03.-08.06.2022. DIE FAHRT AUF DIE FÄRÖER INSELN (ÜBER LITAUEN)

Am Freitag mittag flogen CK und David B. von Luxemburg-Stadt nach Berlin. "Um Findel" begegnete ihnen schon einige Verantwortliche der FLF, darunter Präsident Pol Philipp und Pressesprecher Marc Diederich. Jene hatten einen Direktflug nach Vilnius. Es wurden kurz ein paar Worte gewechselt. David trank vorm Abflug bereits ein erstes Bier, CK erstmal nur Wasser. Mit einem Flug der Ryanair ging es in die deutsche Hauptstadt. Unterwegs (vermutlich aufgrund der Destination Berlin, also Deutschland) galt die Maskenpflicht. Dies sollte aber der einzige Flug auf dieser Reise mit Maskenpflicht bleiben. Der Flughafen Berlin-Brandenburg war jahrelang während der Bauzeit mit allerhand Negativschlagzeilen in der Presse und wurde im Herbst 2020 neun Jahre später eröffnet als eigentlich ursprünglich geplant. An manchen Stellen finden allerdings immer noch Umbauarbeiten statt. Unsere Helden hatten einen Smartpass um ggf. schneller das Gate wechseln zu können, falls nötig, jenen benötigten sie jedoch zu keinem Zeitpunkt. Zudem hatte der Weiterflug mit Baltic Air eh über eine halbe Stunde Verspätung.

Gegen neunzehn Uhr wurde Vilnius erreicht. Da unsere Protagonisten nur Handgepäck auf dieser Reise dabei hatten, mussten sie kein Gepäck abholen, sondern verließen sofort den Flughafen, vor dem schon zwei deutsche Bundeswehrsoldaten auf ihre Kameraden warteten, die zusammen mit unseren beiden Fans aus Berlin angereist kamen. In Litauen sind deutsche Soldaten im Rahmen eines NATO-Auftrags stationiert. CK und David fuhren mit einem Taxi zum Hotel Amberton in die Innenstadt. Jenes hat mittlerweile keine Rezeption mehr. Stattdessen bekommt man über SMS einen Zahlencode zum Öffnen seiner Zimmertür geschickt. Mit dem gleichen Code konnten nachts auch die elektronischen Schiebetüren an beiden Eingängen geöffnet werden. Bezahlt musste ohnehin im Voraus werden. Preis: 166 Euro für zwei Nächte. Die beiden Fußballfans checkten in ihre jeweiligen Zimmer ein. Guy Braun hatte ein Zimmer im gleichen Hotel. Er war bereits früher am Tag angereist, aber rein zufällig eben von einem ersten Trinkgelage mit dem M-Block zurück. Zu dritt ging es nun ins Old Green Grill House zum Abendessen. CK genehmigte sich dort leckere Cheese Ravioli als Hauptspeise sowie Apfelkuchen mit Vanilleeis als Dessert. Während David Bier trank, tranken Guy und CK argentinischen Rotwein. Es wurde viel geredet, erzählt und diskutiert, über Fußball wie Politik, die Stimmung war gut und ausgelassen. Da alle recht müde waren, begaben sie sich nach dem Essen zum Schlafen in ihre Gemächer zurück. So endete der erste Tag einer Auswärtsfahrt, wie sie vermutlich noch kein Luxemburger Fan vorher miterleben durfte.

Am Samstag nach dem Frühstück besichtigten Guy, David und CK die Innenstadt von Vilnius. Neben einem kleinen Abstecher in die Freie Republik Uzupis ging es natürlich hoch zum Gediminas Turm. David erwies sich dabei als fitte Gämse, denn er stieg den Berg (ein mit Steinen gepflasterter Weg, gefolgt von hölzernen Treppen) am schnellsten hoch. Oben war er außer Atem und erstand erstmal ein Wasser an einem Getränkeautomaten. Die Sicht über die Stadt war schon beeindruckend. Auf einen Besuch des Turms selber (Preis: 6 Euro) wurde jedoch verzichtet. Die drei Jungs blieben eine Zeitlang oben, genossen die Aussicht, schossen Fotos, tranken Wasser und begaben sich dann zu Fuß wieder hinunter. Es gab zwar auch einen Lift, doch zum alten Eisen gehörte hier noch keiner.

An diesem Tag sollte eine Baltic (Gay) Pride Parade in Vilnius stattfinden und Wagen wurden bereits bunt geschmückt. Ein Wagen zierte die ukrainische Nationalflagge (in blau und gelb) mit der Aufschrift "Slava Ukraini". Überhaupt waren vielerorts ukrainische Flaggen in Vilnius zu sehen. Zumindest gefühlt sogar mehr als litauische. Die Menschen in den drei baltischen Staaten fürchteten verständlicherweise ebenfalls einen Angriff Putins. Auf der Terrasse eines Lokals gab Guy erstmal Getränke aus. CK trank zunächst einen leckeren Grapefruitsaft, später ein erstes dunkles litauisches Bier. Am Nachbartisch saßen Regenbogenaktivisten.

Einige Künstler waren auch in der Stadt. Ein Junge spielte Flöte, ein goldener Guy Fawkes bewegte für einen Obolus einen Stab mit quasi unsichtbaren Fäden an seiner Hand. David und CK kauften Kühlschrankmagnete bei einem Souvenirshop. Vor allem ein Motiv mit Zelensky, dem heldenhaften Präsidenten der Ukraine, hatte es ihnen angetan. Unsere drei Helden wollten im Anschluss zum Radisson Blu, wo Fränk und die Leute vom M-Block auf der Terrasse am Vorglühen waren. Dort war jedoch niemand anzutreffen. Ein Telefonat klärte schnell das Missverständnis auf. Es gab noch ein anderes Radisson Blu auf der anderen Seite des Flusses und die FLF befand sich diesmal- im Gegensatz zu noch 2019- im vom Stadion weiter entfernteren Hotel. CK schlug vor der Zeitersparnis wegen ein Taxi zu nehmen. Gesagt, getan. Mit dem Taxi zum anderen Radisson und sich dort Fränk und Co. angeschlossen.

Die Luxemburger Fans saßen an mehreren kleinen Tischen vor dem Hotel, tranken Bier und aßen Pommes und Sandwiches. Ein Gönner bezahlte alle Getränke und das Essen. Anscheinend ein britischer Unternehmer (Fachkraft für Rohre?Klempner?), der seine Hochzeit in Vilnius feierte und Andere an seiner Lebensfreude teilhaben lassen wollte. Auch unsere drei Helden bekamen einen gemeinsamen Teller mit Sandwiches und Pommes. Es wurde viel gelacht und erzählt. Adri erzählte vom Platzsturm in Bremen bei Werders Wiederaufstieg in die erste Bundesliga. Bob übergab CK drei Karten für das Spiel am Abend. Irgendwann war es jedoch Zeit wieder zurück zum Hotel zu fahren und mit einem Taxi ging es ins Amberton, wo David noch seinen Schal und zwei Flaggen abholte.

Auf dem Fußweg vom Hotel zum Stadion kehrten die drei Jungs noch einmal kurz auf eine Terrasse zu einem letzten Snack und einem letzten Bier ein. Eine halbe Stunde vor Anpfiff wurde das LFF-Stadion (Kapazität: 5.422 Plätze) betreten. Die M-Block Fanatics standen überraschenderweise ganz rechts auf der Gegengerade. Der Block für die Gästefans befand sich jedoch ganz links. Bob G., der Capo der Fanatics, erklärte CK, dass im eigentlichen Auswärtsblock man Ärger bekommen hätte. Dort standen nämlich ein paar Luxemburger NATO-Soldaten (wohl zusammen mit deutschen Kollegen) und hatten gemeint, sie würden den Ton im Block angeben und die Stimmung machen. Klingt eigentlich mehr nach einer dummen Frotzelei als einem ernsthaften Disput, aber die Fanatics hatten die Soldaten als "arrogant" abgestempelt und wollten dort nicht stehen bleiben. Nun gut. Irgendwie traurig und schade, aber so standen die Luxemburger Fans halt auf zwei Bereiche der Gegengerade verteilt, wobei sich aber fast alle nun rechts auf der Gegengerade befanden.

Die Stimmung war an diesem Abend recht gut. Immer wieder peitschte Bob seine Jungs ein, die ordentlich mitzogen. David, Guy und CK gaben ebenfalls alles. Neben alten Klassikern gab es auch neues Liedgut, wie bspw. das tolle "Oh, Rodrigues, oh Rodrigues, s... op de Cristiano, mir hunn den Rodrigues" :-) Zum Spiel will der Autor dieses Berichtes gar nicht soviel schreiben. Luxemburg gewann nicht unverdient mit 0-2 nach zwei schön herausgespielten Toren von Danel Sinani, für den mehrmals "Si-nani-si-nani-si-nani-si-nani..." (auf die Melodie von Ti amo ti) angestimmt wurde. Das erste Tor entstand nach einem Doppelpass mit Borges Sanches, das zweite nach schöner Vorlage von Mathias Olesen, der auf einem guten Weg ist, sich auch in Köln beim FC durchzusetzen. Spielerisch ist jedoch noch ordentlich Luft nach oben bei den roten Löwen und in der Defensive muss man ebenfalls zulegen um gegen stärkere Mannschaften wie die Türkei nicht zu schnell in Rückstand zu geraten, denn es gab einige brenzlige Situationen, aus denen die Litauer gottseidank kein Kapital schlagen konnten. Auf der Toilette befand sich ein Anti-1860- Sticker, den Bayernfan Till gegenüber CK natürlich loben musste. Depp ;-) David kaufte sich ein Nationaltrikot der Litauer für seine Trikotsammlung zuhause.

Nach dem Spiel begaben sich unsere Helden zum Abendessen in ein Restaurant. CK genehmigte sich ein leckeres Schweinerückensteak mit Sauerkraut. Guy und er tranken wieder Rotwein zum Essen. David blieb beim Bier. Nach dem Essen ging es brav zurück ins Hotel, wo CK noch kurz mit FCKfan Jean-Claude R. telefonierte, der ihn im Fernsehen gesehen hatte. Überhaupt hatte CK während des Spiels einige Screenshots von seinem Vater Robert und seinem Kumpel Sebastian aus Ludwigshafen bekommen. David meldete sich nach dem Telefonat nochmal. Er hatte die Tüte mit seinem Litauenshirt im Restaurant liegen gelassen. Also begaben er und CK sich nochmal zu Fuß dahin und holten die vergessene Tüte ab, bevor es schlussendlich in die Heia ging.

Am Sonntag nach dem Frühstück brach Guy mit einem Bus nach Kaunas auf. Er sollte tags darauf nach Luxemburg zurückkehren. David und CK, deren Aufenthalt im Amberton um 11 Uhr endete, stellten ihre Rücksäcke in Guys Zimmer ab. Sie begaben sich nun noch ein wenig zu Fuß durch Vilnius, durch die Gediminas Avenue, u.a. am nationalen Theater und Parlament vorbei und über die Flusspromenade am Neris. Die ursprüngliche Idee, das alte KGB-Gefängnis noch zu besuchen, wurde hingegen verworfen. David aß noch eine Kleinigkeit zu Mittag in einer Foodhall am Neris. Eine kleine Demonstration von oppositionellen Weißrussen, unterstützt von Litauern und Ukrainern, bekamen sie später in der Gediminas Avenue auch noch mit. Lieder für die Ukraine wurden von zwei Frauen gesungen. Die Weißrussen schwenkten die alte weiß-rot-weiße Flagge mit dem "Pahonja". Es ging auch noch einmal kurz nach Uzupis an die fiktive "Grenzkontrolle" (ein Souvenirladen, in dem es u.a. fiktive Stempel für den Pass gab), an der CK sich Socken mit dem Motiv des Gediminas Turm kaufte. Zudem besichtigten die beiden Jungs die St. Anna Kirche.

Irgendwann war es Zeit die Rucksäcke in Guys Zimmer abzuholen und zum Flughafen aufzubrechen. Da an einem Sonntag keine Taxis direkt zugegen waren, fragte CK bei einem Leiter des Sightseeingbusses nach, der gerade Feierabend machte. Jener bot spontan an, die beiden Luxemburger eigenständig für 15 Euro zum Flughafen zu bringen. Dieses Angebot wurde natürlich sofort angenommen und so ging es pünktlich zum Flughafen, wo auch schnell die Sicherheitskontrollen passiert werden konnten. Entgegen aller Planungen sollten unsere Helden jedoch nun länger am Flughafen festsitzen, da der Flug aus Berlin wieder mal Verspätung hatte und die Maschine der Baltic Air erst mit 90 Minuten Verspätung nach Oslo aufbrechen konnte. CK schäumte vor Wut, aber er konnte nichts ändern. Wäre wohl doch besser gewesen wie die M-Block Fanatics früher nach Oslo aufzubrechen und halt dort am Flughafen die Zeit irgendwie totzuschlagen.

In Oslo angekommen, war der Flug auf die Färöer (mit den Fanatics an Bord) eben gestartet. Kurzzeitig hatten CK und David noch Hoffnung gehabt, auch dieser Flug würde vielleicht verspätet abfliegen (zumal der Charterflug mit der Mannschaft nicht auf den Inseln landen konnte und stattdessen in Bergen einen ungeplanten Zwischenstopp einlegen musste), aber dem war nicht so. Der 21:20-Uhr-Flug konnte pünktlich abfliegen und auch problemlos auf den Inseln landen. Unsere beiden Helden aßen erstmal eine Pizza und buchten kurzerhand eine neue Verbindung mit Zwischenstopp in Kopenhagen. In der Folge verbrachten sie die Nacht mehr schlecht als recht dösend am Osloer Flughafen.

Um sechs Uhr morgens ging es mit einem Flug der SAS nach Kopenhagen. Von dort aus ging es mit Atlantic Airways weiter auf die Schafsinseln. 9:40 Uhr Ortszeit landeten sie am Airport Vagar. Dieser ungeplante Umweg kostete im Übrigen leider 300 Euro pro Kopf. Da CK alle Flüge über kiwi.com gebucht hatte, gab es zudem keine Möglichkeit auf eine Rückerstattung der zusätzlichen Kosten, da Kiwi keine Garantie bei kurzen Transferzeiten übernimmt. Mit einem Sammeltaxi ging es nach Torshavn. Erstmal wurden zwei einheimische Jungs an ihrer jeweiligen Adresse abgeliefert, dann ließ der Fahrer David und CK bei den Broncks Appartements hinaus. Mit einem per SMS erhaltenen Code öffneten die beiden Fans die Eingangstür, per Knopfdruck eine zweite Tür und dann ging es eine Treppe hoch zu fünf Schlüsselboxen. Box vier war für unsere beiden Helden. Mit einem Zahlencode an einem Drehschloss öffneten sie die Box. Darin waren zwei Schlüsselkarten für die Tür des Appartements Nummer vier enthalten. Das Appartement bestand aus einem Wohnzimmer (mit einem zum Bett ausklappbaren Sofa), einer Küche, einem Schlafzimmer mit Bett und einem kleinen Badezimmer mit WC. Alles Wichtige und Nützliche war also gegeben. Zudem standen zwei Bier, zwei Limos und zwei Tafeln Schokolade auf dem Küchentisch, wovon CK aber später nur ein Bier trinken sollte. Der Rest blieb unangetastet. David bezog das Schlafzimmer, CK das Sofa mit Bettwäsche. An den Wänden im Appartement und auch auf dem Flur befanden sich hübsche Bilder. Eine gute Wahl. Drei Nächte kosteten hier ca. 710 Euro. Das Leitungswasser auf den Inseln ist übrigens von sehr hoher Qualität und wurde mit Freude getrunken.

Als unsere beiden Protagonisten das Appartement verließen und zu einem ersten Bummel durch Torshavn aufbrachen, kam ihnen zufällig sofort Fränk entgegen, der ebenfalls auf Entdeckungsreise war. Die anderen Compadres Tridefa waren mit einem Leihauto auf Reise gegangen. Nachdem die drei Fans ein paar Worte gewechselt hatten, begaben sich David und CK zum Hafen. Torshavn ist wirklich eine sehr hübsche Hauptstadt. Fotos derselben wie überhaupt so einige Fotos von der hier beschriebenen Reise können auf Facebook bewundert werden. Nur soviel: die unberührte Natur auf den Inseln ist echt atemberaubend. Die Landschaften erinnerten CK an den Norden Schottlands, an die Highlands oder die Isle of Sky. Viele Straßen auf den Färöern haben ebenfalls nur eine Spur und regelmäßige Ausbuchtungen ermöglichen es, entgegenkommende Fahrzeuge vorbei zu lassen. David und CK aßen in einem netten Café zu Mittag. Es gab Burger und Nachos. Hier trafen sie zufällig auf die versammelte Schar an Luxemburger Journalisten.

Nach dem Essen wurde Skansin besichtigt. Hierbei handelt es sich um eine alte Festung, deren Geschichte bis ins 16te Jahrhundert zurückgeht. Hier befanden sich ein Leuchtturm, ein Wachhaus, eine Hütte, ein paar alte dänische Kanonen und zwei größere britische Kanonen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Nach der Invasion Dänemarks und Norwegens durch die Nazis hatten die Briten die Färöer Inseln präventiv mit dem Einverständnis der Inselbewohner eingenommen. In der Folge wurden ein Aussichtspunkt, das modernisierte Stadion Torvollur, der Ground nebenan sowie der hübsche Stadtpark (mit einem kristallklaren Bach und einer hübschen Statue einer nackten Frau) besichtigt. Das Stadion konnte sogar problemlos betreten werden. David und CK schossen Fotos an einer Eckfahne.

Nach einer ersten Besichtigung Torshavns ging es in den Irish Pub zu Raym, Laurent, Paul, Medi, Batty sowie einigen anderen Luxemburger Fans. Hier war es recht lustig. Nur ein ziemlich betrunkener Typ wurde zunehmend peinlicher und asozialer. Besagte Person soll irgendwann sogar sein bestes Stück ausgepackt haben. Da waren CK und David aber schon nicht mehr anwesend, da sie u.a. wegen diesem Typen irgendwann Reißaus nahmen. So begegneten sie noch Kevin, Benem, Fränk und Liz, die von einem Spiel der Frauenmannschaft auf dem Nebenplatz zurückkamen, einem Deutschen, der sich ebenfalls für das Spiel am folgenden Tag interessierte sowie einem Journalisten und einer Fotografin von der lokalen Zeitung, die ein Foto der beiden Fans schossen und ein kurzes Interview mit ihnen führten. In einem Supermarkt wurde noch etwas zum Abendessen eingekauft (u.a. getrockneten Fisch, Orkupitar). David aß eine im Ofen gewärmte Tiefkühlpizza, für CK gab es besagten Fisch sowie eine Knorr Suppe mit hinzugefügten Nudeln. Noch müde vom chaotischen Vortag ging es an diesem Tag früh ins Bett.

Am Dienstag brachen CK, David, Paul und Medi gemeinsam mit einem Taxifahrer zu einer gebuchten Tour nach Saksun und Tjornuvik auf. Saksun liegt an einer Lagune, hat eine kleine Kapelle (an der Vögel nisten), einige Häuser und Schafe. Malerisch schön. Keine Beschreibung hier kann dem Ganzen gerecht werden. Also nochmal: Fotos auf Facebook kucken! ;-) Nach Saksun ging es weiter ins Örtchen Tjornuvik. Hier befand sich ein kleiner Strand mit Blick aufs Meer hinaus, ein kleiner Bach, eine Kapelle und ein paar schöne kleine Häuser. Eine Wandergruppe brach gerade zu einer Wanderung in die Berge auf. Jene sind schon sehr imposant im Norden Streymoys. Ein letztes Mal: Fotos kucken! ;-) In Tjornuvik kann übrigens gesurft werden. An diesem Tag waren jedoch keine Surfer anwesend. Auf der Rückfahrt nach Torshavn wurde zudem der imposante Wasserfall Fossá besucht, an dem Mitglieder eines Fotoclubs ihre Fähigkeiten erprobten.

In Torshavn holte CK noch die von Liz besorgten Karten für das Spiel im Irish Pub bei Raym ab und es ging zum Mittagessen ins Steak House. Für CK gab es ein Angus Favorite Steak in Pfeffersauce mit Pommes. Für alle vier zudem Cider. Ebenfalls zufällig bereits anwesend waren FLF-Präsident Pol Philipp sowie einige Mitglieder des Verwaltungsrats und der Pressesprecher. Einige Fans um den asozialen Fan vom Vortag waren auch gekommen. Jene nahmen ausgerechnet am Nachbartisch der FLF Platz. Ihr Benehmen war aber diesmal zumindest nicht jugendgefährdend ;-) Die FLF übernahm übrigens netterweise nachher alle Getränke. Medi meinte dazu nur "Hätte ich das gewusst, hätte ich noch ein drittes Cider trinken sollen!" ;-)

Nach dem Mittagessen ging es auf die Mittagsrast. Besser gesagt schon Nachmittagsrast, denn es war bereits halb vier. Am Abend trafen sich unsere vier Helden mit den Compadres in einer Spelunke namens Torsholl. Von dort ging es weiter in die Sportsbar Landkrona, benannt nach dem schwedischen Ort des größten Sieges der Färöer Inseln in ihrer noch jungen Fußballgeschichte, nämlich dem 1-0 über Österreich. In der besagten Bar hing u.a. ein Mannschaftsfoto der damaligen Elf sowie ein großes Foto des Torhüters Jens Martin Knudsen (mit seiner legendären weißen Zipfelmütze). Es gab eine Dartsscheibe und zwei Billardtische. Die färöischen Fans trafen sich angeblich vor einem Länderspiel immer hier, doch an diesem Wochentag befanden sich leider noch alle auf der Arbeit. CK trank Bier und Cider, zudem bestellte er sich ein Wasser für zwischendurch. Das Leitungswasser schmeckt hier sehr gut und ist kostenlos.

Irgendwann war es Zeit zum Stadion aufzubrechen und es ging zu Fuß durch den Stadtpark zum Stadion. Vor dem Stadion an einem Zelt (mit Fanartikel- und Bierverkauf) ging es schon rund. Adri hatte sein Gesicht in Luxemburger Farben angemalt. Einige Färöer hatten "Kriegsbemalung" in ihrer eigenen Farbe. Die FLF hatte den Fans Tickets auf der Haupttribüne besorgt, was die Ordner irritierte. So wurden die Fans am eigentlichen Eingang abgewiesen und zur gegenüberliegenden Seite geschickt um dort zwar reingelassen zu werden, dann aber einmal innen herum um das ganze Stadion laufen zu müssen bzw. um 3/4 des Stadions (hinter dem einen Tor sind keine Zuschauerplätze). So liefen die Fans also von der Gegengerade hinter den Block der Heimfans und von dort weiter zur Haupttribüne. Hier befanden sich VIP-Räumlichkeiten. Jene wurden betreten und sich ans Buffet gemacht. Auch CK hatte schon zweimal zugegriffen, als ein Ordner kam und meinte, dazu bräuchte man aber ein Armband. Wieso nicht schon an den Eingangstüren kontrolliert wurde, blieb dem Autor dieses Berichts ein Rätsel. In der Folge wurde dort jedoch aufgepasst. Allerdings gab es kurz vor der Halbzeitpause Freibier an einem Stand. Ob auf Anordnung von Paul Philipp oder auf Initiative der Färinger selbst, kann der Autor leider nicht sagen. Die Fans begaben sich in den ihnen zugewiesenen Block, wo man in der ersten Reihe so nah am Spielfeldrand stand (natürlich standen alle, keiner setzte sich hin) wie nirgendwo sonst bei Länderspielen. Die Stimmung war an diesem Tag nicht so toll wie in Litauen, was nicht zuletzt daran lag, dass Bob bereits keine Stimme mehr hatte. David und CK gaben teilweise ordentlich Gas, aber die Mitmachbereitschaft war leider recht mager. Die Färinger machten ordentlich Stimmung. Allein schon durch eine Blaskapelle erinnerte der Support jedoch eher an Basketballstimmung denn an Fußballstimmung. Lustig war, dass die Färinger zur Melodie von Tetris tanzten. Zum Spiel reicht es festzuhalten, dass Luxemburg erneut die bessere Mannschaft war und verdient mit 0-1 gewann. Gerson Rodrigues verwandelte einen Foulelfmeter. Zwei Färöer flogen nach einer Notbremse bzw. einer Tätlichkeit mit Rot vom Platz, doch die Hausherren wehrten sich weiterhin kräftig und kämpften bewundernswert. Zahlenmäßig überlegene Luxemburger mussten am Ende gar noch ein wenig zittern, aber am Ende stand erneut die Null bei Anthony Moris. So gewann Luxemburg zum ersten Mal überhaupt ein Länderspiel gegen die Färöer Inseln. Vor zwanzig Jahren wurden beide Spiele noch knapp verloren. Einziger Wermutstropfen an diesem Tag war, dass ein hier bewusst nicht genannter Depp einen Becher bei der oben bereits angesprochenen Tätlichkeit auf das Spielfeld warf und dann noch zuschaute wie ein unschuldiger Freund von ihm von den Ordnern dafür aus dem Block geworfen wurde. Wer schon so eine Scheiße baut, soll zumindest selber dafür gerade stehen!

Nach dem Spiel begaben sich David und CK in den Mikkeller, eine Craft Beer Bar in einem über 500 Jahre alten Haus in der Altstadt von Torshavn. Paul und Medi sollten kurz später nachkommen. CK bestellte sich einen Sampler mit sechs verschiedenen Biergläsern (à jeweils 0,2l). Er hatte seine Bestellung noch nicht abgegeben als doch tatsächlich ein junger Bursche mit 1860-Trainingsjacke zusammen mit Freunden eintrat. "Sechzig ist der geilste Klub der Welt" meinte CK zu dem verblüfften Jungen und erklärte ihm, dass er seit Jahren Mitglied und Fan des TSV 1860 sei. Der Junge war Jugendspieler in den U17. CK machte später ein Foto mit ihm. Wer weiß ob der nicht eines Tages berühmt werden wird? Medi, Paul und David bestellten einzelnes Bier und keinen Sampler. Zum Essen gab es Chili Sausages, Medi holte zudem irgendwann irgendwo eine Pizza und gab den Anderen davon etwas ab. Um Mitternacht schloss der Laden und es ging ins Bett. Draußen war es keineswegs dunkel, denn die Sonne geht um diese Jahreszeit nie komplett unter. Man stelle sich halt neun oder halb zehn abends bei uns vor. So konnte jeder Fan problemlos den Weg in sein Bett finden, wobei CK noch ein Bier des Gastgebers im Appartement trank.

Am Mittwoch spülte CK das benutzte Geschirr, packte seine Sachen zusammen und die beiden Jungs checkten aus, indem sie ihre Schlüsselkarten in einen Briefkasten warfen. Der Müll wurde in einem Mülleimer auf dem Parkplatz neben dem Gebäude entsorgt. Sie besichtigten noch ein wenig den Hafen und die Altstadt von Torshavn, kamen an den Büros des Premier-, Finanz- und Arbeitsministers vorbei und erkundigten ein wenig die Geschäfte (für David gab es eine neue Wollmütze) und Souvenirshops. Mit einem Taxi ging es später zum Flughafen. Gegen fünfzehn Uhr ging es mit einer Maschine nach Kopenhagen. Ein paar Fanatics waren ebenfalls mit von der Partie.

In Kopenhagen kehrten David und CK in eine Sportsbar am Flughafen ein. Dort gab es Guinness und Chicken Wings in Parmesan-Knoblauchsauce. Später am Abend ging es mit einer Maschine der Luxair zurück in die Heimat. Die Luxair war übrigens die einzige Fluggesellschaft, die auf dieser Reise zumindest ein Sandwich zum Essen kostenlos anbot. Atlantic Airways gab es nur ein, zwei Becher Wasser, Kaffee oder Tee gratis, bei den anderen Fluggesellschaften schlichtweg gar nichts. Davids Mutter holte die beiden Fußballfans auf dem Findel ab und war so nett, CK sogar in Belval abzuladen. Danke dafür! So endete eine Auswärtsfahrt, wie sie noch nie zuvor ein Luxemburger Fan erlebt hatte. Eine Fahrt nämlich, auf der alle sechs möglichen Auswärtspunkte errungen wurden. So kann es gerne weitergehen.
In dem Sinne: alles Gute, bis zum nächsten Mal, liebe Leser, gez. euer CK.

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