3.-4.05.2003. DIE FAHRT NACH NÜRNBERG

Kurz nach fünf Uhr an diesem Morgen holte Rockland Radio CK nach gerade einmal drei Stunden Schlaf unbarmherzig aus dem Bett. Aber gibt es etwas Schöneres als mit U2 geweckt zu werden?, *GGG*...

Das Motto dieser Fahrt sollte "Rudi ehren, Icke feiern" sein. In dem Sinne wollte der Lauterer Student ganz in schwarz und ohne kommerzielle Fanartikel fahren. Schliesslich war mit Brunnenmeier wieder ein Stück des alten Sechzig gestorben, sehr traurig! Leider war aber nix passendes Schwarzes mehr im Schrank, also zog er dann doch wieder sein Grünwalder Stadion T-Shirt und den dazu passenden traditionellen Schal an.(@Clarence: Das T-Shirt war diesmal übrigens richtig rumgedreht!, *GGG*, Anm.des Autors.)

Mit dem Rucksack auf dem Rücken ging es dann zum Bahnhof. 6:06 Uhr fuhr der Zug nach Bingen ab. In Bad Münster am Stein stieg CK um. Gegen 8 Uhr war er dann am Mainzer Hbf. Dort wäre normalerweise Michael Meier zugestiegen, aber leider Gottes hatte dieser sich bei einem Fussballspiel zwei Zehen gebrochen und daher leider die Mitfahrt absagen müssen. So musste CK doch alleine fahren. Schade eigentlich!

In Mainz wurde dann erstmal ein Gammelticket gekauft, Kaffee getrunken und dann ging es mit dem Zug weiter nach Aschaffenburg. Von dort aus fuhr dann der 10:20-Uhr-Zug nach Nürnberg ab und in dem waren bereits viele Clubfans und die Löwenfans aus dem Rheinland. Die scheinen ja jedes Auswärtsspiel zu fahren. Respekt! Unterwegs wurden dann ein Brötchen und drei Flaschen Bitburger vertilgt.

Am Nürnberger Hbf angekommen, fuhr CK dann gleich weiter zum Frankenstadion. An der dortigen Haltestelle wartete er erstmal auf den nächsten Zug. Während er da so rumstand und den Rucksack öffnete um die letzte Bierflasche rauszunehmen, umringten ihn plötzlich einige grüne Freunde. "Sieh an,der trinkt hier mal gleich ein Bier!" meinte einer."Ich habe halt Durst", so CK grinsend.

Die Polizisten waren natürlich nicht wegen CK gekommen, sondern weil sie auf irgendnen Sonderzug warteten. Der nächste Zug kam dann auch und in dem war eine Delegation der "Löwenfans gegen Rechts", mit denen der Lauterer Student sich verabredet hatte. Mit Edu, Petra, Andi und Co. ging es dann ins Biergärtle am Frankenstadion.

Dort lernte CK einige Löwenfans kennen, wie z.Bsp.den Doink und es wurden mehr oder weniger interessante Gespräche geführt. Erste Lieder wurden auch angestimmt, aber die Leute wollten scheinbar lieber in Ruhe saufen und miteinander quatschen als Lieder singen. Bei ner guten Mass Bier und super Wetter wurde sich dann aufs Spiel eingestimmt. Somit waren die guten Vorsätze bereits vorm Spiel wieder verworfen worden, der Alk die Kehle runtergeflossen und CK in absoluter Feierlaune.

Die Zeit verging wie im Fluge und irgendwann war es bereits 15:20 Uhr. Flugs wurde das Pfand fürs Glas abgeholt und es ging zum Stadion. CK war noch nicht beim Eingang zum Auswärtsblock, da gab es plötzlich lauten Jubel. Der FCN war in Führung gegangen, Scheisse! Dabei konnte das Spiel erst wenige Sekunden laufen. Und so war es auch. Driller hatte gleich in der ersten Minute den Club in Führung geschossen, wie der Lauterer Student später erfuhr.

Die im Vorfeld der Partie angesprochenen strengen Alkkontrollen gab es glücklicherweise diesmal nicht. CK kam ohne Probleme rein. Dort kam ein Mann mit einem irischen Käppi auf ihn zu. Obwohl der Lauterer ihn nie zuvor irgendwo gesehen hatte, wusste CK sofort, dass es sich hierbei nur um Stoibeißer handeln konnte. Der wurde gleich mal herzlich begrüsst und es ging zusammen zum Bierstand, wo der langjährige Löwenfan dem Luxemburger noch einen ausgab.

Dann begab sich Stoibeißer zu seinem Sitzplatz und CK betrat Block 29 B. Dort traf er gleich auf Bernd Gluth, der mit dem Motorrad nach Nürnberg gekommen war und auch dementsprechend aussah. Neben ihn stellte CK sich dann auch hin. Der Support in der Kurve war wirklich gut. Immer wieder gab es Sprechchöre zu Ehren von Thomas Hässler, der auch heute nicht in der Anfangself war und gleich im Anschluss ein lautes "Wildmoser raus!" Und diesmal machten ne Menge Leute mit, viel mehr als sonst und zum Erstaunen des Luxemburgers gab es diesmal keine Gegenpfiffe und schon gar keine Androhung von Prügel für die Rufer. Geil! Dreht sich der Wind nun endlich? Ist dies der Umschwung,das Vorzeichen eines "Münchner Frühlings"? Der Leser soll sich dazu selber eine Meinung bilden, der Autor dieses Berichtes hat jedenfalls neue Hoffnung bekommen. Der Kampf ist noch ned vorbei, zieh dich warm an, Karl-Heinz!!! Jede Diktatur hat einmal ein Ende, auch deine!!!

In der Halbzeitpause traf CK dann noch einmal den Stoibeißer, in dessen Block die Meinungen geteilt gewesen waren. So einige waren total gegen Wildmoser und hatten lautstark mitgeschrien, einige andere fanden dies nicht so toll. Interessant war auch, dass diesmal konstruktive Diskussionen zustande kamen. Es wäre ausserdem schlichtweg falsch zu sagen, es gäbe zwei Parteien in der Kurve, die pro-KHW und die contra-KHW. Dies wäre ein zu grob gezeichnetes Bild, es gibt genug Mischformen dazwischen. Der Autor kann das jetzt nicht so richtig in Wörter kleiden, aber wer öfters auswärts dabei ist, weiss eh was er meint. Jedenfalls traf CK diesmal keine Volldeppen, die damit drohen, mit der "Terence Hill-Methode" für Ruhe zu sorgen, sondern er konnte sich diesmal einigermassen vernünftig mit einigen Leuten unterhalten.

Einen Teil der zweiten Hälfte verpasste CK deshalb auch wieder, da er eben draussen lieber bewusst den Dialog mit anderen Leuten suchte um Mundpropaganda zu betreiben. So stellte er sich auch hin und versuchte eine Rede an einige Leute zu halten, die gerade unten bei der LKW-Einfahrt rumstanden. Dabei kam er sich vor als wenn er einer dieser Strassenprediger wäre. Und in der Tat:hier ging es ja um die heilige weiss-blaue Religion,die von der roten Ketzerei befreit werden musste,*GGG*... "Wollt ihr euren Verein nicht auch zurück? Geht euch die Verbrüderung mit dem roten Erzrivalen nicht auch gegen den Strich?...blabla..." Halt das, was die Opposition seit Jahren denkt! Alsbald hatte er genug Aufmerksamkeit erregt und die Leute hoffentlich zum Nachdenken bewegt und so widmete er sich wieder dem Spielgeschehen. Lauth hatte mittlerweile ausgeglichen und Costa war vom Platz geflogen. Icke Hässler war eingewechselt worden und bei jedem seiner Ballkontakte gab es Jubel. Einfach nur geil! Der Dicke muss sich wirklich geärgert haben, hehe. Bist halt ned so beliebt wie der Weltmeister, Karl-Heinz!

Lauth gelang nach schönem Pass von Hässler dann noch der unerwartete 1-2-Siegtreffer und alle lagen sich in den Armen. Auch geil waren die "Nürnberg,Nürnberg,zweite Liga,oh wie ist das schön euch nie mehr zu sehen"-Schmähgesänge!!!

Nach Abpfiff kaufte CK der Petra dann noch ein LfgR-Tshirt für 10 Euro ab. Kurz voher war der Kelly noch aufgetaucht, der es allerdings eilig hatte, zum Bahnhof zu kommen und es bedauerte, Stoibeißer nicht kennengelernt zu haben. (Das versprochene Bier gibt es übrigens nächstes Mal!)

Dann ging es mit Stoibeißer und seiner Frau im Wagen zum Nürnberger Hbf. Unterwegs kamen die drei Fans noch an einem Parkplatz vorbei, wo Christian Demel und der Oberlöwe anzutreffen waren. Die wurden dann auch noch mit einem grossen Hallo aus dem Autofenster heraus begrüsst. Zeit für ein richtiges Gespräch war aber leider nicht, schliesslich durfte der Verkehr nicht aufgehalten werden.

Am Hbf liess Stoibeißer CK dann raus. (Danke nochmal für alles! Bei Gelegenheit sieht man sich hoffentlich mal wieder!, Anm.des Autors.)
Am Hbf kaufte CK sich dann noch Flüssignahrung für unterwegs und traf auf Edu und Andi. Kurzerhand beschloss er den langweiligen Nachhauseweg ohne Mitfahrer ins Wasser fallen zu lassen und mit den LfgR stattdessen nach München zurückzufahren. Dies sollte sich in der Folge als goldrichtig erweisen.

Im Zug war es nämlich echt nett, es wurden interessante Gespräche geführt und auch ein paar Lieder geschmettert. Irgendwann meinte jemand, im nächsten Waggon würden drei Altlöwen sitzen. Da gab es für den Luxemburger natürlich kein Halten mehr und er musste rübergehen. Und tatsächlich- da sassen Manni Wagner, Hans Reich und Ludwig Bründl.

Manni Wagner erzählte CK, sie wären von Spielern der Nürnberger Amas eingeladen worden. "Aber von den Nürnberger Amateuren kennst Du wohl niemanden,oder?"-"Nein,leider nicht!" Da hätte CK nun einen fachkundigen Mitfahrer wie Kranzberg gebraucht! Stattdessen kam er nun auf die Idee mal übers Handy seinen Vater anzurufen damit Manni Wagner ein paar Wörter mit ihm wechseln konnte. Der gute Robert würde bestimmt aus allen Wolken fallen. Gedacht,getan! Doch bevor CK´s Schwester den alten Herrn an den Apparat holen konnte, war der Akku leer. Jaja,shit happens!

Petra war dann noch so nett, CK ihren Fotoapparat auszuleihen, so dass er sich mit allen dreien ablichten lassen konnte. (Vielen Dank nochmal dafür!, Du hast jetzt was gut bei mir!!!, Anm.des Autors!) Schon geil, dass die drei Altlöwen mit den Fans gemeinsam im Zug fuhren!!! Und was die Freundlichkeit den Fans gegenüber und vor allem die Identifikation mit dem Verein angeht, da kann sich so mancher heutige Bundesligaspieler echt ne Scheibe davon abschneiden. Immerhin geht Wagner heute noch regelmässig zu jedem Heimspiel, er und Bründl waren zudem auch beim "Tag des offenen Denkmals" im Sechzger Stadion dabei und alle drei hatten richtig Spass über die guten alten Zeiten bei Sechzig zu plaudern."In Luxemburg haben wir auch mal gespielt", meinte bspw.einer der dreien, womit er CK zwar nix Neues erzählte,aber einfach nur geil,wie nett die waren!!! Das traurige Thema Brunnenmeier sprach CK übrigens ganz bewusst nicht an.

In München angekommen, verabschiedete sich CK von den LfgR, die er bestimmt bei Gelegenheit nochmal wiedertreffen wird und er fuhr mit der Rolltreppe hoch zu nem Fastfoodladen. Dort traf er auf Kieferngarten und Kraiburger aus dem lf.de-Forum, die beim Amaspiel in Ansbach gewesen und sichtlich überrascht über CK´s Erscheinen waren.

Unten liefen einige Bayernfans rum, deren Team leider 1-0 gegen Kaiserslautern gewonnen hatte. Die wurden gleich mal mit einigen Gesängen niedergemacht. Dann fuhren die drei Löwenfans die Rolltreppe runter zu den Roten. Ob Kraiburger einem der Bayernfans ne Watschn gab, kann der Autor dieses Berichtes leider nicht sagen. Jedenfalls tauchten plötzlich einige Bullen auf und meinten,die drei Löwenfans hätten jetzt Platzverbot und sollten den Hbf gefälligst verlassen.
"Ihr fahrt jetzt mit der Rolltreppe runter", meinte einer der grünen Freunde. CK regte sich dann auf, weil er doch rein gar nix gemacht hatte ausser Singen und dass ist ja wohl ned verboten."Mich kann keiner daran hindern den Bahnhof zu betreten", meinte er und wollte an den Polizisten vorbeigehen, doch einer stellte sich ihm in den Weg und meinte:"Doch,ich darf das!" Also fuhren die drei Fans die Rolltreppe hinunter. Kieferngarten hatte derweil rausgefunden, dass die einzige Frau unter den Gesetzeshütern auch nicht verstand, wieso ihre Kollegen so überreagierten. Kraiburger meinte dann auf der Rolltreppe, er würde jetzt absichtlich die andere Seite nochmal hochfahren, da niemand das Recht hätte, ihn von seinem Hbf zu vertreiben. Wieder was Neues dazugelernt, Münchens Hauptbahnhof ist blaues Wikingerland,*GGG*. Kieferngarten meinte, er solle das lassen und nicht unnötig die Gesetzeshüter provozieren, wo doch die Frau wenigstens in Ordnung gewesen sei, dennoch fuhren Kraiburger und CK nochmal hoch. Daraufhin der Bulle:"Sie schon wieder,ich habe Sie doch eben schon verwarnt"-Kraiburger:"Was?Sie kenne ich gar nicht,ich habe Sie noch nie gesehen."CK hätte sich fast nen Ast abgelacht. Ein anderer Polizist meinte dann:"Lass den doch!Der macht ja nur Spass!" Also fuhren Kraiburger und CK die Rolltreppe wieder runter und somit hatte es sich. Ne infantile lustige Aktion als Reaktion auf die überzogene Aktion der Vertreter des "bayrischen Polizeistaates".

CK verabschiedete sich dann von den beiden Amasupportern und begab sich Richtung Donisl, wo Bernd und Sandra noch am Schütten waren. Unterwegs wurde er jedoch von einigen FCKfans vorm Augustiner angequatscht, die ihn dazu überredeten, ein Bier mit ihnen zu trinken.

Irgendwann war dann Feierabend, CK fuhr noch ein bisschen mit der U-Bahn rum (nachts U-Bahnfahren ist ja sehr nett, zumal wenn man kein Ticket hat! (Oder hätte das WE-Ticket gezählt???, der Autor dieses Berichtes weiss es leider nicht)) und irgendwann war er wieder am Hbf.

Dort hatte er es sich gerade gemütlich gemacht, als die Polizisten wieder auftauchten. Diesmal aber nur um den Lauterer darauf hinzuweisen, dass es ja noch eine schöne Besucherhalle oben gibt, wo es warm sei und man auf seinen Zug warten könne. Dort döste er dann einige Stunden.

5:45 Uhr fuhr dann der Zug nach Ulm ab. Von dort aus ging es über Stuttgart nach Kaiserslautern zurück. Dies zum Wahnsinnspreis von gerade mal 0 Cent !!! Gewusst wie! Ein schlauer Löwe schnorrt sich halt einfach mal in Gammeltickets anderer Leute ein.

So war er gegen halb zwei wieder in der Barbarossastadt, wo er sich gleich mal im Opera stärkte. Und Mann,war das warm draussen!!! Ein super Sonntag!, der sich auch in der Folge noch als sehr nett erweisen sollte, abgesehen davon dass St.Pauli leider nur 2-2 gegen Burghausen spielte.

Fazit der Auswärtsfahrt: viel Spass für relativ wenig Geld gehabt, lustige Zugfahrt, nette Gespräche, mordsmässig Gaudi unterwegs, im Stadion und am Bahnhof, ein tolles Startreffen im Zug mit drei Altlöwen, was will ein Löwenherz mehr? So kanns weitergehen, in dem Sinne auf die nächste geile Auswärtsfahrt nach Leverkusen!!!, gez. euer CK.
P.S. An dieser Stelle nochmal die allerbesten Grüsse an die LfgR, es war eine tolle Fahrt mit euch. Besonders Andi hat mich beeindruckt. Gib weiter alles für Deinen Verein, Junge!!!
P.P.S. Helion, wo warst Du eigentlich? Habe Dich ned gesehen...

23.-24.02.2018. DIE FAHRT NACH NÜRNBERG

Am Freitagabend gegen 17 Uhr fuhr CK nach der Arbeit mit einem CFL-Bus nach Saarbrücken. Von dort aus ging es im Bordrestaurant eines ICE über Kaiserslautern weiter nach Mannheim. Zwei erste Weißbier wurden in Vorfreude vertilgt, während die Zweitligaspiele Regensburg-Düsseldorf (4-3 nach 0-3!) und Bielefeld-Dresden (2-3) dank freiem WiFi auf dem Sony Xperia Mini verfolgt wurden.

In Mannheim angekommen, bestieg unser Protagonist die Straßenbahn zum „Mannheimer Tor“ in Ludwigshafen-Oggersheim, wo er kurz vor 21 Uhr von Sebastian abgeholt wurde. Die beiden Löwenfans begaben sich in ein gemütliches Restaurant. CK hatte seinen Gastgeber im Vorfeld bereits zu einem gemeinsamen Abendessen eingeladen. Der Luxemburger aß Schweinelendchen in Pilzrahmsauce mit Bandnudeln und einem selber zusammengesetzten Salat aus der Salatbar. Dazu gab es dunkles Mayer-Bier. Gesprächsthemen gab es während des Essens genug: die restlichen Löwenspiele in dieser Saison, noch bevorstehende Fahrten, die Ultras beim TSV, Tischtennis (Sebastian spielt in einem Tischtennisverein) u.v.m.

Nach dem Abendessen ging es in Sebastians Wohnung, wo noch die Zusammenfassung der Zweitligaspiele sowie die BR-Doku über Giesing zusammen angeschaut wurden. Dazu gab es Jever Pils. Irgendwann war es Zeit zu schlafen und die beiden Löwen legten sich nieder. Sebastian in sein Bett, CK mit Decke und Bettwäsche auf der Fernsehcouch.

Am Samstagmorgen ging CK erstmal duschen und zog sich im Anschluss an für die große Fahrt. Da es Temperaturen um den Gefrierpunkte geben sollte, griff er zum Sechzgerpolo. Kurz vor neun Uhr starteten die beiden Löwen zur Auswärtsfahrt. Zuerst wurde Sebastians Vater Harald zuhause abgeholt, dann der Halb-Ire Niall, der in Heidelberg Medizin studiert und mit der Bahn nach Ludwigshafen Hauptbahnhof angereist war. Der 24-jährige Niall hatte Sebastian über einen gemeinsamen Bekannten angeschrieben und um eine Mitfahrgelegenheit gebeten. Die Benzinkosten konnten also durch vier geteilt werden (Preis: 10 Euro).

Trotz einiger Baustellen und kleinerer Staus ging es gut voran und gegen halb zwölf wurde Nürnberg erreicht. Am Messegelände war jedoch Chaos. Viele Autos standen in der Schlange zu den Parkhäusern, auffällig viele mit den vier magischen Zahlen „1860“ im Kennzeichen. Als endlich ein Parkplatz nahe an einem Ausgang in Beschlag genommen worden war, ging es zu Fuß durch den Wald zum Max-Morlock-Stadion (schön, dass es noch nach Fußballspielern benannte Stadien gibt !)

Während Sebastian sich zu den Ultras auf die Stehplätze begab, hatten sein Vater und CK Karten für Block 32 (einen Sitzplatzblock im Oberrang gleich neben der Haupttribüne). Preis: 18 Euro. 17 869 Zuschauer hatten den Weg zu diesem Spitzenspiel der Regionalliga Bayern gefunden, darunter ca. 14 000 Löwenfans. Trotz Vorwarnung bezüglich Zuschauerandrang bildeten sich lange Schlangen an den Eingängen, die Ordner waren ein wenig überfordert, kontrollierten in der Folge eigentlich nicht wirklich (an diesem Tag hätte man quasi alles reinschmuggeln können, aber gottseidank blieben die Sechziger brav) und der Anstoß wurde um 15 Minuten nach hinten verlegt. „Lasst die Löwen rein“ skandierten einige Fans.

Im Stadion wurden blaue Plastikponchos zum Überziehen verteilt. Eine beeindruckende blaue Wand im Süden wurde so auf die Beine gestellt. Davor war ein Transparent zu lesen: „Egal ob Liga 1,2,3 oder 4 – Die blaue Wand steht hinter Dir !“ Die Stimmung selbst war allerdings nicht so toll wie im Vorfeld zu erwarten gewesen war. Der Ultrablock gab zwar gewohnt Vollgas, im Rest der Kurve war die Stimmung doch über weite Strecken „ausbaufähig“. Geil waren aber auf jeden Fall die Wechselgesänge ("T-ES-VAU" - "T-ES-VAU" wie auch "Einmal Löwe" - "Immer Löwe"). In der 60ten Minute wurde der Klassiker der Vorstadtkönige "Mit Leib und Seele" angestimmt. Auch investorenkritische Gesänge gab es, an denen sich aber bei weitem nicht jeder Fan beteiligte.

Zum Spiel: 1860 ging frühzeitig nach einem ersten Angriff über Berzel und Steinhart durch den wiedergenesenen Seferings 0-1 in Führung. In der Folge traf der Club einmal den Pfosten, blieb ansonsten jedoch ungefährlich. Nach einem Freistoß von Steinhart erhöhte Mölders per Kopf auf 0-2. Die Messe war eigentlich frühzeitig gelesen. Betonung auf eigentlich, denn in der Folge schoss sich 1860 selber ins Knie. Kurz vor der Pause spielte Weeger einen total misslungenen Rückpass auf Hiller, ein Nürnberger ging dazwischen und lief freistehend mit dem Ball auf den Löwenkeeper zu, der notgedrungen aus seinem Tor rauskommen musste um den Angreifer zu stellen, Mauersberger war zu langsam und ließ sich vom jüngeren Engelhardt überlaufen, auf den der Ball nun dummerweise rübergegeben werden konnte und der zum 1-2 locker einschob. CK regte sich ziemlich auf über dieses Geschenk und sah das drohende Unheil nun bereits nahen. In der zweiten Halbzeit vergab Mölders freistehend vorm Nürnberger Torwart eine Riesenchance zum 1-3. Nach gut einer Stunde flog Felix Weber mit gelb-rot vom Platz. Zuerst verstand keiner was passiert war. Wie sich jedoch dann herausstellte, hatte der wegen Meckerns bereits vorbestrafte Löwenkapitän nach einer Behandlung abseits des Platzes ohne Erlaubnis des Schiedsrichters vorzeitig das Spielfeld betreten ohne jedoch aktiv ins Spielgeschehen einzugreifen. Wie Bierofka später auf der Pressekonferenz verlauten ließ, hätte der vierte Offizielle Weber das vermeintliche Okay dazu gegeben. Vermutlich ein unglückliches Missverständnis. Der Schiedsrichter kannte jedoch keine Gnade und so ging es halt nur zu zehnt für die Münchner weiter. Es kam wie es kommen musste. Ex-Löwe Fuchs traf per Flugkopfball nach einer Flanke zum 2:2-Ausgleich. In der Folge musste sogar noch um den einen verbliebenen Punkt gebangt werden, der letztendlich jedoch eingefahren wurde. Immerhin blieben die Clubbrer so weiterhin mit sieben Punkten auf Distanz (wobei die ja angeblich sowieso keine Lizenz für die dritte Liga anfragen wollen.)

Nach dem Spiel verließen Herr Haas und CK das Stadion und trafen an einem Imbiss wieder auf Sebastian und Niall. An diesem lief auch Blue Maverick vorbei, mit dem CK kurz ein paar Worte wechselte. Alle waren sich einig dass an diesem Tag völlig unnötig zwei Punkte verschenkt worden waren und dass nun die Roten die Meisterschaft nochmal angreifen würden. Jene sollten einen Tag später auch 2-0 im Sechzgerstadion gegen Eichstätt gewinnen.

Eine lustige Anekdote zum Schluss: als die Reisegruppe Ludwigshafen/Heidelberg/Luxemburg das Parkhaus am Messegelände im Auto verließen, ließ sie ein Wagen mit Euskirchener Kennzeichen auf die Straße hinaus. Und am Steuer saß doch tatsächlich niemand anders als Präsident Robert Reisinger! ;-) Er lachte. Ob er den ihm zuwinkenden CK wiedererkannte, sei jedoch mal dahingestellt.

Die Autofahrt verlief recht ruhig. Niall und CK schliefen beide teilweise sogar. Nach 18 Uhr wurde der Mannheimer Hauptbahnhof erreicht. Hier stiegen CK und Niall aus. Während letzterer sofort eine S-Bahn nach Heidelberg bestieg, holte CK sich noch eine Käsewurst und Chips an einem Imbiss und fuhr anschließend mit einem Regionalexpress nach Saarbrücken. In der saarländischen Landeshauptstadt angekommen, erfuhr er per SMS dass Werder das Nordderby 1-0 gegen den HSV gewonnen hatte. Sehr schön! Schnell noch eine Spezi in einem kleinen Supermarkt geholt und schon ging es mit einem CFL-Bus zurück in die Heimat. Den Abend ließ unser Held in der MK Bar ausklingen, wo er sich nach einer komplett alkfreien Auswärtsfahrt noch ein paar Tripel Karmeliet genehmigte. Noch 12 Tage und es geht wieder nach Giesing zum Heimspiel gegen Seligenporten, gez. euer CK.

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