20.-21.05.2022. DIE FAHRT NACH GIEẞEN

Am Freitag gegen halb zwei holte Toto seinen Kumpel CK im Neiduerf auf der Arbeit ab. Zu zweit ging es im Auto in die Universitätsstadt Gießen. Dabei wurden interessante Gespräche über gemeinsame Bekannte, die noch anstehenden Saisonentscheidungen, die jüngsten Gerüchte um den OFC (Sportdirektor und Trainer stehen wohl vor dem Aus), Urlaubspläne und vieles mehr geführt. Unterwegs wurde an einer Raststätte Halt gemacht. CK trank eine Spezi und genehmigte sich ein paar Nüsse.

Gegen sechs Uhr checkten die beiden Fußballfans für 67 Euro pro Kopf in zwei Einzelzimmern im Parkhotel ein. Das Hotel lag sehr zentral aber doch in einer ruhigen Gegend voller kleiner Einbahnstraßen. CK verletzte sich dummerweise noch an seiner Hand, als die Autotür unglücklich zufiel. Das Ganze war aber nicht weiter tragisch. Nur eine kleine Quetschung. Totos Auto konnte in einem kleinen Hinterhof abgestellt werden. Von dort führte eine Tür direkt zum Treppenhaus. Die Zimmer waren sehr sauber und beide Gäste waren zufrieden.

Gießen wurde ein wenig zu Fuß erkundet. Die beiden kamen u.a. am Mathematicum vorbei, dessen Besuch sich sicher einmal lohnen würde, aber leider war hier und heute dafür keine Zeit mehr. In einem orientalischen Imbiss in Bahnhofsnähe wurde ein Snack zu Abend gegessen. Für CK gab es eine leckere Falafel Roll. Den Abend verbrachten die beiden Fußballbegeisterten in Ritzis Sportsbar. Der Eintritt (offiziell: "Sicherheitsgebühr", wohl zum Bezahlen der beiden Türsteher gedacht) kostete 3 Euro. Noch war der Laden fast leer. Er sollte sich jedoch später nach und nach ordentlich füllen. Toto trank Cola, CK brav Mineralwasser. Hier lernten unsere beiden Protagonisten einen dummen Ballermann-Song kennen. "Saufi saufi" von Tobee. Recherche auf eigene Ohrwurmgefahr! In Hessen darf in Kneipen übrigens noch geraucht werden. Dies freute Toto natürlich, doch CK fand es eher störend, zumal seine Klamotten später wieder furchtbar stanken. Im Laufe des Abends nahmen auch vier Damen noch am gemeinsamen Tisch Platz. Jene hatten wohl ihren Mädelsabend. Wirklich ins Gespräch kamen unsere beiden Helden aber nicht mit den Frauen, was auch daran lag, dass sie hier vor allem das Relegationsspiel Kaiserslautern-Dresden verfolgen wollten. Jenes endete übrigens nach einem eher trostlosen Kick 0-0. Es ist zu befürchten, dass dieses Resultat den Pfälzern beim Rückspiel in Dresden nicht reichen wird. Später ging es zu Fuß zurück zum Hotel.

Am Samstagmorgen checkten CK und Toto nach acht Uhr aus. Toto holte sich einen Kaffee in einer Bäckerei, CK ein "Pain au chocolat". Später ging es im Auto zum Parkplatz am Stadion. Toto war sich nicht sicher ob es nicht noch einen zweiten Parkplatz gab und so drehte er trotz des Hinweises der Polizei, doch hier sein Auto abzustellen, noch einmal eine Runde durch Gießen um in der Folge doch das Auto am vorgesehenen Parkplatz abzustellen. Dummerweise war mittlerweile ein Parkwächter aufgetaucht. Jener verlangte doch tatsächlich 5 Euro Parkgebühr. "Wir Offenbacher sind echt die Melkkuh der Liga und des Verbands" schimpfte Toto. Andi und Daniela waren ebenfalls bereits anwesend. Mit ihnen zusammen ging es zum Eingang zur Gegengerade. Unterwegs holte Toto sich noch einen zweiten Kaffee und Quarkbällchen.

Am Eingang zur Gegengerade warteten schon einige Fans auf den Einlass. Toto kam mit einem Verkäufer des "Erwins" ins Gespräch. Nach und nach tauchten mehr Bekannte von ihm auf. Zudem wurden rote Tshirts mit "Kämpfen und siegen" für 10 Euro das Stück verkauft. CK verzichtete auf einen Kauf, Toto legte sich aber natürlich ein Exemplar zu. Im Anschluss ging es ins Stadion. Die Offenbacher waren heute auf drei Bereiche verteilt: auf die Haupttribüne, die 50-50 auf beide Vereine aufgeteilt wurde, den eigentlichen Gästeblock links nebenan sowie auf die gesamte Gegengerade (von der ein zentraler Bereich jedoch für den hessischen Rundfunk gesperrt worden war). Das Stadion war mit ca. 4 000 Zuschauern restlos ausverkauft, darunter über 3 000 Fans der Kickers. Die Fans der Steinbacher hatten rechts neben der Haupttribüne ihren Platz. Hinter einem der Tore befand sich zudem ein Zelt für VIPs. Klares Heimspiel also für den OFC! Die Auswahl des Gießener Waldstadions war jedoch mehr als fragwürdig. Ein größeres Stadion (bspw. Wiesbaden) wäre für die Austragung des Endspiels schon wünschenswert gewesen. Das sah auch CK so, wenngleich ihm der Ground an sich schon gut gefiel. So wurden aber halt leider einige Fans "ausgesperrt" und die Fans standen echt dicht beieinander gedrängt. Entgegen aller Sicherheitsvorschriften waren sogar gelbmarkierte Treppenaufgänge mit Fans zugestellt. Auf dem Rasen tanzte ein Maskottchen des hessischen Fußballverbandes herum. Sollte wohl ein Löwe sein ;-)

Das Catering war auch interessant organisiert. Alles kostete genau 3,50 Euro. Bezahlt wurde aber nicht in Euro, sondern in Wertmarken, die für 3,50 Euro die Marke erstanden werden konnten. CK checkte dies jedoch zunächst nicht, bestellte eine Cola und ein Bier, bekam diese auch dahingestellt. wollte bezahlen und wurde dann aufgeklärt dass er doch erst an einer Chipskasse Wertmarken erstehen sollte. Die Frau am Bierstand sah nicht sehr glücklich aus, aber sie hätte ja im Vorfeld auf die Markenpflicht hinweisen können. Also stellte CK sich in die Schlange und holte drei Marken. Toto stellte ihm noch Udo vor, einen Freund, der mit zwei Kumpels beim Groundhopping in Esch gewesen war. Alle drei hatten dort in der Brasserie Terres Rouges ein Bier auf CK getrunken. Das Codewort für das Freibier war übrigens "Scheiss Bayern" ;-)

In der ersten Halbzeit stand CK neben Toto und Daniel A. im Fanblock. Hier waren auch Väter mit ihren Kindern anwesend. Eigentlich erstaunlich, denn die Kinder konnten kaum viel sehen. Es war recht eng und noch vor Anpfiff gab es ein wenig Pyro in beiden OFC-Blöcken. Die Kickers waren bei sommerlichen Temperaturen in den ersten 45 Minuten die bessere Mannschaft und erspielten sich mehr Torchancen. Folgerichtig fiel noch vor der Pause das 1-0. Serkan Firat ließ sich als Torschütze feiern, den Ball haute jedoch ein Steinbacher Verteidiger ins Netz. Beim Torjubel wurden zwei Bauzäune umgemäht. Der Weg für einen möglichen Platzsturm war also bereits freigeräumt. Die Stimmung war insgesamt eigentlich recht gut. Es gab OFC-Wechselgesänge zwischen Gegengerade und Auswärtsblock, sowie bekannte Fanlieder vom "Geist vom Bieberer Berg" und von der Fanfreundschaft mit Bayer Leverkusen. Einige Bayerfans hatten heute i.Ü. auch den Weg nach Gießen gefunden. Wer nicht hüpfen wollte, wurde zudem als "Frankfurter" beleidigt :-D Ebenfalls irgendwie lustig war die Tatsache, dass die Steinbacher Fans quasi alle weiß und die Offenbacher Fans alle rot trugen, während die beiden Mannschaften auf dem Rasen jedoch in der jeweils anderen Farbe aufliefen. Die Roten supporteten also weiß gekleidete Offenbacher, die Weißen supporteten in Rot spielende Steinbacher.

Die zweite Halbzeit verbrachte CK lieber hinter der letzten Reihe. Er mag nun mal seine Bewegungsfreiheit zu sehr um sich noch in volle Fanblöcke reinzuquetschen. Zudem holte er sich eine leckere Rindswurst mit Senf. Später zudem noch ein zweites Bier. In den zweiten 45 Minuten verwaltete der OFC das Ergebnis zu sehr und am Ende hatte Steinbach gar noch eine Riesenchance um die Verlängerung zu erzwingen, doch Torhüter und Verteidiger retteten in extremis und so stand am Ende ein glücklicher, aber nicht unverdienter Pokalerfolg der Kickers, die zum ersten Mal seit 2016 mal wieder den Hessenpokal erringen konnten, nichtsdestrotz mit nunmehr 12 Titeln jedoch immer noch Rekordpokalsieger sind. Nach Abpfiff stürmten sehr viele Offenbacher das Feld, darunter auch Toto. CK sah dem Geschehen vom Spielfeldrand aus zu. Spieler und Fans feierten gemeinsam, der Pokal wurde später noch offiziell überreicht und überall sah man nur in glückliche Gesichter (Anhänger Steinbachs waren ja keine im Umfeld unseres Autors.) Daniela und Andi verabschiedeten sich von CK und fuhren nach Hause. Der Dreggsack meinte, CK müsse öfters vorbeikommen, da der OFC doch immer gewinnen würde, wenn er vorbeischaute. "Du musst eine Dauerkarte bekommen" meinte er. Vorm Spiel hatte das Auftauchen CKs ihn schon beruhigt, dass heute alles glatt laufen würde.

Als Toto vom Spielfeld zurückkam, verließen die beiden Fans das Stadion und begaben sich zu den Fanbussen. Später zurück zum Auto. Einigen Bekannten Totos begegneten sie dabei noch unterwegs. Es wurde sich umarmt und Fotos geschossen. Auf dem Parkplatz redeten die beiden Fans zudem noch etwas länger mit einem Freund Totos, der gerne zum Groundhoppen nach Luxemburg kam. Beggen und Beles wurden ihm empfohlen, *GGG*.

Später ging es im Auto wieder zurück nach Luxemburg. Die Idee, vielleicht noch nach Trier zum Spitzenspiel der Oberliga Rheinland-Pfalz gegen Worms, zu fahren, wurde schon aus zeitlichen Gründen verworfen. Die Eintracht gewann dieses Spiel übrigens nach 0-1-Rückstand durch Tore in der 94ter und 95ter Minute noch mit 2-1. Trotzdem können sie den ersten Platz am letzten Spieltag leider nicht mehr aus eigener Kraft schaffen, da Worms das um 11 Tore bessere Torverhältnis hat. Die erste Hälfte wurde übrigens noch im Auto auf dem Handy verfolgt. CK döste ansonsten teilweise auf der Heimfahrt (Bier plus Autofahren macht müde!) und es gab zwei Raststättenstops. Statt nach Trier ging es am Abend noch in die Hauptstadt zu einem Besuch des "Märtchens", wo CK und Toto noch einen Gyros zu Abend aßen. Bei der Rückkehr ins Auto erfuhren sie erfreut vom Trierer Wahnsinn. In der Folge lieferte Toto CK noch zuhause ab und so endete ein schönes Fußballwochenende, welches auch durch den DFB-Pokalsieg der Bullen aus Leipzig nicht getrübt werden konnte. Allerdings würde CK schon gerne auch mal ein Landespokalfinale mit 1860 erleben. Die Löwen waren im Halbfinale im Elferschießen an Aubstadt gescheitert, die an diesem Tag wiederum im Elferschießen gegen Illertissen den Kürzeren zogen. Aber erstmal können sowohl Offenbacher wie auch Sechziger sich auf die Auslosung der ersten Runde des DFB-Pokals freuen. In dem Sinne: bis zum nächsten Mal, liebe Leser! gez. euer CK.

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