihrem Namen kennen. An dieser Stelle kann man vielleicht anmerken, dass trotz aller kulturellen Anlehnung an den Westen- die ja auch in Russland klar zu erkennen ist- Weißrussland ein politisch sehr autoritär geprägtes Land ist. Nicht selten wird es daher als "letzte Diktatur Europas" bezeichnet. Das System Lukaschenko ist auch wie dasjenige Putins ein sehr oligarchisches System, nicht selten zum Leidwesen der unterdrückten einheimischen Bevölkerung. Der Tourist kriegt davon natürlich wenig mit. Im Gegenteil: er ist teilweise Nutznießer desselben, da er einer privilegierten, geschützten Gruppe angehört. Das Regime will nämlich ordentlich Devisen und internationale Investments ins Land bekommen. Touristen und vor allem Geschäftsleute aus aller Welt sind daher mehr als willkommen.

Für Weißrussland war der Zug zur EM längst genauso abgefahren wie für Luxemburg und zum Spiel waren nur 2 700 Zuschauer gekommen. Fussball ist hier ohnehin nicht annähernd so populär wie Eishockey. Luc Holtz hatte sich ein neues System ausgedacht. Die roten Löwen spielten ein 5-3-2, welches bei Ballbesitz zu einem 3-5-2 wurde. Die beiden Aussenverteidiger Jänisch und Jans sollten mit nach vorne ankurbeln. Die Verteidigung wurde dabei jedoch zu einem absoluten Unsicherheitsfaktor. Vor allem dem Unvermögen der immer wieder gefährlich vors Tor kommenden Weißrussen, die ihre Chancen leichtfertig vergaben, aber auch Torwart Joubert ist es zu verdanken, dass das Spiel nicht bereits zur Halbzeit entschieden war. Nur 1-0 stand es zur Pause durch ein Tor von Mikhail Gordeychuk. Paul Philipp und Jean Schiltz sassen sichtbar sauer und unzufrieden in ihrer VIP-Loge. Zur Pause brachte Holtz Bensi und da Mota für Joachim und Payal. Die erste Viertelstunde war vielversprechend, doch ausgerechnet in die kleine Drangperiode der Luxemburger hinein traf Gordeychuk zum zweiten Mal. Das Spiel war entschieden. Die Stimmung bei den Weißrussen war nun recht gut, während unsere Helden- wie schon in Zilina- mit der Leistung ihrer Mannschaft haderten. Immerhin fiel kein weiteres Gegentor mehr.

Nach Abpfiff wollte ein weißrussischer Fan die Landesflagge mit CK tauschen. Dieser willigte ein. Ein weiterer Fan lud Sven und CK auf einen Wodka zu seinem Wagen ein, aber beide lehnten dankend ab. Im Kleinbus ging es mit den Journalisten und Jean Schiltz zurück nach Minsk. CK war so müde, dass er fast die ganze Fahrt über döste. In Minsk hatte die Bar im Hotel Renaissance bereits geschlossen und so verabschiedeten sich die Luxemburger Fans von ihrem Verband und fuhren mit einem Taxi zurück zu ihrem eigenen Hotel, wo die Bar bekanntermaßen nonstop aufhatte. CK trank noch vier Wodka. Dabei erzählte er dem Barkeeper, dass er zuhause nie Wodka trinken würde, sondern nur in Ländern wie Russland oder Weißrussland, wo der Wodka auch gut schmecken würde. Später fiel er erschöpft ins Bett.

Am Mittwoch morgen verschlief der gute Sven F. , diesmal sogar ohne- wie in Kasan- am Vorabend zuviel Wodka getrunken zu haben, das Frühstück. Er besorgte sich stattdessen Müsliriegel zum Schnabulieren. In einem großen Taxi ging es zu fünft nach Mir. Dort wurde das berühmte "Mir Castle" besichtigt, welches zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und aufwendig restauriert wurde. Eine lohnenswerte Besichtigung!

Später ging es in die kleine Ortschaft Mir hinein. Bis 1941 befand sich ein offenes jüdisches Ghetto in Mir. Nachdem die Nazis 1 500 Juden ermordet hatten, wurden die verbliebenen 800 in den Ruinen des Schlosses untergebracht, von wo aus einige in die Wälder fliehen und der Shoa entgehen konnten. In der Ortschaft lief irgendwann ein Hund den Luxemburgern nach. Er wurde kurzerhand auf den Namen "Bobby" getauft. Nachdem noch eine Kirche in Schlossnähe besichtigt worden war, ging es, zur Trauer Bobbys, der noch einige Meter nachlief, mit dem Taxi zurück nach Minsk.

Nach einer kleinen Ruhepause im Hotel brachen unsere Protagonisten zur roten Kirche auf, wo Sven einen Treffpunkt mit einer weißrussischen Bekannten von "couchsurfing" ausgemacht hatte. Sie brachte noch zwei Freundinnen mit. Mit den drei Frauen wurde es noch ein sehr lustiger Abend. Erst liefen sie ein wenig mit den Luxemburgern durch die Stadt, u.a. am Palast der Republik und am Zirkus vorbei, zur Siegessäule. Später ging es mit der Metro zurück in die Innenstadt wo sie noch in ein Restaurant in einem großen Kaufhaus einkehrten. CK genoss eine sehr leckere Tomaten-Fischsuppe, bevor es Kartoffelkuchen mit Lachs und Tartarsauce gab. Die Frauen waren sichtlich angetan von den Luxemburgern und es wurde viel zusammen gelacht. Eine der Damen hatte einen Freund in den sehr liberalen Niederlanden und deutete kurz an, wie sehr sie den obersten Genossen Lukaschenko "mochte" ;-)

Nach dem Essen schenkte Sven den drei begeisterten Frauen noch eine Flasche Honiglikör, bevor sie nach Hause aufbrachen. Für unsere Luxemburger Reisedelegation ging es derweil ins "The Pub" wo CK Kilkenny trank, bevor es nach Feierabend zu Fuss ins Hotel ging, wo der alltägliche vierfache Verdauungswodka CK schlussendlich ins Bett brachte.

Am Freitag morgen klopfte CK auf dem Weg zum Frühstück vorsichtshalber bei Sven an damit dieser nicht wieder verschlief. Und in der Tat: er hatte fast wieder verschlafen. Nach einem letzten Frühstück zu fünft ging es zum Museum über den Großen Vaterländischen Krieg (den Krieg zwischen NS-Deutschland und der Sowjetunion zwischen 1941 und 1945). Jenes Museum ist noch sehr neu, aber enorm gut gemacht. Es befinden sich dort neben vielen kleinen Utensilien (Uniformen, Orden, Kompasse, Fotos usw.) auch Wachsfiguren, Panzer, Flugzeuge, es gibt Audio- und Videomaterial, zudem Wandmalereien. Thema waren u.a. die Heldenstädte, der Widerstand der Partisanen, die Verbrechen der Deutschen, die Arbeitslager... Es gab etliche Anekdoten wie die einer Krankenschwester, die bis zu 12 Liter Blut gespendet hatte. Überhaupt erbrachte das medizinische Personal damals enorme Leistungen. Prunkstück des Museums ist die große Siegerhalle oben in der Kuppel, wo die einheimischen Soldaten geehrt werden.

Nach dem Museumsbesuch begab sich Sven zum Schlafen zurück ins Hotel, die Anderen tranken auf 2 Terrassen jeweils noch ein Bier und kehrten in einem Souvenirshop ein. Das Wetter war recht gut, allerdings lud dies nicht unbedingt willkommene Wespen zum Besuch ein. Nach einem kurzen Abstecher zurück ins Hotel ging es abends zum Essen. Erst kehrte unsere Fangruppe in ein Restaurant ein, wo fast niemand englisch konnte und es die Hälfte der englischen Speisekarte gar nicht mehr zu Essen gab. Daraufhin entschieden sie sich, das Restaurant zu verlassen und landeten in einem anderen Restaurant in Flussnähe, wo der sie bedienende junge Mann ausreichend englisch konnte. Das Essen hier war fantastisch. CK genehmigte sich erst eine Solyanka Soup, dann Kartoffelkuchen in Pilzrahmsoße und zum Abschluss Vanilleeis mit Honig und Nüssen. Dazu gab es guten Rotwein und ein Gläschen weißrussischen Kirschlikörs zum Dessert. Nach Bezahlung des Essens tauchte der Manager des Restaurants noch auf und wollte einige Euromünzen haben. Zu seiner Freude hatten seine Gäste sogar luxemburgische dabei. Zurück im Hotel, verlangte Liz die Pässe zurück und bestellte ein Taxi für halb fünf. CK begab sich zum Schlafen in sein Zimmer.

Sven brach bereits gegen drei Uhr zum Flughafen auf. Er hatte den Flug der Anderen nicht mehr buchen können und flog nun über Wien zurück nach Frankfurt. Der von CK für vier Uhr bestellte Wake-Up-Call verlief anders als gedacht. Anstatt dass das Telefon ihn aus dem Schlaf holte, ging urplötzlich das Licht an und eine ältere, blonde Frau stand im Zimmer. Der mitten aus dem Tiefschlaf geholte Held war zunächst komplett desorientiert und erschrocken, fuchtelte mit den Armen und schrie vor Angst ;-) Als er die Lage erkannte, bedankte er sich aber sofort bei der Frau, die das Zimmer wieder verließ um ihm nachher beim Verlassen desselben draußen wieder zuzulächeln. Gegen halb fünf brach CK mit Liz, Kevin und Mich im Taxi zum Flughafen auf, wo sie eincheckten, ihr Gepäck aufgaben, die Sicherheitskontrollen passierten und ihre restlichen Rubel bei einem Einkauf im "Tax Free"-Bereich umtauschten. Pünktlich gegen 6:45 Uhr Ortszeit hob der Flieger nach Frankfurt ab, wo sie gegen acht Uhr mitteleuropäischer Zeit ankamen. Während Liz, Mich und Kevin mit dem Auto nach Luxemburg zurück fuhren, flog CK mit der Luxair in die Heimat zurück. Hier war der bestellte Taxifahrer leider nicht anwesend, da er fälschlicherweise verstanden hatte, CK lande erst gegen zehn Uhr abends statt zehn Uhr morgens in Luxemburg. Nach einem Telefonat unseres Helden tauchte er jedoch mit Verspätung doch noch auf und fuhr CK tatsächlich für einen Freundschaftspreis bis zum Belval nach Hause. So endete die vierte der fünf Auswärtsfahrten 2014/2015 und die letzte folgt in ein paar Wochen, wenn es nach Spanien zu La Roja geht, gez. euer CK.

Home