17.-19.11.2018. DIE FAHRT NACH MOLDAWIEN

Am Samstag gegen fünf Uhr morgens holte Robert seinen Sohn ab und fuhr ihn zum Findel, wo Guy und David bereits warteten. Über Frankfurt ging es mit der Lufthansa nach Chisinau. Einige andere Luxemburger waren ebenfalls mit an Bord. In Frankfurt stießen zudem deutsche Luxemburg-Sympathisanten (Domi, Stan und Winnie) zur gutgelaunten Reisegruppe hinzu. Vor allem die Deutschen tranken unterwegs das Bier leer. CK blieb ganz bewusst erstmal stocknüchtern.

In Chisinau passierte unsere Helden recht zügig die Passkontrolle. David und CK tauschten nach Abholen ihres Gepäcks an einer Wechselstube Euros in moldawische Lei um. Ein Euro sind ca. 20 Lei. Während die Anderen erstmal an einem Automaten Geld abhoben, ging es für Guy, David und CK mit einem Kleinbus direkt vom Flughafen nach Milestii Mici. Ist doch praktisch sich um nichts kümmern zu müssen, weil Marios Reiseagentur bereits alles organisiert hat. In Moldawien sprechen die Einwohner sowohl moldawisch (eigentlich rumänisch) als auch russisch als erste Fremdsprache. Es gibt allerdings auch viele in Teilen Moldawiens lebende Menschen, für die russisch die Muttersprache ist. Politisch interessierte Leser werden bereits von der völkerrechtlich nicht anerkannten Republik Transnistrien gehört haben, einem Teil Moldawiens, der von der russischen Armee de facto besetzt ist. Der Fahrer konnte leider kein Wort englisch, deutsch oder französisch. Zum Erstaunen unserer Protagonisten hörte er jedoch einen französischsprachigen Radiosender, angeblich wegen der Musik, die ihm gut gefiel, wie später eine im Restaurant kennengelernte Frau übersetzen sollte.

Eine englischsprachige Reiseführerin nahm auf dem Beifahrersitz des Kleinbusses Platz und sollte in der Folge den Fahrer durch die Straßen im Weinkeller lotsen. Andere Wagen folgten. An vielen Weinfässern vorbei wurde eine Teilstrecke des rund 55 km langen Straßennetzes zurückgelegt. Unterwegs wurde an einigen Punkten angehalten um Erklärungen der Reiseführerin zu erhalten und Fotos zu schießen. Gleich zu Anfang gab es einen kleinen künstlich angelegten Wasserfall zu sehen. Unmengen an Weinflaschen, alle horizontal gelegen, befanden sich in einzelnen Abteilen. Jedes Abteil war gekennzeichnet mit einer Abteilnummer, dem Jahrgang der Traubenlese und dem Jahrgang der Flaschenabfüllung. 70% der Weine in Milestii Mici sind Rotweine, 20% Weißweine und 10% Likörweine. Kunden können ein Weinabteil mieten um ihren gekauften Wein dort zu lagern, was bereits Kunden aus aller Herren Länder getan haben. Milestii Mici hat es 2005 mit über 1,5 Millionen Weinflaschen ins "Guinness Buch der Rekorde" geschafft. Vermutlich sind es längst über 2 Millionen. Die Weine sind alle aus lokaler Herstellung, allein die Korkverschlüsse werden aus Portugal importiert. Auch so einige richtig wertvolle Flaschen befinden sich in dem Labyrinth der früheren Kalkmine. Der Weinkeller ist immer noch komplett in Staatsbesitz im Gegensatz zu anderen (teils-)privatisierten Weinkellern. Eine seismologische Station befindet sich dort ebenfalls.

Zum Abschluss der Fahrt ging es in einen Raum zur Weinprobe. Ein Gast sollte das erste Glas Rotwein aus einem großen Eichenfass an der Wand "zapfen", doch das Drehen des Hahns führte zum Erstaunen aller Gäste zum Öffnen einer "Geheimtür". Die Fässer an der Wand waren nur Attrappen. Dahinter verbarg sich eine Art Festraum, in dem jeder Gruppe der Führung ein Tisch zugeteilt wurde. Guy, David und CK durften drei Weinflaschen kosten: einen Weißwein, einen Rotwein und einen Rosé. Alle drei recht lecker. David mundete vor allem der weiße, Guy und CK tranken den Roten leer. Zum Essen gab es einen Teller mit moldawischen Vorspeisen, eine traditionelle Suppe, eine Hauptspeise (Fleisch, Skrob und Käse) und ein Stück Kuchen. Ausgerechnet der schlanke David schaffte alles, während Guy und CK bei weitem nicht alles schafften. Zwei ältere Herren mit Akkordeon und Violine sorgten für musikalische Untermalung. Mit einer Dame einer am gleichen Tisch Platz nehmenden Gruppe kamen die Luxemburger kurz ins Gespräch. Sie wollte Rosé haben und gab im Gegenzug etwas Portwein ab. Sie sollte später ein paar Worte mit dem draußen wartenden Fahrer wechseln und ihn auf CK's Wunsch hin auf den französischsprachigen Radiosender ansprechen. Die Reiseführerin war mittlerweile entschwunden, denn sie hatte sich wohl noch um andere Reisegruppen zu kümmern.

Nach dem Besuch des Weinkellers brachte der Fahrer die drei Luxemburger in ihr Hotel in Chisinau. Das City Park Hotel liegt gleich zentral beim Stadtpark. Drei Zimmer im siebten Geschoss waren hier jeweils für zwei Nächte mit Frühstück gebucht. Nach dem Einchecken und einer kurzen Rast begaben sich die drei Luxemburger in eine britische Kneipe namens "York Park". Hier hingen Fahnen diverser englischer Vereine an der Decke (Arsenal, Chelsea, Manchester United, Manchester City, Tottenham Hotspurs...), interessanterweise aber auch Celtic Glasgow. CK sah ein Foto von Prinz William und seiner Kate. Auf der Bierkarte gab es einheimisches Amber Ale von Labrewtory, welches CK gut mundete. Irgendwann tauchte die Gruppe um Raym, Liz und Kevin zusammen mit den deutschen Freunden auf. Eine Band spielte live Musik und eine richtig scharfe blonde Milf mit Lederstiefeln forderte CK und David zum Tanz auf. Leider wollte sie wirklich nur tanzen, denn spätere Flirtversuche bissen bei ihr auf Granit. CK saß einige Zeit mit ihr und ihren Freundinnen am Tisch, doch es ergab sich leider nichts. Die Dame war auch trotz passabler Englischkenntnisse nicht sehr gesprächsbereit. Als die Damen das Lokal irgendwann verließen, kam unser Held mit Rostockfan Stan ins Gespräch. Dabei war auch die geile Choreographie der Hanseaten vor dem Spiel gegen 1860 im September ein Thema. Einige Luxemburger Fans klebten Aufkleber an Wände und Klospiegel: "Granaten Lëtzebuerg" mit zwei geöffneten Bierdosen vor rot-weiß-blauem Hintergrund und "St.Paulifans gegen Rechts", die ein St.Paulifan unter den Supportern der roten Löwen wohl mitgebracht hatte. Dieser Aufkleber verstieß nicht nur gegen das "No colours"-Gebot bei Länderspielen, sondern auch noch gegen die "No politics"-Regel, die gerade bei Auswärtsspielen in Osteuropa beachtet werden sollte. Medi, irgendein Züricher und eine Gruppe Luxemburger Studenten aus Wien tauchten noch im Pub auf und die Stimmung war auf dem Siedepunkt. Als die Liveband ihren Auftritt beendet hatte, sangen die Luxemburger Fans Lieder, sowohl Luxemburger Fansongs als auch anderes bekanntes nationales wie internationales Liedgut. Auf Wunsch der Gäste aufgelegtes Liedgut wurde frenetisch mitgegrölt. Ein toller Abend. Erst nach 1 Uhr verließ CK den Pub. Fast eine Stunde später als seine beiden Mitreisenden. Im Hotel schlief er quasi sofort ein.

Am Samstag begaben sich David und CK zum Frühstück. Gegen elf Uhr trafen sie sich mit Guy und warteten auf ihren Reiseführer Nicolae, der pünktlich auftauchte. Nicolae sprach fließend Englisch und spannende Gespräche entwickelten sich. Seine Eltern waren ursprünglich aus Bulgarien, er selber sieht sich jedoch als stolzer Moldawe, der die ethnischen, kulturellen und linguistischen Konflikte in seinem Land bedauert. Politisch streiten sich die beiden größten Blöcke hauptsächlich darum ob Moldawien sich eher auf Europa und die EU zubewegen sollte oder eher auf Putins Russland. Beide Seiten verteufeln die jeweils Andere. Nicolae hatte wie CK eine recht differenzierte Meinung. Natürlich ist vieles an der EU verbesserungswürdig, aber sie bietet ihren Mitgliedsstaaten auch viele Vorteile, nicht nur Nachteile. Aber auch zu Russland sollte man bei aller berechtigten Kritik am dortigen Autoritarismus ein gutes Verhältnis wahren. Zum Erstaunen unserer Protagonisten gibt es in Moldawien nur eine offizielle Staatssprache: moldawisch (rumänisch). Seit 1989 ist russisch nur noch eine Fremdsprache. Vielleicht eine falsche politische Entscheidung, da die russischsprachige Bevölkerung so vielleicht unnötigerweise gegen den Kopf gestoßen wurde. Desweiteren wird über Kapitalismus vs. Sozialismus gestritten und es gibt die üblichen Probleme wie in vielen osteuropäischen Staaten: Armut, Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit, damit einhergehender Alkoholismus und natürlich Korruption. Der ehemalige Bürgermeister Chisinaus sitzt wohl derzeit wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder in Haft. Die aktuelle moldawische Regierung hat EU-Flaggen an ihren Gebäuden anbringen lassen, der aktuelle Staatspräsident ist jedoch ein überzeugter Sozialist und eher Russland zugeneigt. Auch die falsche Nostalgie vieler Menschen zur alten Sowjetunion kam zur Sprache. Je länger diese realsozialistische Zeit herliegt, desto mehr neigen Menschen nachträglich zu ihrer Verklärung. Auch Nicolaes Eltern waren daran erkrankt. Viele junge Moldawier studieren Ökonomie, so manche von ihnen wandern nach dem Studium aus.

"Den aktuellen Zustand Moldawiens erkennt ihr an der Staatsbank" meinte Nicolae und zeigte auf ein ziemlich heruntergekommenes Gebäude. Die private Bank auf der anderen Straßenseite sah schon viel hübscher aus. Die eigentlichen Sehenswürdigkeiten Chisinaus sind schnell abgehoppt: das Regierungsgebäude, das Parlament, der Sitz des Staatspräsidenten, der Triumphbogen (zum Gedenken an den Sieg der Russen und ihren Alliierten über das Osmanische Reich), der Stadtpark mit einer schönen, originalgetreu wieder aufgebauten Kirche sowie die Statue Stefans des Großen, des letzten Herrschers des Fürstentum Moldaus, der sich den Osmanen widersetzen konnte, am Ende jedoch einen Vertrag mit dem Sultan schließ. Sein Konterfei befindet sich heute auf Banknoten. Diese sogenannten Sehenswürdigkeiten besichtigte die Gruppe jedoch erst gegen Ende der Tour. Nicolae wollte einer großen Demonstration der Sozialisten entgehen, die durch die Straßen zogen und am Stadtpark Wahlkampf machen wollten. So konnten Guy, David und CK sehen wie die "normalen Leute" in Chisinau lebten. Sie betraten ein Haus mit mehreren Wohnungen, in dem der Flur so ärmlich aussah wie in bisher keinem anderen europäischen Land gesehen. Der Heizkörper funktionierte zwar, war aber total verdreckt und verstaubt. "In die gemeinschaftlichen Teile wird kaum Geld gesteckt. Die Leute nehmen das Geld lieber für die eigene Wohnung, die dann oft um einiges besser ausschaut", erklärte Nicolae. Verständlich bei den extrem niedrigen Gehältern in Moldawien. Nicolae war früher Lehrer gewesen, doch umgerechnet 180 Euro im Monat stellten ihn nicht zufrieden und er wechselte in die Tourismusbranche.

An einem alten Wohnort Pushkins (in dem sich heute ein Museum über den berühmten Dichter befindet) kamen sie ebenfalls vorbei. Im Innenhof befand sich eine Statue des berühmten Russen. PAG's wie in Luxemburg gibt es in Chisinau anscheinend nicht. Da können plötzlich riesengroße Appartementhäuser in Wohngebieten mit eher kleinen Häusern aus dem Boden gestampft werden. Wie überall auf der Welt gibt es große Debatten darüber welche Gebäude unter Denkmalschutz gestellt werden sollen. Ein altes Fabrikgebäude gehörte auf jeden Fall dazu. In Chisinau gibt es mehrere orthodoxe Kirchen. Eine betrat unsere Reisegruppe und konnte drinnen zufällig einer Taufe beiwohnen.

An Märkten vorbei ging es bei doch recht kalten Temperaturen zum Bahnhof. Vor demselben befand sich ein Denkmal zur Erinnerung an die nach Sibirien Zwangsdeportierte. Es zeigte eine Kolonne von verzweifelten Menschen. "Der Zug des Todes" meinte Nicolae. Von Chisinau aus fahren am Tag etwa drei Züge nach Moskau und zwei nach St.Petersburg. Der Bahnhof selbst war recht leer, der große Bahnsteig total leer. "Ein regelrechter Geisterbahnhof" schoss es CK durch den Kopf. Diese Züge waren längst nicht mehr lukrativ und die Staatsbahn schrieb wohl nur rote Zahlen, fernab jeder Konkurrenzfähigkeit zu den nicht viel teureren, aber enorm zeitsparenden Flügen in die russischen Metropolen.

Zum Essen ging es in eine Filiale der Placinte. Nicolae half noch bei der Bestellung und verabschiedete sich dann von seinen Kunden. CK aß eine Placinte mit Käse und trank ein helles Bier (0,5) für umgerechnet nur ca. 3 Euro. Nach diesem späten Mittagessen gibt es nochmal kurz ins Hotel, bevor die drei Luxemburger gegen sechszehn Uhr zum Taproom27 aufbrachen. In dieser Craftbeerbahn waren die anderen Luxemburger versammelt. Liz hatte Karten für alle. Und siehe da, VIP-Karten sogar. Stark! Großes Danke an die FLF.

Nach fünf Uhr tauchte eine Stretchlimo auf. CK fragte in die Runde, wer denn mitfahren wollte. Es waren noch vier Plätze frei. Allein Stan war Feuer und Flamme. Die Anderen tranken lieber weiter Bier in der Bar und wollten im Anschluss mit Taxis zum Stadion fahren. Zu viert ging es also in der Limo ein wenig durch Chisinau und schlussendlich zum Nationalstadion. Stan war richtig gut drauf und erzählte lustige Stories. Wie die Eine, als er ein Date mit einer im Internet kennengelernten Frau hatte, die von sich selber behauptet hatte, recht sportlich zu sein, sich jedoch als ziemlich dicke und dementsprechend wohl so gar nicht sportliche Frau herausstellte. Auf Stans Frage "Sollen wir mal zusammen joggen gehen?" antwortete sie nicht wirklich, sondern druckste herum. Nachdem Stan ein wenig Smalltalk mit ihr gehabt und ein Essen verdrückt hatte, entschuldigte er sich um offiziell zum Klo zu gehen, in Wahrheit jedoch einen Abgang zu machen und die Frau mit der ganzen Rechnung allein im Restaurant sitzen zu lassen. CK lachte. Sicherlich alles Andere als nett, aber wieso hatte diese Frau auch so erbärmlich gelogen? Lügen haben kurze Beine. Stan referierte weiter über Frauen oder vielmehr darüber wie sie sein sollten und wie lieber nicht. Am Stadion ließ der Fahrer seine Gäste aussteigen und es wurde ausgemacht sich um 21:15 Uhr an gleicher Stelle wiederzutreffen.

Im Stadion gab es kostenlosen Glühwein. Guy, Stan und CK waren begeistert. David seinerseits konnte damit leider nichts anfangen. Gleich vier Becher flossen CK's Kehle vor Anpfiff hinunter. Die Stimmung während des Spiels war nicht so gut wie in San Marino, aber besser wie in Minsk und die Luxemburger Fans im VIP-Bereich waren öfters im Fernsehen zu sehen. Jean Schiltz wurde kurz mit Gesängen gefeiert und winkte aus der Loge hinunter. Das Spiel war recht ausgeglichen und endete verdientermaßen 1-1. Moldawien ging durch einen Foulelfmeter in Führung. Für die roten Löwen glich Stefano Bensi aus. Sinani vergab eine Hundertprozentige zum Auswärtssieg. Dies war jedoch letztendlich egal, da Weißrussland mit einem 0-2 in San Marino den ersten Platz ohnehin problemlos verteidigt hätte. Luxemburg ist immerhin Gruppenzweiter, bester Gruppenzweiter im D-Turnier sogar und könnte theoretisch noch in die Playoffs nachrücken, wenn Georgien, Kosovo, Weißrussland oder Mazedonien sich über die "normale" EM-Qualifikation bereits qualifizieren sollten, was jedoch alles total unwahrscheinlich ist.

Nach dem Spiel war es nicht so leicht, Taxis zu ergattern. So fuhren Stan, Dan und Winnie mit unseren drei Helden in der Limo mit. Sie wurden vorm Blue Radisson (Spielerhotel) hinausgelassen und sollten dort noch ein paar Gläser mit Verbandsfunktionären trinken. Für Guy, David und CK ging es ins La Taifas, eines der angesagtesten traditionellen Restaurants der Stadt. Hier hatte Mario groß für die Luxemburger auftischen lassen. Es gab drei verschiedene Vorspeisen, Suppe, vier Hauptgerichte und ein Dessert zum Kosten für alle drei. Eigentlich konnte kein Mensch so viel essen, aber die einheimischen Spezialitäten waren alle sehr lecker und es wurde so einiges verputzt, auch wenn am Ende doch die Hälfte übrigblieb. Auch Sepp Blatter war bereits im La Taifas gewesen, stand doch ein Foto seines hohen Besuchs auf einem Vorsprung in der Wand. Zu Trinken gab es jeweils ein Bier und zwei Wasser. Und zum Abschluss einen teuren Cognac, der jedoch bezahlt werden musste. Gegen Mitternacht begaben sich die drei Protagonisten zu Fuß regelrecht vollgefressen und rundum zufrieden in ihre Kojen zurück.

Am Montag gegen elf Uhr holte der Fahrer im Kleinbus die drei Helden am Hotel ab und fuhr sie zum Flughafen, wo sie bei der Lufthansa für ihre beiden Flüge eincheckten und entsprechende Bordkarten erhielten. David und CK tauschten ihre restlichen Lei zurück in Euro. Die Anderen waren ebenfalls bereits anwesend. Raym erzählte, dass moldawische Nationalisten die antifaschistischen Aufkleber im York Pub entdeckt hatten. Jenes Pub wird wohl recht oft von ihnen frequentiert. Glücklicherweise jedoch nicht am Samstag. Sie hatten sich daraufhin im Internet über Luxemburgs Fanszene informiert. Ein gewisser Sergej N., ein in Luxemburg lebender Antikommunist und Faschosympathisant, bekam davon Wind und informierte ihm bekannte M-Block-Leute. Die Geschichte machte schnell die Runde in Luxemburg und sogar ein besorgter Olli P. hatte sich deswegen frühmorgens bei Raym gemeldet. Die Nationalisten wollten die Luxemburger schnappen und für ihre Missetat verprügeln. Nur gut, dass diese nun das Land verließen. Bei einer etwaigen Rückkehr irgendwann nach Chisinau ist das sympathische York Pub nunmehr leider "verbotene Zone".

Die Rückfahrt nach Frankfurt verzögerte sich um einige Minuten, da die Tragflächen des Flugzeuges erstmal von Schnee und Eis befreit und mit einem Enteisungsmittel versehen werden mussten. In Frankfurt hatte seinerseits der Flug nach Luxemburg ca. 1:30 Stunde Verspätung. Gegen halb acht hatten die Fußballfans jedoch wieder Luxemburger Boden unter den Füssen. Guy begab sich zu seinem Auto, David und CK fuhren mit einem Bus zum Bahnhof. Von dort aus ging es mit dem Zug nach Bettembourg bzw. Belval-Université in die jeweilige Heimat zurück. Unter dem Strich war es eine recht erfolgreiche Nation's League, aber der Traum von einer Qualifikation für die EM ist bis 2024 ausgeträumt. Es wäre schon ein Wunder, wenn sich die Möglichkeit eines Nachrückens in die Playoffs ergeben würde und es über die am 2.Dezember ausgeloste "normale" Qualifikation zu schaffen, ist wohl auch sehr unwahrscheinlich. Nichtsdestotrotz kann diese Kampagne so schnell wie möglich kommen. Der Autor dieses Berichtes ist heiß auf neue Reisen, egal wohin. Bis dahin allen Lesern alles Gute!, gez. euer CK.

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