09.02.2019. DIE FAHRT NACH DUISBURG

Um neun Uhr trafen sich Jos, Camille und CK am Bahnhof in Wasserbillig. Der Luxemburger Löwenfanclub fuhr heute mit drei Mann nach Duisburg. Jos hatte sich als Fahrer angeboten. In seinem Auto ging es problemlos und ohne irgendwelche Staus zum Stadion des MSV Duisburg, offiziell Schauinsland-Reisen-Arena genannt. Gegen Mittag konnte das rote(!) Auto in unmittelbarer Nähe zum Gästeblock abgestellt werden. Aufgrund der Drittligauntauglichkeit der Krefelder Grotenburg muss der aus den Niederungen des Amateurfußballs wieder auferstandene KFC Uerdingen 05 im Duisburger Asyl seine Heimspiele austragen.

Die Gästekasse war noch geschlossen und es ging in Restaurant Mezzomar, in dem CK sich Penne all'Arrabbiata genehmigte. Dazu gab es Königspilsener. Einige bekannte Gesichter enterten in der Folge das Restaurant: Sebastian aus Ludwigshafen mit Vater und Bruder, OBu, Patrick von den Göppinger Löwen, Wolfgang... Fast alle aßen zu Mittag und Bier wurde ohnehin genug getrunken. Das Restaurant befindet sich im Übrigen direkt an einer Trainingsstrecke für Kanuten. Netter Ausblick auf den Fluss.

Kurz vor vierzehn Uhr wurden Tickets für den Sitzplatzblock an der Gästekasse gekauft und es ging ins Stadion. Wieso Sitzplatz? Erstens weil der Stehplatzblock sicherlich mal wieder prall gefüllt sein würde und Enge mag eigentlich keiner unserer drei Protagonisten und zweitens weil vor allem Camille Angst hatte mal wieder wegen der großen Schwenkfahnen zu wenig vom Spiel zu sehen. Letzte Saison in Burghausen hatte er zu seinem Ärger fast nichts gesehen.

Das Stadion des MSV hat mit einer Kapazität von ca. 30 000 Zuschauern die genau richtig Größe wie sie auch ein TSV 1860 in der ersten oder zweiten Liga gebrauchen könnte. An diesem Tag zum Heimspiel des Krefelder Untermieters waren aber nur 5 650 Fans gekommen, darunter über 1 500 Löwenfans. Fast 5/6 des Stadions blieben also leer, darunter die gesamte Gegengerade und auch der Stehplatzbereich der MSV-Fans, der bei Spielen des KFC ohnehin geschlossen bleibt.

In der ersten Halbzeit neutralisierten sich die beiden Mannschaften. Beide standen hinten stabil und nach vorne passierte wenig. In der Halbzeitpause holte CK Bier für Tim und seinen Kumpel Manu. Beide standen im prall gefüllten Stehplatzblock und bei ihnen gab es nur alkfreies Bier. Im Sitzplatzbereich gab es jedoch Vollbier. CK schob die Bierbecher unter der schalldichten Plexiglasscheibe hindurch. Tim meinte, er solle gleich Nachschub holen. Also nochmal auf zum Bierstand und wieder zurück in den Block. Denkste. Ein Ordner stoppte CK am Eingang. "Das Bier reichen Sie jetzt aber nicht wieder ihren Freunden rüber?"- "Aehm, wieso? Ist das verboten?" - "Die haben da drüben nur alkoholfreies Bier. Die sollen kein Bier mit Alkohol bekommen. Wir Ordner sind hier um darauf aufzupassen. Sie können jetzt in den Block reingehen. Wenn wir Sie sehen beim Rüberreichen des Biers, werden Sie aus dem Block gezogen". Danke für die Warnung! Da CK die zweite Halbzeit nicht verpassen wollte, tranken er und Camille das Bier nun halt selber ;-)

Die zweite Halbzeit war spannender als die Erste. Erst traf der KFC nach einem schönen Spielzug zum 1-0 durch Rodriguez. Vier Minuten später düpierte Wein Torhüter Vollath mit einem Freistoß scharf aufs Tor. Den Ball hätte René eigentlich halten müssen, doch er ging über ihn hinweg und Kapitän Felix Weber köpfte aus kürzester Distanz den Ball in die Maschen. Camille und CK jubelten. Jos war weniger begeistert, da er von hinten eine Bierdusche abbekommen hatte :-D Nach wiederholtem Foulspiel sah Herbert Paul gelb-rot und 1860 musste mal wieder in Unterzahl ein Spiel beenden. Dennoch gingen die Löwen beinahe in Führung als nach einem Konter über Karger und Lex der gute Bekiroglu alleine vorm Tor den Ball in den Himmel drosch. Kein Vorwurf an ihn! Einen solchen Ball direkt zu nehmen ist nie einfach. Uerdingen fiel nach vorne wenig ein. Bierofkas Truppe war defensiv ganz stark an diesem Tag und so retteten sie das 1-1 über die Zeit. Am Ende gab es sogar ein noch ein wenig Aufregung als Lex bei einem weiteren Konter im Krefelder Strafraum zu Fall kam. "Das war ein glasklarer Elfmeter!" wetterte Camille. Hatte der Schiedsrichter allerdings nicht so gesehen ;-)

Gleich nach Abpfiff wurden die Bierstände geschlossen. Anscheinend wollen die in Duisburg Gästefans schnell loswerden. Unsere drei Helden verließen die Arena und kauften noch ein Flaschenbier bei einem Straßenverkäufer. Die Polizei stoppte den Tross der Löwenfans und ließen niemanden durch. Es musste gewartet werden bis die Anhänger des KFC auf ihrer Seite abgezogen waren. Während der Wartezeit wechselte Camille ein paar Wörter mit Allesfahrer Roman Wöll, der vereinspolitisch leider total auf db24-Linie liegt. CK gefiel vor allem eine attraktive blonde Polizistin.

Nach Aufhebung der Polizeisperre ging es nochmal ins Mezzomar wo die drei Luxemburger an einem Tisch mit Tim und seinen Kumpels Platz nahmen. Ihr Zug zurück nach München fuhr erst nach 19 Uhr und sie aßen erstmal alle eine Pizza. CK wurde ein Weißbier spendiert. Es wurden Pläne für die zukünftigen Spiele geschmiedet. CK wollte gegen Hansa Rostock mal wieder nach Giesing fahren und die Woche darauf mit OFC-Fan Toto eine gemeinsame Wochenendfahrt Offenbach/Wiesbaden machen. Tim meinte, er und seine Jungs würden, wenn möglich, noch alle Auswärtsspiele fahren, darunter einige Ostvereine.

Irgendwann wollte Jos nach Hause fahren und so wurde sich voneinander verabschiedet. In der Folge ging es zu dritt im Auto zurück in den Zwergenstaat. Dort ging es noch auf eine Pizza ins "Terres Rouges" auf der Escher Grenz. Eine Bauchtänzerin beendete gerade ihren Auftritt als die drei Löwenfans eintraten. Mirela war froh CK zu sehen und meinte, er hätte beim Karaoke am Freitagabend wirklich gefehlt. Nach der Pizza fuhren Jos und Camille zurück nach Remich. CK trank noch einen Irish Coffee und nahm dann einen Bus zum Belval. Er war müde und wollte in sein Bett schlafen gehen. So endete eine sehr nette und überdies erfolgreiche Auswärtsfahrt mit dem Luxemburger ARGE-Fanklub. 1860 sammelt weiter seine Punkte zum Klassenerhalt. So kann es weitergehen, gez. euer CK.

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