09.06.2017. DIE FAHRT NACH ROTTERDAM

Fast zehn Jahre nach dem letzten Spiel in Rotterdam ging es an diesem Tag erneut in die niederländische Hafenstadt. Gegen halb zwölf nahm CK den RGTR-Bus von Belvaux in die Hauptstadt, wo er an der Krankenkasse ausstieg, noch an einem Geldautomaten Bargeld abhob, in einem Shop schnell was zu Trinken einkaufte und sich zu Fuß zum Treffpunkt am P&R Bouillon begab.

Nach und nach trudelten Luxemburger Fans an, darunter Toto, Paul und Lou. Der Bus (ein Doppeldecker von Demy Cars) war in Kehlen mit Fans aus dem Norden gestartet und fuhr bald ein. Gleich zwei Busfahrer waren an Bord, die sich mit dem Fahren abwechseln sollten. CK hatte eigentlich zwei Plätze im Bus reserviert, aber seine Mitfahrerin tauchte leider nicht rechtzeitig auf und so musste der Bus leider gegen 13 Uhr ohne sie losfahren. Steffi, eine Freundin Battys, war somit die einzige Frau in einem Bus voller testosterongeladener Männer. CK nahm neben Steve Kodesch im unteren Busteil Platz. In demselben nahmen u.a. auch Paul, Toto, Lou, Flyer, Medi, Batty und Fred Keup Platz. Im oberen Busteil ging später die richtige Party ab. Dort saßen die wahren Alkoholiker und andere Drogenkonsumenten ;) CK war nicht unfroh in seinem Alter bei Leuten zu sitzen, die es ruhiger angingen. Zwei, drei Bierchen kann man ja ruhig trinken aber sich schon vorm Spiel total die Kante geben, das muss echt nicht mehr sein.

Die Busfahrt war recht lustig. Es wurde viel zusammen gelacht. Flyer verteilte leckere Paprikawürstchen und Spritzgebäck, Batty hatte allerhand Fingerfood in Plastikbehältern dabei. Im Bus wurde Bier verkauft, leider nur dieses scheußliche Superbock. Für ein bisschen Unruhe sorgte irgendwann die Information, dass ein Polizist unter den Mitfahrern sei. Dies beunruhigte einige erlebnisorientiertere Jungs, doch der "Bulle" erwies sich als angenehmer Zeitgenosse, dem auch völlig egal sei, wenn einige kiffen oder gar andere Drogen nehmen würden, er sei schließlich privat hier und hätte sowieso, selbst in seinem Job, Wichtigeres zu tun als Drogenkonsumenten zu verhaften.

Einige interessante Gespräche über Fussball, Fankultur, Frauen und vieles mehr später wurde gegen 18 Uhr Rotterdam erreicht, wo eine Polizeistreife den Bus zu einem Parkplatz geleitete, wo auch andere Luxemburger Busse bereits geparkt hatten. Bis Anpfiff waren es noch ca. zwei Stunden und einzelne kleine Grüppchen bildeten sich. CK und Lou schlenderten an den Imbissbuden vor dem Feyenoord-Stadion vorbei und aßen erstmal eine Kleinigkeit an einem Stand. CK genehmigte sich einen Cheeseburger. Die Fansektion Trier um Mario Weides, ihrerseits mit dem Auto angereist, war ebenfalls am Stadion angekommen. Ebenso wie der Fanbus mit Pilo Fonck und Laurent Schüssler. Nachdem ein paar Worte gewechselt worden waren, brachen Lou und CK zusammen mit Paul zu Fuß über eine Brücke in den nächsten Stadtteil auf. Dort begegneten sie Medi, der in einem Coffeeshop Gras eingekauft hatte und CK sofort einen Zug an seinem Joint nehmen ließ. Der Besitzer des Shops hatte den roten Löwen angeblich viel Glück fürs Spiel gewünscht. Er mochte die Oranje-Elftal nicht. "Zuviele Joden" meinte er. Auch wenn CK natürlich wusste, dass er damit nur zum Ausdruck bringen wollte, dass ihm zuviele Ajaxspieler bei der Nationalelf auf dem Platz standen, so schockierte ihn doch diese Ausdrucksweise. Schließlich ist CK seit Menschengedenken ein erbitterter Kämpfer gegen Antisemitismus aller Art.

Im erstbesten Pub wurde noch ein Bier zusammen getrunken ehe es zurück zum Stadion ging. Als unsere Protagonisten gerade in der Eingangsschlange standen, tauchten Kevin, Bob, Mich und Liz auf, die bereits am Vortag nach Rotterdam gereist waren. Liz sprach CK ihr Beileid über den zweifachen Abstieg des TSV 1860 aus. Die meisten Luxemburger Fans hatten Sitzplätze in Block GG. Diejenigen, die mit den FLF-Bussen nach Rotterdam gereist waren, hatten jedoch das Glück im VIP-Bereich des Stadions Platz nehmen zu dürfen, wo sie diverse kulinarische Köstlichkeiten kostenlos genießen durften. Unter ihnen auch Pascal Grüneisen, der es jedoch bedauerte nicht bei CK und den Anderen im eigentlichen Fanblock zu stehen. Auch die Compadres Tridefa (Raymond, Dan, Laurent und benem) waren an diesem Tag anwesend. Ebenso wie etliche Luxemburger, die CK noch nie zuvor auswärts irgendwo gesehen hatte.

Die Stimmung im Auswärtsblock war recht gut. Selbst nachdem das Spiel längst zugunsten der Gastgeber entschieden war, wurden immer noch Lieder angestimmt. "Vu Lasauvage bis op Drauffelt..." war lustigerweise immer noch der beliebteste Fansong. Ein Song, den CK und Della mal vor etlichen Jahren in Differdingen erfunden hatten :-) Die Niederlande hatten ein richtiges Operettenpublikum. Beeindruckt war jedoch wie die Tribünen beim Torjubel unter den Füssen vibrierten. Mehrmals schwappte zudem eine LaOla durchs weite Rund. Als Volldeppen erwiesen sich hingegen zwei niederländische Ordner, die in den Block reinkamen um ein T-Shirt und ein Tattoo zu beanstanden. Irgendjemand hatte ein "Fuck the police"-Shirt an, ein Anderer ein ACAB-Tattoo, was zugeklebt werden müsste. So jedenfalls die Version, die CK später erzählt wurde. Nun sind das sicherlich keine sehr gescheiten Aussagen, aber deswegen in einen absolut friedlichen Block reingehen und Unruhe schüren ?!! Macht das mal gegen die Deutschen, Jungs, und wundert euch dann aber nicht wenn es richtig kracht ! Noch nie etwas von Deeskalation gehört? Seid doch einfach froh dass alles friedlich ist und eure Kohle aufs Konto kommt ! Wäre der Autor dieses Berichts Ordner, wäre es ihm wirklich scheissegal wer was für ein T-Shirt anhat oder welches Tattoo herzeigt, Hauptsache es bleibt alles ruhig und man hat keine Arbeit. Nachdem es fast zu einer Schlägerei gekommen war, beruhigte sich die Lage gottseidank wieder.

Zum Spiel selber will der Autor nicht viel schreiben. Es haben halt etliche Stammspieler wegen Verletzungen und Sperren gefehlt oder konnten zumindest nicht durchspielen, die Niederlande standen hingegen mit dem Rücken zur Wand nach der peinlichen Niederlage in Sofia, hatten ein neues Trainergespann (Advocaat und Gullit) und waren an diesem Tag, gerade im Mittelfeld, total überlegen. Mehr dazu hier.

Nach dem Spiel begaben sich die Luxemburger zu ihren jeweiligen Bussen zurück. Alle ? Nein ! Ein total besoffener Fan aus CK's Bus fand den Weg nicht mehr zurück und musste in der Folge von Anderen abgeholt werden. Anscheinend war dieser Typ tatsächlich vorm Spiel schon so betrunken gewesen, dass ihn die Ordner erst gar nicht ins Stadion reingelassen hatten. Er hatte den Abend auf einer Treppe verbracht. So brach der Bus ca. eine halbe Stunde später nach Hause auf als eigentlich geplant.

Die Rückfahrt verlief recht unspektakulär, außer dass an einer Raststätte noch irgendjemand Stinkbomben in den Shop warf, woraufhin es bestialisch nach faulen Eiern stank. Dennoch deckten sich alle naserümpfend noch mit Getränken, Chips, Berlinern und allmöglichem ein. Um vier Uhr kam der Bus wieder am P&R Bouillon an und Toto brachte CK mit dem Auto zum Bahnhof, wo unser Held auf den ersten Morgenzug wartete, mit dem es zurück nach Hause ging. Es bleiben noch vier Qualispiele: zwei Heimspiele gegen Bulgarien und Weißrussland (in denen es u.U. noch Punkte für die roten Löwen geben wird) und zwei Auswärtsspiele in Frankreich(Toulouse) und Schweden(Stockholm). Toulouse wird bereits geplant. In dem Sinne: bis zum nächsten Mal, liebe Leser, gez. euer CK.

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