12.04.2003. ES TROYES AC - OLYMPIQUE MARSEILLE 0-0
von Bima Djaloeis

Am 12.04.2003 war es mal wieder soweit mit mir und dem Fußball. Ich hatte mir extra für dieses WE Karten für jenes Spiel reserviert, auf das jedes Team in Frankreich hinfiebert, Olympique Marseille, der Gegenpart zu Schalke 04 oder dem BVB (bäh), das traditionsreiche, glanzvolle und skandalumwobene Team von Deschamps,Boli, Völler, Köpke, Pires oder Laurent Blanc.

Ich fuhr gemeinsam mit Rafael hin, einem OM-Fan, sowie meiner Irin Siobhan, die sich auf ihr erstes Match in einem Stadion einer "echten" Liga (irischer Klubfussball => viertklassig) freute, zum Stade de l'Aube. ESTAC - OM war das Duell des 20. gegen den 3. :/ Also prompt auf eine Abreibung gefaßt gemacht. Rafe tippte auf 0-4, ich auf 0-3 und auch Siobhan auf 1-3.

Für Uneingeweihte: das Stade de l'Aube ist weder eine Kampfbahn noch eine Festung, sondern ein Nudeltopf, der klein, aber modern und bestens erhalten ist. (Geheimtip: die pervers sauberen Toiletten :-))). Kapazität: 15000. Anzeigetafel: handbetrieben :D

Ich finde das Stadion sehr schnucklig und mag es sehr, doch angsteinflößend ist es kaum =P
Es herrschte allerhöchste Sicherheitsstufe, schon 500m vor dem Stadion wurde man nach einem gültigen Ticket gefragt (!) und nachher nochmal gefilzt. Erst danach ging es für uns in den neutralen Stehplatzbereich. Mein Gott, *normalerweise* sollte er neutral sein, doch ich hatte das Gefühl, es sei etwa 8:1 zugunsten von OM-Fans. Außerdem lief er so schnell so voll, daß wir froh waren, so früh angekommen zu sein, ansonsten hätten wir uns alles von ganz hinten anschauen können. So hatten wir super Logenplätze direkt am Feldrand.

Ich bin ja den Betzenberg gewohnt und weiß, daß kein Team der Welt die Westkurve überschreien kann. Egal, ob der FCK gewinnt oder verliert, nie ist es ruhig, entweder wird angefeuert, gejubelt oder gepfiffen, und das schon 1 Stunde vor dem Spiel bis zum Schlusspfiff.

Doch die ESTAC-Fans, die mit 13 000-20 000 in der Überzahl waren, waren mucksmäuschenstill. Sie waren durch ihre Mißerfolgsserie und durch die Aura OM so eingeschüchtert, daß sie beim Einlauf der Teams sich vollkommen die Butter vom Brot nehmen ließen. Bei der Nennung ihres Teams verzichteten sie fast völlig drauf, den Nachnamen des Spielers zu schreien, und ließen es wehrlos zu, daß die OM-Fans jedesmal dabei "enculé" schrien, also A********.
Als die OM-Spieler vorgestellt wurden, kein Pfiff und kein Buh, sondern nur der Jubel der OM-Fans. Das kann ja heiter werden, dachte ich. Ohne jeden Support zu Hause, wie soll man da was reissen?

Das Spiel begann mit einer Schweigeminute für einen ESTAC-Fan, der bei einem Autounfall ums Leben kam. Sie lief vorbildlich ab, sogar die OM-Fans hielten während der 15 Sekunden völlig still. Hut ab! Jeder hatte damit gerechnet, daß OM ESTAC förmlich in den Boden rennen würde. Doch zu meiner Überraschung war es ESTAC (4-4-2), das OM (3-5-2) mit beherztem Pressing überraschte und sich schnell das Mittelfeld eroberte, ohne aber Chancen zu kreiren. Beinahe wäre das ins Auge gegangen: in der 8. Minute langer Ball OM hinter die Viererkette,Sakho zum völlig freistehenden Sitschew, überlegter Schlenzer aus 7 Metern rechts oben vom Goalie aus, aber Superparade von Heurtebis.

ESTAC ließ sich aber nicht schocken, sondern machte aus einer dichten Deckung Druck nach vorne. Besonders der technisch starke, schnelle Spielmacher Ziani zeichnete sich durch seine Tempodribblings aus, die fast nie gestoppt werden konnten. Doch der letzte Paß fehlte, so daß die OM-Deckung um 2-Meter-Mann Van Buyten (gilt als bester Abwehrspieler in der frz. Liga und belgischer Jaap Stam) entweder alles wegköpfte oder der sichere Keeper Runje die Bälle packte. Übrigens hat derselbe Runje so seine Probleme mit kontrollierten Abschlägen =P.

Die erste HZ gehörte zu aller Überraschung ganz klar ESTAC. Immer mehr pressten Ziani, der im robusten, schnellen Gousse einen guten Anspielpunkt vorne besaß, OM in die Defensive. Mit wirkungsvollem Kurzpaßspiel ohne jeden 40-Meter-Schlag (wir sind ja in Frankreich!) setzten sie die Flügel ein und hätten nach einem Eckball fast per Kopf das 1-0 erzielt, doch der Ball kullerte 20cm daneben. Leroy hatte später 15 Meter aus halblinks eine tolle Chance, doch anstelle auf den völlig freistehenden Gousse zu flanken, schoß er den Ball direkt auf Runje drauf.

Das Mittelfeld lag bei OM völlig brach. Fehlpässe noch und nöcher und jede Menge verlorene Zweikämpfe, und jeder abspringende Ball war für ESTAC. Nur Dos Santos versuchte auf links sein Glück, aber seine Vorstöße verpufften.

Defensiv stand ESTAC auch bestens, denn Libero Danjou hatte OM-Keilstürmer Sitschew völlig im Griff, und sein Partner Sakho arbeitete als Linksaußen zwar emsig, aber ohne Fortune. Auf der anderen Seite putzte der sichere Regis alles weg. Endlich waren auch die bislang völlig stummen ESTAC-Fans zu hören =P

So war HZ-Pause. Siobhan, Rafael und ich waren uns schon während der 1. HZ einig, daß das Mittelfeld von OM nicht existierte und ESTAC zwar einfach, aber dafür sehr beherzt spielte. Ein Klassenunterschied war nicht zu erkennen.Alles erwartete nun für die nächsten 45min einen Sturmlauf von OM, denn schließlich war ESTAC abgeschlagen Letzter und OM spielte noch um die Meisterschaft mit. Doch im Mittelfeld von OM lief rein gar nix zusammen. Obwohl ESTAC kräftemäßig deutlich abbaute, leisteten sie sich Fehlpaß um Fehlpaß. In der 60. Minute wurde der wirkungslose Sitschew ausgewechselt (nach der obigen Chance nur noch ein Seitfallzieher aus 8 Metern fabriziert, bei dem der Ball fast das Stadion verlassen hätte) und durch Bakayoko ersetzt. Rafe stöhnte, und ich verstand, daß "Baka" offenbar die frz. Antwort darstellte auf Carsten Jancker. Schnell fand ich heraus, warum:er übertraf sich darin, vollkommen sinnlose Dribblings gegen 5 Mann zu machen, sich theatralisch hinfliegen zu lassen und dann beim Referee um ein Foul zu betteln. Toreschiessen? Nie gehört.

Am eindrucksvollsten demonstrierte er es in der Drangphase von OM, die ab der 75. Minute begann. Er bekam einen langen Ball 12 Meter frei vor dem Tor, doch anstelle direkt zu schiessen, bestand er darauf, abzustoppen, den neben ihm anstürmenden Adam auszudribbeln und den Ball auf seinen linken Fuß zu legen. Diese Fummelei gab dem anrennenden Danjou die Zeit zu klären.

Doch trotzdem wurde Baka von den OM-Ultras gefeiert, vielleicht lieben sie sinnlose Clownerien =P OM rannte zwar an, aber viel zu kopflos. Beste Chance war noch eine 25-Meter-Rakete von Celestini, den Heurtebis mit einem Superreflex aus dem Eck boxte. Einfallslos wurden Flanken auf die kleinen Stürmer geschlagen, und dementspechend wenig Mühe hatte die ESTAC-Abwehr. Einzige Ausnahme bildete eine tolle Flanke in den ESTAC-Strafraum,die Chapuis 7 Meter vor dem Tor genau in den Fuß kam. Er zögerte aber zu lange, und so konnte Heurtebis klären.

Jubelnd lag sich ESTAC in den Armen, als der gute Schiri Moulin abpfiff, OM trottete betreten vom Platz. Ich fühlte mich warm und glücklich, denn "mein" ESTAC hatte dem großen OM ein Remis abgetrotzt.
Rafe war natürlich stocksauer. Siobhan war froh für ESTAC, nur ein wenig enttäuscht, daß sie keine Tore gesehen hatte. Aber vielleicht wird es ja beim nächsten Spiel besser, halt die Ohren steif CK!

gez. Bima Djaloeis.

---------
STATISTIK
12.4.2003: ESTAC-OM 0-0
Stade de l'Aube zu Troyes
18 Grad, bewölkt, anfangs Nieselregen, später trocken
Zuschauer: 14265 (max 15000)

ESTAC 4-4-2:
----------------- Heurtebis (2)
Bradja (3), Adam (3), Danjou (Cpt, 2), Regis (2,5)
Saifi (3), Tourenne (3), Linares (3), Ziani (2)
------------- Leroy (4), Gousse (3)
W: 60. Nade (4) für Leroy, 82. Nivet für Linares, 87. Baticle für Saifi

OM 3-5-2:
------------------- Runje (3)
----- Meite (4), Van Buyten (3), Ecker (4,5)
Hemdani (4), Celestini (4,5), Johansen (5), Chapuis (5), Dos Santos (Cpt, 3,5)
------------- Sakho (4), Sitschew (5)
W: 63. Bakayoko (5) für Sitschew, 75. Mbodji für Sakho, 84. Gafour für Chapuis

Gelb: Leroy, Nivet - Hemdani, Dos Santos

SR: Moulin, Note 2, umsichtig und konsequent
Spielnote: 3-
Spieler des Spiels: Ziani (ESTAC)
- sorgte mit beherzten Tempodribblings für Entlastung und stellte die OM-Mittelfeldspieler vor unlösbare Probleme

24.07.2005. MONTREAL IMPACT - TORONTO LYNX 2-1
von Bima Djaloeis

Es war einmal ein Lautrer Student, den es mal ins wunderschöne Montreal verschlagen hatte. Trotz der fantastischen Stadt und aufregendem Football konnte er seiner tiefsten Sucht nicht frönen, nämlich dem FUSSBALL. Daher kaufte er sich ein Ticket zum Spiel Montreal Impact - Toronto Lynx und wartete darauf, dass es endlich Sonntag wurde.

Montreal Impact ist - für alle Uneingeweihten (d.h. wohl 99,99999% der Menschheit) - der amtierende nordamerikanische Meister. Daher war ich gespannt drauf, was für ein Spiel ich wohl sehen würde.

Ich hatte mir bereits den Weg zum Stadion ausgedruckt. Sechs Stationen Metro, dann Bus Linie 146 bis zum Stadion. Alles ganz easy, soll man denken.

Nun also fuhr ich Metro und wartete dann bei der grossen Menschenmenge auf Bus 146. Als der Bus dann kam, wies die Fahrerin drauf hin, dass dies der Bus der GEGENSEITE war, wir also den Bus 146 in die andere Richtung nehmen sollten. Erst jetzt merkte ich auch, dass die meisten anderen auch nur Touristen, Footballfans, Ausländer oder sonstige Gelegenheitsbesucher wie ich waren.

Wir alle also fluchend zu 146 Gegenseite - und dann das Schild: "LINIE 146 IN DEN SCHULFERIEN (-1. AUGUST) GESCHLOSSEN". Soviel also zum OPNV!! Fluchend wir alle zur Stadtkarte, und dann in 34 Grad im Schatten 1,5 Kilometer über glühendheissen Asphalt zum Stadion. Wir kamen natürlich 25 Minuten nach dem Anpfiff erst an. Schimpfend und geifernd schob ich mich auf meinen Sitzplatz - JA, SITZPLATZ, Stehplätze gibt es hier nicht! - und war zum 1. Mal in meinem Leben froh, dass es nach 25 Minuten noch 0-0 stand.

So also hatte ich zum ersten Mal die Gelegenheit, das Montrealer Claude-Robillard-Stadion (CRS) so mal zu begutachten. Eines vorweg: das CRS ist NORDAMERIKANISCH. Alles Sitzplätze (12558 davon, ausverkauft), alles funkelnagelneu, keine Graffiti, kein Dreck, alles blitzblank. Selbst die Tartanlaufbahn sieht WM-verdächtig aus. Alles ist so sauber, dass es einem unheimlich wird. Die BayArena ist ein richtiger Dreckstall dagegen.

Die Atmosphäre ist ebenfalls typisch North America - wie auf einer Kinderkirmes. Alle 5 min gibt es irgendeine Sponsordurchsage à la "Dieses Spiel wird ihnen gebracht von XYZ." Der average visitor ist so leise und so sanft, dass man es kaum wagt, seine Stimme zu heben. Alles ist so familienfreundlich und kinderlieb, dass einem sämtliche Hooliganismen im Leibe verwelken.

Ich persönlich bin so ein Fan, der jede Aktion kommentiert, bei jedem Flügelsturm aufsteht und bei jedem Standard mitgeht. Aber glaubt mir, selbst bei diesen 0815-Aktionen wirst du angeguckt, als seist du irgendein Verrückter. Ok, ich war zwar auf der Geraden, aber selbst in der Kurve war es kaum besser. Naja. Nach 5min hatte ich es satt und schwieg. Also endlich nun zum Fussball.

Eines vorweg: die Kanadier sind vollkommen OK, was Soccer angeht. Es gibt viele ethnische Italiener, Afrikaner, Spanier o.a., die hier ihr Spiel einbringen. Der ganze Spielstil erinnert mich an Frankreich, taktisch sauber und Technik > Physis. Das Niveau war OK. Der Spielfluss war gut, die Technik auch, nur das mit der Härte... naja... das ganze Spiel gab es glaube ich 5 Grätschen oder so, und kein einziges hartes Foul. Die Mittelstürmer waren schon sehr zaghaft, das waren mehr offensive Mittelfeldspieler. Stellt euch Iaschwili vor, und mit 50% der Physis, und ihr habt euren kanadischen "Mittelstürmer" *hust*
Ich denke, Regionalliga ist OK für beide.

Toronto ging nach 30min 0-1 in Führung. Joe Mattachione schweisste einen 30-m-Freistosshammer in den rechten oberen Winkel - DURCH DIE MAUER. Naja.

Direkt danach hatte Toronto nach einem Konter die Chance zum 0-2, aber der Schütze schaffte es, aus 2m den Ball dem einzigen Montrealer weit und breit in die Beine zu dreschen. Weiter 0-1. Montreal drehte nun auf. Viel lief über einen Linksfuss namens Ze Roberto (!!), der auch zur Grundlinie durchbrach, nach innen flankte und dann sah, wie der Mittelsturmer den Ball 2mm übers Tor hieb. Die Reaktion war tragikomisch. Das ganze Stadion regt sich auf, und dann donnert es aus den Stadionmegaphonen: "LAY'S CRUNCHY CHIPS. NOW AVAILABLE IN CREAM CHEDDAR TASTE!" Stellt euch das mal auf dem Betze oder im Grünwalder vor. Die ganze Kurve schreit auf, und dann so ne Durchsage :D

Jedenfalls dann Halbzeit. In Germany gibt es dann Bier und Bratwurst, in Kanada Limonade und Hot Dogs, of course no alcohol. Dann die absolute Hardcoreaktivität für dich geguckt, CK:
PER EINWURF EINEN FUSSBALL DURCH EINEN RING WERFEN - BELOHNUNG: FREIER MILKSHAKE
Vergiss Prügelein, vergiss Kampfsaufen, vergiss Hooliganism, wenn du WIRKLICH HART sein willst, wirf einen Ball durch einen Ring und hol dir deinen Shake ab :DD

OK, Halbzeit 2. Kaum hingesetzt, stand es schon 1-1, als unser Ze Roberto zwei übersteiger am Strafraumeck machte und dann den Ball hart um den Keeper schnibbelte. 1-1. Montreal wurde nun immer stärker. Viel lief über die Flügel, Kick and rush? No way. Ein super Diagonalpass in den Rücken der Abwehr führte dann auch in der 75. Minute aum 2-1, als Kapitän Maurizio Biello einen Abpraller eiskalt versenkte. Die letzten 15 Minuten konnte Toronto nix mehr zusetzen, Montreal war dem 3-1 näher. Dann Abpfiff, und Montreal war nun 15 Spiele lang ungeschlagen (!).

Ich kaufte mir einen Souvenirball für 10 Dollar... und ja, ich jagte Autogramme. Easiest job ever. Jetzt endlich ein Vorteil der Nordamerikaner, sie nehmen ihre Fans wirklich ernst. Bekam 3 Autogramme, ohne es echt zu versuchen.

War es ein guter Nachmittag? Ja. Werde ich wiederkommen? Wohl eher nicht. Aber ich bin froh, es getan zu haben, auch wenn ich lieber doch den FCK sehe.

Für alle, die es interessiert, hier die Statistik:
IMPACT Greg Sutton, Nevio Pizzolitto, Gabriel Gervais, Adam Braz (David Fronimadis 65), Lars Lyssand (Mauricio Vincello 65), Sandro Grande, Mesut Mert (Masahiro Fukasawa 70) , Zé Roberto, Antonio Ribeiro (Darko Kolic 61), Ali Gerba (Patrick Leduc 75), Mauro Biello
TORONTO Theo Zagar, Rick Titus, Nigel Henry, Andres Arango, Abraham François (Sean Fraser 76), Jamie Dodds, Joe Mattachione (Rumba Munthali 67), David Di Placido, Sita-Taty Matondo (Chris Williams 58), Said Ali (Wyn Belotte 70) Charles Gbeke

Bieng jourgnee d'Montreajl, gez. Bima Djaloeis.

20.11.2005. TOKYO FC - JEF CHIBA 2-1
von Bima Djaloeis

Am Sonntag, dem 20.11.05, machte ich mich auf den Weg, um das Spiel Tokyo FC - JEF United Chiba zu sehen. Ich nahm die Metro nach Tobitakyu, um zum Ajinomoto Stadium zu kommen. Nach etwa einer Stunde kam ich an, ohne Probleme. Ich sah, aus der Metro kommend, schon die ersten Fanscharen im blau-rot von Tokyo.

über Japan muss man wissen, dass sie anders ticken als Europär. Sie sind ein sehr freundliches, **rücksichtsvolles** Volk, das viel wert auf Höflichkeit, Familie und Miteinander legt.

Dies setzt sich auch im Fussball fort. Im Gegensatz zu Europa sind die Fans viel ruhiger und relaxter, es wird normal gesprochen anstelle von gesungen, und ich sah viele VIELE Frauen und Kinder unter den Fans.

Ich folgte also der Menge zum Stadion. Unterwegs traf ich einige Strassenhändler, die Sushi, Nudeln, Bier und andere japanische Snacks anboten. Die Menge war unglaublich organisiert, keiner scherte aus, die kollektive Disziplin ist saugross. Ich begann zu glauben, dass die Polizei eigentlich gar nicht nötig wäre.

In Zeichensprache und rudimentärem Englisch kaufte ich mir nun für ca. 15 Euro ein Ticket für die Gerade (die Kurve war ausverkauft) und sah mich um. Die Atmo ums Stadion war wie bei Bayer Leverkusen, total familienfreundlich. Alles ruhig und beschaulich, selbst an der sprichwörtlichen Bierkanone kaum laute Töne. Zwischen den Fanshops und Imbissbuden kam man sich vor in einem Bummel in einer Einkaufsmeile, so sauber und beschaulich war alles. Fans von FC und JEF waren total durchmischt, Trennung war total unnötig.

Ich war dann auch so cheesy, um ein Foto mit dem Tokyo-FC-Maskottchen zu nehmen, einem weiss-roten Panda. Well, sometimes a man's gotta do what a man's gotta do!!

Wo der normale Europär Bratwurst und Bier nimmt, nimmt der Japaner Nudeln und Bier oder gar Sushi und Bier. Ich spielte natürlich mit und ging so rein, aber lieber CK, es ist saukomisch, mit Esstäbchen ins Stadion zu gehen!!

So kam ich also rein. Das Ajinomoto Stadium ist supermodern!! In der BL können die WM-Stadien gerade so mithalten. 50000 Zuschauer, Sitzplatzarena, überdacht, modernste Sitze mit Dosenhaltern (!) wie im Kino. Man kriegt übrigens Tickets für einen Block, aber hinsetzen kann man sich dann, wo man will. Ich sass dann also in der 10. Reihe, flankiert von etwa 20000 Tokioter Fans und so etwa 4000 aus Gamba auf der Gegenkurve.

Dann kam der Part, auf den ich gespannt war, nämlich die Atmo. Das Stadion war nur so etwa zu 40% voll, aber dann passierte etwas. Bis hierhin hatte ich noch leise gedacht, Mann, die Japaner, das sind Kindergeburtstags-Fans. Doch dann kamen die Gesänge, und damit die Magie: jene Magie, wenn eine Kurve GESCHLOSSEN STIMMUNG MACHT, kam über die Arena. Es war saubewegend, als die gesamte Kurve plus Gerade zuerst "You'll never walk alone" und dann das Tokyo-Vereinslied anstimmte -- UND DAS OHNE MUSIKALISCHE UNTERSTüTZUNG, OHNE EINPEITSCHER, einfach so! 20000 Leute!

Doch das war nur der Anfang. Die Kurve, d.h. so etwa 6000 Mann, sangen das Tokyo-Schlachtlied (d.h. so etwa 6 Zeilen, die endlos wiederholt werden) und moshten wie im Heavy Metal Konzert. Dann kam der Anpfiff, und die Fans sangen und moshten immer noch. Nach 5 Minuten sang und moshte die Kurve immer noch dieses Lied. Und auch nach 10 Minuten sangen und moshten sie. Auch nach 15 Minuten sangen und moshten sie IMMER NOCH DASSELBE LIED. Erst nach 17 (!!!!!) Minuten hörte es auf, und NEIN, sie wurden nicht leise, sondern sie wechselten nur das Lied. Wo gibts denn das in der BuLi? Soviel Stehkraft? Auf einmal kam ich mir so schrecklich verwöhnt vor.

Das Spiel selbst war von Anfang an flott und kurzweilig. Beide Teams spielten lupenrein 4-4-2, und man sah gleich das gepflegte japanische Dreiecksspiel. Die Japaner LIEBEN Kombinationsspiel. Tip-tip-tip: kaum zwei Ballkontakte, und der Ball war abgespielt. Vor allem war die Laufstärke beeindruckend, sowie die hohe Disziplin, mit der das Positionsspiel gehalten wurde, und die Ballsicherheit. Ausbildungstechnisch sind die Japaner - ja, auf beiden Seiten spielten 9 Japaner und nur 2 Legionäre - wirklich gut.

Andererseits, mit Raumdeckung haben sie es nicht wirklich. Sie versuchen, alles mit Finesse und Laufstärke zu machen, krachende Tacklings a la Roy Keane sieht man kaum. Oft reichte ein guter Pass in die Nahtstellen des 4-4-2 bzw. in den Rücken der 4erkette, um Chaos zu stiften. Die Japaner sind ein bisschen zu verliebt in ihr System. Doch alle Achtung, das war hohes Niveau, was ich sah. Beide Teams könnten zB Mainz 05 schlagen.

Mit 2 starken Offensiven und 2 mässigen Defensiven hat der Zuschauer natürlich Spass. Nach 20 Minuten hatte ich bereits 5-3 Chancen gezählt, aber es stand noch 0-0, da japanische Stürmer 2 Zustände kennen: unentschlossen oder überhastet :P Toll fand ich die "Choreos" des Publikums. In Japan setzt man auf die Massengeste. Ich erlebte es, wie GEIL es ist, wenn 20000 Leute synchron dieselbe Geste machen. Hier mal ein kleiner Auszug:

*Jedesmal, wenn der Goalie eine Parade machte, pumpten sie die Faust in den Himmel und skandierten seinen Namen ("Do-i! Do-i!").
*Jedesmal, wenn der Ausputzer eine tolle Aktion machte, falteten sie die Hände über den Kopf und skandierten seinen Namen ("Mo-ni-wa! Mo-ni-wa!").
*Wollten sie ihr Team anfeuern, so sagen sie "Come on, Tokyo" und "verabschiedeten" ihr Team (1. Hälfte, als sie weg von der Kurve spielten) und winkten ihr Team zu sich (2. Hälfte, als sie zu ihrer Kurve spielten).

Bitte versucht mal unbeeinduckt zu bleiben, wenn 20000 Leute vor dir dieselbe Geste machen!! Eine sich bewegende Wand, ich fand es SAUGEIL!!! Bemerkenswert fand ich, dass die gesamten Stadiondurchsagen auf ENGLISCH gehalten wurden, ohne japanische Kommentare also.

In der gesamten 1. HZ spielten beide Teams voll auf Angriff. Der eine Angriff wurde sofort vom nächsten abgelöst, flüssiges Flügelspiel bis in die Spitze war gang und gäbe. Es war echt beeindruckend zu sehen, wie ballsicher die Japaner im hohen Tempo sind, auch wenn man auch anmerken muss, dass die Verteidiger nicht sehr giftig sind. Trotzdem, mir gefiel es sehr.

In der Pause ging ich auf die - SUPERSAUBEREN!!! - Klos. Ich hätte die ganze Wand lang mit der Zunge langfahren können, ohne mir Bazillen abzuholen. Alles so perlweiss wie im Spital, ich dachte, ich träume.

In dr 2. HZ also Teil 2. Wieder laute Fangesänge, wieder 100%-Angriffsspiel. Dann fiel endlich das erlösende 1-0 für Tokyo aus einem Flügellauf über links, schulmässiger Flanke und strammer Direktabnahme. Die Kurve explodierte.

Doch anstelle sich zurückzuziehen, spielte Tokyo FC weiter volle Pulle nach vorne. Diese sympathische, aber naive Einstellung wurde 13 Minuten später gnadenlos ausgenutzt, als Haas von JEF einen schulmässigen Konter eiskalt abschloss. 1-1.

Doch dann besannen sich die Fans wieder auf das, was sie am besten konnten: SUPPORTEN. Jede Aktion wurde nun mit lautstarkem Jubeln bedacht, selbst misslungene. Dies fand ich sehr beeindruckend. Es wurde echt laut um mich herum, und das konstant.

Nach einigen haarscharf vergebenen Chancen kam in der 84. Minute endlich die Erlösung. Abe von Tokyo setzte sich am linken Strafraumeck durch und schlenzte den Ball unhaltbar in die lange Ecke. Das Stadion explodierte erneut, und wenige Minuten später der Jubel: Schlusspfiff, 2-1 gewonnen.

Am Ende ging es wieder in die Metro, wo bunt durcheinander FC- und JEF-Anhänger auf engstem Raum nebeneinanderstanden. Keine Trennung der Fans, wir sind in Japan! Selbst nach 90 harten Minuten bleibt man höflich und distanziert! :)

Was bleibt übrig? Ich habe mich auf jeden Fall gut amüsiert, selbst wenn ich mich manchmal wie im Kindergeburtstag vorkam - aber ich war BEEINDRUCKT. Japanischer Fussball ist sehr unverdorben. Keine Schwalben, keine hässlichen Fouls, keine Unsportlichkeiten auf und neben den Rängen, Emotionen ja, aber kein Gift, keine faninternen Eifersüchteleien, einfach Sport pur und Support pur. Was will man mehr? Sicher, die J-League kann von der BL viel lernen. Es ist eine junge Liga ohne Tradition, und es gibt sicher viele sog. Leichtfans. Aber die BL kann auch EINIGES von der J-League lernen, besonders ein paar selbsternannte Ultras, die den Mund nur zum Pfeifen benutzen, könnten hier ein Trainingslager in "bedingungslos supporten" buchen. Hab ich schon angemerkt, dass fast alle Klubs mit 9 Inländern spielen? Erstaunlich, wie schnell ein sog. Fussballzwerg gross geworden ist.

Ich werde wiederkommen.
mfG BD, Tokio, 23.11.2005

STATISTIK Tokyo FC: Doi - Kaji, Jean, Moniwa, Fujijama - Kajiyama, Konno, Suzuki (79. Sasa), Baba (74. Kurisawa) - Lucas, Abe JEF Chiba: Kushino - Yuki, Nakajima, Saito, Sakamoto - Abe, Sato, Yamagishi (75. Hayashi), Mizuno (74. Hanyu) - Maki, Haas (84. Kudo)
1-0 Kajijama (51.), 1-1 Haas (64.), 2-1 Abe (84.)
Zuschauer: 25933

14.12.2005. SAO PAULO - AL ITTIHAD (V.A.Emirate) 3-2 (im TOKIO NATIONAL STADIUM)
von Bima Djaloeis

An einem (saukalten) Dezembertag machte ich mich also auf, um mir das oben genannte Spiel anzusehen. Und bekam erst einmal einen Schock, was die Eintrittspreise anging: 7000 Yen (50 Euro) für die billigste Karte. Doh! Aber nun gut, ich wollte das Stadium eh mal sehen, und ausserdem verdiene ich ja mein eigenes Geld hier. Trotzdem ***********!!!

Das TNS ist ein modernes Stadium. Es ist so etwas vergleichbar mit dem Fritz-Walter-Stadion (aber mit stabilem Stadiondach :P) mit dem supermodernen Aussenbereich der BayArena, viel sauberer als beide, aber hat dafür aber auch leider eine Laufbahn. Alles überdacht natürlich. Wie immer in Japan: viele Frauen und Kinder, und viel Sushi und Nudeln anstelle von Bratwurst und Fritten.

Das Spiel selbst war überraschend ausgeglichen. SP hat Leute wie Cicinho (gilt als der neue Cafu) und Marcio Amoroso, und Ittihad hat gar nix. Trotzdem offensives, lebhaftes Spiel, kaum verteidigen, immer Angriff. SP griff an, AI konterte. Beide Abwehrreihen sind zudem wenig stabil. Lustig war der Kommentar meiner brasilianischen Nachbarn, die jede Aktion lauthals mit "FILHO DE PUTA!!" kommentierten, egal,ob die eigenen Spieler, die Gegner oder der Schiri gemeint waren. Nach 45 min: verdientes 1-1.

Die Stimmung war allerdings sehr zahm. Von den AI-Fans kam NIX, die müssen das Supporten noch lernen, und die SP-Fans waren abgesehen von 2 Choreos auch eher leise, was ich als ein bisschen enttäuschend empfand. Es war wie ein Fussballspiel mit 2 Auswärtsmannschaften. Stimmung gab es aber immer, wenn SP-Goalie Rogerio Ceni a la Chilavert bei jedem direkten Freistoss nach vorne ging und ihn selbst ausführte. Er sorgte auch für das Highlight, indem er das 3-1 schoss (per Elfmeter).

Am Ende wieder ab in die wie immer sauvolle Metro. Ich war zwar viel Kohle los, aber ich hatte das schöne Gewissheit, endlich mal eine brasilianische Mannschaft live gesehen zu haben, gez. BD.

15.12.2005. LIVERPOOL - SARISSA (Costa Rica) 3-0 in YOKOHAMA (Spielort des WM-Finales 2002!)
von Bima Djaloeis

Einen Tag nach dem Spiel von Sao Paulo kam mein persönliches Highlight, nämlich Liverpool - Sarissa in Yokohama. Steven Gerrard und Co im WM-Finale-Stadion von 2002!! Ich stieg nun in die Strassenbahn und hatte dann eine Stunde spater mein Ziel erreicht. (BTW, der Uebergang von Yokohama und Tokio ist fliessend, vgl. Ruhrgebiet.)

Nach 1 km Fussmarsch in klirrender Kälte kam ich dann am Stadion an. Ein Schwarzhändler verkaufte mir ein recht annehmbares Ticket (was immer noch 55 Euro war, doh!!), und dann kam ich hinein. Ich war spät, doch ich bekam gerade noch das "You'll never walk alone" mit, saucool!!

Das Yokohama-Stadium ist, hands down, das MODERNSTE Stadium, was ich jemals gesehen habe. Kein Wunder, war es ja auch das WM-Finalstadion 2002. Ein Kabel erstreckt sich von einem Ende zum anderen Stadionende, wo eine mobile Vogelperspektivkamera entlangfährt. Supergrosse Plasma-Anzeigetafeln, die 90min lang Live-Bilder vom Spielgeschehen zeigen. Oft ist es besser (ich sass recht weit weg), eher auf den Schirm zu gucken als aufs Spielfeld! Alles überdacht, natürlich, und Plasmabildschirme sogar im Aussenbereich. Wow. Soviel zum Thema "Fussball und Multimedia"!

Im Aussenbereich gibt es übrigens auch Säulen, die ausführliche Statistiken von jedem WM-Spiel in Yokohama 2002 zeigen. Vor dem Stadion ist ein Denkmal, auf dem die Finalstatistik verewigt ist, zusätzlich noch der Fussabdruck von Cafu und der Handabdruck von Kahn. Ich habe meine Hand in die Kahnsche Kuhle gelegt, au weia, ist seine Hand RIESIG!! :P

Das Spiel selbst war interessant, aber einseitig. Liverpool dominierte von Anfang bis Schluss. Vor allem der allmächtige Gerrard, der lange Crouch (2 Tore) und der dribbelstarke Sissoko sorgten immer wieder für helle Aufregung. Vor allem das 2-0 von Gerrard, ein dropkick-Strich aus 20 Metern in den Winkel, war einfach Weltklasse. Didi Hamann wurde übrigens eingewechselt.

Am Ende war ich mal wieder arm, aber ich hatte mir 3 Lebensträume erfüllt: Steven Gerrard gesehen, Liverpool gesehen und WM-Stadion Yokohama gesehen, gez. BD.

23.08.2008. DORTMUND - BAYERN 1-1
von Christian Klein

An diesem Samstag stand CK sehr früh auf, da er gegen halb acht von Della abgeholt werden sollte. Jener hatte sich ein paar Tage vorher überraschend per SMS gemeldet um unserem Protagonisten mitzuteilen, dass er noch eine Karte für die Fahrt zum Spiel Bayern-Dortmund mit den Borussen Kumpels Luxemburg übrig hätte und einen Mitfahrer suchen würde. CK entschied sich spontan dazu mitzufahren und so brachen die beiden nun gemeinsam nach Niederanven auf, wo der Bus abfahren sollte.

Inmitten lauter Biene Majas (und zwei Roten, was haben solche Leute egtl. in diesem Bus verloren ?!) ging es nun also Richtung Dortmund. Der deutsche Busfahrer meinte übrigens lachend, er sei Roter, naja...

Die Hinfahrt verlief recht ruhig. CK und Della unterhielten sich über dieses und jenes und stöberten ein wenig in Satanas "Lob des Sexismus" :D Im Bus gab es DAB-Dosenbier (Preis: 1 Euro) und mit Salami, Käse, Schinken und Rouladen belegte Brötchen (Preis: 2,50 Euro). Von asozialer Fussballfahrt keine Spur (dies nur an die Adresse derjenigen, die meinten, da würde es doch heftig zugehen.) Es gab ein Tippspiel und ein BVB-Quiz, bei beiden gewann CK jedoch nichts.

Dortmund wurde in der Mittagszeit erreicht. Während die meisten Businsassen noch in eine Kneipe in Stadionnähe verschwanden, begaben sich CK und Della bereits ins Stadion. Dort stärkten sie sich erstmal mit Schnitzelsemmeln, bevor sie sich zu ihren Sitzplätzen in Block 39 der Südtribüne begaben. Dortmund hat heuer übrigens fast 50 000 Dauerkarten vor Saisonbeginn verkauft. Wahnsinn !

Zum Spiel nur soviel: ein egtl. sehr mässiges Gekicke. Bayern war ja extrem schwach und auch Dortmund spielte alles Andere als berauschend. In HZ eins begann der BVB forsch und ging durch Kuba früh in Führung. Dann flog der Niederländer van Bommel (Echt ein Riesenarschloch ! Wenn der wieder für Oranje kickt, kann Holland mich am Arsch lecken ! ) mit gelb-rot vom Platz. Alle Zeichen standen nun aufgrund der Überzahl auf Sieg für Borussia. Doch blieb es bis zur Pause beim 1-0.

In HZ 2 verpasste es der BVB den Sack zuzumachen. Der neue Trainer Jürgen Klopp kann mit dieser Leistung nicht zufrieden sein. Das war einfach nicht zwingend genug, wenngleich es schon durchaus ein paar gute Möglichkeiten zur Entscheidung gab (einmal wurde ein Ball gar von der Linie geklärt).

Auch die Fans (sorry, liebe Dortmunder) taten nicht wirklich viel um ein anderes Spiel zu erzwingen, ihr Team nach vorne zu pushen usw. Die Südtribüne kann schon verdammt laut sein, wenn sie will, aber übers gesamte Spiel betrachtet war da doch viel zu wenig los. Für CK bestätigte sich somit der Eindruck, den er immer hatte, wenn er mit 1860 früher in Dortmund war. Immerhin wurde Luca Toni mit Schmähgesängen bedeckt, diesen depperten Grinsemann hält doch kein Mensch aus, solange er nicht Bayernfan ist.

Es kam wie es kommen musste ... Duselige Bayern erzielen durch Borowski den Ausgleich nach einem Eckball. Und plötzlich waren die stummen Roten im Auswärtsblock auch mal ein wenig zu hören, deren Leistung war ja an diesem Tag auch unterirdisch. Ein Spitzenspiel war das heute auch fantechnisch von beiden Seiten nicht. Es blieb beim 1-1. Mit diesem Remis (was wohl eher die Roten erfreute) im Gepäck, ging es nun im Bus zurück nach Luxemburg. Und siehe da, die Rückfahrt wurde nun ganz lustig. Da war dieser nur Müll labernde Typ aus dem Paffenthal, der meinte, er sei ja egtl. Schalker und dessen Gerede wohl nur er selber verstand, dann dieser rosarote Stevie, der gerne von Ärger mit Bullen und Schlägereien erzählt, die Sassenheimer, mit denen angestossen wurde (das Bier im Bus wurde restlos vernichtet !) usw. Mehrmals musste CK, der zudem bald laut- allein oder mit Anderen zusammen- diverse Fussballsongs wild durcheinander sang, sich fast kaputt lachen. Auch nett war es beim Überholen von Bayernbussen jene mit "freundlichen Gesten" zu erfreuen.

Weniger schön war der teilweise im Bus herrschende Gestank. So einige Furzer fuhren im Bus wohl mit ;-)) (oder war das doch die Toilette ?). Besonders eine schwarzhaarige Frau (angeblich Grundschulllehrerin) war so gar nicht darüber erfreut und meinte, das sei ja "schrecklich". Naja beim nächsten Mal kann man Gasmasken mitnehmen :D CK ließ sich übrigens noch dazu überreden, Mitglied im Fanclub zu werden. Hilfe ! Wie konnte er nur so verrückt sein ? Scheiß Alk ! :D

An einer Raststätte wurden dann noch ein paar Rote beschimpft, an einer Anderen wiederum zu Abend gegessen (CK genehmigte sich einen strammen Max), bevor endlich Niederanven erreicht wurde ...

Es war kurz nach Mitternacht als unser Held endlich wieder zuhause war. So endete eine recht lustige Auswärtsfahrt. Und in Klinsis Haut will sicher derzeit und hoffentlich auch in Zukunft keiner stecken ;-)
gez. euer CK.

P.S. Tod und Hass dem FCB !