25.-27.03.2004. DIE FAHRT NACH FRANKFURT

Am Donnerstag nahm CK um 14:28 Uhr die S-Bahn nach Mannheim, von wo aus es über Frankfurt nach Wächtersbach ging. Dort holte ihn sein Onkel Fernand gegen halb sechs pünktlich ab. Mit dem Wagen ging es dann bis nach Kefenrod, wo der Luxemburger die Wohnung seiner Tante und seines Onkels bestaunen konnte. Ca. 100 Quadratmeter, eine kleine Küche, ein grosser Balkon, eine recht grosse Stube mit Esstisch, mehreren Sesseln und zwei Büropulten, ein Badezimmer mit Dusche, Badewanne und WC, ein Schlafzimmer sowie ein weiterer Raum (der im Sommer als Fernsehraum dient) für gerade mal 500 Euro im Monat ! Wirklich saubillig! Nach einem Abendessen mit recht interessanten Gesprächsthemen durfte CK sich noch Christines neuen Opernschwarm Rodney Gilfry in Mozarts "Don Giovanni" ansehen, bevor er auf einer ausgeklappten Couch im Fernsehraum übernachten durfte.

Am Freitag morgen frühstückte CK erstmal mit Fernand, bevor dieser wegfuhr um seinen Chauffeurdiensten nachzukommen. Gegen 14 Uhr sassen alle wieder beisammen beim Mittagessen. Als Christine dann ihren Mittagsschlaf hielt, zeigte Fernand CK seine eigene Europapokalklubwertung, recht interessant! Später ging es nach Bad Orb und Büdingen, wo auch in einer Pizzeria zu Abend gegessen wurde. Dabei unterhielt sich CK mit seiner Tante über ihren Roman "Sodom und Jerusalem", der hoffentlich bald einen Verlag begeistern und in Druck gehen wird. Der Abend endete wohltuend bei einer Flasche Rotwein vor einigen "Coupling" und "Will & Grace"-Folgen.

Am Samstag morgen kurz vor zehn Uhr stand der Luxemburger auf, ging duschen, frühstückte mit seinen beiden Gastgebern (die natürlich nicht vergaßen, ihm zu seinem Geburtstag zu gratulieren) und gegen Mittag wurde die Autofahrt nach Frankfurt angetreten. Wie sich herausstellte, wäre es jedoch klüger gewesen, erst nach Hanau zu fahren und von dort mit der S-Bahn nach Frankfurt hinein, denn Frankfurt ist- wie eigentlich jede Großstadt- für Autofahrer echt eine Katastrofe.

Am Bahnhof verabschiedete sich CK von Fernand und Christine und betrat die Eingangshalle, wo schon einige Frankfurter und Sechziger rumliefen. Auch die Löwenfans aus Kulmbach waren heute wieder dabei. Mit ihnen ging es runter zur S-Bahn und mit eben dieser zum Sportfeld.

An der dortigen S-Bahnhaltestelle traf CK auf Robert und einige andere Löwenfans, mit denen es zum Waldstadion ging. Auf dem Weg dorthin musste der Luxemburger sich mehrmals folgenden Ohrwurm anhören, den er irgendwann sogar laut mitsang: "Aus Böhmen kommt die Musik, sie ist der Schlüssel zum Glück und alle Türen sperrt sie auf, bis in den Himmel hinauf." Laut Robert hatten die meisten Amateuresupporter wie Kieferngarten bspw. es logischerweise vorgezogen, an diesem Tag nach Greuth zu fahren.

Eine Stehplatzkarte kostete 10 Euro. Eine Studentenermässigung gab es nicht mehr, da die ermässigten Karten bereits alle vergriffen waren. Nachdem CK's Rucksack von vorne bis hinten gefilzt worden war, betrat er die Baustelle Waldstadion. Noch schnell pinkeln und dann zum Bierstand!

Dort traf er Martin und Carlos aus Basel. Ersterer gratulierte CK gleich zum 24ten Geburtstag und kassierte somit das im Forum versprochene Bier. Michael Meier aus Mainz tauchte auch noch auf und bekam auch gleich ein Sechzger Manifest in die Hand gedrückt. Dann betraten Michael und CK Block 137, wo eine Ordnerin nochmal CK's Rucksack auf Waffen untersuchte. Immerhin musste er den Flaschenöffner diesmal nicht abgeben. Endlich drinnen und schnell runter zu OBu und Michael ! Dort tauchte auch Christian aus Velbert auf, der sich mittlerweile nach eigener Aussage auch noch dem Groundhopping verschrieben hat und praktisch sein ganzes Geld nur noch für Fussball ausgibt.

Die Stimmung im Löwenblock war recht gut. Zwar waren die Texte der von Marco mit seinem Megaphon angestimmten Liedern eher schlicht und unkreativ, die Melodien dafür aber altbekannt und geil zum Mitsingen. Laut Aussagen von Löwenfans, die schon öfters in Frankfurt waren, waren jedoch viel weniger Blaue da als früher und die Stimmung daher in anderen Teilen des Stadions leider überhaupt nicht zu hören. Dennoch hatten wohl die meisten im Block ihren Spass.

Lauth sass diesmal nur auf der Bank, Schroth und Agostino spielten von Beginn an. Die Löwen störten die Gastgeber bereits beim Spielaufbau, agierten bissiger, leidenschaftlicher, waren zweikämpfstärker und gingen bereits in der neunten Minute verdient in Führung: Einwurf Cerny, Schroth verlängerte per Kopf und Görlitz vollendete mit einem gefühlvollen Kopfball zum 0:1. Der deutsche U21-Nationalspieler freute sich riesig über sein erstes BL-Tor. Bei diesem Tor zeigte CK noch null Reaktion und wurde daraufhin von Christian gefragt, was denn los sei. "Ach ich weiss nicht, was gut ist. Vielleicht ist ein Abstieg ja doch besser." Immerhin war unter der Woche in den Zeitungen zu lesen gewesen, dass der TSV 1860 im Falle eines Abstiegs eine Rückkehr ins Sechzger Stadion in Erwägung zog. Wenigstens eine Abschiedssaison dort sollte den Löwenfans eigentlich vergönnt sein. Und Liga zwei im Sechzger ist allemal schöner als Liga eins in der Oly-Gruft. Zudem ist ein Abstieg ja vielleicht die einzige Hoffnung auf einen Ausstieg aus den unseligen AllianzArena-Verträgen. Doch am heutigen Tage war Sechzig der Eintracht in allen Belangen überlegen, agierte einfach kreativer und entschlossener. Doppelpass im Mittelfeld, Flanke Cerny, Flugkopfball Lehmann und in der sechszehnten Spielminute hiess es bereits 0-2. Besser konnte das Spiel für die Löwen nicht anfangen. Auch für den Ex-Stuttgarter war es das erste BL-Tor. Frankfurt war geschockt. Vor allem Willi Reimann, der Coach, der heute einen speziellen Logenplatz auf der sich noch im Bau befindlichen Tribüne hatte. Aufgrund eines Schiri-Schubsers beim letzten Eintracht-Spiel hatte er ja eine Sperre vom DFB erhalten, die er an diesem Tag absetzen musste. Lorant liess grüssen! ;))) Sechzig stand nun stabil in der Defensive und lauerte auf Konter. Mit dem 0-2 ging es in die Pause.

Beim Pinkeln traf CK auf Martin, der mit Carlos in Block 139 stand und nun vom Luxemburger aufgefordert wurde, doch bitte in den Nachbarblock rüberzukommen, was die beiden Basler dann später auch taten. Schnell noch zwei Bier geholt und schon ging es mit Michael wieder rein in Block 137.

In der zweiten Hälfte versuchten die Frankfurter nochmal alles, um den Anschlusstreffer zu erzielen, doch sie scheiterten am Abschluss oder Michi Hofmann war zur Stelle. In der 59ten Minute folgte Paules grosser Auftritt. Aus 34 Meter hämmerte der Australier einen Distanzschuss unhaltbar zum 0-3 ins Netz, ein Traum! Tor des Monats, dachten wohl viele in diesem Moment. Dieses Tor hatte keiner mehr verdient als Agostino. Bereits auf dem Abstellgleis gelandet, hatte er noch einmal im Training alles gegeben, sich eine Chance bei Falko Götz erkämpft und sie gegen Freiburg und vor allem jetzt in Frankfurt genutzt. Paule ist ganz klar ein Spieler, der absolut zum TSV 1860 passt. Ein echter Löwe halt! Und dieses Tor (sein drittes in dieser Saison) gönnt wohl jeder Sechzger ihm von ganzem Herzen. Bei diesem Treffer wurde auch der Luxemburger schlicht und einfach von den Anderen mitgerissen und war nicht mehr zu halten. "Auswärtssieg in Frankfurt" schallte es durch den Löwenblock, während CK abwechselnd mit Martin und Carlos durch den Block rumtollte, -hopste und -sprang. Zudem sang er- wie viele andere Löwenfans auch- lauthals "Wir singen Paul Agostino, Paul Agostino, wir singen..." Das Spiel war nun vorzeitig entschieden und der Wille der Eintracht gebrochen. Das 0-3 schaukelten die elf Blauen locker über die Zeit, während in den beiden Löwenblöcken eine einzige Party abging, an der sich leider wieder nicht alle beteiligten. Nach Spielende kam die Mannschaft noch in die Kurve und erntete zurecht grossen Applaus. Geil war auch, dass die Hertha in Leverkusen unter die Räder gekommen war (dieser Scheissverein gehört echt runter), während der FC Bayern leider 5-2 gegen Borussia Mönchengladbach gewonnen hatte. Schade schade...Das gefiel CK aber gar nicht. Carlos dagegen freute sich darüber, dass alle direkten Abstiegskonkurrenten und somit auch Gladbach Federn gelassen hatten. Doch in dem Punkt werden sich der Spanier und der Luxemburger wohl nie einig werden. Es gutfinden, dass Bayern gegen einen direkten Konkurrenten von Sechzig gewinnt, das kommt für CK niemals im Leben in Frage! Das hat auch nix damit zu tun, ob Löwenfan für oder gegen einen Abstieg des TSV ist, sondern hängt vielmehr damit zusammen, dass Löwenfan dem FCB keinen einzigen Sieg gönnt und auch keine Schützenhilfe von dem roten Pack braucht. Aber so nahm Carlos diese Information mit Wohlgefallen auf, während CK der Truppe um Jeff Strasser mehr Glück fürs nächste Spiel wünscht und dem FC Bayern hoffentlich wieder eine Niederlage, damit Platz zwei auch noch verloren geht.

Zusammen mit Michael und Christian trat CK nachher den Fussmarsch zur S-Bahn an. Wie er später erfuhr, wurde Martin währenddessen von einem Bullen am Parkplatz zu Boden gerissen und niedergeknüppelt, weil er versucht hatte einen Streit zwischen einem Sechzger und einem Frankfurter zu schlichten. So ne Scheisse aber auch!

Mit der S-Bahn ging es zurück zum Hbf. Dort trafen die drei Löwenfans noch auf Manni Wagner, der sich auch über den hochverdienten 0-3-Sieg freute und sich sogar noch daran erinnern konnte, den Luxemburger auf der Nürnberg-Fahrt im Zug getroffen zu haben. Der Meisterspieler von 1966 hatte jedoch wenig Zeit, da er seinen Zug noch erreichen musste und wurde mit Gesängen gebührend verabschiedet. Dann gingen Michael und CK zu McDoof um zu pinkeln. Als sie zurückkamen, war Christian nirgendwo mehr zu finden. Wahrscheinlich war er bereits in seinen Zug nach Siegen gestiegen. So begaben sich die beiden Anderen in die Stadt, wo sie erstmal eine Currywurst verspeisten.

In der "Bierbrezn" waren noch andere Löwenfans anwesend, darunter auch welche aus dem Rheinland wie Achim oder Patrick (ehemals Göppinger Löwen). Mit ihnen und einigen Eintrachtlern wurde noch über dieses und jenes gequatscht und debattiert, Bier getrunken und Lieder angestimmt. Werbung für seine HP machte der Autor dieses Berichtes auch noch, Exemplare des Manifestes wurden verteilt und CK machte die Bekanntschaft von "H", der öfters zu den Löwen-Amateuren ins Sechzger Stadion geht und einigen Lesern vielleicht bekannt sein mag.

Nachdem ein Frankfurter noch zwei Runden Kümmerling ausgegeben hatte, begleitete CK einen angeschlagenen Michael zur S-Bahn, der nun die Heimreise antrat, während der Luxemburger nochmal eine Runde durch den Bereich um den Bahnhof drehte. In den Laufhäusern waren keine Frauen zu finden, die dem Lauterer Studenten zusagten, so wurde also nichts aus einem schönen "Geburtstagsfick". Stattdessen betrat er nun einen Sexshop um im DVD-Angebot rumzustöbern, dies ist einfach Pflicht auf einer Frankfurt-Fahrt. Dort kam er mit dem Verkäufer hinter dem Tresen ins Gespräch. "Aha, grosse Werbung für den neuen Shooting-Star Sibel Kekilli"-"Ja, die haben wir zur Zeit gross im Angebot. Von der Pornomatte zur Berlinale, so kann es gehen."-"Ja, jeder hat mal klein angefangen, aber die hat schon was drauf."-"Ja, die ist schon süss, die würde ich auch nicht von der Bettkante stossen."-"Ich auch nicht." Nach diesem Plausch begab sich CK dann aber auch zum Bahnhof.

Mit dem IC ging es nun nach Mannheim und von dort aus mit der S-Bahn zurück nach Kaiserslautern. Wegen der Zeitumstellung war es nun bereits 3:18 Uhr, doch das Hard Rock Café hatte wie immer noch auf und so liess der Luxemburger den Abend noch schön bei ein paar Krefeldern, guter Musik und einem Plausch mit dem "Uralthippie" aus dem Fillmore ausklingen, bevor es endlich in die Heia ging.

Fazit der Fahrt: schöner Besuch bei Fern und Christine, tolles Spiel der Löwen, hochverdienter Sieg, gute Stimmung im Block, wieder mal nette korrekte Leute getroffen, auf 1860 angestossen und Spass gehabt, rundum eine gelungene Auswärtsfahrt, die Appetit auf mehr macht. Zwar bleiben die vereinspolitischen Probleme weiterhin bestehen, doch zumindest mit der Mannschaft war dies ein sehr versöhnlicher Tag gewesen. Rundum ein gelungener Geburtstag!, gez. euer CK.

13.01.2018. DIE FAHRT NACH FRANKFURT

Gegen acht Uhr holte Pascal Grüneisen unseren Protagonisten auf dem Belval ab. An der deutschen Grenze trafen sie sich mit Marco K., in dessen Auto es zu dritt nach Frankfurt ging. CK war noch ziemlich müde und schlief ein wenig. Gegen elf Uhr wurde Frankfurt erreicht, wo Marco in der Tiefgarage eines Hotels parkte. Auf dem Markt an der Konstablerwache trafen sie auf einen Fan der Frankfurter Eintracht, den Marco und Pascal kannten. Später stießen noch ein weiterer deutscher Freund, dessen Freundin und ein Luxemburger Frankfurtfan mit Freundin zu ihnen. Marco und CK tranken heißen Äppler, die Anderen Bier. Zudem genehmigten sich CK und Pascal eine Bratwurst an einem Stand. Es wurde viel zusammen gelacht und rumgealbert.

Gegen halb zwei ging es mit der S-Bahn zum Waldstadion bzw. zur Commerzbank-Arena. Hier trafen sie bei einem Fantreff auf der Wiesn noch auf Gitscho und Thomas May, die sich öfters bei Spielen der Luxemburger Nationalmannschaft blicken lassen. Es gab u.a. Pfefferminzlikör und Superbock-Bier, was CK jedoch verweigerte, da er diese Marke greislig findet.

Irgendwann war es Zeit zum Spiel aufzubrechen und CK betrat dank ausgeliehener Dauerkarte mit Pascal dessen angestammten Block 40. Dort schwenkt der Luxemburger seit jeher seine große Eintrachtfahne. Hier wird auch fröhlich Gras geraucht. Das ganze Spiel über roch es schön nach Cannabis.

Auch wenn die Sicht durch die großen Schwenkfahnen- typischerweise für Fankurven- recht eingeschränkt war, war es für jedermann offensichtlich, dass die Eintracht zwei verschiedene Halbzeiten spielte. In der ersten Halbzeit waren die Hausherren bemüht, spielten sich auch einige Torchancen heraus, von denen sie aber nur eine durch Haller nutzten. In der zweiten Halbzeit agierte die Truppe von Niko Kovac viel zu passiv und so konnten eigentlich recht schwache Freiburger nicht nur frühzeitig ausgleichen, sondern das 1-1 sogar über die Zeit retten. Ein überaus wichtiger Punkt für den Sportclub und zwei zu wenig für die Frankfurter, die die große Chance verpassten die Europacupplätze anzugreifen. Pascal und Marco waren entsprechend enttäuscht. Immerhin war die Stimmung im Stadion nicht schlecht. Zwar nicht annähernd vergleichbar mit der Stimmung, die im Siegesfalle geherrscht hätte, wie Pascal nachher immer wieder betonte, aber doch gut in Anbetracht des aus Sicht der Eintracht enttäuschenden Spielverlaufs. Es gab gar keine Pfiffe gegen das eigene Team, sondern auch nach Abpfiff immer noch Applaus für eine bisher gute Saison der Hessen.

Nach dem Verlassen des Stadions holten CK und Pascal sich beide noch etwas zu Essen. CK verspeiste eine Bratwurst und eine Leberkäs-Semmel. Zu Fuß ging es zur S-Bahn, mit derselben zurück in die Innenstadt. Im Anschluss ging es mit dem Auto heim nach Luxemburg. CK sollte den Abend später in der MK Bar ausklingen lassen. Dort fand noch ein Metalkonzert statt. So endete eine nette "Groundhoppingfahrt", gez. euer CK.

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