16.11.2002. DIE FAHRT NACH DORTMUND

Am Donnerstag abend war CK mit Gilles von Lautern aus nach Hause gefahren, weil er dort am Freitag einen Termin beim Zahnarzt wahrnehmen musste. So musste er am Samstag von Luxemburg aus die Reise nach Dortmund antreten.
Um sechs Uhr samstags morgens klingelte der Wecker CK dann auch unbarmherzig aus dem Schlaf. Sogleich zog er sich an, packte seinen Rucksack und ging nach unten. Nach einer guten Tasse Tee war der Lauterer Student dann auch ziemlich schnell richtig wach und sein Vater brachte ihn mit dem Wagen in die Haupstadt.

7:22 Uhr fuhr der Zug nach Trier los. Dort kaufte CK dann für 7,80 Euro ein Ticket nach Koblenz. Im Zug nach Koblenz waren einige ältere Frauen, die sich über Weissrussland unterhielten. Teilweise sehr interessant was die sich da so erzählten. Die Automafia verlangte dort anscheinend 600 DM von einem einreisenden Audi-Fahrer. Wenn man diese Summe nicht zahlt, dann ist es sehr wahrscheinlich dass man seinen Wagen nie mehr wiedersieht. Von der Polizei kann man dort wenig Hilfe erwarten, da der grösste Teil der Bullen dort korrupt sind und sich von der Mafia schmieren lassen. Na dann,liebe Borisov-Fahrer, seid froh dass ihr den Zug genommen habt! Aber jeder intelligente Mensch würde eh nie mit seinem Wagen in so ein Land einfahren, der Autor dieses Berichtes würde sowas jedenfalls nicht tun.

In der Folge unterhielten sich die Frauen über andere Themen, u.a.über die ungezogene Jugend. Der Leser kann sich vorstellen, was die infolgedessen für Gesichter machten, als CK gegen neun Uhr seine erste Bierdose öffnete um seinen Durst zu stillen, *GGG*.

In Koblenz traf CK dann auf Michael Meier. Der Mainzer hatte im Zug zwei Gladbach-Fans kennengelernt, die auf dem Weg nach Leverkusen waren. Jene wurden CK gleich mal vorgestellt und dann ging es zu viert mit dem Wochenendticket weiter nach Köln. Die Gladbacher erwiesen sich als sehr angenehme Zeitgenossen. Natürlich konnte der Lauterer Student es nicht lassen, die beiden nach ihrer Meinung über Jeff Strasser zu fragen. Beide schienen ziemlich angetan von seinen Leistungen zu sein und meinten, sie hätten schon viele Lauterer Fans getroffen, die den Weggang des einzigen Luxemburger Fussballprofis bedauerten. Wie wahr! Man sieht ja wo der FCK ohne die Kämpfernatur Strasser nunmehr in der Tabelle steht. CK genehmigte sich noch ein weiteres Jever und auch die anderen Fans öffneten gleich mal eine weitere Bierdose. Die Fahrt wurde dann recht lustig, zumal verschiedenste Gesänge angestimmt wurden.

Kurz vor Köln begannen die vier Jungs dann gemeinsam, Fangesänge zu Ehren von Fortuna Düsseldorf anzustimmen, die Kölner mussten ja gleich mal geärgert werden. Einige Mitfahrer schien das sehr zu belustigen...
Am Kölner Hauptbahnhof verabschiedeten sich die beiden Gladbacher dann und stiegen aus. Michael und CK stiegen dagegen erst in Köln-Deutz um. Dort wurde in einer Bahnhofskneipe gleich mal ein Kölsch runtergeschüttet. 12:21 Uhr ging es dann mit dem Zug weiter nach Dortmund. Dieser Zug war ziemlich voll, zumal unterwegs immer mehr Anhänger der Schwarz-Gelben einstiegen. CK übergab dem Michael dann endlich auch mal die Luxemburger Euros, die er ihm versprochen hatte und schüttete noch zwei Jever runter.

13:45 kamen die beiden dann am Dortmunder Hbf an, wo der Olli schon wartete. Michael machte sich dann auf dem Weg in die Stadt um beim Karstadt noch einen Bekannten abzuholen, während Olli und CK mit der Bahn gleich weiter zum Stadion fuhren. Dort angekommen, konnte CK gleich mal einen Blick auf das altehrwürdige Stadion "Rote Erde" werfen, welches genau neben dem Westfalenstadion angesiedelt war. Sehr kultig!
Vorm Stadion trafen die beiden dann auf den Löwen-und Metalfan aus Arnsberg und seinen Kumpel (remember Gladbach-Bericht!). Von ersterem kaufte CK dann gleich mal für 9 Euro ein Ticket im Stehplatzblock der Löwen.
Vorm Stadion lief auch der Marco rum. Wie CK später von ihm erfuhr, versuchte er sein Ticket loszuwerden, da er es ja wegen dem bundesweiten Stadionverbot nicht riskieren konnte das Westfalenstadion zu betreten.

Kurz danach trafen Olli und CK die anderen Löwenfans aus dem Sauerland und es wurde gleich mal ein Gruppenfoto gemacht. Olli begab sich dann mit der Dauerkarte eines Freundes auf einen Sitzplatz, während die anderen Fans sich in Block 60 begaben. Vorher wurden aber von CK noch "Grünwalder Stadion"- Gesänge angestimmt. Just in diesem Moment lief dann auch Fritz Fehling vorbei, der dies natürlich nicht überhörte sondern der Gruppe gleich ein Lächeln rüberwarf.

Das Stadion war mit 68 600 Zuschauern ausverkauft. Die Dortmunder Südtribüne sah von der anderen Seite wirklich gigantisch aus, so gross und so steil. Also rein vom Aussehen her ist das Westfalenstadion wohl eins der schönsten und geilsten Stadien Europas. Die oft angesprochene Hexenkesselatmosphäre gab es aber dennoch nicht, weil dazu braucht man auch Fans,die ihr Bestes geben und das Team nach vorne peitschen. Auf der Dortmunder Südtribüne stehen aber in etwa 15.000 Modefans zwischen den wirklichen Borussen. Die grossen Erfolge Ende der neunziger Jahre haben ein zu grossen Teilen nur aus Erfolgsfans bestehendes Publikum hervorgebracht, welches dem der Bayern in nichts mehr nachsteht. Bei nem Tor wird mal kurz gejubelt, zwischendurch mal ab und zu ein Klatschen und das war's dann auch schon. Erbärmlich!

In Halbzeit 1 stand CK gleich neben den Jungs von Cosa Nostra. Die hatten vorher blaue und weiße Folien-Fahnen verteilt, die die Kurve optisch verschönern sollten.
Um halb vier war Anpfiff und als Intro gab es auf der Löwenseite die angesprochenen Fahnen, sowie etliche Doppelhalter, zwei große Schwenkfahnen und etwas Rauch. Die Italiener hatten einen neuen Anführer am Megaphon, der seine Sache recht gut machte. Also dort wo CK stand, war in HZ 1 wirklich eine Bombenstimmung. Immer wieder wurden neue Schlachtgesänge geschmettert und versucht die Mannschaft nach vorne zu treiben. Ein Löwenfan hatte dem Luxemburger einen Doppelhalter von CN in die Hände gedrückt, welcher dieser nach dem Spiel dann aber fairerweise wieder zurückgab und nicht mitnahm.

Zum Spiel will der Autor hier nicht soviel schreiben. In der sechsten Minute konnte Ricken ungehindert in den Strafraum flanken, Jentzsch den flachen Ball dagegen nur unglücklich abfälschen und Ewerthon liess sich per Direktabnahme die Chance zur frühen Führung nicht nehmen. Drei Minuten später hätte Giuseppe Reina beinahe das 2:0 erzielt, doch Markus Weissenberger klärte per Kopf auf der Linie für seinen bereits geschlagenen Schlussmann. Danach versuchte der amtierende deutsche Meister, aus gesicherter Defensive heraus, die Partie zu kontrollieren. Die Löwen kämpften zwar und spielten im Mittelfeld sogar recht gefällig, vermochten es aber nicht Torchancen rauszuspielen geschweige denn einen Treffer zu erzielen. Die zündenden Ideen und die richtige Durchschlagskraft fehlten einfach, die Offensive war zu keinem Zeitpunkt wirklich gefährlich. Bei Borussia Dortmund hatte Koller noch eine exzellente Kopfballmöglichkeit um die Führung bereits vor der Pause weiter auszubauen, aber erneut war es Weissenberger der auf der Linie klärte.Das war dann aber auch schon alles.

In der HZ-Pause begab sich CK dann zum Bratwurtstand, wo er sich für 2 Euro eine Bratwurst kaufte. Ein Bier genehmigte er sich nicht, da es im Stadion, zumindest bei den Gästen, nur alkfreies Bier gab, o:(...

In HZ 2 stand CK dann neben dem Arnsberger. Dort tauchte dann auch irgendwann der Steffen aus Lippstadt auf.
Die Löwen waren bemüht durch einen konstruktiven Spielaufbau zu Ausgleichschancen zu kommen, waren aber weiterhin nicht in der Lage, sich ernsthaft vor dem Tor des daher weitgehend unbeschäftigten Weidenfeller in Szene zu setzen. Die Borussia machte auch keine Anstalten das Offensivspiel anzukurbeln und so plätscherte das Spiel so dahin. Hauptsache der knappe Vorsprung wird über die Zeit gerettet und drei Punkte eingefahren, dachten sich die schwarz-gelben Spieler da wohl. Mit einer meisterlichen Darbietung hatte das nicht allzuviel gemein. Am Ende wurden die Borussen fast noch dafür bestraft als Schroth und Agostino eine abgefälschte Flanke knapp verpassten (84.) und somit die Gelegenheit zum 1-1-Ausgleich leider nicht nutzen konnten.
Letzendlich ging der Erfolg der Dortmunder in Ordnung. Die Niederlage war jedoch- ebenso wie die vorherige in HH- ziemlich unnötig, denn hier und heute wäre einfach mehr drin gewesen, da der BVB keineswegs zu überzeugen wusste. Aber die Löwen waren einfach viel zu ideenlos und harmlos gewesen und durften sich somit nicht über die Niederlage beklagen. Schade bloss dass man jetzt sogar bis auf Platz 8 wieder abgerutscht ist!Wirklich sehr sehr schade...

Ärgerlich war auch das Endergebnis aus München. Die Bayern hatten gegen die VW'ler aus Wolfsburg 1-0 gewonnen und blieben somit mit fünf Punkten Vorsprung auf den BVB Tabellenführer. CK traf dann noch den Zusamtaler, der jedoch wenig Zeit zum Quatschen hatte und die Uta aus Menden. Nachdem er sich vom Lippstädter verabschiedet hatte, verliess CK dann das Stadion. Zusammen mit Olli ging es zu Fuss erstmal in die Stadt. Unterwegs rief CK Dieter Brummer an. Jener war mit einem Bekannten beim Spiel in Wattenscheid (3-1 gegen Babelsberg) gewesen und der Lauterer Student wollte den Ingolstädter nun dazu überreden, mit ihm die Kneipen in Dortmund unsicher zu machen, doch jener lehnte ab. Also ging es erstmal zu Ollis Lieblingsdönerladen und von dort dann mit der U-Bahn zu einem Parkplatz wo Ollis Wagen stand. Die beiden Löwenfans fuhren nun nach Letmathe in Ollis Wohnung.

Dort angekommen, durfte CK einen Blick auf Ollis Trikotsammlung werfen, die bereits sehr gross ist. Der Olli hatte die Sechzgertrikots von 93/94 und 94/95 (Stempeltrikot). Da konnte man glatt neidisch werden. Zudem erwies sich der Olli wie soviele andere Fans auch, als "Ticketfetishist" sprich er ist einer von den Fans, die all ihre Tickets von den besuchten Spielen als Erinnerungsstücke aufheben. Auch alte BL-Stecktabellen hingen in seinem Zimmer sowie ein Foto mit Werner Lorant und ihm .Eine sehr angenehme Umgebung für Löwenfans also!!! Bei Bier,Chips und Musik von den Onkelz wurde über dieses und jenes gequatscht.

Später ging es dann in ein gediegenes Bistro namens "Chapeau Claque" in Iserlohn. Für die,die es interessiert: Zum Chapeau Claque.Dort trank CK noch zwei Pils und lernte einige Bekannte von Olli kennen. In einem weiteren Lokal mit einer richtig süssen Bedienung ("Schaumburg"), wurde dann weitergetrunken. CK genehmigte sich ein Bacardi Cola während Olli nur was alkfreies runterschlürfte, schliesslich musste er noch Auto fahren. Nach einem kurzen Abstecher zurück in seine Wohnung, ging es dann nach Dortmund. Unterwegs schenkte Olli CK noch eine Flasche Pushkin Red, die Fahrt ging also feucht-fröhlich weiter. Vorm Trinidad liess Olli CK dann raus und fuhr los, um Britta abzuholen.

Im Club (Eintritt:8 Euro!) traf CK auf einen BVB-Fan mit dem sich noch ein Gespräch entwickelte. Als dann Olli und Britta auftauchten, war der Club schon ziemlich voll. DJ Alex von Jazzanova erwies sich dann als richtiger Stimmungsmacher. CK kam gar nicht mehr runter von der Tanzfläche, es ging einfach voll ab. Nu Jazz- ne Musikrichtung die man nur weiterempfehlen kann! Auf der Tanzpiste war auch eine süsse kleine Asiatin. Eigentlich wollte CK die dann auch ansprechen, aber leider war ein anderer Typ mal wieder schneller. Jaja,shit happens...
War jedenfalls ein netter Abend und die Bekannten von Olli waren soweit auch ganz okay.

So um drei Uhr verabschiedete CK sich dann aber von Britta und den anderen und er liess sich von Olli zum Hbf fahren. Unterwegs machten sie aus, sich in einem Monat in Bochum zu treffen und dann allerdings nach'm Spiel nach Düsseldorf zu fahren um sich von der Brauchbarkeit der Tipps von Olchinger und Martin zu überzeugen.

Mit einem WE-Ticket trat CK dann über Düsseldorf, Köln, Koblenz und Bingen/Rhein (Hbf) die lange Reise nach Kaiserslautern an. Die Rückreise verlief im Gegensatz zu so manch anderer Zugfahrt sehr ruhig, es gab keine irgendwie nennenswerten Vorkommnisse. So war CK pünktlich um 10:26 Uhr in Lautern und fiel erstmal erschöpft ins Bett. Im Zug hatte er zwar teilweise schon gedöst, aber richtig schlafen kann man da ja doch nicht.

Wie auch immer, abgesehen vom Resultat des Spiels war es mal wieder eine richtige geile Auswärtsfahrt gewesen und man kann gespannt darauf sein, was am 14.12.zur Vorweihnachtszeit in Bochum und Düsseldorf alles so abgehen wird.
In dem Sinne, bis dahin!, gez.euer CK.

16.08.-17.08.2003. DIE FAHRT NACH DORTMUND

Freitag abend war CK noch auf einer Grillparty bei Elkes Eltern auf dem Campingplatz gewesen und dementsprechend müde war er auch noch, als ihn Rockland Radio um halb sechs aus dem Schlaf holte. Der Lauterer Student zog sich an und begab sich dann zu Fuss bis zum Bahnhof und von dort aus mit dem 6:36-Uhr-Zug nach Neustadt. In Neustadt stieg er um und fuhr weiter nach Landau.

Um halb acht dort angekommen, wurde gleich mal das erste Flaschenbier runtergeschüttet und alsbald tauchte auch PEC alias Thomas mit seiner Freundin auf. Pünktlich um acht Uhr fuhr die Fansektion aus Basel, bestehend aus dem Schweizer Martin und dem Spanier Carlos, am Bahnhof vor. Thomas verabschiedete sich von seiner Freundin und dann ging es zu viert im VW nach Düsseldorf. Unterwegs wurden einige interessante Gespräche geführt und die Zeit verging wie im Flug.

Gegen elf Uhr waren die vier Fussfallfans dann in Düsseldorf. Martin und Carlos bezogen dann gleich mal ihr Hotel, während Thomas und CK sich Richtung Bahnhof begaben, wo bereits die ersten BVB-Fans rumliefen. Als die Fansektion Basel später nachkam, wurde gleich mal zusammen gefrühstückt, eine Tageskarte für den VRR gekauft und dann ging es mit der Bahn nach Dortmund.

Vom Dortmunder Hbf fuhr dann eine U-Bahn zum Stadion. In dieser waren bereits einige Löwenfans, darunter auch welche aus Neumarkt, von denen einer das bunte Fanquartett aus Basel, Landau und Kaiserslautern fragte ob sie ins neue Stadion gehen würden. Dieser war dann sehr verwundert, als er ein "Nein" zu hören bekam. "Ab 2005 haben wir das schönste Stadion Europas und ihr wollt nicht hingehen???" Daraufhin zeigte CK ihm seinen Grünwalder Stadion-Schal, woraufhin das übliche "Ihr seid ja nur Stadionfans" zu hören war. Thomas fragte dann, wo die Fans denn wohl ihrem Verein die Treue gehalten hätten und wieso im Olympiastadion mehr Geld zu verdienen sein soll als im Sechzger, aber er sah bald ein, dass dies zu nix führte."Ach, ich lasse mich doch immer wieder auf solche Gespräche ein, aber eigentlich bringt es ja doch nie was" meinte er resignierend.... Hier noch einige Zitate der königstreuen Fans: "Früher haben beide Vereine auch zusammen in einem Stadion gespielt und da hat sich kein Mensch darüber aufgeregt", "Grünwaldis gibt es ja glücklicherweise eh fast keine mehr" (Thomas meinte dazu bloss ironisch: "Wir sind ja eh nur sechs", woraufhin CK ein "Und hier sitzen vier davon" ergänzend anfügte, Anm.des Autors), "Im Sechzger Stadion verlieren wir auch Spiele, so wie gegen die Weissrussen" (als hätte irgendjemand behauptet, im Sechzger würden nur Siege eingefahren werden, Anm.des Autors) und "Ins Grünwalder Stadion kommen ja auch nicht mehr als ins Olympiastadion". Letzteres war ohne Zweifel das dümmste aller Argumente. "Wenn ich sowas bloss höre!" meinte Martin nachher verärgert zu seinen Mitfahrern und er hatte recht. Denn wo ist wohl mehr los: in einem relativ vollen Sechzger Stadion mit 25 000 Fans oder in einem fast leeren Olympiastadion mit der gleichen Zuschauerzahl? Es geht doch um die prozentuale Stadionauslastung und die Stimmung darin. Und wo ist wohl die Sicht aufs Spielfeld besser? Aber es hatte keinen Sinn,sich darüber aufzuregen. Manche Fans haben halt echt komische Argumente um ihren Standpunkt zu vertreten. Wenigstens gab es diesmal keine wüsten Prügelandrohungen.

Auf dem Weg von Düsseldorf zum Dortmunder Westfalenstadion wurden natürlich noch Thomas'Bierdosen sowie CK's Flaschenbier und zwei seiner Mixery-Dosen weggehauen, da diese ja nicht ins Stadion mitgenommen werden konnten. Die letzten beiden Mixery-Dosen trank der Luxemburger dann noch vorm Stadion, derweil Thomas sich ein Ticket besorgte und den kleinen Rest seiner "Pane et Circensis" verkaufte, die nach Leverkusen noch übrig geblieben waren. Ein Löwenfan überliess CK noch eine Karte für 10 Euro und ein kleiner Plausch mit einigen Löwenfans aus dem Sauerland, darunter auch René, ein guter Bekannter von Olli, entwickelte sich auch noch.

Kurz vor 15 Uhr traf dann endlich Uta ein, die nach einer durchzechten Nacht verschlafen hatte und daher mit dem Wagen statt mit dem Zug nach Dortmund aufgebrochen war. Ihre Freundin Rebecca hatte leider abgesagt und so musste des Bayernschrecks Ticket noch verkauft werden. Fritz Fehling kam dann auch noch vorbei, wurde gebührend begrüsst und schüttelte den Fussballfans die Hand, bevor es endlich ins Stadion ging.

Im Stadion stimmten Thomas und CK gleich mal "Grünwalder Stadion" an und- oh Wunder!- niemand regte sich darüber auf. Freudig begeistert zeigte sich jedoch ein gewisser Christian aus Ingolstadt, der relativ oben im Block stand und seine "Scheiss Olympia"-Fahne schwenkte. Im Löwenblock waren einige bekannte Gesichter anwesend: Franz Hell, OBu, ThoMiFi, Kenny2, Sigi, Alex/Sidekick, der UFC aus Paderborn und seit langer Zeit auch mal wieder der Steffen aus Lippstadt. Jener gab CK dann gleich mal ein Pils aus und bezahlte somit den verlorenen Nostalgiederbyzuschauerzahlwetteinsatz (zusammengesetzte Wörter sind doch was Schönes, Anm.des Autors).

Zu Beginn des Spiels gab es eine Schweigeminute für den verstorbenen Lothar Emmerich. Ein bekloppter Löwenfan hinter CK schien das wohl ned ganz zu raffen und wollte partout den Mund nicht zuhalten. Mein Gott,überlegt so ein Volldepp mal was er da tut?!! Sowas ist pietätslos und gehört sich einfach nicht... Dann endlich ging es richtig los. Die Sechziger kämpften Borussia Dortmund in Hälfte eins nieder und vergaben durch Lauth und den überraschenderweise von Anfang an spielenden Österreicher Pürk sogar zwei grosse Chancen zur Führung. Der selbsternannte Meisterschaftsanwärter aus dem Ruhrpott war an diesem Tag zu schlagen. Dies spürten auch die Löwenfans, die relativ ordentlich supporteten, auch wenn die Stimmung an manchen Tagen sicherlich schonmal besser war. Lustigerweise schrie sogar der Lippstädter einige Sachen mit, obwohl er sich im Vorfeld eigentlich selber ein Support-Verbot erteilt hatte. Sind das bereits die ersten Symptome sich anbahnender Entzugserscheinungen? Mit Ausnahme vom letzten Spiel gegen den BVB im Oly hatte der gute Steffen seit der Wolfsburg-Fahrt immerhin kein Spiel der Weiss-Blauen mehr gesehen. Das Ergebnis war ihm übrigens laut eigener Aussage scheissegal.
Die Ordner in Dortmund machten sich übrigens auch beliebt als sie mit Gewalt zwei relativ angetrunkene Löwenfans, die vorm Eingang zum Auswärtsblock rumstanden, wegzogen. Dafür ernteten sie gleich mal wütende "Das hat mit Fussball nix zu tun"- Sprechchöre. Als der Lippstädter den selben Bereich betrat um Fotos vom Block zu machen, bekam er von den Ordnern zu hören, dass dies verboten sei, da sich dort ein "Sicherheitsbereich" befände. Einfach lächerlich! Die Erbsenzähler konnten sich in der Folge über einige nette Gesänge wie "Dortmund hat die hässlichsten Ordner" freuen.

In der Halbzeitpause verschwand Steffen dann zu seiner Freundin während CK erstmal pinkeln ging. Danach traf er auf Michael Meier aus Mainz, der auch fest an einen Punktgewinn der Löwen glaubte und guter Dinge war. Uta telefonierte derweil mit Bayernschreck Rebecca, die ihrer besten Freundin mitteilte, dass in einer Ausgabe der Coupé Fotos von ihr erschienen seien. Pünktlich zur zweiten Hälfte begaben Uta und CK sich dann wieder in den Block.

In den zweiten 45 Minuten lief dann alles ganz anders als erhofft. Gleich nach Anpfiff prallte der Ball nach einer unübersichtlichen Situation im Münchner Strafraum von Hoffmann zu Amoroso, der nicht lange fackelte und volley aus 16 Metern ins rechte untere Eck traf. Bevor die Sechziger reagieren konnten, stand es auch schon 2:0. Fernandez spielte Koller hoch an, Hoffmann zupfte hinter ihm stehend am Trikot– Markus Merk zeigte eiskalt auf den Punkt! Regelkonforme aber doch sehr harte Entscheidung! Amoroso trat an und verwandelte gewohnt sicher. Damit nicht genug: Koller baute wenig später die Führung noch aus. 3-0, innerhalb von einer Viertelstunde war alles gelaufen! Mit dieser Führung im Rücken spielte es sich für die Borussen wie von selbst. 1860 war entnervt, stand nach bis zum Wechsel überlegen geführter Partie in kürzester Zeit mit leeren Händen da. Mehr als der Ehrentreffer durch den eingewechselten Kioyo war für die "Löwen" nicht mehr drin. Dennoch war die Stimmung im Block weiterhin recht passabel. OBu ("Wo sind die Hände?") gab sich auch alle Mühe, die Fans zum trotzigen "Jetzt erst recht-Support" zu animieren. Peinlich waren auch die schwarz-gelben Anhänger über dem Löwenblock, die das ganze Spiel über den Mund nicht aufbekamen und nun hämisch "Ihr könnt nach Hause fahren" und ähnliches sangen. Dreckspack! Was sind das denn für Fans? Statt sich über die Führung zu freuen und die eigene Mannschaft zu feiern, wissen die nix Besseres als sich arrogant über die gegnerischen Fans zu erheben und sich an deren Niederlage aufzugeilen. Ihr geht ja wahrscheinlich eh nur zum BVB weil die meistens gewinnen, ihr depperten Erfolgsfans, ihr gehört halt zur gleichen Kategorie Fanschrott wie die von der Säbener!!! Auch die Südkurve war nun um einiges lauter als vorher. Dies führte auf Löwenseite zu Gesängen wie "You only sing when you're winning" oder böseren Sachen wie "Schalke und der BVB". Zu erwähnen bleibt auch noch, dass so einige BVB-Fans bereits vorm Abpfiff das Stadion verliessen, wahrscheinlich um dem Stau in der U-Bahn nachher zu entgehen. Wahnsinn! Genau so ein Benehmen wie es bei etlichen FCB-Anhängern bewundert werden kann. "Ja,geht bloss nach Hause,ihr tollen Konsumenten" so CK's Kommentar auf ein so enttäuschendes Verhalten. Kaum zu glauben dass es vor einigen Jahren noch eine Modefanfreundschaft BVB-1860 gab, mit der der Luxemburger allerdings nie viel hatte anfangen können. Heute wurde 1860 alles andere als schön empfangen, immerhin gab es dafür auch noch einige "FC Brügge"- Sprechchöre von wütenden Löwenfans.

Nach dem Abpfiff begaben sich Uta und CK noch zu Christian hoch, der mit dem Oberlöwen nach Dortmund gekommen war. Nach einem kurzen Plausch verabschiedeten sich die Ingolstädter dann und fuhren nach Hause. Der Luxemburger und die Exil-Sauerländerin verliessen dann mit Thomas und den beiden Fans aus Basel das Westfalenstadion und nach einem kurzen Besuch bei einem Schalverkäufer ging es mit der restlos überfüllten U-Bahn zurück zum Dortmunder Hbf.

Dort investierte CK einen Teil seines Kleingeldes in ein Dosenbier. Nachdem er sich von Uta, die in Dortmund noch einkaufen gehen wollte, verabschiedet hatte, fuhr der Luxemburger dann mit Martin,Carlos und Thomas zurück nach Düsseldorf. Unterwegs äusserte er seine Enttäuschung darüber,dass die Meisterschaftsträume frühzeitig geplatzt waren und sang einige Onkelz-Lieder ;))). Carlos schlief schon teilweise und Martin wirkte ziemlich niedergeschlagen, obwohl er im Vorfeld der Partie bereits mit einer Niederlage von 1860 gerechnet hatte.

In Düsseldorf trennten die vier Fussballfans sich dann. Während Martin und Carlos erstmal zurück ins Hotel gingen, begaben sich Thomas und CK zur "Heissen Wurst" um sich dort zu stärken und traten dann den Gang in die Altstadt ein. Im Papidoux lief- wie immer- geile Musik, ausserdem hat der Laden ne richtig schnucklige süsse kleine Blondine hinterm Tresen stehen. Jene bat der Luxemburger im Laufe des Abends noch, dem DJ zu sagen, er solle was von Nightwish auflegen, woraufhin später am Abend dann auch "Slaying the Dreamer" lief. CK wettete irgendwann auch noch wild entschlossen mit Thomas, dass er die Telefonnummer der Bedienung bekommen würde. Bevor dies jedoch geklärt werden konnte, trafen Martin und Carlos ein, die vorher noch in der "Zwiebel" gewesen waren. Die beiden hauten jedoch bald wieder ab, da Martin die Lautstärke der Musik zu hoch war. Ein Gladbach- und ein Stuttgart-Fan schauten auch mal kurz rein, ebenso wie zwei Münchner Metalfans, von denen einer sich jedoch leider als Bayernfan erwies. Irgendwann bat CK dann die Bedienung zu sich. "Mein Kumpel und ich haben ne Wette miteinander abgeschlossen, würdest Du mir helfen diese zu gewinnen?"- "Hmm, kommt ganz darauf an um was es geht."-"Nun ja, ich habe gemeint, ich würde es schaffen Deine Telefonnummer zu bekommen. Also wärst Du so nett mir diese zu geben? Ich werde sie auch nicht benutzen, ich will nur die Wette gewinnen,bitte!"-"Nein!, sorry aber die Wette hast Du leider verloren!" *GGG*. So schnell kriegt man halt doch keine Telefonnummer in Düsseldorf. Diese kleine Enttäuschung war aber bald ebenso schnell vergessen wie die Niederlage der Löwen, es gab ja gutes Flensburger als stimmungsfördernde Substanz ;). Ein total besoffenener alter Opa in einer weissen Pelzjacke sorgte auch noch für Riesengelächter und tanzte auf dem Tisch.

Gegen halb drei verliessen CK und Thomas dann das Papidoux und nach einem kurzen Besuch im Auberge ging es zu Fuss zurück zum Hbf. Die Fansektion Schweiz hatte den Abend im Ballermann 6 ausklingen lassen und war bereits ins Hotelbett entschwunden. Am Hbf machten es sich Thomas und CK dann auf dem Boden schön gemütlich, wurden aber gegen fünf Uhr von einem DB-Angestellten bereits wieder geweckt, der meinte, dass die beiden doch bitte nach draussen gehen sollten, da der Bahnbetrieb jetzt wieder die Arbeit aufnehme. Herumlungern an einem Bahnhof- das darf ja nicht sein! Vielleicht sollten die sich lieber mal fragen ob nicht mal Bänke unten in der Halle angebracht wären...

Draussen war es leider nicht gerade warm und so richtig dösen ging da auch nicht. Gegen halb sieben gingen die beiden also wieder rein, kauften sich erstmal ne Sprite und machten es sich doch wieder auf dem Boden gemütlich. Diesmal beschwerte sich keiner. Gegen acht Uhr brachen die beiden dann zum Hotel der Schweizer auf. Dort warteten sie dann bis Carlos draussen erschien. Als Martin auch unten war, traten die vier Fussballfans endlich die Heimreise an. Thomas und CK waren doch ziemlich fertig und schliefen grösstenteils während der Rückfahrt.

Gegen Mittag waren ein Schweizer, ein Spanier, ein Bayer und ein Luxemburger wieder in Landau, wo sie einen Tag vorher Richtung Düsseldorf zusammen losgefahren waren. Dort verabschiedeten sich die vier Fussballfans voneinander. Martin und Carlos fuhren weiter nach Basel, Thomas begab sich zu seinem abgestellten Wagen und für CK ging es mit der Bahn über Neustadt zurück nach Kaiserslautern. In der Barbarossastadt angekommen, begab sich der Luxemburger sofort zurück zur Ville, womit wieder mal eine schöne Auswärtsfahrt ihr Ende fand. Traurig war wirklich nur, dass die Löwen 3-1 verloren hatten, aber im Gegensatz zu manch anderen Pleite letzte Saison hatte der Münchner Traditionsverein sich diesmal nicht schlecht verkauft. Charakter, Einsatz und Kampfgeist stimmten, aber spielerisch liegt halt noch vieles im Argen, dennoch ist die Mannschaft unter Falko Götz wohl auf einem guten Weg. Also abwarten wie es weitergehen wird!
In dem Sinne bis zur nächsten Auswärtsfahrt nach Bremen!, gez.euer CK.
P.S.Die Besichtigung des Düsseldorfer "Adventskalenders" steht übrigens immer noch aus, denn auch auf dieser Fahrt kam CK wieder mal nicht zu einem Besuch desselben.

03.-04.12.2023. DIE FAHRT NACH DORTMUND

Am Sonntagmorgen gegen zehn Uhr trafen sich CK, Tom und Serge beim Bäcker am Luxemburger Bahnhof. Hier hatte CK eben ein Sandwich mit Filet américain zum Frühstück eingekauft. Zu dritt ging es wenige Minuten später mit einem Zug der CFL hoch nach Clervaux, wo Patrick bereits auf seine Mitfahrer wartete. In seinem Peugeot ging es, zuerst über Landstraßen, dann über die Autobahn nach Dortmund. Auf dem Weg gab es keinerlei Probleme. Von einem Schneechaos wie in München blieb Nordrhein-Westfalen dieser Tage vorerst verschont. Gegen vierzehn Uhr erreichten unsere Helden das Hotel Unique in Nähe des Hauptbahnhofs. Ein recht schickes und doch- jedenfalls für Luxemburger Verhältnisse- recht billiges Hotel. Ein Doppelzimmer mit Frühstück kostete hier ca. 67 Euro. Obwohl man laut Info auf booking.com erst um fünfzehn Uhr einchecken konnte, konnten die gebuchten Zimmer bereits bezogen werden. Patrick und CK hatten jeweils ein Zimmer für sich, Serge und Tom teilten sich eins zu zweit. Patrick zahlte zudem für einen Stellplatz in der Tiefgarage. Ein (vermutlich türkisches?) Hochzeitspaar posierte auf einer Treppe mit rotem Teppich für den Fotografen.

Gegen fünfzehn Uhr ging es zu Fuß auf den Dortmunder Weihnachtsmarkt. Auf dem Weg dahin amüsierten unsere Protagonisten sich über ein Waffengeschäft. Siehe teilweise zensierte Fotos auf Facebook. Auf dem Weihnachtsmarkt gab es Bratwürste für alle vier und zusätzlich Pommes für Patrick. Nach diesem kleinen Mittagessen ging es zum ersten Glühweinstand. In der Folge sollten zwei weitere Stände mit drei Glühwein folgen. Der Dortmunder Markt hat schon eine gewisse Größe und ist über mehrere Plätze verteilt. Auch am BVB-Fanshop kamen unsere Helden vorbei. Niemand hatte jedoch das Bedürfnis, ein Fanutensil der Schwarz-Gelben zu kaufen. Schlimm genug, dass Patrick einen 1860-BVB-Freundschaftsschal anhatte. Eigentlich gibt es doch für Löwenfans nur eine echte wirkliche Fanfreundschaft, die mit dem 1.FC Kaiserslautern natürlich. Lustigerweise wurde hier in Dortmund sogar ein Schalkefan erspäht. Wieso ist der auf dem Dortmunder und nicht auf dem Gelsenkirchener Weihnachtsmarkt? Neben einem offenen Riesenrad gibt es als große Attraktion auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt den wohl größten Weihnachtsbaum Europas. Er ist 45 Meter hoch und wiegt rund 40 Tonnen. Seit 1996 wird der Baum, der aus rund 1000 einzelnen Fichten besteht, jedes Jahr auf dem Dortmunder Hansaplatz aufgebaut. Die Fichten werden extra für diesen Zweck im nahegelegenen Sauerland angepflanzt. Nach rund vier Wochen Aufbauzeit wird der Baum mit 48.000 Lampen, Kugeln und anderem Schmuck versehen. Außerdem prangt der Schriftzug "Dortmund" und das jeweilige Jahr an der Seite des Baumes. Ein vier Meter hoher und 200 Kilogramm schwerer Engel befindet sich auf der Spitze des Baumes. Sowohl nachts beleuchtet als auch unbeleuchtet am Tag gibt der Baum ein sehr imposantes Bild ab. In Nähe des Baumes wurde der letzte Glühwein getrunken. Patrick erklärte ein paar BVBfans, dass er ihnen jede nur erdenkliche Meisterschaft wünschen würde, die zweite Mannschaft der Schwarz-Gelben heute jedoch bitte verlieren sollte. Ein paar Abiturienten sammelten Geld für eine Reise zur Abifeier und sangen deswegen tapfer "Last Christmas" von Wham. Ihnen wurde etwas in die Büchse geworfen.

Irgendwann ging es mit der U-Bahn (U45) zu den Westfalenhallen. Im denselben Waggon befand sich Lothar Langer vom Fanprojekt. Ihm konnte in der Folge zum Stadion nachgegangen werden. Das altehrwürdige Rote Erde befindet sich gleich neben dem Westfalenstadion (ja, Westfalenstadion, der Autor dieses Berichtes weigert sich "Signal Iduna Park" zu sagen!) Es hat ca. 7 000 Steh- und 3 000 Sitzplätze. Stehende Auswärtsfans hatten die komplette Gegengerade für sich. Eintritt übrigens nur 5 Euro. Wo gibt es dann sowas noch in Westeuropa? Nirgendwo! Ein Ordner erklärte CK, dass man die Fans der Drittligisten nicht abkassieren wollte. Sehr löblich! Trotzdem gehören diese Zweitmannschaften eigentlich in eine eigene Reserverunde und nicht in die Dritte Liga! Highlight des Stadions ist das alte Marathontor aus Bruchsteinmauern in der Südkurve, was Serge und CK begeistert fotografierten. Im Stadion gab es für CK nochmal eine Bratwurst und ein erstes Bier an diesem Abend. Nach und nach tauchten bekannten Gesichter auf, darunter auch Tim und Flo. Es waren neben einigen Löwenfans aus NRW sowie Holland sehr viele aus München und Bayern allgemein anwesend. Dies trotz der schwierigen Wetterverhältnisse im Süden der Republik. Flo erzählte CK, dass er heute der Fahrer sei, daher keinen Alkohol trinken würde und es nach dem Spiel gleich wieder zurück nach München gehen würde. Verrückt! Einfach Wahnsinn, an einem Sonntag so weit zum Fußball und nach dem Kick noch so spät nach Hause zu fahren. Überhaupt kaum zu glauben wie viele Allesfahrer immer noch mit Herzblut dabei sind. Knapp 1 000 Löwenfans waren jedenfalls trotz all der Hindernisse an diesem Wochenende in der Roten Erde vor Ort. Die Stimmung war dementsprechend richtig geil. Zu Beginn des Spiels gab es eine Choreo mit Leuchtfackeln, darunter das Spruchband "Out of the dark into the light", bei dem CK an den alten Falcohit denken musste. Diese Assoziation war gewollt, denn darunter stand in kleineren Buchstaben eine Zeile aus dem besagten Lied: "Deine Hölle brennt in mir. Du bist mein Überlebenselixier." Fast das gesamte Spiel über wurde ordentlich supportet, die Fanszene hatte richtig Bock. Richtig leise war es zu keinem Zeitpunkt, außer bei der Schweigeminute vor dem Spiel für den unter der Woche verstorbenen Regensburger Diawusie. CK gab ordentlich Vollgas und ölte seine Stimme zwischendurch mit Glühwein und Bier. Richtig freuen tat er sich darüber seit sehr langer Zeit mal wieder Clarence und Ondee wiederzusehen, mit denen er ein wenig über die alten Zeiten, aber auch das Hier und Jetzt, plauderte. Clarence gab eine Runde Bier aus. Angesichts der Spielstätte wurde selbstverständlich "Deutscher Meister TSV, 1966 in den Farben weiß und blau!" lautstark angestimmt. Zwar wurde 1860 mit einem 1-1 gegen den HSV im Grünwalder Stadion vor 57 Jahren Deutscher Meister, der wichtigste Sieg zu diesem Titel wurde jedoch eine Woche zuvor mit einem 0-2-Auswärtssieg beim Hauptkonkurrenten Borussia Dortmund in der Roten Erde errungen. Patrick hatte die Fahne des Luxemburger Fanclubs an den Zaun gehängt. Ob sie auf Magenta zu sehen war, ist allerdings zu bezweifeln. Dafür war sie wohl zu klein.

Zum Spiel: 1860 begann eigentlich recht stark und war optisch feldüberlegen. Gute Chancen gab es jedoch auf beiden Seiten. Da keine dieser Chancen genutzt wurde, ging es mit einem 0-0 in die Pause. Noch war CK recht optimistisch und glaubte an einen knappen Auswärtssieg gegen die Dortmunder U23. In der zweiten Hälfte jedoch spielten die Gäste wie von allen guten Geistern verlassen und ließen sich vom Dortmunder Nachwuchs den Schneid abkaufen. Mitte der zweiten Halbzeit fing es zu schneien an und es wurde mit orangenem Ball weitergespielt und irgendwann fiel im Schneegestöber das 1-0 für die Hausherren. Am Ende hieß es nach Toren von Pohlmann, Hettwer und Azhil 3-0 für Dortmund II, die diesen Dreier nach Spielschluss mit nur ein paar hundert Fans feiern konnten. Fast zeitgleich hatte die erste Mannschaft des BVB in Leverkusen gespielt und die meisten BVBfans sahen sich an diesem Tag lieber das Spitzenspiel der Bundesliga in der BayArena an. Jenes endete übrigens 1-1, nachdem Dortmund lange 0-1 geführt hatte. Im Gegensatz zu Patrick und Vater Robert war CK bei diesem Spiel eindeutig für Leverkusen und freute sich darüber, dass Bayer 04 zumindest noch ausgeglichen hatte. Nach Abpfiff kamen die Spieler zu den mitgereisten Fans, die recht angepisst waren. Viele schrien "Trainer raus" oder "Jacobacci raus". Der gute Maurizio traute sich trotz Aufforderung nicht zu den Fans und sollte weniger Tage später, noch vor dem Heimspiel gegen Essen, zusammen mit Co-Trainer Stefan Reisinger beurlaubt werden. So einige Fans sangen inbrünstig das "Scheichlied", CK brüllte seinerseits "Hasan raus", woraufhin ein Fan vor ihm sich umdrehte und fragte, ob der Jordanier gespielt hätte. Natürlich hat der Investor an diesem Abend genauso wenig auf dem Rasen gestanden wie Präsident Robert Reisinger, doch seit Jahren geht es nicht voran mit diesem Investor. Sicherlich mag auch das Präsidium nicht immer richtig handeln und Fehler machen, an dem komischen Transfersommer war jedoch vor allem HAM Limited schuld. Es war die Investorenseite, die Horst Heldt und überhaupt keinen Vorschlag des eV als Sportdirektor oder zusätzlichen Geschäftsführer Sport akzeptieren wollte, woraufhin der finanzielle Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer (der- Gerüchten zufolge- an Transfers mitverdient haben soll) und Trainer Maurizio Jacobacci den aktuellen Kader in Alleinregie zusammenstellten. Zwar hätte der eV einen Kandidaten mittels "50 plus x" durchboxen können, hierüber war das Präsidium sich jedoch uneinig. Alles in allem geht der TSV 1860 wieder einmal, wie so oft in seiner Geschichte, schweren Zeiten entgegen. Zeiten, in denen sich in und zwischen Gremien des Vereins und der Profi-KgaA wie in der Fanszene heftig gestritten wird. Der Löwe zerfleischt sich einmal mehr selbst und bis auf die ordentlich mit Themen gefütterte Presse kann daran niemand etwas Gutes finden. CK hat einfach nur noch die Schnauze voll. Das wurde übrigens auch angestimmt. "Wir ham die Schnauze voll!" In der Tat. Würden die Löwen wenigstens auf dem Rasen noch ordentliche Leistungen bringen. Aber es stimmt sportlich derzeit nicht, es stimmt finanziell seit Jahren nicht (hauptsächlich aufgrund der Altlasten aus Liga zwei) und es stimmt einfach auf Gesellschafterebene rein gar nichts. Da macht sich der Frust bei jedem Löwenfan breit :-(

Mit der U-Bahn ging es zurück in die Innenstadt. Hierbei kamen Patrick und Serge wohl mit einem taubstummen Georgier(!) ins Gespräch. Witziger Zufall, wo doch die nächste Reise mit der Nationalmannschaft nach Tiflis gehen wird. In der Dortmunder Innenstadt stürmten unsere Helden den KFC und aßen zu Abend, bevor es durch den Schnee zurück ins Hotel ging. Leider hatte die Hotelbar geschlossen und so ging es auf einen letzten Drink in das Bistro gegenüber. CK genehmigte sich ein Jackie Cola und unterhielt sich per Voicemessages noch ein wenig mit Tim und Elshani. Im Anschluss ging es ins Bett.

Am Montagmorgen trafen sich die vier Löwen zum Frühstück im Hotel. Sie waren nicht die einzigen 1860fans. Ein paar andere Giesinger hatten eine Nacht im Hotel Unique ebenfalls einer Rückfahrt im Dunklen vorgezogen. Serge wollte unbedingt noch ins deutschen Fußballmuseum, welches sich in unmittelbarer Nähe des Hotels befand, doch zu seiner Enttäuschung ergab eine Internetrecherche, dass dieses Museum an einem Tag in der Woche geschlossen ist und zwar leider ausgerechnet montags. So ging es nach dem Auschecken aus dem Hotel noch einmal auf den Weihnachtsmarkt, wo Patrick u.a. an einem Stand Kerzen einkaufte.

Gegen halb zwölf wurde die Heimreise angetreten. Jene verlief ereignislos. Es gab ein wenig Schneeregen, doch alles blieb ungefährlich und ca. drei Stunden später waren unsere Protagonisten wieder in Clervaux. Hier verabschiedete Patrick sich von seinen Mitfahrern und fuhr heim nach Vianden. Serge, Tom und CK nahmen den Zug nach Luxemburg. Serge und Tom stiegen in Pfaffenthal-Kirchberg aus, CK fuhr bis zur Endstation und stieg dort in einen Zug nach Rodange um. In Belval angekommen, sagte er zu sich selbst, dass dies vermutlich die letzte Fahrt mit 1860 in diesem Jahr gewesen sei. Bielefeld war ihm zu weit weg, zumal bei den aktuellen Leistungen, und Mannheim ist leider unter der Woche. Daher ist es eher fraglich, ob ein Besuch klappen wird. Aber wie auch immer, allen Leser alles Gute und bis spätestens bald!, gez. euer CK.

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