03.-06.09.2024. DIE FAHRT NACH NORDIRLAND

Nach 16 Uhr verließ CK am Dienstag sein Büro und brach mit einem Bus der Linie 29 zum Findel auf. Hier traf er sich mit David. Da beide schon online eingecheckt und kein Gepäck aufzugeben hatten, ging es gleich durch die Sicherheitskontrollen hindurch. Im Duty Free kauften beide Protagonisten jeweils einen Steckdosenadapter. CK hatte zwar bereits einen zuhause, denselben aber beim Einpacken vergessen. Bei einer Flasche Mineralwasser wurde Platz auf einem Sofa genommen.

Über Amsterdam ging es mit der KLM nach Dublin. In Amsterdam am Schiphol aßen David und CK zusammen eine Portion Nachos. David reichte dieses Abendmahl jedoch nicht und er bestellte noch einen Burger mit Pommes. CK verfolgte derweil auf FuPa nervös das Pokalspiel der Münchner Löwen in Memmingen. Erst in der Nachspielzeit gelang dem klar favorisierten Drittligisten der 1-2-Siegtreffer. Im Viertelfinale wird der TSV zuhause auf die SpVgg Unterhaching treffen, wie die Auslosung des bayrischen Fußballverbandes Tage später ergeben sollte.

Dublin wurde nach halb elf Lokalzeit erreicht. Eine Stunde später ging es mit einem Aircoach-Bus weiter nach Belfast. Die nordirische Hauptstadt wurde gegen ein Uhr erreicht. Hier bestellte CK zunächst ein Uber, dummerweise war der Akku seines Smartphones jedoch leer bevor der Fahrer ausfindig zu machen war. Später sollte er feststellen, dass ihm das eine Annullierungsgebühr von ca. vier Pfund eingebracht hatte. Unser Held begab sich in ein Hotel und bat einen Angestellten ihm ein reguläres Taxi zu rufen. Alsbald tauchte ein Fahrer auf und lieferte die beiden Luxemburger in der Cromwell Road an ihrem Hotel, dem Botanic Rest, ab. Die Rezeption war nach 22 Uhr eigentlich geschlossen, doch im Vorfeld der Reise hatte CK die späte Ankunft schriftlich angegeben und ein Mann vom Sicherheitsdienst war instruiert worden, unsere beiden Protagonisten einzuchecken. Sie erhielten beide einen Schlüssel für ihr jeweiliges Einzelzimmer und einen FOB zum Öffnen der Haustür. Die Zimmer waren sehr sauber, mit angrenzender Dusche und WC. Alsbald legten sich unsere beiden Helden schlafen, denn immerhin war es schon recht spät und sie mussten am Folgetag früh aufstehen.

Am Mittwochmorgen gegen halb acht trafen David und CK einen rauchenden Toto vor der Haustür. Der OFC-Fan war am Vortag über London nach Belfast gereist und hatte ebenfalls ein Einzelzimmer im Botanic Rest gebucht. Allerdings eins ohne Badezimmer, er konnte jedoch eine Dusche auf dem Gang nutzen. Zu dritt ging es zu Fuß zur Abfahrt eines Reisebusses. Toto hatte für unsere drei Protagonisten eine sehr interessante Tour mit McCombs gebucht. Unter der Leitung von Patrick (Busfahrer und fleißig während der Fahrt ins Mikrophon quasselnder Reiseführer in einer Person) ging es zum Schloss und zum Hafen nach Carrickfergus. Vor dem Schloss steht eine Statue von William III von Oranien, der hier landete vor seiner erfolgreichen Schlacht am Boyne gegen James II. Loyalisten feiern den Sieg jedes Jahr am 12ten Juli, wenn Mitglieder des Oranier-Ordens durch die Straßen Belfasts ziehen. Nicht feiern tun an diesem Tag die Katholiken, von denen viele lieber Staatsbürger der Republik Irland wären. Über Carnlough Harbour, die nächste Station des Ausfluges, wehte stolz die irische Trikolore, als unsere Protagonisten einen ersten Drehort von Game of Thrones besuchten. Eine schwer durch einen Messerangriff verletzte Arya Stark, gespielt von Maisie Williams, stieg hier aus dem Wasser.

An der Küste des Nordatlantiks entlang ging es zum Aussichtspunkt Portaneevy, wo bei bestem spätsommerlichen Wetter die Aussicht auf das Meer und auf drei Inseln genossen werden konnte: die unter Naturschutz stehende Rathlin (u.a. bekannt für ihre Papageientaucher), Sheep Island und Carrick-a-Rede. Letztere ist über eine Hängebrücke mit dem Festland verbunden. Besagte Brücke, ursprünglich von Lachsfischern erbaut, konnte vor der Covid-Pandemie noch von Bustouren besucht werden, mittlerweile aber leider nicht mehr. Zum Mittagessen ging es ins Fullerton Arms in Ballintoy. Für CK gab es einen vegetarischen Bean Burger mit Pommes, für David ein sehr leckeres Steak and Guinness Pie. Die Eingangstür des Restaurants ist etwas ganz Besonderes. Sie ist eine von insgesamt zehn Holztüren, die aus von Sturm Gertrude gefällten Bäumen der Dark Hedges hergestellt wurden und GoT-Motive zeigen. Die Tür im Fullerton Arms ist Haus Targaryen gewidmet, zeigt sie doch den Drachen Drogon und darunter Hengste der Dothraki. Die zehn Holztüren wurden über ganz Nordirland verteilt und können aufgesucht werden. Für jede gefundene Tür gibt es einen Stempel in ein kostenlos erhältliches Büchlein, den GoT-Pass. Toto nahm gleich zwei Pässe für CK und sich mit.

Nachmittags ging es zum Giant Causeway. Hierbei handelt es sich um tausende Basaltsäulen, die in den Atlantik hinabtauchen. Die rund 40 000 hexagonalen Steinformationen sind vor beinahe 60 Millionen Jahren in einem Vulkanzeitalter entstanden und übersäen die Landschaft wie Trittsteine. Vom Visitors Centre aus konnte die unglaubliche UNESCO-Welterbestätte über zwei Pfade zu Fuß erreicht werden: den blauen Pfad, der direkt hinunter zu dem Wunder der Natur führte und den roten Pfad, der erst weiter den Berg hochging, einen herrlichen Blick auf den Atlantik bot und später, u.a. über eine Holztreppe, hinunterführte. Unsere drei Protagonisten entschieden sich selbstverständlich für den roten Pfad. Unterwegs wurden atemberaubende Fotos geschossen. Vom Causeway aus ging es später für David und CK den blauen Pfad zurück zum Tourbus, während Toto einen Pendelbus für Touristen nahm.

Nächste Station der Tour war das Dunluce Castle, was von außen fotografiert werden konnte. Die Ruinen dieses alten Schlosses wurden in Game of Thrones zum Sitz von Balon Greyjoy, dem Lord der Iron Islands. Die Old Bushmills Whiskey Destillerie wurde ebenfalls kurz angesteuert. Auf den Genuss eines Whiskeys wurde jedoch verzichtet. Es muss ja nicht immer Alkohol getrunken werden ;-) Letzter Stopp der Reise waren die Dark Hedges. Hierbei handelt es sich um eine imposante Buchenallee, die GoT-Fans als Kingsroad bekannt ist. Gegen achtzehn Uhr wurde Belfast wieder erreicht, wo die Touristen an der City Hall, dem Rathaus, hinausgelassen wurden. Zu Fuß ging es zurück zur Botanic Avenue, wo in einem chinesischen Restaurant, dem Lucky Duck, zu Abend gegessen wurde. Zu Trinken gab es natürlich Guinness für CK. Der weitere Verlauf des Abends kann schnell beschrieben werden: da alle drei Fans recht müde waren, ging es frühzeitig ins Bett.

Am Donnerstag kauften unsere drei Helden eine Tageskarte für den ÖPNV (Preis: 5 Pfund) und fuhren mit dem Glider G2 zum Titanic Museum am Hafen. Das Titanic Belfast wurde auf dem Gelände der Werft von Harland & Wolff, wo die Titanic gebaut wurde, errichtet und ist zu einer der weltweit führenden Titanic-Attraktionen geworden. Das angeschrägte, mit Aluminium verkleidete Design des Gebäudes ist eine Hommage an den Bug der Titanic und ist genauso hoch (38 Meter) wie der Rumpf des legendären Schiffes. Innen erzählen neun Galerien in überwältigender Dimension die ganze Geschichte des Luxusschiffes – von seiner Konzeption bis zu seinem tragischen Untergang. Im Inneren gibt es Gantry-Fahrten, ergreifende Erinnerungsstücke, Aussagen von Zeitzeugen und rekonstruierte Schiffskabinen zu bestaunen. Die Entdeckung des Wracks durch Robert Ballard im Jahre 1985 ist ebenfalls Thema.

Nach der Besichtigung dieser grandiosen Ausstellung ging es zurück zum Hotel, da Toto sein Handyakku aufladen musste. In dem Fastfood an der Ecke wurde zu Mittag gegessen. CK genehmigte sich ein Chickenburger-Menü mit Pommes und Cola. Während Toto sich in der Folge im Hotel ausruhte, begaben sich David und CK in den Botanischen Garten in Nähe des Hotels. Ein Gewächshaus, ein Tropenhaus, ein Rosengarten und eine Spielwiese mit Riesenrad gehören zum Garten. Für 5 Pfund pro Kopf drehten unsere Helden drei Runden auf dem Riesenrad.

Gegen 17 Uhr ging es ins Laverys, was sich nur fünf Minuten vom Hotel entfernt befand. Hier waren etliche Luxemburger Fans anwesend, u.a. die Compadres um Raym, Laurent, Michel, Kevin, Lou und seinen Cousin David usw. Aber auch Toto und Paul K., der sich mit seiner an diesem Abend im Hotel gebliebener Freundin einen Urlaub auf der grünen Insel gönnte. Leckere Guinness ölten die Stimmen der Luxemburger Anhängerschar. Auf einem Fernsehschirm lief Aserbaidschan-Schweden (Endstand: 1-3).

Über eine Stunde vor Anpfiff ging es pünktlich mit einem Bus in Nähe des vor einigen Jahren renovierten Windsors Parks, dessen Lage mitten im Wohngebiet einfach nur geil ist. Die letzten paar Meter gingen die Fans, u.a. über eine Brücke, zu Fuß zum Stadion. Am Bierstand in Nähe des Eingangs zum Auswärtsblock waren viele bekannte Gesichter zu sehen. CK gesellte sich zur Fansektion aus dem Norden um Patrick Rickal und Jean-Claude aus Wiltz. Recht schnell hatte er sowohl ein Lager als auch ein Guinness in der Hand :-) Ein junger Nordire namens Adam sprach CK und David an. Mit ihm wurde ausgemacht sich beim Rückspiel in Luxemburg zu treffen. Er ist wohl ebenfalls Allesfahrer. Toto unterhielt sich derweil mit Philip M. vom Tageblatt.

Zum Spiel: Luxemburg verschlief die Anfangsminuten komplett. Recht schnell stand es somit nach viel zu einfachen Toren von McNair und Ballard 2-0 für die Gastgeber. Überhaupt war die erste Hälfte furchtbar. Wer die ersten 45 Minuten in Tiflis schon schlecht fand, musste an diesem Abend zugeben, dass es, frei nach Waldemar Hartmann, immer noch einen "tieferen Tiefpunkt" geben kann. Die Luxemburger Spieler standen viel zu weit weg von ihren Gegenspielern und ließen die Ulster Boys frei kombinieren. Ein blutleerer Aufritt. In der zweiten Hälfte wurde es ein wenig besser, hatten die Gäste mehr Spielanteile ohne jedoch offensiv wirklich gefährlich zu werden. Die Nordiren verwalteten souverän die Führung. Die beste Chance zum Anschlusstreffer hatte noch Mathias Olesen mit einem Weitschuss aus ca. 30m, der einen unnötigen Ausflug des nordirischen Torwarts Peacock-Farrell und einen dadurch verunglückten Klärungsversuch fast ausgenutzt hatte. So enttäuschend das Spiel war, umso geiler war hingegen der Support. Angetrieben von Capo Bob gaben die ca. 120 Fans der roten Löwen (unter den über 17 000 Zuschauern) 90 Minuten Vollgas und wurden nach dem Spiel von Nordiren auf der Nachbarstribüne mit Applaus bedacht. Bei der Liveübertragung im Fernsehen waren fast nur die Luxemburger zu hören. Sehr geil :-)

Nach Verlassen des Stadions begaben David und CK sich zu Fuß zum KFC, wo David noch zu Abend aß. CK begab sich hingegen sofort ins Laverys wo er später noch Toto und den Bürgermeister von Leudelingen wiedertraf. Die meisten anderen Luxemburger Fans waren hingegen in einer anderen Kneipe in Stadionnähe gelandet. Mit ein paar Nordiren wurde sich noch nett unterhalten. Toto brach irgendwann ins Hotel auf, David und CK blieben noch bis zur Sperrstunde (gegen halb eins), bevor es auch für sie in die Heia ging.

Am Freitag checkten unsere drei Protagonisten gegen halb zehn aus dem Hotel aus. Mit einem Bus (Fahrpreis: 2,50 Pfund, bezahlbar mit EC-Karte) ging es ins Stadtzentrum, wo sie noch auf einer Terrasse frühstückten. Jedenfalls genehmigten sich David und CK Sandwiches, während Toto nur Kaffee trank und rauchte. Domi tauchte kurz auf und wechselte ein paar Worte mit unseren Helden. Er gehörte zu der Fraktion der Compadres, die noch etwas länger auf der Insel blieb.

Gegen elf Uhr verabschiedeten sich CK und David von Toto, der zu einer anderen Bushaltestelle musste. Für die Ernstgenannten ging es mit einem Aircoach-Bus nach Dublin. In demselben Bus befand sich auch Jean Schiltz, bei dem CK ein wenig Werbung für Hardy Grünes Luxemburg-Buch machte. Im Gegensatz zu unseren beiden Protagonisten ging es für Jean allerdings noch nicht zum Flughafen, sondern erst noch einmal einen Tag und eine Nacht nach Dublin.

Am Flughafen in Dublin kaufte CK sich ein neues Guinness-Shirt. Hierbei traf er auf den „anderen David“, Lous Cousin. Ebenfalls auf dem Luxair-Flug nach Luxemburg befanden sich an diesem Tag neben Lou und David u.a. Kevin D. und Michel. Gegen halb vier hob der Flieger pünktlich ab und gegen sechs Uhr Lokalzeit hatte unsere Fansektion wieder Luxemburger Boden unter den Füssen. CK verabschiedete sich von den Anderen und fuhr mit einem Bus zurück ins Büro, wo er noch seinen Laptop abholte und mit einem Arbeitskollegen zurück auf den Belval fahren konnte. So endete eine bis auf das Spiel richtig schöne Auswärtsfahrt. Leider ging auch das folgende Heimspiel gegen Weißrussland mit 0-1 verloren und so langsam wird auch dem Letzten klar: es muss nach über 14 Jahren Luc Holtz endlich mal ein neuer Nationaltrainer her! Die beiden nächsten Auswärtsspiele wird der ehemalige Spieler der Red Boys, des FC Avenir Beggen und der Ettelbrücker Etzella aber noch auf der Trainerbank sitzen. Bis dahin allen Lesern alles Gute!, gez. euer CK.

Home