01.-04.09.2017. DIE FAHRT NACH FRANKREICH

Am Donnerstagabend ging CK nicht schlafen. Nach dem 1-0-Sieg über Weißrussland dank da Motas schönem Volleytor feierte er feucht-fröhlich bis nach 1 Uhr in der MK Bar, seinem "Wohnzimmer". Nach der Feier ging es in die Wohnung. Schnell die Reisetasche gepackt und ab ins Internet um u.a. das Tor noch einmal zu sehen, sich durch Fotos zu klicken und Mails zu beantworten. Irgendwann war es Zeit zu duschen, bevor es zu Fuß ins Nachbarviertel Raemerich ging. Auf dem Parkplatz des dortigen Supermarktes sollte unser Protagonist von seinen Mitfahrern abgeholt werden.

Gegen vier Uhr tauchte Liz auf. Kevin und Mich saßen bereits im Wagen, sie waren vorher abgeholt worden. Zu viert ging es nun zum Flughafen Metz-Nancy. Eigentlich hätten unsere Helden ursprünglich von Luxemburg aus fliegen sollen, doch der bereits gebuchte Flug mit HOP (Tochtergesellschaft der Air France) war vom Findel auf den kleinen französischen Regionalflughafen verlegt worden. Benzinkosten und Parkgebühren wollte die Fluggesellschaft jedoch zur Entschädigung übernehmen. Von Metz-Nancy ging es mit Umsteigen in Lyon nach Toulouse. CK schlief die meiste Zeit über.

Vom Flughafen in Toulouse ging es mit Tram und Metro in die Innenstadt. Im Hotel Ibis standen die Zimmer von Liz und CK bereits zur Verfügung und sie checkten ein. Kevin und Mich stellten ihr Gepäck ins CK's Zimmer ab. Zusammen ging es zu einer ersten Stadtbesichtigung. Toulouse ist eine hübsche Stadt, an der Garonne gelegen, mit vielen Bauwerken aus roten Backsteinen, was ihr auch den Beinamen "la ville rose" einbrachte. Die meisten Sehenswürdigkeiten liegen recht nah beieinander: das Kapitol, das Dominikanerkloster "Les Jacobins", die alte Brücke "Pont Neuf", die Basilika Saint Sernin, die Kathedrale... In einem Restaurant in Nähe des Klosters wurde zu Mittag gegessen. CK genehmigte sich "Pavé de Saumon" (Lachsfilet) mit einem kleinen Salat als Vorspeise und einem Stück Himbeertorte als Dessert.

Nach dem Mittagessen war Mittagsschläfchen angesagt. Alle waren noch recht müde und so legten sie sich erstmal zwei Stunden ins Hotelbett. Mittlerweile war das Zweibettzimmer von Mich und Kevin auch verfügbar. Am späten Nachmittag ging es in eine Craft Beer Bar, in der die drei Jungs verschiedene (nicht gerade billige, dafür aber recht leckere) Biere ausprobierten. Im Laufe des frühen Abends kamen immer mehr Leute in die recht bald gut gefüllte Bar, darunter erstaunlicherweise auch viele Frauen mit Spaß am Biergenuss. Es wurde über Fussball gefachsimpelt. CK klärte seine Mitfahrer über die Regionalliga Bayern auf und Mich entschied sich spontan dazu den FC Pipinsried auf Facebook zu "liken" ;-) 1860 spielte derweil zeitgleich leider nur 0-0 gegen Ingolstadt II. Schlimmer als der Verlust zweier wichtiger Punkte im Aufstiegskampf war jedoch die schwere Verletzung Timo Gebharts (Muskelbündelriss), der nunmehr monatelang ausfallen wird...

Zu Abend aßen unsere vier Fussballfans in einem französischen Restaurant am Kapitol. Für CK gab es ein "Steak haché avec frites". Zum Dessert gab es Zitronenkuchen. Im Spielerhotel ("Crowne Plaza" direkt am Kapitol) trafen unsere Helden auf zwei Mitglieder des "Roude Léiw", mit denen noch ein paar Worte gewechselt wurden. In der Hotellobby gab es Guinness (wenngleich nur aus der Dose), CK schlug gleich mal zu. Ein paar Journalisten waren ebenfalls anwesend. Laurent Schüssler erwies sich wieder mal in einem Gespräch als "sehr kritisch" und sah trotz des dreifachen Punktgewinns gegen Weißrussland noch so einiges Verbesserungspotential bei der jungen Mannschaft.

Nach Verlassen des Spielerhotels wurde mit Bedauern festgestellt, dass es aus allen Kübeln goss. Also erst mal noch ein Cidré in einem Café trinken! Nachdem dieser ausgetrunken worden war, regnete es zwar immer noch, aber bei weitem nicht mehr so stark. Durch das eklige Pisswetter hindurch ging es zurück zum Ibis, wo unsere Helden recht nass ankamen und sich alsbald schlafen legten.

Am Samstag ging es nach dem Frühstück zum Bahnhof. Hin- und Rückfahrt nach Carcassonne kosteten 35 Euro. Dort angekommen, gab es Regenschauer und es wurde erstmal die Flucht in ein Café eingeschlagen. In demselben gab es Bockbier :-) Nachdem die Schauer vorbei war, schien den ganzen Tag über die Sonne und die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende, von Viollet-le-Duc restaurierte mittelalterliche Cité de Carcassonne konnte besichtigt werden. Für nur 9 Euro (12 mit Audioguide) konnte die "Festung in der Festung" betreten werden. Hier liefen unsere Helden über die Festungsmauern von Turm zu Turm und fühlten sich wie Komparsen in "Game of Thrones" ;-) Im Ernst: Carcassonne gehört zu den Top 10 der französischen Sehenswürdigkeiten und ist absolut empfehlenswert. Wer daran auch nur im Geringsten zweifelt, soll sich mal meine Fotos auf Facebook ansehen ;-) Auch die Kathedrale ist recht beeindruckend. Auf einem Platz inmitten der engen, verwinkelten Gassen wurde zu Mittag gegessen. Kevin und Mich aßen das lokale Gericht Cassoulet, welches CK an einem anderen Tag noch ausprobieren wollte, wozu er aber leider nicht mehr kommen sollte.

In Toulouse wieder angekommen, ging es erstmal ins Hotel, bevor am Abend der "Thirsty Monk" (Irish Pub mit einer großen Auswahl an Craft Beers) gestürmt wurde. Hier waren Raymond, benem und Laurent bereits anwesend und in Gesprächen mit anderen Gästen vertieft. Pascal Grüneisen und sein bester Freund Marco tauchten später auch auf. Zusammen wurde gesungen und sich über Fussball unterhalten. Ein paar hübsche Frauen waren auch zugegen. CK kam mit einem Waliser namens Wilton ins Gespräch. Dieser erklärte ihm, dass nicht Gareth Bale oder Mark Hughes der beste walisische Fussballspieler aller Zeiten sei, sondern John Charles. Man lernt jeden Tag etwas Neues hinzu ;-) Der Autor dieses Berichtes hatte noch nie vorher von ihm gehört. Wilton war angeblich als Techniker bei Airbus tätig. Irgendwann fuhren Pascal und Marco mit einem Taxi zurück in ihr weiter weg gelegenes Hotel, Liz begab sich ebenfalls schlafen, benem war bereits lange vorher entschwunden, Raymond und Laurent enterten eine Disco, in der CK und Mich wegen kurzen Hosen nicht reindurften. Wilton war total betrunken und hob erstmal neues Bargeld von einem Automaten ab. CK musste pinkeln und suchte in einer Unterführung nach einer Toilette. Dort war aber keine und so fuhr er die andere Seite wieder mit der Rolltreppe hoch und lief einige Meter weiter bis er sich schließlich verzweifelt an einer Botanik erleichterte. In der Folge entschied er sich schlafen zu gehen und brach zum Hotel auf. Kevin und Mich sollten es ihm gleich tun und sie ließen den armen Wilton alleine zurück.

Der Sonntag stand ganz im Schatten des Fussballspiels am Abend. Versammlungsort war laut Batty der "Melting Pot" (Irish Pub in der Rue de Strasbourg.) Dort arbeitete eine sehr süsse Frau, die sich über die vielen Gäste aufrichtig freute. Nachdem Kevin, Mich, Liz und CK Toulouse (u.a. den Stadtpark und den Flohmarkt) noch ein wenig näher unter die Lupe genommen hatten, ging es gegen halb zwei zum Treffpunkt, an dem bereits alle aktiven Supporter anwesend waren: Batty und seine Jungs, Mario Weides und Domi, Paul Krier, die Clique um Raym, Pascal und Marco, später auch Guy Braun und Sandra... CK trank ein Killkenny nach dem Anderen und laberte ein paar Franzosen am Tresen zu. Einige Lieder wurden bereits angestimmt. Vor allem draußen vor der Tür, was Passanten zum Schmunzeln brachte. Domi war total begeistert von der Stimmung und meinte später zu CK, er wolle nun auch alle Spiele, sprich 10 aus 10, fahren ;-) Sammy rauchte einen Joint, woraufhin ihn die Bedienung höflich bat den lieber auszumachen, da es sonst Ärger mit der Polizei geben könnte. Der süsse Geruch zog durch die offene Tür in den Pub hinein. CK machte irgendwann eine Trinkpause und holte sich ein leckeres Sandwich, Chips und Wasser im nächsten Subway. Bis zum Spielanpfiff sollte er nur noch ein letztes Killkenny trinken.

Irgendwann fuhren Paul und Marco zurück in ihr Hotel und von dort aus später zum Stadion. CK brach mit Guy und Sandra zu Fuß zum Stadion auf. Kevin, Mich und Liz waren bereits früher aufgebrochen und warteten am Eingang zum Auswärtsblock, da Liz noch CK's Ticket (Preis: 20 Euro) bei sich hatte. Zusammen ging es durch die eher laschen Kontrollen in Block C, in dem alle anwesenden Luxemburger Fans auf ihren Stühlen standen. Der Support war an diesem Tag ziemlich gut. Fast 90 Minuten lang wurde durchgesungen und -gebrüllt. Das Spiel der Löwen war einfach nur klasse. Zwar hatten die Franzosen 74% Ballbesitz, aber die Luxemburger verteidigten geschickt im Raum, ließen kaum gefährliche Torchancen zu und wenn doch mal ein Ball gefährlich wurde, war Joubert zur Stelle und parierte. Chris Phillips klärte zudem einen Ball auf der Linie. Vorne gelang Gerson Rodriguez sogar fast der Siegtreffer, doch sein Schuss knallte gegen den langen Pfosten. Als der Schiedsrichter irgendwann abpfiff und es tatsächlich immer noch 0-0 stand, war nur noch totale Begeisterung angesagt. Im Fanblock der Luxemburger wurde gefeiert, die ca. 30 000 Franzosen, die über weite Strecken des Spiels immer wieder ihre "Bleus" antrieben, waren stumm und still. Verbandspräsident Paul Philipp kam zum Fanblock und versprach Freibier im Hotel. Erinnerungsfotos wurden geschossen, Bilder für die Ewigkeit... Immerhin gab es seit 1914 keinen Punkt mehr gegen die Franzosen und nun 103 Jahre später war es endlich mal wieder soweit.

Im Hotel wurde es noch richtig laut. Fans, Spieler und Verbandsfunktionäre plünderten gemeinsam die Hotelbar, sangen und sprangen... Der Teufel war los. Ein in Luxemburg arbeitender Grenzgänger sprach CK auf die Auswärtsfahrt nach Sofia an. Er wollte mit den Franzosen im Oktober dorthin und erhoffte sich einige Tipps. Um zwei Uhr nachts wurden die lauten Gäste aus der Hotelbar hinausgebeten und nachdem eine Disco zu hatte, an einer anderen ein Türsteher den betrunkenen Luxemburgern den Eintritt verweigerte, landeten schließlich einige Spieler und Fans in einer Disco namens "Shanghai". Hierbei handelte es sich wohl um eine Gay Bar. Kaum saß CK am Tresen, machte ein schwuler Franzose ihn an, doch dessen Charmeoffensive musste er ablehnen. Bis fünf Uhr nachts gab es noch Bier und ein paar Shots Absinth auf Verbandskosten. Es wurde viel zusammen gelacht und besonders die Spieler kamen mit Franzosen ins Gespräch. CK baggerte irgendwann eine Marokkanerin an und tippte seine Nummer in ihr Handy. Ob die gute Frau sich jemals melden wird? ;-)

Gegen halb sechs ging es zurück ins Hotel. An der Ecke zur Strasse des Hotels lag ein schwarzer Obdachloser. Jenem hatte CK bereits am Vortag zwei Euro gegeben. Er schlief nun aber. CK steckte daraufhin einen 5 Euro-Schein in einen seiner abgestellten Schuhe. Was der gute Mann wohl gedacht haben mag als er morgens wach wurde und das Geld im Schuh fand? ;-) An einem Tag der Freude kann man die Freude ja schon mal mit Anderen teilen :-)

Am Montag verschlief CK das Frühstück, checkte jedoch pünktlich gegen elf Uhr aus dem Hotel aus. An einem Rechner checkte er noch in seinen Flug ein und ließ sich die Bordkarten an der Rezeption ausdrucken. Das Gepäck wurde in einem Abstellraum abgestellt. Zum Mittagessen ging es in ein Restaurant. CK aß einen Burger und trank erstmal nur Wasser. Er hatte die letzten Tage wahrlich genug Alkohol zu sich genommen. Liz war bereits früher ausgeflogen und die drei Jungs trafen sie nach dem Essen am Fluss wieder. Zu viert ging es in eine Eisdiele, wo alle jeweils noch zwei Kugeln Eis mit Schlagsahne bestellten.

Nachmittags holten unsere Protagonisten ihr Gepäck im Hotel ab und fuhren mit Metro und Tram zum Flughafen. Am frühen Abend gegen 18 Uhr ging es über Lyon zurück nach Metz-Nancy. Von dort aus im Auto zurück nach Luxemburg. Erst fuhr Liz, dann Kevin, der an einer Raststätte das Steuer übernahm. CK stieg in Belval als Erster aus, die Anderen fuhren weiter. So endete für unseren Helden eine tolle Auswärtsfahrt und die nächste folgt bereits in einem Monat, wenn es nach Stockholm geht um auch den Schweden noch zwei wichtige Punkte zu klauen, grins, gez. euer CK.

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