17.-18.04.2010. DIE FAHRT NACH DÜSSELDORF

Am Samstag gegen halb elf brach CK mit dem Norddeich-Mole nach Düsseldorf auf. Lesen wie Dösen ließen die Fahrzeit schnell vorübergehen und so landete der Luxemburg seit nunmehr 4-5 Jahren Abstinenz gegen 14 Uhr seit langer Zeit mal wieder in der Rheinmetropole mit der längsten Theke der Welt. Zu Fuß begab er sich ins AO-Hostel, wo er in ein Einzelzimmer mit Dusche und WC eincheckte.

Den Nachmittag nutzte der Luxemburger zum Einkauf neuer Kleider in der Galeria Kaufhof. Er wollte sich schon länger neue Hemden und Hosen besorgen und wieso dies nicht im Ausland tun? Schließlich hatte er noch genug Zeit bis zum Sturm der Altstadt. Gesagt, getan. Ca. 450 Euro kostete der Spaß, bezahlt wurde mit Kreditkarte. Die neuen Kleider brachte CK nun erstmal in sein Hotelzimmer, wo er sich die Sportschau ansah und eine Dusche nahm.

Gegen acht Uhr begab sich unser Protagonist zu Fuß in die Altstadt, wo er gegen neun im Rialto, einem italienischen Restaurant in der Mertensgasse, einkehrte. Dort waren bereits genug Gäste anwesend und es dauerte länger bis die Bestellung aufgenommen werden konnte. Aber CK hatte Geduld. Es gab leckere Spaghetti Carbonara und gleich die ersten beiden Alt. Als er nach dem Abendessen ordentlich Trinkgeld gab, war die Bedienung, ein freundlicher junger Mann, sichtlich erfreut und überrascht. So schlug er CK vor, demselben noch einen Espresso auszugeben, weil er doch so lange auf sein Essen warten musste. Der Luxemburger nahm dankbar an.

Nach dem Essen gab es einen kleinen Verdauungsspaziergang zum Rhein. Martin aus Basel meldete sich nun per SMS. Der Schweizer war zusammen mit seinem Freund Carlos an diesem Tag ebenfalls nach Düsseldorf aufgebrochen. Leider verreckte ihre Karre gleich nach der Ankunft an ihrem Hotel und der Wagen musste in die Werkstatt. Die eigentlich geplante Zugfahrt zwecks Hopperpunkt (Leverkusen II-1.FC Saarbrücken) in die Kölner Südstadt nachmittags fiel somit aus. Jetzt waren sie im Oberbayern beim „Frustsaufen“. CK begab sich dorthin um die sympathischen Schweizer endlich mal wieder zu treffen. Nicht nur die Basler waren dort am Abfeiern, sondern auch die "Schlagerfaschisten" um Lippstädter und Oberlandler. Steffen gab CK gleich mal ein Bier aus und sie unterhielten sich kurz über Politik. Steffen schlug dabei vor, einen Artikel über die FDP für LfL zu schreiben, woraufhin ihm der Luxemburger Schreibrechte versprach. Martin und Carlos hingegen wollten vor allem über Fussball reden. Wobei Reden im Oberbayern eher schwerlich ging, dafür war die Musik zu laut.

Martin und CK brachen später in die Zwiebel auf, Carlos begab sich auf eigene Faust in andere Teile der legendären Altstadt. In der Zwiebel war die Musik etwas weniger laut, es gab auch dort gutes Altbier und die beiden kamen noch kurz mit einem St.Paulifan ins Gespräch, dem sie den Aufstieg natürlich viel lieber wünschten als dem unsäglichen FC Augsburg. Nach der Zwiebel ging es zum Auberge vor dem etliche Löwenfans bereits anzutreffen waren. Eine Gruppe Polizisten bewachte die Fussballfans. Etliche bekannte Gesichter waren hier zugegen: ISF, Blue Maverick, der Bomber, Petra und Weißwuaschd, Clarence, Kraiburger und auch der Zahlenlöwe. Mit letzterem unterhielten sich CK und Martin noch länger über die Lage beim TSV 1860 und auch über Politik. Zweimal kam es auch irgendwie fast zu nem Scharmützel zwischen einigen Löwenfans und der Polizei. Andi und CK brachten sich jeweils schnell in Sicherheit, indem sie ein paar Meter davonliefen. Eine richtige Entscheidung, denn es gab eine ordentliche Ladung Pfefferspray für einige Unverbesserliche.

Irgendwann entschied sich CK dazu ins Auberge reinzugehen. Die Bude rockte einfach nur. Die Musik war gewohnt genial, die Leute sangen lauthals mit, das Alt floß die Kehlen hinunter. Auch die blonde Betty tauchte hier auf, mit der der Luxemburger schonmal gerne ein wenig flirtete. Fesches Mädel ;-) Auf dem Klo war ein Löwenfan dabei sich Pfefferspray aus den tränenden Augen zu wischen. Er regte sich über die Bullen auf. Aber wie ein anderer Sechzger treffend zu ihm meinte: "Was hattest Du denn da überhaupt verloren? Wieso läufst du denn dahin? Aus voyeuristischer Neugier? Selber schuld!" Klar, es ist theoretisch durchaus möglich in sowas ungewollt reinzugeraten, aber die meisten suchen solche Situationen und legen es geradezu darauf an, sich in Gefahr zu begeben. "Also ertrag es wie ein Mann statt hier rumzuflennen!" Dito.

Bis halb fünf blieb CK im Auberge, Martin und Carlos waren längst in ihre Betten entschwunden. Zum Abschluß ging es jetzt noch ins Papidoux, wo es auch noch recht geil war. Die weibliche Bedienung dort ist auch spitze. Die singt bei fast jedem Song mit und ladet ihre Gäste quasi dazu ein, mit ihr "Musical zu spielen". Ehrlich, das war schon sexuell sehr erregend! :-) Erst gegen sechs Uhr war CK endlich wieder im Hostel und legte sich schlafen, nicht ohne vorher noch festzustellen, dass einige Löwenfans, darunter auch der Steffen aus Lippstadt, noch im Aufenthaltsraum zugegen waren und demzufolge wohl auch hier Gäste waren. Doch für CK war der Abend gelaufen und er wünschte den Jungs nur noch eine gute Nacht.

Am Sonntag erwachte unser Protagonist nach nur drei Stunden Schlaf wieder. Er war ziemlich kaputt und blieb erstmal im Bett liegen. Später ging er duschen, checkte aus dem Hostel aus (ohne Frühstück, das hatte er wie auch andere Löwen "versoffen"), stellte sein Gepäck in der Ablage ab und begab sich zu Fuß zum Bahnhof, wo er sich mit Martin und Carlos traf. Mit ihnen ging es in der Strassenbahn zur Esprit-Arena.

Die neue, mit kunterbunten Sitzen bestückte Arena in Düsseldorf, allem Anschein nach ein reines Sitzplatzstadion, ist gar nicht mal so übel. Klar, es wirkt von aussen gar nicht wie ein Fussballstadion, sondern wie ein künstliches Gebilde und auch der Cateringbereich ist für traditionsbewusste Löwen gewohnheitsbedürftig, wenn auch nicht so schlimm wie in der Arena auf Schalke. Leiwand übrigens die Senf-, Ketchup- und Mayospender an manchen Säulen im Raum ;-) Aber der Stadioninnenbereich selbst ist ganz passabel. Der Auswärtsblock ist vom Fangnetz mal abgesehen sogar richtig geil. Endlich wieder ein Auswärtsblock direkt hinter dem Tor und die Sicht war wirklich klasse. Auch die Stimmung bei den Fortunen war ganz in Ordnung. Dem guten, sonnigen Wetter sei dank (so müsste es immer beim Fussball sein), war aber auch der Löwensupport nicht von schlechten Eltern. Jedenfalls vorm Spiel und während der ersten Hälfte, danach ließ die Begeisterung ab. Es waren auch etliche Sechzger mitgekommen (fast 1000?). Düsseldorf eben, das zieht immer. Auch Sebastian, sein Bruder Mathias und sein Vater aus Ludwigshafen waren mit dem Auto angereist. Lustig übrigens, dass die wohl schon recht betrunkene Betty irgendwie mehrmals Sebastian und CK miteinander verwechselte. Dabei sahen die beiden sich doch gar nicht so ähnlich. ;-)

Zum Spiel gibt es wie immer nicht viel zu schreiben. 1860 verlor verdient mit 2-0 in einer eher mässigen Partie. Schon nach vier Minuten besorgte Langeneke das 1-0. 1860 spielte viel zu passiv, ohne echte Gegenwehr und bis zum Ende der ersten Halbzeit sprang keine einzige Torchance heraus. Kurz vor der Pause gab es zwar zwei gute Möglichkeiten zum Ausgleich, danach war aber wieder bis zum Abpfiff tote Hose. Wobei CK, Martin und Carlos den Abpfiff gar nicht mehr mitbekamen. Ebenso wie das späte 2-0 ebenfalls durch Langeneke in letzter Minute per Foulelfmeter. Sie waren bereits vorher zur Strassenbahn aufgebrochen um rechtzeitig zurück am Bahnhof zu sein. Der Fahrer der Bahn war allerdings eine Nervensäge. Hielt er doch dauernd an und meinte, er wisse nicht ob dies jetzt ein regulärer Zug oder bereits ein Sonderzug sei, als wäre dies wirklich wichtig... Immerhin war gegen vier Uhr der Bahnhof erreicht und CK begab sich nochmal zu Fuß ins Hostel um sein Gepäck abzuholen.

16:51 Uhr fuhr der Zug nach Koblenz ab. Auch die Basler mussten nun mit dem Zug nach Hause fahren, da Martins Auto ja verreckt war und aufgrund des isländischen Vulkanausbruches zudem alle Flüge ausfielen. So hatte CK bis Koblenz noch Gesellschaft im Zug. Die Schweizer fuhren bis Mannheim und stiegen dort in einen Zug nach Basel um. Erst 23 Uhr waren sie wieder zuhause. Hart vor allem für Martin, der tags darauf bereits um fünfe wieder aufstehen und zur Arbeit gehen musste.

CK traf sich in Koblenz mit Hansafan Thomas, der nun wohl wieder in der Innenstadt wohnt und schnell am Bahnhof sein kann. Der Luxemburger hatte eine Stunde Aufenthalt bis zur Weiterfahrt mit einem anderen IC nach Luxemburg-Stadt. Er verspeiste erstmal eine leckere, doppelte Currywurst und kaufte noch Getränke für den Durst unterwegs ein. Thomas war sichtlich erschüttert über die Lage seines eigenen Lieblingsvereins, der wohl ziemlich sicher in die Relegation muss. Dem FCH droht der Abstieg in die dritte Liga. Sehr bitter für diesen sympathischen Traditionsverein aus dem Osten! Auch über Kaiserslautern, Marco Kurz, 1860, Metal und Politik wurde geredet. Ein sehr angenehmes Gespräch, was unbedingt in Zukunft bei weiteren Gelegenheiten fortgeführt werden muss.

Gegen halb acht verabschiedeten sich die beiden Fussballfans voneinander und CK fuhr mit dem IC zurück in die Hauptstadt, von dort aus weiter nach Esch-sur-Alzette wo er ein Taxi nach Hause nahm. Er hatte nämlich schlichtweg keine Lust mit seinem Gepäck noch vom Bahnhof Belvaux-Soleuvre den Heimmarsch anzutreten. So endete eine wieder mal total geile Auswärtsfahrt nach Düsseldorf und auch wenn es diesmal nicht so viel zu berichten gab, so sollte halt doch alleine der ISF wegen mal wieder ein Bericht geschrieben werden :D gez.CK.

18.-19.09.2010. DIE FAHRT NACH DÜSSELDORF

Samstag früh gegen sieben Uhr (nach nur wenigen Stunden Schlaf) stand CK auf und nach einer Tasse Tee ging es mit dem Bus in die Hauptstadt, wo er sich am Bahnhof erstmal mit Cola eindeckte, bevor es mit dem Norddeich-Mole ohne Umstieg nach Düsseldorf ging. Unterwegs döste unser Held entweder oder er las ein wenig in „Gödel, Escher, Bach“ von Douglas Hofstadter, was er sich endlich zugelegt hatte. Pünktlich zur Mittagsstunde wurde die Rheinmetropole erreicht.

Am Bahnsteig wartete bereits Bima auf CK. Der mittlerweile in Deutschland eingebürgerte Indonesier wohnt nun wieder in Aachen und die beiden Jungs - die sich gut aus gemeinsamen Studententagen in Kaiserslautern kannten- hatten ausgemacht sich nach langer Zeit endlich mal wiederzusehen. Nach einer freundschaftlichen Umarmung begaben sich die beiden gemeinsam in die Altstadt, wo sie am Rheinufer auf einer Terrasse Platz nahmen. Selbst hier wurde zum Münchner Wies’nauftakt auf Oktoberfest gemacht. Die Tischbezüge waren weiß-blau kariert und es gab bairische Spezialitäten wie die von Bima und CK freudig bestellte Schweinshaxen mit Krautsalat und Knödeln. Dazu bestellten sie sich aber nichtsdestotrotz Altbier (wenngleich in 0,5l.)

Die beiden Ex-Lauterer hatten sich viel zu erzählen, über vergangene Auswärtsfahrten, über ihre jeweiligen Lieblingsvereine (1860 und den 1.FCK), über Fußball allgemein und die vergangene WM im speziellen, aber auch über ihre Jobs und über Politik. Die Zeit verging wie im Fluge und somit leider viel zu schnell.

Gegen vier Uhr begaben sich die beiden zurück zum Bahnhof, wo sie sich noch das Ende des Bundesligaspieltages in einer Kneipe auf Sky ansahen. Kaiserslautern und Hoffenheim trennten sich 2-2-Unentschieden (CK’s Vater Robert war an diesem Tag am Betzenberg live vor Ort), während die Bayern nicht über ein für sie wohl schwer enttäuschendes 0-0 gegen Köln hinauskamen. Bima und CK jubelten natürlich bei der 2-1-Führung für die Pfälzer und ärgerten sich über den schnellen Ausgleich der TSG durch einen Freistoß, den Bima bereits vor seiner Ausführung im Tor sah. An und für sich dennoch aber ein recht schöner Spieltag!

Während Bima nun mit dem Zug nach Hause zu einem Ehemaligentreff an seinem alten Gymnasium aufbrach, begab sich CK zum Einchecken ins AO-Hostel, wo er ein Einzelzimmer mit Dusche und WC bezog. Nachdem er ausgiebig geduscht hatte, legte der Luxemburger sich erstmal zum Schlafen hin. Ein wenig Schlaf hatte er bitter nötig. Erst gegen elf Uhr stand er wieder auf und begab sich zu Fuß in die Altstadt wo erstmal eine Salamipizza verdrückt wurde.

In der Folge wurde in den üblichen Locations abgefeiert. Erst in der Zwiebel, wo CK sich kurz mit zwei Feuerwehrmännern aus Saarbrücken unterhielt und später noch im Auberge und im Papidoux. Die Musik war zwar mal wieder endlos geil, aber leider waren keine Löwenfans anwesend. Der Wies’n sei Dank vermutlich. Doch auch ganz allein hatte CK wahrlich seinen Spaß, genoß die Mucke und das Altbier. Bis quasi halb sechs hielt der Luxemburger durch, dem Vorschlaf sei Dank. Nach einem kurzen Abstecher zum Bahndamm begab er sich ins Hostel zurück, wo er sich noch einmal zum Schlafen hinlegte.

Gegen elf Uhr wachte der Luxemburger wieder auf, ging erstmal duschen, zog sich an und checkte mit ein wenig Verspätung aus. Seinen Rucksack im Gepäckraum lassend, begab er sich zum Bahnhof, von wo aus er mit der U-Bahn zur Esprit-Arena aufbrach, wo er erstmal eine Bockwurst und eine Brezel vertilgte. Mit der Familie Haas aus Ludwigshafen und Leschi waren dort schließlich doch noch ein paar Bekannte anzutreffen, mit denen zusammen das Spiel angesehen und supportet wurde.

Die erste Hälfte war eher langweilig, beide Teams überboten sich mit schlechtem Fußball, doch kurz vor der Pause „gelang“ Lovin per Eigentor das 1-0 für die Fortuna. Es sah erneut nach einer Auswärtsniederlage aus und CK, der eigentlich diese Saison wieder mehr fahren wollte, hatte gleich schon wieder die Schnauze voll. Nach der Pause kamen jedoch die Löwen mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch aus der Kabine und glichen durch Rakic in der 49ten Minute prompt aus. Nur drei Minuten später traf Buck zur 1-2-Führung. Sehr geil! Der Löwenblock tobte nun. Die Stimmung war ansonsten an diesem Tag zwar eher mau, aber bei diesen Toren fielen vielen Fans wohl Steine vom Herzen und sie explodierten regelrecht vor Freude. Innerhalb von vier Minuten war das Spiel komplett gedreht, von diesem Schock erholten sich die Düsseldorfer dann auch nicht mehr, obwohl sie durchaus noch dicke Chancen zum Ausgleich vergaben. Irgendwie konnte die Heimmannschaft einem fast leid tun. Bleibt zu hoffen dass sie sich im weiteren Saisonverlauf noch steigern wird, ansonsten wird der Düsseldorfer Traditionsverein leider bald wieder absteigen. Für 1860 war es derweil ein wichtiger Sieg um vor den schweren Aufgaben gegen Aue und in Augsburg ordentlich Selbstvertrauen zu tanken.

Nach Abpfiff begab sich CK schnell zur Straßenbahn und fuhr mit ihr inmitten sichtlich enttäuschter Fortunen zum Hauptbahnhof, von wo aus er sich zu Fuß zurück zum Hostel begab um seinen Rucksack abzuholen, bevor es mit einem restlos überfüllten IC nach Koblenz ging. In Koblenz traf CK sich bei einer leckeren Currywurst mit Hansafan Thomas, der sich vom Abstiegsschock bereits erholt hatte und nun auf den Wiederaufstieg hoffte. Die beiden Fußballfans unterhielten sich gut eine Stunde lang über das runde Leder und über die FDP, bevor CK mit einem weiteren IC gen Heimat fuhr, gez. euer CK.

09.08.2013. DIE FAHRT NACH DÜSSELDORF

Gegen zwölf Uhr mittags brach CK von der Arbeit in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt auf. Erst ging es mit einem Zug der CFL nach Trier- unterwegs genehmigte sich unser Held ein Sandwich gegen den Mittagshunger- und von dort aus mit einer Regionalbahn nach Koblenz. In Koblenz enterte CK schliesslich einen IC, wo er sich im Bordbistro gleich mal ein Radler schmecken ließ.

Gegen vier Uhr wurde Düsseldorf erreicht und nachdem der Luxemburger sich eines Tageskarte des ÖPNV besorgt hatte, fuhr er mit der U78 direkt zur Esprit-Arena. Für 15 Euro erstand er an einer Tageskasse einen Stehplatz im Gästebereich. Bevor er das Stadion betreten durfte, musste CK seinen Rucksack noch von Ordnern an einem Tisch durchsuchen lassen. Jene taten dies wirklich ungewohnt präzise.

Da noch einige Zeit bis zum Anpfiff vergehen sollte, verschlang CK noch eine Bockwurst und trank ein Radler. Zum "kleinen Ärgernis" wurde eine heimtückische Wespe, die CK draussen meterweit verfolgte und irgendwann sogar auf seiner Wurst saß als er gerade hineinbeissen wollte. Das Biest ließ sich schwer abschütteln, war aber irgendwann doch glücklicherweise entflogen. Auch der neue Präsident Mayrhofer war übrigens an diesem Tag mit nach Düsseldorf gekommen und unterhielt sich mit einigen neugierigen Fans.

Um halb sieben wurde angepfiffen. Wer genaue Details zum Spiel erfahren möchte, möge bitte die offizielle Website des TSV 1860 München anklicken. Nur soviel: in Halbzeit eins gingen die Löwen früh durch Lauth 0-1 in Führung, danach spielten aber fast nur die Düsseldorfer noch Fussball. Sie waren spritziger und offensiver und drängten Richtung Tor der Löwen. Folgerichtig glichen die Gastgeber auch völlig verdient durch einen Foulelfmeter von Benshop noch vor dem Pausenpfiff aus. In Halbzeit zwei brachten beide Teams nicht viel, auch die Fortuna agierte nun viel zu drucklos. Wer aufsteigen will, muss anders auftreten. Letzendlich gingen die Löwen dann aber erneut mit 1-2 in Führung, nachdem der eingewechselte Tomasov seinem Gegenspieler mit dem Ball eiskalt davonlief und denselben am Düsseldorfer Torhüter Giefer vorbei in die rechte untere Ecke einnetzte. Die zweite Chance für die Löwen im Spiel, das zweite Tor. 100%ige Chancenverwertung, 100%ige Effizienz. Es blieb dann auch bei diesem Resultat. So sehr man das Auftreten der Löwen auch kritisieren muss, wer solche Duselpunkte auswärts bei einem direkten Konkurrenten einfährt, der kann ganz oben mitspielen ;-)

Die Stimmung im lange nicht vollen Gästeblock war während des Spiels nicht mal so schlecht. Einige hübsche Lieder wurden angestimmt. Ohrwurmverdächtig vor allem das "Giesing asozial, Giesing international, o-ho, o-ho!" :) Eher dumm waren jedoch die "Scheiß Fortuna"-Sprechchöre. Nach den beiden Toren war der Jubel natürlich riesig groß. Die ganze Fanszene lechzt seit Jahren schliesslich nach dem Wiederaufstieg und feiert frenetisch jeden guten Saisonstart, der Hoffnung auf ebendiesen macht.

Nachdem die Mannschaft sich bei den Fans bedankt hatte, verließ CK das Stadion und traf dabei auf ein paar alte Bekannte aus dem Rheingebiet. Mit ihnen wollte er noch ein Bier zwitschern, aber die Polizisten verriegelten alle Zugänge zur U-Bahn. Für die Löwen stünden Shuttles zum Hauptbahnhof bereit. Am Ende landeten CK und seine Mitstreiter aber nicht in einem solchen Shuttle, sondern in einem Sonderbus zum Flughafen. Egal. Mit einer S-Bahn Richtung Aachen ging es einfach vom Flughafen zum Hauptbahnhof. Eine kleine Odyssee, den grünen Freunden UND eigener Dummheit sei Dank!

Am Bahnhof verlor CK dann auch noch irgendwie die Anderen aus den Augen und landete alleine im "Schiffchen" wo er sich ein leckeres Schnitzel in Champignon-Rahmsauce und das erste Alt des Abends genehmigte. Nachdem er gut gespeist hatte, hob unser Protagonist Geld an einem Automaten ab und traf auf Wolfgang. Jener wusste nicht ob er gleich nach Hannover zu seiner Mutter aufbrechen oder noch in Düsseldorf weggehen sollte. CK überredete ihn zu Letzterem und gemeinsam ging es in die Altstadt.

Im Auberge rockten 1860fans und Fortuna-Anhänger zusammen die Bude. Ein Hit nach dem Anderen wurde geschmettert und so einige Alt flossen durstige Kehlen herunter. CK ging wie immer richtig mit. Ärgerlich wurde mit der Zeit nur ein Fortunafan mit schwedischen Wurzeln, der irgendwann total verrückte Sachen von sich gab, bspw. dass er die Russen hassen würde und dass man diese Bastarde abschlachten müsste, die sowieso Angst vor einem "Hitman" wie ihm hätten. Jener wollte einfach nicht die Schnauze halten. Zwar war er nicht agressiv und gab sogar bereitwillig Alt aus, der Möchtegern-Bond störte aber die ausgelassene Stimmung mit seinem nervigen Gequake.

Irgendwann haute CK in die Zwiebel ab und von dort aus weiter ins Papidoux, ehe er gegen vier Uhr die Altstadt verließ und mit der U-Bahn zurück zum Hauptbahnhof fuhr. Dort traf er noch auf ein paar andere Löwenfans, die auf ihren Zug nach München warteten. Nachdem sie weggefahren waren, trat auch CK die Heimreise an. Über Koblenz und Trier ging es mit ICE, Regionalexpress und CFL-Zug grösstenteils schlafend in die Heimat zurück. Nach zehn Uhr war der Luxemburger wieder in Esch, gez. euer CK.

25.04.2015. DIE FAHRT NACH DÜSSELDORF

An diesem Samstagmorgen stand CK bereits nach sechs Uhr auf, ging duschen, zog sich an und packte seine Sachen zusammen. Mit dem 6:41-Uhr-Zug ging es in die Hauptstadt. Dort wurde noch eine Sprite, eine Schokorolle und ein Stück Apfeltorte zum Frühstück besorgt. Man tut ja etwas für seinen Zuckerspiegel ;-) Um 7:26 Uhr ging es mit einem funkelnagelneuen Regionalexpress nach Koblenz. In demselben frühstückte CK, trank seine Sprite und döste ein wenig. Interessant war, dass ein elektronisches Display immer die nächsten Haltestellen und die offiziellen Ankunftszeiten anzeigte. Hinter diesen Zeiten gab es zudem die Anzahl Minuten zu sein, die der Zug Verspätung hatte und die man zur offiziellen Zeit hinzu addieren musste um die eigentliche voraussichtliche Ankunftszeit zu erfahren. Ab Trier (wo auf zusätzliche Waggons gewartet werden musste) hatte der Zug etwa 10 Minuten Verspätung. Für Gelächter bei CK und vielen Mitreisenden sorgte die hohe Lautstärke der Durchsagen sowie der hörbare luxemburgische Akzent der deutsch sprechenden weiblichen Bandstimme.

In Koblenz angekommen, ging es mit einem IC weiter nach Düsseldorf. CK enterte das Bordbistro. In demselben befand sich eine Gruppe BVB-Fans und ein Anhänger der Eintracht, die auf dem Weg zum Spiel Dortmund-Frankfurt (Endstand später 2-0) waren. Auch eine Gruppe Schweizer war zugegen, die ebenfalls zu diesem Spiel wollten. CK bestellte sich ein erstes Pils und gesellte sich an einen Tisch mit einem einsamen Kölner, der zum Derby gegen Leverkusen wollte (Endstand später überraschenderweise 1-1) und somit eine Station vor unserem Protagonisten ausstieg. Mit ihm unterhielt sich der Luxemburger noch über Fussball. Immer wieder nett was man alles so für Leute im Bordbistro kennenlernt. Der Kölner erzählte CK dass Gleisarbeiten auf der ICE-Strecke Frankfurt-Köln an diesem Wochenende stattfanden und daher mehr Leute als sonst den IC nehmen würden. Nachdem der Kölner ausgestiegen war, wechselte CK auch noch einige Worte mit dem Frankfurter und zwei Schweizern, bevor er in Düsseldorf ausstieg.

Mit der U78 ging es gleich zur espritArena. Ein Fortunafan in der Strassenbahn meinte zu CK, dass er damit rechne, dass 1860 an diesem Tag gewinnen würde, da es für die Münchner schliesslich noch um alles ginge, für die Düsseldorfer jedoch nur noch um die goldene Ananas, zudem seien einige Spieler gesperrt, Andere verletzt und überhaupt mangele es an der Einstellung, die Saison ordentlich zu Ende zu spielen. Eine komische Ansicht, hatten die Fortunen doch sowohl gegen Kaiserslautern (1-1) als auch in Ingolstadt (wo sie erst in Minute 96 3-2 unterlagen) zuletzt durchaus zwei gute Spiele gemacht, einzig die 4-0-Klatsche auf St.Pauli grenzte an Arbeitsverweigerung, aber ein solches Spiel kann immer mal vorkommen. Nun ja. CK meinte, er sei sich durchaus bewusst, dass in Düsseldorf ein Dreier möglich sei, die Löwen aber genauso gut verlieren oder Remis spielen könnten. Abwarten und Tee trinken ;-) [der Luxemburger hatte noch eine Dose Ice Tea dabei, die er auf dem Weg zum Stadion leer trank].

Am Eingang zum Gästeblock angekommen, wollte CK sich noch eine Eintrittskarte besorgen und stellte sich in die Warteschlange. Während er dort stand, tauchte ein Löwenfan auf, der noch Stehplatztickets über hatte. CK kaufte ihm ein Ticket für 15 Euro ab und begab sich, an den Einlasskontrollen vorbei, ins Stadion. Alsbald tauchte Leschi auf. Jener erzählte CK, dass dies sein erstes Spiel nach 19 Spielen Pause sei. Er sei einfach sechzig-müde gewesen, wäre heute aber allein aus Sensationsgier wieder dabei. "Wohl eher Katastrofentourismus" dachte CK :D Leschi erzählte, dass viele Düsseldorfer ihm gesagt hätten, dass Sechzig heute gewinnen würde, er aber der Meinung sei, dass an diesem Tag eher nichts zu holen sei, gerade weil es für Düsseldorf um nichts mehr ginge und sie locker aufspielen könnten. "Ich rechne mit 0 Punkten!"

CK betrat den Auswärtsblock und stellte sich ungefähr auf den gleichen Platz wie letzte Saison beim Auswärtssieg. Fussballfans sind halt doch abergläubisch ;-) Die Stimmung im Löwenblock war an diesem Tag eigentlich recht gut: es wurde fast durchgehend supportet, immer wieder Sechzig-Sprechchöre, schöne Melodien von Nenas Leuchtturm (ja, darauf wurde in der Tat ein Sechziglied getextet) bis Vorstadtkönige und vieles mehr. Im Abstiegskampf, mit dem Rücken an der Wand, geben die Löwenfans halt erst so richtig Vollgas. "Gerade in schlechten Zeiten stehen wir zusammen" würde ein Franz Hell wohl sagen.

Zum Spiel: in der ersten Hälfte war 1860 nach Ansicht des Autors dieses Berichtes klar zweikampfstärker und wusste überhaupt zu gefallen, allen voran der emsige Adlung, der massgeblich das Spiel aufbauende Sanchez und der schnelle Bandowski. Wirklich gefährliche Torchancen wurden jedoch nicht herausgespielt, doch auch die Fortuna war schon mal torgefährlicher. In der 42ten Minute flankte Wolf mustergültig in den Strafraum, Adlung war mit dem Kopf zur Stelle und traf zum nicht einmal unverdienten 0-1! So auch der Pausenstand...

In der Anfangsviertelstunde der zweiten Hälfte waren die Löwen jedoch urplötzlich komplett verunsichert, weiss der Sportpsychologe wieso... Eine aggressive Fortuna glich bereits in der 48ten Minute durch einen strammen Weitschuss von Liendl aus und hatte in der Folge noch weitere Gelegenheiten um gar in Führung zu gehen. CK schwante Böses. Der TSV fing sich jedoch wieder und nahm das Spiel wieder in die Hand. Am Ende stürmten fast nur noch die Gäste aus München, bei denen nun auch der nach langer Verletzungspause genesene Hoffnungsträger Rubin Okotie eingewechselt wurde. Jener hatte noch eine dicke Kopfballchance, doch Rensing parierte glänzend, den Nachschuss von Schindler klärte ein Abwehrspieler auf der Linie... Am Ende gab es ein wohl mehr oder weniger leistungsgerechtes 1-1, Löwencoach Fröhling trauerte jedoch nicht ganz zu Unrecht zwei verlorenen Punkten nach... Die Mannschaft bedankte sich artig bei der durchaus gutgelaunten Fankurve :)

CK traf nach dem Spiel noch den Patrick von den Göppinger Löwen. Jener hatte ein Fluminense-Trikot an, was CK gleich dazu bewog ihm einige Fotos aus Rio de Janeiro zu zeigen, vor allem welche vom alten Stadion Fluminenses, aber auch so einige vom WM-Finale im Maracana und dem schönen Stadion Vasco da Gamas. Zusammen ging es zu einem Fanshuttle. Wie der Luxemburger nun erfuhr, fuhren diese Shuttles alle zum Flughafen und nicht zum Hauptbahnhof. Sie waren also letzte Saison gar nicht falsch eingestiegen, sondern dies ist das tolle Fantrennungskonzept der Stadt Düsseldorf: die Gästefans werden mit eigens bereitgestellten Shuttles zum Flughafen transportiert damit sie gefälligst von dort aus mit einer anderen S-Bahn als die Fortunen zurück zum Bahnhof fahren. Unnötiger Blödsinn, wie CK befand, aber nun gut...

Am Flughafen verabschiedete sich CK von Patrick, der eine andere S-Bahn Richtung Essen nahm, während unser Held zurück zum Bahnhof fuhr. Dort aß er noch eine leckere Currywurst mit Pommes im "Schiffchen" und trank ein leckeres Altbier. Ein Sechzger aus Bremen sprach ihn an und wechselte ein paar Worte mit ihm. Jener sang irgendwann "Der HSV steigt ab - in diesem Jahr!", ein bei Werderfans sehr beliebtes Lied gegen den verhassten Erzrivalen. Also, guter Mann, bevor wir über mögliche Abstiege anderer Vereine singen, sollten wir vielleicht lieber mal unsere eigene Haut retten... Auch Fortunen sprachen den Luxemburger an und wollten wissen, ob er mit dem Punkt zufrieden sei. Eine schwierige Frage. Einerseits ist ein Punkt in Düsseldorf nicht übel, andrerseits helfen in der momentanen Tabellensituation eigentlich nur Dreier wirklich weiter. Es war zu befürchten, dass man auf den Relegationsplatz oder gar einen direkten Abstiegsplatz abrutschen würde, je nachdem wie die direkten Konkurrenten tags darauf und am Montag spielen würden. Insofern konnte CK zu diesem Zeitpunkt die Frage leider nicht eindeutig beantworten. Zwei Tage später jedoch als dieser Bericht hier abgetippt wurde, war die Lage viel klarer: der Punkt in Düsseldorf war sehr gut gewesen. Nicht nur dass Fürth bereits zeitgleich in Karlsruhe verloren hatte, tags darauf verlor St.Pauli in Heidenheim, Aalen kam nicht über ein 1-1 in Frankfurt hinaus und Aue verlor gar 4-2 nach 1-2-Führung in Braunschweig. Auf drei der vier Konkurrenten wurde also ein Punkt gutgemacht, der Abstand zu Aalen blieb gleich (die zwei dem VfR von der DFL abgezogenen Punkte und das bessere Torverhältnis).

Nach dem Essen begab sich CK hinter den Bahndamm, wo er noch ein sehr angenehmes Schäferstündchen mit einer hübschen blonden Ukrainerin verbrachte. Mit der U-Bahn ging es in der Folge in die Altstadt. Dort verbrachte CK fast die gesamte Nacht über im Auberge, wo einfach nur geile Rockmusik aller Art läuft. Etliche Alt flossen die Kehle des Luxemburgers hinunter, der bei vielen Songs lauthals mitgrölte. Im Laufe der Nacht kam er mit einem Löwenfan namens Olli aus Fischbachau ins Gespräch. Fischbachau, da war doch was? Richtig, dort kommt Benny Lauth her. Wusste CK auch gleich zu sagen, man will ja zeigen dass man etwas weiss... Der Olli war ein sehr sympathischer Kerl und so tauschten die beiden Sechzger noch ihre Telefonnummern aus. Auch ein Engländer aus Leeds war im Auberge anwesend, der anmerkte dass es kaum zu glauben sei, dass das CL-Quali-Spiel der Löwen in Leeds bereits 15 Jahre her sei. Wie die Zeit doch vergeht...

Irgendwann in der Nacht aß CK auch noch eine Pizza beim Pizzabäcker um die Ecke und begab sich kurz in die Zwiebel, die allerdings an diesem Abend mehr als prallgefüllt war. Auch das Papidoux war recht voll und so blieb er nicht lange, sondern kehrte zurück ins Auberge. Nicht ohne wenig später doch wieder in die Zwiebel (dort war aber nun Feierabend angesagt) und ins Papidoux aufzubrechen. Eigentlich hatte der Luxemburger gehofft hier den großen Metalfan Olchi zu treffen, jener war aber nicht (mehr) anwesend.

Irgendwann gegen halb fünf ging es mit der U-Bahn zurück zum Hauptbahnhof, wo CK auf seinen Zug wartete. 5:27 Uhr ging es mit dem ICE nach Koblenz, von dort aus mit zwei RE's über Trier nach Luxemburg(Stadt). So endete eine geile Auswärtsfahrt, erst die Zweite mit dem TSV 1860 in dieser Saison. Eventuell gibt es noch eine dritte nach Karlsruhe, das steht aber vorerst noch in den Sternen, gez. euer CK.

31.03.-01.04.2017. DIE FAHRT NACH DÜSSELDORF

Am Freitagmorgen kurz vor elf brach CK mit dem Zug in die Hauptstadt auf. Dort kaufte er ein Sandwich zum Essen und eine Sprite zum Trinken, bevor es mit einem Regionalexpress nach Koblenz ging. Die Fahrt über döste er ein wenig.

Der IC nach Hamburg hatte wegen "zu später Bereitstellung" ca. 30 Minuten Verspätung und so trank CK erstmal einen Kaffee am Bahnhof und harrte geduldig aus, bevor er ein gemütliches Bordbistro enterte, in dem ein leckeres Hefeweizen Vorfreude auf den späteren Verlauf des Tages und der Nacht machte.

In Düsseldorf gegen 16 Uhr angekommen, stellte CK fest, dass vor dem Bahnhof ein Typ eine Rede per Mikrofon gegen Merkels Flüchtlingspolitik hielt und eine Handvoll Leute ihm zuhörten. Zwei junge Menschen hielten ein Transparent gegen die Rüstungsindustrie und die "Kriege der NATO" hoch. Das Besondere an der Veranstaltung war, dass hier keine "Rechtspopulisten" demonstrierten, sondern "Linke", die- ganz im Stile Sarah Wagenknechts- die Flüchtlinge als Bauern auf dem Schachbrett ansahen, die der Wirtschaft einen profitablen Niedriglohnsektor ermöglichen sollten, da die Flüchtlinge sich mit viel weniger Geld zufrieden geben würden, ja aufgrund ihrer rechtlichen Situation und dem Integrationsdruck sogar zufrieden geben müssten als Deutsche. Dies wiederum würde zu einem Hass auf die Neuankömmlinge führen, der dem neuaufkeimenden Rechtspopulismus leider in die Hände spielen würde. CK war mit dieser Analyse natürlich keineswegs einverstanden. Diese Flüchtlinge sind wohl keineswegs die Art Arbeiter, die die deutsche Wirtschaft händeringend sucht (die klassischen Billiglohnarbeiten werden eh in Zukunft "wegautomatisiert" werden und hochqualifizierte Facharbeiter kommen eher aus anderen Ländern als Syrien oder Afghanistan). Andere Kritiker der Flüchtlingspolitik bemängeln deswegen gerade die ungeheuren Kosten derselben für den Sozialstaat (für den letztendlich immer zuerst die Wirtschaft aufkommen muss.) Auch fand der Luxemburger es irgendwie bizarr, anzumerken, dass die Flüchtlinge in sicheren Drittstaaten hätten bleiben müssen und zugleich die Zustände in deutschen Aufnahmezentren zu geißeln. Nicht dass es an letzteren nicht u.U. einiges zu kritisieren geben mag, aber die Zustände in türkischen, libanesischen oder jordanischen Zentren sind wohl kaum besser, eher im Gegenteil !

Nach einem kleinen Spaziergang durch Düsseldorfs Bahnhofsviertel fuhr CK mit der U78 zur Esprit-Arena. Auf dem Weg zum Auswärtsblock begrüßte er Andi Böhm. Der Luxemburger musste seinen Rucksack an einer Aufbewahrungsstelle abgeben und enterte das Stadion. Erstmal einen Krakauer (4 Euro) verspeisen! Bis Anpfiff war ja noch Zeit.

Die Zuschauer sahen ein spannendes Zweitligaspiel, in dem 1860 durch ein Kopfballtor des sträflich ungedeckten Stefan Aigners nach einem Freistoß von Liendl mit 0-1 gewann. Ein durchaus verdienter Sieg bissiger Löwen, die mehr Ballbesitz hatten, mehr Zweikämpfe gewannen und das Spiel weitestgehend kontrollierten. Der neue Trainer Vitor Pereira ist nach Meinung des Autors dieses Berichtes ein echter Glücksfall. Er hat (vorerst?) sportlichen Erfolg an die Grünwalder Strasse gebracht und seine Mannschaft lässt den Ball laufen, dass der leidgeprüfte 1860fan mit der Zunge schnalzt. Viel weniger Fehlpässe, endlich ein echtes System mit Balldominanz und geschickt ausgewählte Neuzugänge. Vor allem Ba ist hinten ein Fels in der Brandung und hat die Abwehr stabilisiert. In der Rückrundentabelle liegt 1860 nicht umsonst auf Platz vier. Die Stimmung im Block war auch recht gut, vor allem nach dem Führungstreffer natürlich. CK verließ rundum zufrieden das Stadion.

Nachdem er seinen Rucksack abgeholt hatte, ging es mit der U-Bahn zurück zum Bahnhof, wo CK hinterm Bahndamm noch bei einer netten Portugiesin namens Maria einkehrte. Noch zufriedener und vor allem entspannter ging es in der Folge per U-Bahn in die Altstadt. Nachdem er sich dort mit einem Döner gestärkt hatte, begab CK sich ins Auberge, wo er einige andere Löwenfans traf, u.a. Patrick von den Göppinger Löwen und Wolfgang. Bei einigen Altbier wurde noch ordentlich gerockt. Auch Fortunen waren selbstverständlich anwesend und es wurde zusammen gefeiert.

Irgendwann sprach ein Metalfan CK auf dessen Lederjacke mit Nieten an. Seine Lieblingsband war "Iced Earth" und zu zweit ging es noch ins Papidoux, welches gegen vier Uhr schloss. Schockierendste Begegnung des Abends: ein gerade mal 23jähriger Student, der nach einem guten Abi(1,7) an der Uni bisher keine einzige Prüfung bestanden hat, sich wie ein Versager deswegen fühlt, angeblich schon einige misslungene Suizidversuche hinter sich hat, gar keine Freunde hat und sich selber hasst. Alle Versuche CK's wie auch zweier anderer Leute ihm zu erklären, dass er optimistischer denken müsste und dass er durchaus Freunde finden könnte (gerade heutzutage in Internetzeiten findet doch jeder Nerd Gleichgesinnte), scheiterten. Der junge Mann bat sogar darum krankenhausreif zusammen geschlagen zu werden, damit seine Eltern endlich begreifen würden, was für ein Verlierer er sei. Er war todunglücklich, hatte auch bereits Psychiater besucht (diese seien aber nur "Labertaschen" und würden keine Hilfe für ihn sein) und auch eine Prostituierte, aber nichts half. Einerseits tat er CK leid, andrerseits war dessen Jammerei irgendwann nicht mehr zu ertragen und so machte unser Protagonist sich von dannen. Mit dem "Iced Earth"-Fan hatte er vorher Nummern ausgetauscht.

An der U-Bahnstation traf CK noch auf Johnny vom UFC, der mit zwei Arbeitskollegen beim Spiel und in der Altstadt gewesen war. Mit ihm und seinen zwei Kollegen ging es zurück zum Bahnhof. Der sportliche Niedergang des SC Paderborn gefiel Johnny natürlich. Am Bahnhof angekommen, trennte CK sich von der Gruppe, holte sich noch was zu Futtern beim Backwerk und fuhr anschließend mit ICE und RE über Koblenz heim nach Luxemburg. Die Fahrt über schlief er größtenteils und so verging die Zeit sehr schnell.

In der Vorsaison hatte unser Protagonist gerade einmal drei Spiele des TSV im Stadion gesehen. Alle drei endeten mit einem "zu Null"-Sieg. Nun ging es heuer zum ersten Mal auf ein Spiel und prompt wurde 0-1 in Düsseldorf gewonnen. So langsam wird die Serie doch unheimlich. Trotzdem darf es so gerne weitergehen, denn auch ein Löwenfan sieht lieber Siege als Niederlagen. In diesem Sinne: bis zum nächsten "zu Null"-Sieg!, gez. euer CK.

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